Fachliches Konzept
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Ziele
Konzeption des künftigen Zustands erfolgt in fachlicher und informationstechnischer Hinsicht
die benötigten Informationsprodukte sowie die organisatorische Planung der technischen und fachlichen Zuständigkeit werden definiert
Informationsprodukte
Traditionelle und Neue Produkte
Welche Daten sollen als Fach- oder Basisdaten integriert werden?
Aus dem bisherigen Projektverlauf werden Informationsanforderungen deutlich, denen das System durch Bereitstellung verschiedener Informationsprodukte (Planarten, Auswertemöglichkeiten, …) Rechnung tragen muss
Traditionelle Produkte
entsprechen in ihrer Erscheinung weitgehend bisherigen Informationsarten und werden diese ablösen
einfache Karten
Beispiel Stadtkarte 1:5.000:
definierter Karteninhalt, zu bestimmten Zeitpunkten
„Angelehnt an die beispielhaft in der Anlage XY beigefügten Plotausgaben ist ein Regelwerk zur Präsentation und Layout-Gestaltung durch den Auftragnehmer zu erstellen“
Neue Produkte
durch die GIS-Einführung werden neue Informationsprodukte geschaffen
Auswerte- und Ausgabemöglichkeiten, Dienstleistungen und Informationen, z.B. in Form von thematischen Karten oder Berichten
Auswerte- und Ausgabemöglichkeiten, Dienstleistungen und Informationen, zB. in Form von thematischen Karten oder Berichten
Beispiel thematische Karte/ Bericht:
“Die Ergebnisse der Analysen können direkt in thematischen Kartendarstellungen visualisiert werden. Sowohl die erstellten thematischen Karten als auch die Ergebnisse der reinen Sachdatenanalysen sollen über eine Berichtsfunktionalität des GIS automatisiert in den Sozialatlas übernommen werden”
Eigenschaften, Einsatzmöglichkeiten und Zielsetzungen
Aus der Beschreibung der Informationsprodukte sollen produkt-spezifische Eigenschaften, Einsatzmöglichkeiten und Zielsetzungen deutlich werden.
Hierzu gehören:
Bezeichnung
Ziel
Beispiel
Datengrundlage
Maßstabsangabe
gesetzliche Grundlagen
durchgeführt durch
ersetzte Datensammlung
Kennzeichen
Inhalt
genutzt von
GIS-Funktionen
Welche Produkte sollen am Ende stehen und welche GIS-Leistungen sind dafür erforderlich? Was ist das für eine Karte, Was zeigt sie? Welche GIS-Funktionen? Wer führt die Karte? Wer nutzt sie? Welche analoge Datensammlung wird ersetzt/ Datengrundlage?
Beispiel: Staatliche Schlösser und Gärten
Übersicht
Bestandsplan, Leitungsplan, Besucherplan, Lageplan, Infrastrukturplan, Zuständigkeitsplan
Anlassbezogene Pläne
Gefahren-/Feuerwehrplan, Kampfmittelräumdienst, Pacht/Recht, Veranstaltungsplan
Gartenpflege
Pflegekategorien, Winterdienst, Grünflächenplan, Anlagegenetischer Plan, Baumalterplan, Wiesenpflegeplan, Bewässerungsplan, Naturschutzdaten
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Beispiel: Digitaler Bestandsplan Liegenschaften
Kennzeichen:
beliebiger Maßstab, blattschnittfrei
Ziel:
aktueller grafischer Nachweis des Grundbesitzes und der dinglichen Rechte an Grundstücken
Auskunft über die Liegenschaftsverwaltung
wesentliches Hilfsmittel für den Liegenschaftsverkehr
gesetzliche Grundlage:
Grundstücksverkehrsgesetz
Grundbuchordnung
Inhalt:
Flurstücke, die sich im Eigentum der Stadtwerke befinden
Flurstücke, an den die Stadtwerke dingliche Rechte besitzen
Angaben zum Grundbuchvollzug
Nutzungsart und Lage
Flächenangaben (Zugang, Abgang, Bestand)
Nummer des Veränderungsnachweises
Angaben zu beteiligten Personen
Urkundennummer und Datum
geführt durch:
Stadtwerke
genutzt von:
Datengrundlage:
ALK
GIS-Funktionen:
Erfassung, Fortführung, Ausgabe
thematische Darstellung
statistische Auswertung
Geschäftsprozesse
Beschreibung der zukünftigen Geschäftsprozesse
–> basieren auf den bisherigen Anforderungen
Titel:
Besucherkarte erstellen und pflegen
Kurzbeschreibung:
es soll eine Karte erstellt oder aktualisiert werden, die Besuchern zur Orientierung innerhalb der Liegenschaften als Druck, Bilddatei oder Webkarte bereitgestellt wird
Zuständig:
Öffentlichkeitsarbeit, Mediengestaltung
Auslöser:
Karte fehlt oder ist nicht mehr aktuell
Kunde:
Öffentlichkeit
Ablauf aktuell:
1. Geometrien werden aus Luftbildern digitalisiert
2. Signaturen und Beschriftungen werden in einer Grafiksoftware bearbeitet; Objekte werdeneinzeln bearbeitet
3. Layout wird erstellt
4. Karte wird exportiert/ gedruckt
Ablauf neu:
1. relevante Daten werden aus der Datenbank in ein Desktop GIS geladen
