Rückbauverfahren
1. Sprengung
Effizient und konkurrenzlos bei Großbrücken.
Prinzip: Kontrollierte Zerstörung tragender Bauteile.
Vorteile: Zeitersparnis, geringer Nachzerkleinerungsaufwand.
Nachteile: Erschütterungen, hoher Sicherungsaufwand.
2. Ausschwimmen
Abbau des Überbaus auf Pontons und Transport über Wasserwege.
Anwendung bei Wasserstraßen, wenn Kranabbruch nicht möglich ist.
Vorteile: Schnelligkeit und platzsparende Abbruchmethode.
Nachteile: Abhängigkeit von Wasserstand und hohen Kosten.
3. Ausschieben
Rückbau durch Zurückschieben des Überbaus.
Besonders geeignet für gerade Brücken oder konstant gekrümmte Bauwerke.
Vorteile: Effiziente Nutzung der Bauzeit.
4. Absenken mit Litzen
Hydraulisches Ablassen großer Bauteile.
Schonendes Verfahren ohne Erschütterungen.
Anwendung bei der Reduzierung der Fallhöhe vor dem Abbruch.
Sonderbauverfahren
1. Bogenklappverfahren
Senkrechte Herstellung zweier Bogenhälften, die nach Fertigstellung abgesenkt werden.
Beispiel: Argentobelbrücke im Allgäu (145 m lichte Weite).
Vorteile: Geringe Verkehrsbeeinträchtigung.
2. Querverschubverfahren
Verschieben ganzer Brückenquerteile.
Beispiel: Lennetalbrücke (1000 m Querverschub, 30.000 t Gewicht).
Varianten: Mit und ohne Pfeiler.
3. Längsverschub / Einschwimmen
Einschieben oder Einschwimmen von Brückenteilen.
Beispiel: L1 Brücke über den Wesel-Datteln-Kanal.
4. Expressbauweisen
Einsatz von Fertigteilen zur Verkürzung der Bauzeiten.
Beispiel: Expressbrücke Dülmen (Bauzeit 3 Monate).
Vorteile: Minimaler Eingriff in den Verkehr, reduzierte Kosten.
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