Die in der Vorlesung vorgestellte stromorientierte Definition von Finanzierung meint, dass Finanzierung durch einen Zahlungsstrom gekennzeichnet ist.
Richtig. Die stromorientierte Definition von Finanzierung beschreibt Finanzierung als einen Vorgang, der durch Zahlungsströme, Einzahlungen und Auszahlungen gekennzeichnet ist.
Factoring übernimmt eine Finanzierungsfunktion.
Richtig. Factoring übernimmt eine Finanzierungsfunktion, da es Unternehmen ermöglicht, durch den Verkauf ihrer Forderungen an einen Factoring-Dienstleister sofort Liquidität zu erhöhen.
Finanzierung aus Abschreibung ist eine Form der Eigenkapitalfinanzierung.
Falsch. Die Finanzierung aus Abschreibung ist keine Form der Eigenkapitalfinanzierung, sondern eine Form der Innenfinanzierung. Sie basiert auf dem Prinzip, dass durch Abschreibungen gebundene Mittel innerhalb des Unternehmens freigesetzt werden können.
4. Bei einer Optionsschuldverschreibung hat der Investor das Recht, zwischen einer vorher festgelegten festen Verzinsung oder einem variablen Floating-Zins zu wählen.
Falsch. Der Investor hat ein Optionsrecht, meist zum Erwerb von Aktien, nicht die Wahl zwischen fester und variabler Verzinsung. Diese Option kann das Recht beinhalten, Aktien des Unternehmens zu einem vorher festgelegten Preis zu erwerben (Wandel- oder Optionsrecht).
5. Der Lieferantenkredit ist ein Kredit ohne Zinsrisiko.
Falsch. Der Lieferantenkredit ist nicht zinsrisikofrei, da oft versteckte Zinsen in Form von Skontoabzügen enthalten sind. Wenn die Zahlungsfrist überschritten wird, können zusätzliche Kosten oder Risiken entstehen.
6. Bei der Finanzmittelsubstitution trifft das Finanzmanagement Entscheidungen über die Beschränkung auf die am leichtesten erhältlichen Finanzmittel, unabhängig von Kosten und Flexibilitätskriterien.
Falsch. Das Konzept der Finanzmittelsubstitution betont, dass das Finanzmanagement bewusste Entscheidungen über die Auswahl und Kombination von Finanzierungsinstrumenten trifft. Wichtige Kriterien sind dabei Kosten und Flexibilität.
7. Mit einer Floating Rate Note kann sich ein Unternehmen nur so lange finanzieren, wie der relevante Zinssatz eine festgelegte Höchstgrenze übersteigt.
Falsch. Eine Floating Rate Note (FRN) hat in der Regel keine festgelegte Höchstgrenze für das Marktzinsniveau, die die Finanzierung begrenzen würde. Vielmehr handelt es sich um eine Anleihe mit variabler Verzinsung, die sich an einem Referenzzinssatz orientiert.
8. Bei Zero Bonds handelt es sich um sogenannte Null-Coupon-Anleihen. Sie sind festverzinslich und werden ohne Zinsschein vergeben
Richtig. Zero Bonds sind festverzinslich, haben aber keine regelmäßigen Zinszahlungen. Stattdessen werden sie mit einem Abschlag (Disagio) emittiert und am Ende der Laufzeit zum Nennwert zurückgezahlt.
Fremdkapital steht Unternehmen durch revolvierende Prolongation dauerhaft zur Verfügung
Falsch. Revolvierende Prolongation bedeutet zwar, dass Fremdkapital regelmäßig verlängert werden kann, aber es steht nicht automatisch dauerhaft zur Verfügung. Kreditgeber können die Bedingungen ändern oder eine Verlängerung verweigern.
Beim Financial Leasing liegt Teilamortisation vor, wenn die Anschaffungskosten und alle weiteren mit dem Leasing verbundenen Aufwendungen erst durch die Zahlung am Vertragsende vollständig gedeckt werden.
Falsch. Bei Teilamortisation werden die Anschaffungskosten und die mit dem Leasing verbundenen Aufwendungen nicht vollständig durch die Leasingraten während der Vertragslaufzeit gedeckt. Ein Restwert bleibt übrig, der am Vertragsende durch den Verkauf oder eine Übernahme beglichen wird.
Gemäß dem Modigliani-Miller-Theorem ist der Wert jedes beliebigen Unternehmens unabhängig von seinem Verschuldungsgrad.
Richtig. Allerdings gilt dies nur unter idealisierten Bedingungen, wie einem vollkommenen Kapitalmarkt ohne Steuern, Transaktionskosten oder Informationsasymmetrien. In der Realität sind diese Annahmen meist nicht vollständig erfüllt.