2. Signaturen und Beschriftungen werden je Objektklasse festgelegt
3. Kartenlayout wird erstellt –> wenn bereits ein Informationsprodukt dieses Typs vorliegt, können Signaturen, beschriftungen und Layouts übernommen werden
4. Karte wird exportiert/ gedruckt oder als Webkarte bereitgestellt
Ergebnis:
aktuelles Planmaterial kann der Öffentlichkeit digital und analog bereitgestellt werden
Informationsprodukt:
Besucherkarte
Themenkarte
anlassbezogene Karten
Mehrwert:
Zeitersparnis: Karten können schneller erstellt werden, da die benötigten Geometrien und Sachdaten bereits digital vorliegen
Qualität: Karten und Pläne können leichter aktuell und relevant gehalten werden; eine höhere Genauigkeit der Darstellung ist zu erwarten
Leistungsportfolio: Teile der Gestaltungsaufgaben, die eher vergeben werden, können intern erledigt werden
neue Produkte: durch den verringerten Aufwand können Karten für Liegenschaften erstellt werden, für die aktuell noch nichts vorliegt; das Angebot kann auch um weitere Themenkarten (zB. Baumführer) erweitert werden
neue Medien: Karten können auch interaktiv online bereitgestellt und durch weitere Funktionen ergänzt werden
Außenwirkung: zeitgemäße Bereitstellung hilft das Bild der modernen, digitalen Behörde zu stärken
Zuständigkeiten
Zuweisung von Zuständigkeiten zu den einzelnen Informationsprodukten bzw. Geschäftsprozessen
Zuständigkeit sollte einer Stelle zugeordnet werden
Organisatorische Umsetzung:
Welche Abteilungen sind beteiligt? Wer macht was?
grundsätzlich kann man zwischen der fachlichen Verantwortung und dem praktischen Vollzug unterscheiden
Organisatorische Einbettung
= Zuordnung der Verantwortlichkeit für das Gesamtsystem
3 mögliche Varianten:
Leitungsebene
Dienstleistungsebene (z.B. IuK)
Operationelle Ebene (z.B. Vermessungsamt)
Betriebsmodell für ein GIS
Für jede Organisation ist neu zu prüfen, welches Modell eingeführt werden soll:
Personalplanung
Tätigkeitsprofile
Berücksichtigung der besonderen Gegebenheiten des Unternehmens und der Position und Bedeutung des GIS innerhalb der Gesamtorganisation.
2 Phasen:
Systemeinführung und Datenersterfassung
Systemnutzung
Tätigkeitsprofile (wer macht was?)
MA an GIS-Arbeitsplätzen
MA für fachliche Betreuung
MA für Projektplanung
MA für DV-technische Aufgaben/ IT-Betreuung
MA für Anwendungsentwicklung
–> im Dauerbetrieb braucht es einen Sachverständigen/ GIS-Koordinator (Geodatenmanager)
Welche Eigenschaften zeichnen einen GIS-Koordinator / GIS-Manager aus?
Querschnittsaufgaben aus technischer, fachlicher und organisatorischer Sicht
Kompetenz für organisatorische Maßnahmen
Englisch (Software-Dokumentation)
technische Affinität, logisches (strukturiertes) Denken; wissen, mit welchen Funktionen, welche Aufgaben umgesetzt werden können; überfachliche Qualifikation (Schlüsselkompetenzen)
Auswahlkriterien für MA
logisches Denken, Funktionsverständnis
Aufgeschlossenheit gegenüber der GIS-Technologie
Ausbildungs- und Erfahrungsstand
Altersstruktur in der Organisationseinheiten
Schulungsplanung
Management
Managementseminare
Workshops
Strategiepapiere
Präsentation von Pilotprojekten
MA
GIS-Grundlagen
Anwendungsnutzung
Anwendungsentwicklung und -betreuung
DV-Systembetreuung
Datenbankadministration
Integration von Geobasisdaten
folgende Dinge gilt es zu berücksichtigen:
Verfügbarkeit
heute: flächendeckend, aktuell
Kosten
heute: Open Data, High Value Datasets
Möglichkeit der Datennutzung
Komplettdatenübernahme, bedarfsorientierte Datenübernahme, Differenzupdates
Datenformate
NAS (normbasierte Austauschschnittstelle) oder andere
Stufenkonzept für GIS-Aufbau
In welcher Reihenfolge möchte ich die Systemimplementierung angehen?
Gründe für Einsatz eines Stufenkonzepts
Datenverfügbarkeit
Wirtschaftliche Gründe
Organisatorische Gründe
Strategische Gründe
Beispiel:
Überleitungsplanung – Festlegung der Vorgehensweise und Abläufe
Wie arbeite ich heute, wie zukünftig und wie wie komme ich dorthin?
Schätzung der Dauer der Übergangszeit
gebietsmäßige Priorisierung
Planung der Fortführungsabläufe während dieses Zeitraums
Planung der Informationsbereitstellung (analog bzw. digital)
Zuordnung der Mitarbeiter zur konventionellen und künftigen Datenpflege
Fachliche DV-Anforderungen
Erfüllung der funktionalen Anforderungen
Hardware, angemessene Geschwindigkeit, …
Ausgabe
Leistungsfähigkeit
Nutzungsfreundlichkeit
Verteilung
Welche Funktionen, Werkzeuge, …?
Zuletzt geändertvor 3 Monaten