Unterschied zwischen absoluten und relativen Performance Kennzahlen
Definition: Messen die Leistung in konkreten Zahlen – ohne Bezug zu einer Vergleichsgröße.
Beispielhafte Kennzahlen:
Gewinn: z. B. 20.000 € Jahresüberschuss
Umsatz: z. B. 500.000 €
Kosten: z. B. 100.000 € Marketingausgaben
Vorteil: Einfach und direkt verständlich.
Nachteil: Nicht vergleichbar mit anderen Unternehmen oder Vorjahren ohne zusätzlichen Kontext. - Fehlende Berücksichtigung von Kapitalkosten kann zu Entscheidungen führen, die den Unternehmenswert verringern
Definition: Setzen die Leistung ins Verhältnis zu einer anderen Größe, z. B. Umsatz, Kapital, Markt.
Umsatzrendite = Gewinn / Umsatz → z. B. 5 %
Return on Investment (ROI) = Gewinn / eingesetztes Kapital
Kostenanteil Marketing = Marketingkosten / Umsatz
Vorteil: Ermöglicht Vergleiche – z. B. zwischen Abteilungen, Unternehmen, Branchen.
Nachteil: Kann verzerren, wenn Bezugsgrößen schlecht gewählt sind.
Bezogene Leistungen
Bezogene Leistungen sind externe Leistungen oder Vorleistungen, die ein Unternehmen von Dritten einkauft, um sie in der eigenen Produktion oder Dienstleistungserbringung zu verwenden. Sie erscheinen in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) als Aufwand und beeinflussen das Betriebsergebnis.
Kategorie
Beispiele für bezogene Leistungen
Materialbezogene Leistungen
Rohstoffe, Halbfertigprodukte, Verpackungsmaterial
Dienstleistungen
Beratungsleistungen, Marketing, IT-Support, externe Buchhaltung
Energie & Infrastruktur
Strom, Wasser, Gas, Mietkosten
Transport & Logistik
Frachtkosten, Lagerhaltung, Versanddienstleistungen
Sonstige Fremdleistungen
Lizenzen, Cloud-Software, Leasing von Maschinen
EBIT
EBIT = Umsatz - Betriebskosten - Abschreibungen
➡ EBIT ist der operative Gewinn vor Zinsen und Steuern.
EBITDA
EBITDA = EBIT + Abschreibungen ➡ EBITDA zeigt die reine operative Ertragskraft eines Unternehmens, ohne Abschreibungen.
EBT
EBT = EBIT - Zinsaufwendungen + Zinserträge ➡ EBT zeigt das Ergebnis nach Zinsen, aber vor Steuern.
NOPLAT
NOPLAT = EBIT × (1 - Steuersatz) ➡ NOPLAT misst den operativen Gewinn nach Steuern, unabhängig von der Finanzierungsstruktur.
Net Income
Net Income = EBT - Steuern ➡ Net Income ist der tatsächlich verbleibende Gewinn nach Steuern.
Probleme der EBIT Steuerung
1. Kurzfristige Gewinnmaximierung: Manager könnten Investitionen vermeiden, um EBIT zu steigern.
2. Kapitalintensive Unternehmen benachteiligt: EBIT ignoriert Investitionen, was falsche Entscheidungen fördert.
3. Vernachlässigung von Zinsen: Unternehmen könnten sich zu hoch verschulden, weil Zinsaufwand nicht im EBIT enthalten ist. 4. Keine Steuerberücksichtigung: EBIT gibt keinen echten Gewinn nach Steuern an.
5. Überbewertung operativer Erfolge: EBITDA ignoriert Abschreibungen, was finanzielle Risiken verschleiert.
6. Falsche M&A-Entscheidungen: EBIT-Fokus kann zu ineffizienten Fusionen oder Kostenverlagerungen führen.
Vorteile EBITDA Steuerung
📌 Vorteil:
EBITDA zeigt den rein operativen Gewinn, ohne Verzerrung durch Finanzierungsentscheidungen, Steuern oder Abschreibungen.
Besonders nützlich für Vergleiche zwischen Unternehmen, unabhängig von deren Kapitalstruktur.
➡ Beispiel: Zwei Unternehmen haben unterschiedliche Finanzierungsmethoden (hohes Fremdkapital vs. mehr Eigenkapital). EBITDA ermöglicht einen fairen Vergleich, da es Zinsen und Steuern ignoriert.
