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Übung 05

HP
von Ha My P.

1️⃣ Prozess der Integration einer wertorientierten Spitzenkennzahl




1️⃣ Prozess der Integration einer wertorientierten Spitzenkennzahl

📌 Schritt 1: Definition der Spitzenkennzahl & Zielsetzung

  • SällerBest setzt EVA als Steuerungsgröße ein, weil EVA misst, ob eine Filiale ihren Kapitalkostensatz (WACC) übertrifft.

  • Ziel: Jede Filiale muss einen positiven EVA erwirtschaften, d. h. mehr Gewinn erzielen als die Kapitalkosten betragen.

📌 Schritt 2: Umsetzung auf Filialebene

  • EVA wird auf Filialebene berechnet: EVA=NOPLAT−(WACC×CapitalEmployed)EVA = NOPLAT - (WACC \times Capital Employed)EVA=NOPLAT−(WACC×CapitalEmployed)

    • NOPLAT (Net Operating Profit Less Adjusted Taxes): Gewinn der Filiale nach Steuern, aber vor Zinsen.

    • WACC: Durchschnittliche Kapitalkosten, die das Unternehmen für Fremd- und Eigenkapital aufwendet.

    • Capital Employed: Das eingesetzte Kapital pro Filiale.

📌 Schritt 3: Anpassung der Steuerungssysteme

  • Jede Filiale bekommt eine EVA-Zielgröße → Filialleiter werden auf Basis des EVA gesteuert.

  • Mitarbeiterboni können an EVA gekoppelt werden, um Anreize für Wertsteigerung zu schaffen.

📌 Schritt 4: Implementierung in das Berichtswesen

  • Regelmäßige Berichte über EVA-Entwicklung der Filialen

  • Vergleich der Filialen untereinander → Transparenz über die Performance.

📌 Schritt 5: Optimierungsmaßnahmen ableiten

  • Falls EVA in einer Filiale negativ ist, können Maßnahmen entwickelt werden, z. B.:

    • Kostensenkung (bessere Lagerhaltung, Personalplanung optimieren).

    • Umsatzsteigerung (Preisanpassungen, bessere Kundenansprache, Events).

    • Kapitalbindung reduzieren (Working Capital Management, weniger ungenutzte Lagerbestände).


Welche Hebel gibt es um Umsätze zu steigern und das EVA zu erhöhen?

1. Verkaufsfördernde Maßnahmen

  • Gezielte Rabattaktionen: Saisonale Sales, Mengenrabatte oder personalisierte Rabatte für Stammkunden.

  • Treueprogramme: Kundenkarten mit Bonuspunkten oder exklusive Angebote für wiederkehrende Kunden.

  • Cross-Selling & Up-Selling: Empfehlung passender Produkte (z. B. Accessoires zu einem Kleidungsstück).

  • Visual Merchandising optimieren: Attraktive Schaufenster- und Ladenpräsentation zur Steigerung der Kaufimpulse.

2. Sortiment & Produktstrategie

  • Bestseller-Analyse: Fokus auf stark nachgefragte Artikel und Reduktion von Ladenhütern.

  • Erweiterung der Produktpalette: Einführung trendiger oder nachhaltiger Kollektionen.

  • Exklusive Kollektionen: Limitierte Editionen oder Kollaborationen mit Influencern/Designern.

3. Marketing & Branding

  • Lokale Werbung & Social Media: Gezielte Online- und Offline-Kampagnen für einzelne Filialen.

  • Influencer-Marketing: Kooperation mit lokalen Influencern für mehr Reichweite.

  • Events in den Filialen: Modenschauen, Styling-Beratungen oder exklusive VIP-Events.

4. Kundenservice & Einkaufserlebnis

  • Mitarbeiterschulungen: Bessere Verkaufsgespräche und Servicequalität steigern den Umsatz.

  • Omnichannel-Strategie: Integration von Online- und Offline-Kanälen (Click & Collect, Filiallieferung).

  • Schnellere Kassiervorgänge: Self-Checkout oder mobile Kassen für weniger Wartezeiten.

5. Standortoptimierung & Filialnetz-Management

  • Analyse der Kundenfrequenz: Anpassung der Öffnungszeiten an Stoßzeiten.

  • Eventuelle Standortwechsel: Prüfung, ob schlechter laufende Filialen in bessere Lagen umziehen sollten.

  • Partnerschaften mit anderen Marken: Pop-up-Flächen für ergänzende Produkte oder Co-Branding.