Die kurzfristige Liquiditätsposition antizipiert tägliche ausstehende Zahlungen für Löhne, Gehälter, Mieten und Rohstoffe.
Richtig. Die kurzfristige Liquiditätsposition dient dazu, den täglichen Zahlungsverkehr sicherzustellen. Dazu gehören Zahlungen für regelmäßig anfallende Verpflichtungen wie Löhne, Gehälter, Mieten oder Rohstoffe. Ziel ist es, die Zahlungsfähigkeit des Unternehmens auf Tagesbasis zu gewährleisten.
Der Geldmarkt bezeichnet gemäß Vorlesung den reinen Industrie- und Telefonhandel.
Falsch. Der Geldmarkt umfasst den Handel mit kurzfristigen Finanzierungsinstrumenten zwischen Banken, Unternehmen und anderen Marktteilnehmern. Er dient zur Beschaffung und Anlage kurzfristiger Liquidität und umfasst Instrumente wie Tages- und Termingelder, Commercial Papers oder Schatzwechsel.
Betrachtet wird ein Straight Bond. Steigt nun während der Laufzeit das Marktzinsniveau, so steigt auch die geforderte Verzinsung des betrachteten Bonds. Damit steigt auch die Kursnotierung des Bonds.
Falsch. Wenn das Marktzinsniveau während der Laufzeit steigt, erhöht sich die geforderte Verzinsung für neue Anleihen. Da der betrachtete Straight Bond jedoch weiterhin seine ursprüngliche, niedrigere Verzinsung bietet, wird er für Investoren unattraktiver. Dies führt zu einem Kursrückgang des Bonds, nicht zu einem Anstieg.
Im Aussagensystem der betriebswirtschaftlichen Zinstheorie erklärt laut Vorlesung die horizontale Zinsstruktur die Fristigkeitsstruktur der Zinssätze.
Richtig. Die horizontale Zinsstruktur beschreibt die Fristigkeitsstruktur der Zinssätze, also die Abhängigkeit der Zinssätze von der Laufzeit der jeweiligen Finanzinstrumente. Sie zeigt, wie sich Zinssätze für verschiedene Laufzeiten entwickeln.
Die Forderung, dass die Eigenkapitalquote so lange erhöht werden sollte, bis die Grenzrendite gleich den Grenzkosten ist, ist aus Eigenkapitalgebersicht unproblematisch.
Richtig. Aus Sicht der Eigenkapitalgeber ist diese Forderung unproblematisch, da sie eine Maximierung der Eigenkapitalrendite anstreben. Solange die Grenzrendite die Grenzkosten übersteigt, lohnt sich eine Erhöhung der Eigenkapitalquote. Erst wenn beide gleich sind, ist der optimale Punkt erreicht.
Es hat sich gezeigt, dass die Einhaltung von Bilanzstrukturregeln aus Liquiditätssicht im Normalfall nicht nötig und im Krisenfall oftmals nicht hinreichend ist.
Richtig. Die Bilanzstruktur bildet nur bedingt die tatsächliche Liquiditätslage eines Unternehmens ab, da sie vergangenheitsorientiert ist. In Krisenzeiten reicht die Einhaltung formaler Bilanzregeln oft nicht aus, um Liquiditätsprobleme zu vermeiden.
Zu den Elementen der Vertikal-Zinsstruktur zählen die Normalverzinsung, der Inflationsausgleich und die Elementarverzinsung.
Falsch. Die Zinsstrukturmodelle basieren in der Regel auf verschiedenen Komponenten, jedoch sind die genannten Begriffe nicht als allgemeingültige Elemente der Vertikal-Zinsstruktur bekannt.
Operating Leasing kann in Voll- und Teilamortisation unterschieden werden.
Falsch
Begründung: Operating Leasing ist eine Miete und kein Finanzierungsmodell wie Financial Leasing. Die Begriffe Voll- und Teilamortisation gelten nur für Financial Leasing.
Die normale Zinsfunktion weist einen konkaven Verlauf auf.
Richtig
Begründung: Laut Liquiditätspräferenzhypothese bevorzugen Anleger kurzfristige Anlagen, während Kreditnehmer langfristige Kredite benötigen. Dadurch steigt die Zinskurve konkav an.
Der Zinssatz eines Straight Bonds steigt während der Laufzeit.
Begründung: Der Zinssatz eines Straight Bonds ist fest. Steigende Marktzinsen lassen den Bondkurs sinken, aber die Verzinsung bleibt unverändert
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