EBITDA ist die Basis für Unternehmensbewertungen mittels EV/EBITDA-Multiples.
Ermöglicht branchenübergreifende Vergleiche, da es unabhängig von Steuern und Abschreibungen ist.
➡ Beispiel: Bei einer Unternehmensbewertung (M&A) nutzen Investoren oft das EV/EBITDA-Multiple, um Unternehmen objektiv zu bewerten.
Return on Sales
RoS = Jahresüberschuss/ Umsatz
Return on Equity
Formel: RoE = (Net Income / Eigenkapital) × 100
Bedeutung:
Zeigt, wie effizient ein Unternehmen das Eigenkapital der Investoren nutzt, um Gewinne zu erwirtschaften.
Wichtig für Aktionäre & Investoren.
✅ Vorteile:
Misst die Profitabilität des Eigenkapitals.
Hilft bei der Bewertung von Investitionen in Aktien.
❌ Nachteile:
Hohes Fremdkapital kann RoE verzerren → Unternehmen mit hoher Verschuldung haben oft hohe RoE-Werte.
Kann durch Bilanzierungsmaßnahmen beeinflusst werden.
Return on Investment
Formel: RoI = (Gewinn / Investitionssumme) × 100
Misst, wie effizient eine Investition Gewinne generiert.
Wird häufig für Marketing-Kampagnen, Projekte oder Unternehmensinvestitionen genutzt.
Leicht verständlich & universell anwendbar.
Gut für Projektbewertungen & Investitionsentscheidungen.
Vergangenheitsbezogen → zeigt nur, wie gut eine vergangene Investition war.
Berücksichtigt oft keine Kapitalkosten (WACC).
manipulierbar durch buchhalterische Spielräume. z.B. Abschreibungen
Vor und Nachteile EBITDA
Formel: EBITDA = EBIT + Abschreibungen
Stellt die operative Ertragskraft eines Unternehmens ohne Verzerrung durch Abschreibungen dar
Gut geeignet für den Vergleich von Unternehmen mit unterschiedlicher Kapitalstruktur
Häufige Kennzahl in der Unternehmensbewertung (EV/EBITDA-Multiple)
Ignoriert die Kapitalintensität eines Unternehmens (z. B. hohe Investitionen in Maschinen)
Überbewertet Unternehmen mit hohen Investitionen, da Abschreibungen ausgeschlossen werden
Keine Berücksichtigung von Zinsen und Steuern
Vor und Nachteile EBT
Formel: EBT = EBIT - Zinsaufwendungen + Zinserträge
Zeigt das Ergebnis nach Berücksichtigung der Finanzierungsstruktur
Wichtige Kennzahl für internationalen Vergleich, da Steuersysteme unterschiedlich sind
Spiegelt die tatsächliche Profitabilität unabhängig von Steuereffekten wider
Ignoriert Steuerbelastungen, die für Investoren und Unternehmen relevant sind
Finanzierungsentscheidungen beeinflussen EBT, was den Vergleich zwischen Unternehmen erschweren kann
Vor und Nachteile NOPLAT
Formel: NOPLAT = EBIT × (1 - Steuersatz)
Bereinigt EBIT um Steuern und zeigt die tatsächliche Ertragskraft des operativen Geschäfts
Wird in der Unternehmensbewertung (DCF-Methode) genutzt
Ermöglicht Vergleich von Unternehmen mit unterschiedlicher Finanzierung
Berechnung ist komplexer als EBIT oder EBITDA
Unternehmenssteuersätze können variieren, was die Vergleichbarkeit beeinflusst
Vor und Nachteile Net Income
Formel: Net Income = EBT - Steuern
Zeigt den tatsächlich verfügbaren Gewinn nach allen Kosten, Zinsen und Steuern
Entscheidend für Investoren, da es die Ausschüttungsbasis für Dividenden ist
Basis für das KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis)
Schwankt stark durch steuerspezifische Effekte und Einmaleffekte
Beeinflusst durch Bilanzierungsentscheidungen (z. B. Abschreibungen, Rückstellungen)
Keine reine operative Kennzahl, da Finanzierung und Steuern eine große Rolle spielen
Nenne 4 Umsatzrentabilitätskennzahlen
Return on sales (RoS)
Gross margin (GM)
EBIT margin
Operative margin
📌 Gross Margin (GM) – Bruttomarge
Formel: Gross Margin = (Umsatz - COGS) / Umsatz × 100
Zeigt, wie viel Prozent des Umsatzes nach den direkten Produktionskosten (COGS) übrig bleibt.