Wann ist eine Investition in zusätzliches Marketing sinnvoll?

2. Hohe Kundenfrequenz, aber niedrige Conversion Rate → Ziel: Mehr Besucher in Käufer umwandeln

📊 Indikatoren:

  • Viele Besucher, aber niedrige Conversion Rate (< 10 %).

  • Kunden sehen sich Produkte an, kaufen aber nichts.

  • Viele verlassene Warenkörbe (z. B. im Omnichannel-Bereich).

🚨 Achtung: In diesem Fall ist das Problem nicht die Sichtbarkeit der Filiale, sondern die Kaufentscheidung der Kunden! Eine Marketing-Investition allein wäre nicht die beste Lösung. Stattdessen wären folgende Maßnahmen sinnvoll:

  • Verbesserung der Produktpräsentation (Visual Merchandising).

  • Bessere Beratung & Schulung des Verkaufspersonals.

  • Optimierung der Preisgestaltung & Einführung von Bundles.

Erst wenn diese Maßnahmen umgesetzt wurden, könnte man gezieltes Marketing testen, um spezifische Kundengruppen in den Laden zu holen.

3. Niedrige Wiederkaufsrate → Ziel: Kundenbindung steigern

📊 Indikatoren:

  • Viele Einmalkäufe, aber wenige Stammkunden.

  • Geringe Nutzung von Treueprogrammen oder Newsletter-Anmeldungen.

  • Kaum Kundeninteraktion nach dem Kauf.

Marketing-Empfehlung:

  • E-Mail-/Social-Media-Marketing zur Reaktivierung von Kunden.

  • Treueprogramme & personalisierte Angebote für Bestandskunden.

  • Cross- und Up-Selling-Kampagnen nach dem Kauf.

Wann ist Marketing KEINE sinnvolle Lösung?

Wenn das Problem in Wartezeiten, Lagerverfügbarkeit oder Preisgestaltung liegt

  • Marketing bringt wenig, wenn Kunden abspringen, weil Produkte nicht verfügbar sind oder die Wartezeiten zu hoch sind.

  • Stattdessen: Lageroptimierung, Checkout-Prozesse verbessern oder Preismodelle anpassen.

Wenn der Standort ein grundsätzliches Problem hat

  • Wenn eine Filiale dauerhaft schlecht frequentiert ist, könnte ein Standortwechsel die bessere Lösung sein als zusätzliches Marketing.


Welche Maßnahme ist bei einer EVA-Steuerung sinnvoller als bei einer Steuerung auf Basis von Gewinngrößen?


Welche Maßnahme ist bei einer EVA-Steuerung sinnvoller als bei einer Steuerung auf Basis von Gewinngrößen?

Bei einer EVA-Steuerung geht es nicht nur darum, den Gewinn zu maximieren, sondern auch darum, das eingesetzte Kapital effizient zu nutzen und Kapitalkosten zu minimieren. Das bedeutet, dass Maßnahmen, die die Kapitalrendite verbessern und Kapitalbindung reduzieren, bevorzugt werden.

Maßnahmen, die bei EVA-Steuerung bevorzugt werden:

1. Optimierung des Working Capital Managements (WCM)

📊 Warum bei EVA wichtig?

  • Reduziert das gebundene Kapital, indem Forderungen schneller eingezogen und Lagerbestände optimiert werden.

  • Niedrigere Kapitalbindung → Höherer EVA, da das eingesetzte Kapital sinkt.

Maßnahmen:

  • Kürzere Zahlungsziele für Kunden, um Forderungen schneller einzuziehen.

  • Effizientere Lagerbestände → Reduzierung unnötiger Kapitalbindung im Lager.

  • Bessere Verhandlung mit Lieferanten → Längere Zahlungsziele für Verbindlichkeiten.

Fazit: EVA-Steuerung bevorzugt Maßnahmen, die Kapitalbindung reduzieren & Kapitalrendite erhöhen

Während eine Gewinnsteuerung oft nur darauf achtet, dass Einnahmen die Ausgaben übersteigen, geht EVA einen Schritt weiter und stellt sicher, dass jede Investition das eingesetzte Kapital effizient nutzt.

👉 Bevorzugte Maßnahmen bei EVA:

Optimierung des Working Capital Managements → Reduziert gebundenes Kapital

Fokus auf Kapitalrendite statt bloßem Gewinnwachstum → Nachhaltige Wertsteigerung

Vermeidung kapitalintensiver Maßnahmen ohne Mehrwert → Bessere Kapitalallokation

🚀 Ergebnis: EVA sorgt dafür, dass Unternehmen nicht nur wachsen, sondern auch effizient wirtschaften!


