Der Schloßhauptmann tritt auf mit Knechten, die schwere Fässer schleppen.
Schloßh.: Nun macht schon. Wir haben nicht ewig Zeit. Es gibt noch viel zu tun am heutigen Tag!
Knecht 1: Die Fässer sind schwer. Mein Rücken. Diese Schmerzen.
Schloßh.: In eurem Alter habe ich zwei von diesen Fässern auf einmal getragen.
Knecht 2: Hätten wir ein bis zwei Hände mehr, dann würde die Arbeit schneller gehen.
Schloßh.: Dir geb´ ich gleich eine hinter deine grünen Ohren! Nun macht schon oder es gibt Donnerbalkendienst!
Knecht 1: Nicht schon wieder Donnerbalkendienst.
Schloß.: Eine Woche.
Knecht: Wir beeilen uns ja.
Schloßh.:.:
Für die Hochzeitsfeierlichkeiten soll alles perfekt sein.
Die ersten Gäste treffen bald schon ein und unser Herr hat keine Kosten und Mühen gescheut, den besten Rheinwein anliefern zu lassen und dieser sollte bis dahin im Gewölbekeller sein! Verstanden?
Knechte: Sehr wohl, der Herr.
Schloßh.:
Und den edlen Recken täte ein Bad auch ganz gut.
Meine Mutter sagte mir immer, wasch dich auf, dass du nicht nur rein, sondern auch begehrt seiest!
Ich bin gleich zurück und bis dahin habt ihr beiden die restlichen Fässer...
Knecht 2: Ich habe es dir gesagt.
Schloßh.: Was habe ich euch gesagt?
Knecht 2: Wir dachten, die Waschfrauen könnten uns hierbei behilflich sein.
Schloßh.: Euch beide mach ich einen Kopf kürzer.
Schloßh.: Wenn ich euch in meine Finger kriege, dann…
Elsa: Aber aber, mein lieber Schloßhauptmann. Wer wird denn gleich so aus der Haut fahren.
Verzeiht, meine werte Elsa.
Doch diese Burschen heutzutage. Haben keine Erziehung genossen, wo soll uns das noch hinführen? Frech, unselbstständig und stets nur Weibereien im Kopf.
Elsa: Weibereien, so so. Ich spüre, da ist noch etwas anderes, dass euch plagt.
Ihr habt recht, Elsa. Es ist die bevorstehende Hochzeit unserer Rose und dem Ritter Wolf von Hirschhorn.
Elsa:
Das verstehe ich nicht. Die Vorbereitungen laufen hervorragend und alle erwarten mit Freude die Feierlichkeit.
Schloßh.: Ich sorge mich um unseren Grafen. Doch genug davon. Kümmert euch nicht um mich und meine Aufgaben. Ich will nicht, dass sich Gerüchte auf der Burg verbreiten.
Elsa: So, ihr denkt, ich kann ein Geheimnis nicht für mich behalten.
Schloßh.: Wir Männer wissen, wie die Frauen Klatsch und Tratsch lieben.
Elsa: Nur weil man euch Männern immer jedes Problemchen aus der Nase ziehen muss, heißt das nicht, dass wir Frauen nichts für uns behalten können. Ich bin beleidigt.
Elsa, meine Liebe, verzeiht mir. Es war nicht meine Absicht. Ich halte viel von euch.
Elsa: Und? Verratet ihr mir euer Problemchen?
Schloßh.: Ich fürchte, dass sich bald ein Rattennest auf unserem Dilsberg einnistet und unsren Herrn beißen wird, weil er seine Hand zum Frieden ausstreckt.
Wilhelm, ihr sprecht in Rätseln.
Schloßh.
Seid auf der Hut, meine Liebe.
Elsa: Kann ich irgendetwas tun, um euch die Sorgenfalten zu nehmen?
Schloßh.: Haltet die Augen und Ohren offen. Ich habe einfach ein komisches Bauchgefühl und diesem konnte ich schon immer trauen.
Elsa: Sobald ich etwas Seltsames bemerke, werde ich mich an euch direkt wenden. Ich verspreche es euch.
Schloßh.: Ich danke euch. Ihr seid eine gute Frau und habt euer Herz am rechten Fleck.
Elsa: Schön, dass ihr das bemerkt, werter Schloßhauptmann.
.: Habt ihr an die Gräfin Mutter gedacht?
Schloßh.: Nicht nur an sie. Die zwei besten Tropfen frisch eingetroffen aus den Weinbergen in der Pfalz. Ein wahrlich edler Tropfen.
Elsa: Es scheint, als würden eure Männer wichtige Botschaften bringen.
Schloßh.: Was habt ihr gesehen?
Elsa: Meine Herren.
Schloßh. Es sieht nicht danach aus.
Türmer 2: Und immer noch auf dem Heiratsmarkt.
Schloßhaup.:
Ach wirklich?
Also, was wolltet ihr mir sagen?
Türmer 1: Auf dem Schwalbennest tut sich etwas.
Schloßh.: Zeigt mir, was ihr gesehen habt. Hat sich mein Bauchgefühl doch nicht getäuscht.
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