Misst die Effizienz der Produktion & Preisgestaltung.
Gut für die Analyse von Produktprofitabilität.
Nützlich für Preisstrategien & Kostenmanagement.
Berücksichtigt keine Fixkosten, Steuern oder Zinsen.
Kann durch unterschiedliche Bilanzierungsmethoden verzerrt werden.
Formel: EBIT-Marge = (EBIT / Umsatz) × 100
Zeigt, wie viel vom Umsatz nach Betriebskosten & Abschreibungen als operativer Gewinn bleibt.
Misst die operative Profitabilität eines Unternehmens.
Gut für Vergleiche zwischen Unternehmen & Branchen.
Berücksichtigt auch Fixkosten & betriebliche Effizienz.
Ignoriert Zinsaufwendungen & Steuerbelastungen.
Unternehmen mit hohen Abschreibungen haben niedrigere EBIT-Margen.
Formel: Operative Marge = (Operativer Gewinn / Umsatz) × 100
Ähnlich wie EBIT-Marge, aber kann um einmalige Effekte bereinigt werden.
Gibt einen genaueren Einblick in die operative Kernleistung.
Zeigt, wie viel Gewinn aus dem Kerngeschäft generiert wird.
Bereinigt um Sondereffekte für ein realistischeres Bild.
Unterschiedliche Definitionen je nach Unternehmen & Branche.
Kann durch Bilanzierungsregeln verzerrt sein.
Formel: RoIC = (NOPAT / Investiertes Kapital) × 100
Zeigt, wie gut das ins Unternehmen investierte Kapital (Eigen- & Fremdkapital) genutzt wird, um Gewinne zu erzielen.
Wichtig für langfristige Unternehmensbewertung.
Bessere Vergleichbarkeit zwischen Unternehmen als RoE.
Berücksichtigt Kapitalstruktur & Investitionseffizienz.
Berechnung kann komplex sein, da NOPAT bereinigt werden muss.
Unterschiede in der Definition von "investiertem Kapital" zwischen Unternehmen.
Formel: RoCE = (EBIT / Capital Employed) × 100
Misst die Effizienz, mit der ein Unternehmen sein Gesamtkapital einsetzt.
Berücksichtigt sowohl Eigen- als auch Fremdkapital.
Besser für langfristige Profitabilitätsanalysen als RoE oder RoI.
Zeigt, wie gut ein Unternehmen sein Kapital für operative Zwecke einsetzt.
Kann durch hohe Fremdkapitalaufnahme verzerrt werden.
EBIT kann durch Abschreibungen beeinflusst werden, was Vergleiche erschwert.
Formel: RoA = (Net Income / Gesamtkapital) × 100
Misst, wie effizient ein Unternehmen sein gesamtes Kapital (Eigen- & Fremdkapital) nutzt, um Gewinne zu erzielen.
Gibt an, wie viel Gewinn mit jedem investierten Euro an Vermögenswerten erwirtschaftet wird.
Vor und Nachteile Return on Assets
Guter Indikator für die Kapitalnutzungseffizienz eines Unternehmens.
Vergleichbar zwischen Unternehmen unabhängig von der Kapitalstruktur, da es das gesamte Kapital betrachtet.
Nützlich für Banken & Finanzinstitute, da diese stark kapitalintensiv arbeiten.
Nicht ideal für stark fremdfinanzierte Unternehmen, da hohe Schulden den RoA verzerren können.
Nicht geeignet für Branchenvergleiche, da unterschiedliche Industrien unterschiedliche Kapitalstrukturen haben (z. B. Tech vs. Automobil).
Nicht aussagekräftig für Unternehmen mit immateriellen Vermögenswerten, da diese oft nicht im Gesamtkapital erfasst werden.
Current Debt (Kurzfristige Verbindlichkeiten) vs. Non-Current Debt (Langfristige Verbindlichkeiten)
📌 Definitionen:
Current Debt = Kurzfristige Schulden, die innerhalb eines Jahres fällig sind.