Positive Wirkung von Value-Based Management (VBM) anhand der Dimensionen zur Abschätzung des Potenzials eines Wertmanagements

Positive Wirkung von Value-Based Management (VBM) anhand der Dimensionen zur Abschätzung des Potenzials eines Wertmanagements

Um die positiven Effekte von Value-Based Management (VBM) besser zu verstehen, kann man es anhand der vier zentralen Dimensionen zur Abschätzung des Potenzials eines Wertmanagements analysieren:

1. Strategische Dimension → Langfristige Wertsteigerung

📊 Wie wirkt VBM positiv?

  • Unternehmen treffen Investitionsentscheidungen nicht nur basierend auf kurzfristigem Gewinn, sondern analysieren den langfristigen Wertbeitrag.

  • Strategie wird so ausgerichtet, dass Kapital nur in wertsteigernde Bereiche investiert wird.

  • Unprofitable oder kapitaleffiziente Geschäftsbereiche werden frühzeitig erkannt und umstrukturiert oder verkauft.

Positive Wirkung: ✔ Nachhaltige Unternehmensführung → Mehr Wachstum & Stabilität ✔ Wettbewerbsvorteil → Unternehmen konzentrieren sich auf profitable Segmente

📌 Beispiel: Ein Modeunternehmen könnte entscheiden, unrentable Filialen zu schließen und stärker auf E-Commerce zu setzen, wenn dies langfristig mehr Wert schafft.

2. Finanzielle Dimension → Effiziente Kapitalnutzung & höhere Profitabilität

📊 Wie wirkt VBM positiv?

  • EVA und ROIC (Return on Invested Capital) helfen dabei, Kapital effizient einzusetzen.

  • Reduzierung unnötiger Kapitalbindung durch optimiertes Working Capital Management.

  • Höhere Transparenz für Investoren und bessere Kreditwürdigkeit.

Positive Wirkung: ✔ Bessere Finanzstruktur → Geringere Kapitalkosten ✔ Erhöhte Rentabilität → Weniger Kapitalverschwendung, höhere Kapitalrendite

📌 Beispiel: Ein Einzelhändler optimiert sein Lagermanagement, sodass weniger Kapital im Warenbestand gebunden ist. Das verbessert den EVA und sorgt für finanzielle Flexibilität.

3. Operative Dimension → Leistungssteigerung & Effizienz

📊 Wie wirkt VBM positiv?

  • Klare wertorientierte Steuerungsgrößen führen zu besserer Leistungsmessung.

  • Geschäftsprozesse werden so optimiert, dass sie den Unternehmenswert maximieren.

  • Mitarbeiterschulungen und Anreizsysteme richten sich an wertschaffenden Faktoren aus.

Positive Wirkung: ✔ Effizienzsteigerung in den Geschäftsprozessen ✔ Klare Steuerung für Führungskräfte & Mitarbeiter

📌 Beispiel:

  • Filialleiter werden nicht nur an Umsatz, sondern auch an Kapitalrendite und operativer Effizienz gemessen.

  • Mitarbeiterboni werden an wertsteigernde Faktoren wie Kundenbindung gekoppelt, statt nur an Verkaufszahlen.

4. Kulturelle Dimension → Wertorientiertes Denken im gesamten Unternehmen

📊 Wie wirkt VBM positiv?

  • Unternehmensführung und Mitarbeiter werden auf langfristige Wertsteigerung sensibilisiert.

  • Anreize basieren nicht nur auf kurzfristigem Erfolg, sondern auf nachhaltiger Wertgenerierung.

  • Entscheidungen werden faktenbasiert und nicht nach Bauchgefühl getroffen.

Positive Wirkung: ✔ Einheitliche Unternehmensvision & Strategie → Stärkere Identifikation der Mitarbeiter ✔ Bessere Entscheidungsfindung → Datenbasierte Steuerung, weniger ineffiziente Maßnahmen

📌 Beispiel:

  • Führungskräfte lernen, dass Umsatzsteigerung allein nicht reicht – sie müssen auch Kapital effizient nutzen.

  • Entscheidungen über Investitionen, Kostensenkungen oder Produktentwicklungen basieren auf Fakten und Wertbeitrag, nicht nur auf Tradition oder Trends.


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Ha My P.

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