Buffl

Übung 01

HP
von Ha My P.

Levers of Control (Kontrollhebel nach Simons, 1995)


Levers of Control (Kontrollhebel nach Simons, 1995)

Die Levers of Control (LoC) von Robert Simons sind ein Steuerungsrahmen für das Management, um Unternehmen strategisch auszurichten und zu kontrollieren. Sie helfen, das richtige Gleichgewicht zwischen Innovation und Kontrolle zu finden, indem sie vier Kontrollhebel definieren:

1️⃣ Belief Systems (Werte- & Glaubenssysteme) → „Was ist unser Leitbild?“

📌 Zweck:

  • Definiert die Vision, Werte und Kultur eines Unternehmens.

  • Dient als Orientierung für Mitarbeiter und schafft ein gemeinsames Verständnis für die strategischen Ziele.

Beispiele:

  • Volkswagen: „Nachhaltige Mobilität für alle“ → Fokus auf Elektroautos.

  • Continental: Innovationskultur → „Technologie für eine bessere Zukunft“.

2️⃣ Boundary Systems (Begrenzungssysteme) → „Was dürfen wir nicht tun?“

📌 Zweck:

  • Legt klare Regeln und Grenzen für das Verhalten und die Entscheidungsfindung fest.

  • Verhindert Risiken und sorgt für Einhaltung von Compliance-Vorgaben.

Beispiele:

  • VW & Diesel-Skandal: Strengere Compliance-Richtlinien zur Vermeidung von Betrug.

  • Finanzielle Limits: Keine Investitionen über X Millionen € ohne Vorstandsgenehmigung.

  • Ethische Richtlinien: Keine Zusammenarbeit mit bestimmten Lieferanten oder Ländern.

3️⃣ Diagnostic Control Systems (Diagnostische Kontrollsysteme) → „Wie messen wir unsere Leistung?“

📌 Zweck:

  • Überwachung der Unternehmensleistung durch Kennzahlen und Berichte.

  • Management erhält regelmäßige Updates über Zielerreichung.

Beispiele:

  • EVA (Economic Value Added) als zentrale Kennzahl in wertorientierten Unternehmen.

  • KPI-Dashboards: Umsatz, ROIC, Produktionskosten, Marktanteil.

  • Balanced Scorecard: Finanzielle + nicht-finanzielle Leistungsmessung.

4️⃣ Interactive Control Systems (Interaktive Kontrollsysteme) → „Wie fördern wir Innovation & Anpassung?“

📌 Zweck:

  • Fördert strategische Diskussionen, neue Ideen und Innovationen.

  • Führungskräfte nutzen dieses System aktiv zur Kommunikation mit Mitarbeitern.

Beispiele:

  • Workshops mit Top-Management & Mitarbeitern zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle.

  • Feedback-Tools für Kunden & Mitarbeiter zur kontinuierlichen Verbesserung.

  • Agile Methoden & SCRUM in der Automobilentwicklung bei VW & Continental.


Drei typische Qualitätsanforderungen an strategische Ziele

1️⃣ Präzision & Klarheit („Eindeutigkeit“) → Sind die Ziele klar und verständlich?

📌 Warum wichtig?

  • Strategische Ziele müssen verständlich und präzise formuliert sein, damit alle Mitarbeiter sie umsetzen können.

  • Vage oder mehrdeutige Ziele führen zu Missverständnissen und falschen Prioritäten.

Beispiele für präzise Ziele:

  • Schlecht: „Wir wollen profitabler werden.“ (Zu ungenau)

  • Gut: „Steigerung des Return on Invested Capital (ROIC) um 3 % innerhalb von zwei Jahren.“

📌 Ergebnis: Eindeutige Ziele ermöglichen eine klare Kommunikation und gezielte Maßnahmen zur Umsetzung.

2️⃣ Messbarkeit („Operationalisierbarkeit“) → Können wir den Fortschritt überprüfen?

📌 Warum wichtig?

  • Ein strategisches Ziel ist nur dann sinnvoll, wenn der Erfolg messbar ist.

  • Ohne Messbarkeit gibt es keine objektive Bewertung, ob das Ziel erreicht wurde.

Beispiele für messbare Ziele:

  • Schlecht: „Wir wollen Marktführer werden.“ (Wie misst man das?)

  • Gut: „Steigerung des Marktanteils auf 25 % in Europa bis 2026.“

📌 Ergebnis: Durch messbare Ziele kann das Management den Fortschritt regelmäßig überprüfen und ggf. gegensteuern.

3️⃣ Realisierbarkeit („Erreichbarkeit“) → Ist das Ziel ambitioniert, aber realistisch?

📌 Warum wichtig?

  • Strategische Ziele sollten herausfordernd, aber erreichbar sein.

  • Unrealistische Ziele können Demotivation und ineffiziente Maßnahmen verursachen.

Beispiele für realistische Ziele:

  • Schlecht: „Verdopplung des Umsatzes innerhalb von 6 Monaten.“ (Unrealistisch)

  • Gut: „Steigerung des Jahresumsatzes um 10 % pro Jahr durch neue Märkte.“

📌 Ergebnis: Realisierbare Ziele sorgen für Motivation und eine sinnvolle Ressourcenallokation.

Strategy Map


Strategy Map – Strategische Landkarte zur Zielverknüpfung

📌 Definition:

Eine Strategy Map ist ein visuelles Modell, das die strategischen Ziele eines Unternehmens in einer Ursache-Wirkungs-Beziehung darstellt. Sie zeigt, wie finanzielle und nicht-finanzielle Faktoren zusammenhängen und welche Maßnahmen notwendig sind, um die Strategie erfolgreich umzusetzen.

🔹 1. Aufbau der Strategy Map – Die vier Perspektiven

Die Strategy Map basiert auf der Balanced Scorecard (BSC) und stellt Ziele in vier Perspektiven dar:

1️⃣ Finanzielle Perspektive („Was wollen unsere Investoren?“)

📌 Ziele:

  • Umsatzwachstum

  • Erhöhung der Kapitalrendite (ROIC)

  • Verbesserung des Economic Value Added (EVA)

  • Kostenreduktion

📌 Beispiel: 👉 „Steigerung des EBIT um 15 % durch Effizienzsteigerung in der Produktion.“

2️⃣ Kundenperspektive („Wie werden wir aus Sicht der Kunden erfolgreich?“)

📌 Ziele:

  • Kundenzufriedenheit erhöhen

  • Marktanteil steigern

  • Servicequalität verbessern

📌 Beispiel: 👉 „Erhöhung der Kundenzufriedenheit auf 90 % durch schnellere Lieferzeiten.“

3️⃣ Interne Prozessperspektive („Welche Prozesse müssen wir optimieren?“)

📌 Ziele:

  • Effizienz in der Produktion steigern

  • Innovationszyklen verkürzen

  • Lieferketten optimieren

📌 Beispiel: 👉 „Reduzierung der Produktionskosten um 10 % durch Lean-Management.“

4️⃣ Lern- & Entwicklungsperspektive („Wie fördern wir Wachstum & Innovation?“)

📌 Ziele:

  • Mitarbeiterqualifikation verbessern

  • Unternehmenskultur für Innovation stärken

  • IT- und Wissensmanagement ausbauen

📌 Beispiel: 👉 „Schulung von 80 % der Mitarbeiter in agilen Methoden bis 2026.“

Author

Ha My P.

Informationen

Zuletzt geändert