Non-Current Debt = Langfristige Schulden, die erst nach mehr als einem Jahr zurückgezahlt werden müssen.
Residualgewinne (Residual Income, RI) sind die Gewinne, die ein Unternehmen nach Abzug aller Kapitalkosten erzielt. Sie zeigen, ob ein Unternehmen wirklich Mehrwert für Investoren schafft, indem sie den operativen Gewinn mit den Kapitalkosten vergleichen.
Residualgewinn = NOPAT - (Investiertes Kapital × Kapitalkostensatz)
📌 Bedeutung der Variablen:
NOPAT (Net Operating Profit After Taxes) = Operativer Gewinn nach Steuern
Investiertes Kapital = Eigen- & Fremdkapital, das für das Geschäft genutzt wird
Kapitalkostensatz (WACC oder Eigenkapitalkosten) = Mindestverzinsung, die Investoren erwarten
💡 Wenn der Residualgewinn positiv ist, verdient das Unternehmen mehr als seine Kapitalkosten → Wertsteigerung. 💡 Wenn der Residualgewinn negativ ist, wird Kapital nicht effizient genutzt → Wertvernichtung.
Vor und Nachteile Residualgewinne
✅ Berücksichtigt Kapitalkosten → Anders als EBIT oder Net Income zeigt Residualgewinn, ob das Unternehmen tatsächlich Wert schafft.
✅ Nützlich für Investoren & Manager → Zeigt, ob Investitionen sich wirklich lohnen.
✅ Vermeidet Manipulation durch Bilanztricks → Reine Gewinnzahlen wie EBIT oder Net Income können durch Buchhaltungspraktiken verzerrt werden.
❌ Abhängig von der Kapitalkostenberechnung → Unterschiedliche WACC-Werte oder falsche Annahmen können das Ergebnis verzerren.
❌ Nicht ideal für Startups → Junge Unternehmen haben oft niedrige oder negative Residualgewinne, obwohl sie langfristig erfolgreich sein könnten.
❌ Kann kurzfristige Entscheidungen fördern → Unternehmen könnten Investitionen vermeiden, um den Residualgewinn nicht zu senken.
Welche Posten kommen in die Berechnung einer Gewinnreihe?
!Posten aus der Übung!:
Ergebnis
Bestellung & Lieferung in t
Bestellung in einer Vorperiode & Lieferung in t
Abschreibungen
Produktionskosten
+/- Lager
= Gewinn
📌 Posten, die in den Gewinn eingehen (werden berücksichtigt):
✅ Umsatzerlöse → Einnahmen aus dem Kerngeschäft
✅ Sonstige betriebliche Erträge → Verkauf von Anlagen, Mieterlöse
✅ Materialaufwand → Kosten für Rohstoffe, Waren, Zulieferungen
✅ Personalaufwand → Gehälter, Sozialversicherungen
✅ Abschreibungen → Wertminderung von Anlagegütern
✅ Sonstige betriebliche Aufwendungen → Mieten, Werbung, Versicherungen
✅ Finanzerträge & Finanzaufwendungen → Zinsen aus Anlagen oder Schulden
✅ Steuern vom Einkommen und Ertrag
✅ Lager zu- und Abgänge
Welche Posten kommen nicht in die Berechnung der Gewinnreihe?
📌 Posten, die NICHT in die Gewinnberechnung eingehen:
❌ Investitionen → Investitionen werden aktiviert (z. B. Maschinenkauf), nicht direkt als Aufwand erfasst
❌ Dividendenzahlungen → Ausschüttung an Aktionäre, beeinflusst nicht den Gewinn
❌ Eigenkapitalzuführungen oder -rückführungen → Kapitalerhöhungen oder Aktienrückkäufe haben keinen Einfluss auf den Gewinn
❌ Darlehensaufnahme oder -rückzahlung → Kredite sind keine Erträge oder Aufwendungen
❌ Forderungen & Verbindlichkeiten
📌 Kurzfassung:
Eine Bestellung alleine hat keinen Einfluss auf den Gewinn, weil sie nur eine Absichtserklärung ist.
Der Gewinn wird erst beeinflusst, wenn die Ware oder Dienstleistung geliefert und als Aufwand verbucht wird.
Falls die Zahlung erst später erfolgt, entsteht eine Verbindlichkeit, die in der Bilanz erfasst wird.
Wird eine Maschine im Einkaufsjahr bereits abgeschrieben?
Ja, aber nur anteilig, wenn sie nicht am 01.01. angeschafft wurde.
Die Abschreibung beginnt erst ab dem Monat der Inbetriebnahme, nicht ab dem Kaufdatum. Das bedeutet:
Wenn die Maschine am 01.01. gekauft und genutzt wird, dann wird für das gesamte Jahr abgeschrieben.
Wenn die Maschine z. B. am 01.07. gekauft wird, dann wird sie nur für die verbleibenden Monate (6/12 des Jahres) abgeschrieben.
📌 1️⃣ Produktion & Einkauf (Lageraufbau, keine GuV-Buchung)
Produkte werden hergestellt oder eingekauft → Die Kosten entstehen.
Die Kosten werden nicht in der GuV als Aufwand erfasst, sondern als Lagerbestand in die Bilanz aufgenommen.
📌 2️⃣ Lagerhaltung (Bilanz, keine GuV-Auswirkung)
Solange die Produkte nicht verkauft werden, bleiben sie als Lagerbestand in der Bilanz.
Nur Lagerhaltungskosten (Miete, Kühlung, Versicherung) werden in der GuV als Aufwand gebucht.
📌 3️⃣ Verkauf (Lagerabbau, Buchung in der GuV)
Sobald Produkte verkauft werden, wird ihr Lagerwert als „Herstellungskosten der verkauften Produkte“ (COGS) in der GuV erfasst.
Jetzt wird der Gewinn beeinflusst!
Cashflowreihe
Die Cashflow-Reihe zeigt die tatsächlichen Ein- und Auszahlungen eines Unternehmens über einen Zeitraum. Sie wird für Liquiditätsanalysen, Unternehmensbewertungen (DCF) und Investitionsentscheidungen genutzt.
Die Cashflows werden in drei Kategorien unterteilt:
Cashflow-Art
Was gehört dazu?
Operativer Cashflow (Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit)
Einzahlungen aus Umsätzen, - Auszahlungen für Material, Personal, Miete, Steuern, Working Capital
Investitions-Cashflow (Cashflow aus Investitionstätigkeit)
- Auszahlungen für Maschinen, Gebäude, Software, + Einzahlungen aus Verkäufen von Anlagevermögen
Finanzierungs-Cashflow (Cashflow aus Finanzierungstätigkeit)
+ Einzahlungen aus Krediten, Kapitalerhöhungen, - Auszahlungen für Tilgungen, Dividenden
📌 Gesamt-Cashflow = Operativer CF + Investitions-CF + Finanzierungs-CF
Wie wird der Cashflow in der Übung berechnet?
Posten aus der Übung:
Einzahlungen
Einzahlung und Lieferung in t
Anzahlung für Bestellung
- Auszahlungen
= Cashflow
📌 ✅ Kommen in die Cashflow-Reihe (Zahlungswirksam):
✅ Einzahlungen aus Umsätzen (tatsächlich erhaltene Kundenzahlungen)
✅ Zahlungswirksame Kosten (Mieten, Löhne, Material, Steuern) ✅ Investitionen (Maschinen, Immobilien) → negativer Cashflow
✅ Verkäufe von Anlagen oder Beteiligungen → positiver Cashflow
✅ Kreditaufnahmen und -tilgungen
✅ Kapitalerhöhungen & Dividendenzahlungen
Welche Posten gehören nicht zur Cashflowreihe?
📌 ❌ Kommen NICHT in die Cashflow-Reihe (Nicht-Zahlungswirksam):
❌ Abschreibungen & Rückstellungen → Kein tatsächlicher Geldfluss
❌ Gewinn- oder Verlustbuchungen ohne Geldeingang
❌ Wertberichtigungen & Buchgewinne/-verluste
❌ Reine Bilanzverschiebungen (z. B. Umbuchungen von Eigenkapital)
📌 Grundsatz:
Eine Investition sollte nicht nur auf Basis von Gewinnen entschieden werden, sondern hauptsächlich auf Basis von Cashflows.
Gewinne enthalten nicht zahlungswirksame Posten (z. B. Abschreibungen), während Cashflows die tatsächliche Liquiditätslage widerspiegeln.
Aber: In bestimmten Fällen kann eine Gewinnbasierte Investitionsentscheidung sinnvoll sein
✅ 1. Wenn das Unternehmen hohe Gewinne & positive Cashflows hat
Falls das Unternehmen nachhaltig Gewinne erwirtschaftet, die auch in positiven operativen Cashflows resultieren, kann eine Investition gut finanziert werden.
Beispiel: Ein Unternehmen macht über mehrere Jahre hohe Gewinne und kann eine neue Maschine kaufen, ohne zusätzliche Kredite aufnehmen zu müssen.
✅ 2. Wenn die Investition den Gewinn direkt steigert
Falls die Investition dazu führt, dass kurzfristig höhere Gewinne entstehen, kann eine Entscheidung auf Basis von Gewinnen sinnvoll sein.
Beispiel: Ein Einzelhändler investiert in ein neues Kassensystem, das den Umsatz steigert und die Betriebskosten senkt.
✅ 3. Wenn die Investition über eine Gewinnsteigerung refinanziert wird
Falls die Investition so kalkuliert ist, dass sie ihre Kosten durch eine Gewinnsteigerung deckt, kann sie gewinnbasiert betrachtet werden.
Beispiel: Ein Unternehmen investiert in eine neue Produktlinie und erwartet eine direkte Gewinnsteigerung, die die Investitionskosten innerhalb von 2 Jahren amortisiert.
❌ 1. Wenn das Unternehmen hohe Gewinne, aber negative Cashflows hat
Gewinne sagen nichts über die Liquidität aus. Ein Unternehmen mit hohen Gewinnen, aber negativen Cashflows könnte Probleme haben, die Investition tatsächlich zu finanzieren.
Beispiel: Ein Unternehmen hat hohe Gewinne, aber das Geld ist in Forderungen gebunden → Es hat nicht genug Cash für die Investition.
❌ 2. Wenn nicht zahlungswirksame Faktoren die Gewinne verzerren
Gewinne enthalten oft nicht zahlungswirksame Posten (z. B. Abschreibungen, Rückstellungen), die die tatsächliche Finanzkraft verzerren.
Beispiel: Ein Unternehmen zeigt hohe Gewinne durch niedrige Abschreibungen, aber hat nicht genug Cash, um eine Investition zu finanzieren.
❌ 3. Wenn hohe Fremdfinanzierung nötig ist
Falls eine Investition nur durch Kredite oder Eigenkapitalerhöhungen finanziert werden kann, sollte die Rentabilität über Cashflows geprüft werden.
Beispiel: Ein Unternehmen macht 10 Mio. € Gewinn, muss aber 50 Mio. € investieren → Diese Investition wäre nicht sinnvoll nur auf Basis von Gewinnen.
Vorteile einer Investitionsentscheidung auf Basis von Cashflow-Reihen
✅ 1. Realistische Betrachtung der Liquidität
Cashflows zeigen die tatsächlichen Ein- und Auszahlungen, nicht nur buchhalterische Gewinne.
Dadurch kann sichergestellt werden, dass eine Investition tatsächlich finanzierbar ist.
✅ 2. Berücksichtigung des Zeitwerts des Geldes (z. B. durch DCF-Methode)
Spätere Cashflows sind weniger wert als heutige Einzahlungen.
Durch Diskontierung mit dem Kapitalkostensatz (WACC) wird dieser Effekt berücksichtigt.
✅ 3. Weniger anfällig für buchhalterische Verzerrungen
Gewinne können durch Abschreibungen, Rückstellungen oder Bilanzierungsmethoden beeinflusst werden.
Cashflows sind schwerer zu manipulieren und liefern eine realistischere Einschätzung der Investition.
✅ 4. Vergleichbarkeit verschiedener Investitionen
Da alle Investitionen auf einer einheitlichen Basis (Cashflows) bewertet werden, lassen sie sich objektiv vergleichen.
Besonders hilfreich für Unternehmensbewertungen, M&A und Investitionsentscheidungen.
✅ 5. Einfache Berechnung des Kapitalwerts (NPV) oder der internen Rendite (IRR)
Die Kapitalwertmethode (NPV-Methode) zeigt, ob eine Investition einen positiven Beitrag zum Unternehmenswert liefert.
Die interne Zinsfußmethode (IRR) ermöglicht die Ermittlung der tatsächlichen Rendite der Investition.
❌ 1. Prognoseunsicherheit – zukünftige Cashflows schwer vorhersehbar
Cashflow-Schätzungen beruhen oft auf Annahmen über zukünftige Umsätze, Kosten und Marktentwicklungen.
Je länger der Prognosezeitraum, desto ungenauer wird die Berechnung.
❌ 2. Wahl des Abzinsungssatzes beeinflusst das Ergebnis stark
Der Kapitalkostensatz (WACC oder Eigenkapitalkosten) ist oft schwer genau zu bestimmen.
Ein zu hoher oder zu niedriger Abzinsungssatz kann zu Fehlentscheidungen führen.
❌ 3. Ignoriert qualitative Faktoren & strategische Vorteile
Eine Investition kann strategisch sinnvoll sein, auch wenn die Cashflow-Berechnung negativ ist.
Beispiel: Eine Investition in neue Technologien oder Markterschließung bringt langfristige Vorteile, die nicht sofort in Cashflows sichtbar sind.
❌ 4. Langfristige Investitionen haben stark diskontierte Cashflows
Spätere Cashflows verlieren durch Abzinsung stark an Wert, wodurch langfristige Projekte benachteiligt werden.
Beispiel: Infrastrukturprojekte mit hohen Anfangsinvestitionen, aber stabilen langfristigen Cashflows.
❌ 5. Nicht immer einfach in der Praxis anzuwenden
Die Ermittlung aller relevanten Cashflows kann komplex sein, besonders bei großen Unternehmen mit vielen Geschäftsbereichen.
Beispiel: Synergieeffekte oder zukünftige Kosten sind schwer quantifizierbar.
Bestimmung Kapitalbindung
Kapitaleinsatz
Lager
Verbindlichkeiten (Anzahlung)
Kapitalbindung
Residualgewinn
Gewinn
Kapitalbindung in (t-1)
Kapitalkosten (i)
= Residualgewinne
Formel: Gewinn - Kapitalkosten berechen
Kapitalkosten = Kapitalbindung * Kapitalkosten
Wie werden Investitionen und Lagerzu/abgänge in der Gewinnreihe berechnet?
Investitionen werden als Abschreibungen verbucht
produzierte Ware, die im Lager ist wird dem Gewinn hinzuberechnet oder abgezogen
Wie berechnet man die Kapitalbindung?
Die Kapitalbindung beschreibt, wie viel Kapital in einem bestimmten Zeitraum im Unternehmen "feststeckt" – z. B. in Lagerbeständen, Maschinen, offenen Forderungen etc. Dieses Kapital steht nicht liquide zur Verfügung, sondern ist „gebunden“.
Formel: Kapitalbindung = Anlagevermögen + Umlaufvermögen – kurzfristige Verbindlichkeiten
In der Übung: Kapitaleinsatz + Lager - Verbindlichkeiten (Anzahlung)
Komponente
Beispiele
Anlagevermögen
Maschinen, Fahrzeuge, Büroausstattung, Software etc.
Umlaufvermögen
Lager (Rohstoffe, Produkte), Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
– kurzfristige Verbindlichkeiten
z. B. offene Lieferantenrechnungen, kurzfristige Kredite
Was bedeutet „Kapitalwert der Residualgewinne“?
Das ist im Grunde eine dynamische Investitionsrechnung: Du berechnest den Barwert (heutigen Wert) aller zukünftigen Residualgewinne über einen bestimmten Zeitraum.
Die Formel lautet:
Kapitalwert der Residualgewinne = Summe [Residualgewinn_t / (1 + r)^t]
Residualgewinn_t = ökonomischer Gewinn im Jahr t
r = kalkulatorischer Zinssatz bzw. Kapitalkostensatz
Du diskontierst also die zukünftigen Gewinne auf den heutigen Wert
Negativer Wert:
-> Das Unternehmen vernichtet an Wert. Die Investition hätte woanders mehr eingebracht.
Kapitalwert berechnen
Kapitalwert kann für Gewinnreihe, Cashflowreihe, und Residualgewinn berechnet werden
Formel:
Summe aus allen Perioden: Gewinn aus einer Periode/ (1+ WACC)^t
Zuletzt geändertvor 8 Tagen