Definitionen
- Lernbehinderung
o Erhebliches Schulleistungsversagen (Leistungsrückstand ü 2 Jahre)
o Defizit Lernfähigkeit (IQ zwischen 55-85)
§ Schulorganisatorisch: spezielle Förderschulen oder allgemeinbildende Schulen mit spezifischen Fördermaßnahmen
- Lernstörung
o A) erhebliches Schulleistungsversagen
o B)Keine IQ minderung
§ Kategoridierung als Entwicklungsstörung schulischer Fähigk, (ICD 10) oder Neurodevelopmental dis. (ICD11) -> enthält auch ADHS oder Autismus
è Auch Teilleistungsstörung möglich (inhaltlich begrenzt)
Lernschwierigkeiten
o Allgemeiner Oberbegriff -> vorraussetzungsfrei und nicht so stak IQ-gebunden
o Kriterien:
§ Schwierigkeiten in Auseinandersetzung mit Lernanforderungen
è In Schulleistungen (Lesen, schreiben o Rechnen) sichtbar
§ Langsames oder Schwaches Lernen
Invo-Modell zur Erklärung von Lernproblemen
- Ungünstige Ausprägung auf allen Komponenten möglich
o Insbes. Funktion des Arbeitsgedächtnis u Defizite in Lernstrategien
Lese-Rechtschreibschwierigkeiten
Definition:
- Umschriebene (keine Anderen Fähigkeiten beeinträchtigt), deutliche beeinträchtigung Lesen und Rechtschreiben
o Zusätzliche/doppelte Diskrepanz anhand von IQ (Schwierigkeit vs Störung vs Behinderung ) umstritten, da alle Beeinträchtigungen selbe Ursache ?
o Im allgemeinen gut behandelbar
LRS
- Diagnostische Leitlinien (ICD 11)
o Unterscheidung
§ Lese Rechtscheibstörung
§ Isolierte Rechtschreibstörung
o Kompetenzniveau deutlich unter den der Intelligenz und Alter entsprechenden Erwartungen
§ Trotz angemessener Beschulung
§ Meist in frühen Schuljahren
§ Ausschluss von externen Faktoren oder neurologischen/visuellen/auditiven Einschränkungen
§ Führt zu Einschränkung in Schule oder Alltag
- Prävalenz LRS und Co
o Bei Diskrepanz von 1 SD
§ LRS: 2-6%
§ Isolierte Lesestörung: 4-7%
§ Isolierte Rechtschreibstörung: 2-9%
o Starke Variation je nach Stichprobe
o Jungen etwa doppelt bis dreimal so häufig
o Abnahme mit zunehmendem Alter ( (8Jährige 8% -> Erwachsene 4%)
- Faktoren LRS (Multifaktoriell)
External und Unspezifisch internal
o Externale Faktoren (Ausbleibende Förderung führt zu Verschlechterung ->KEINE Ursache ? )
§ Unterricht
§ Außerschulische Unterstützung
o Unspezifische Internale Faktoren(Werden für Ausschluss genutzt -> KEINE Ursachen)
§ Konzentrationsfähigkeit
§ Intelligenz
o Spezifische internale Faktoren ( Eigentliche Ursache)
§ Phonologische Informationsverarbeitung
è Phonologische Bewusstheit (M-A-M-A kann buchstabiert aber nicht zusammengefügt werden)
è Phonetisches Rekodieren im Arbeitsgedächtnis (Aufrechterhalten von Wortbestandteilen -> Ettikettier – Maschiene)
è Abruf phonologischer Codes aus LZG ( Abruf zusammenhang von Buchstaben, Wörtern und deren Bedeutung)
§ Genetische Einflüsse
è Hohe Erblichkeit von Lese-lern-Fähigkeit und dh auch Leserechtschreibschwäche -> Genetik führt zu interindividuellen unterschieden
è Heterogenes Bild: sowohl neurologische Auffälligkeiten aber auch Einfluss durch Training beobachtbar.
Diagnoseablauf LRS
o Lernentwicklung/Schulbericht
o Lese und Rechtschreibtest (standardisiert und altersgerecht)
o Überprüfung der phonologischen Bewusstheit
o Intelligenztests
o Verhaltensuntersuchung(Konzentration, Schulangst, Depression Impulsivität ect.)
o Neurologische Untersuchung (inkl. Hör-, Sehfähigkeit)
- LRS Interventionsmöglichkeiten (Schulbezogen)
§ Vor Schuleintritt (spielerisch)
è Training Vorläuferfertigkeiten
è Phonologische Bewusstheit und Buchstabe-Laut-Beziehung
o Kleine bis Mittlere Effekte
§ Bei bestehender Schwierigkeit
è Ansatz direkt bei Lesen und Schreiben
è Spezifische u längerfristige Maßnahmen notwendig
è Notenschutz/Nachteilsausgleich
§ Response-to-Intervention (Überprüfen der Wirksamkeit?)
è Verzahnung Diagnostik und Förderung
ADHS Typen und allgemine Kriterien nach ICD 11
o Situationsübergreifende Kombination aus Aufmerksamkeit, Hyperaktivität und/oder Impulsivität
§ Gemischtes Erscheinungsbild
§ Vorwiegen unaufmerksames Erscheinungsbild
§ Vorwiegend hyperaktiv/impulsives Erscheinungsbild
§ Allgemeine Kriterien
è Seit mindestens 6Monaten
è Nicht dem Entwicklungsstand entsprechend
è Mehr als ein Lebensbereich
è Leidensdruck oder Beeinträchtigung soz/schul/berufl. Funktionen
è Ausschluss anderer Störungen
ADHS Zentrale Merkmale
Störung Aufmerksamkeit
§ Störung Aufmerksamkeit
è Flüchtigkeitsfehler
è Aufrechterhaltung Aufmerksamkeit über Zeit
è Nicht zuhören
è Probleme Organisation
è Leicht ablenkbar
Hyperaktivität
è Zappeln
è Aufstehen wenn eigentlich Sitzenbleiben
è Exzessives/unangemessenes laufen und klettern
è Schwierigkeiten ruhig zu spielen
Impulsivität
è Antwort bevor Frage zuende
è Nur schwer warten
è Unterbricht und stört andere
è Redet übermäßig/unangemessen viel
ADHS Prävalenz
o KiGGs Studie
§ 4.4% der 3-17 Jährigen
è Mit 3-8 noch weniger,
è mit Eintritt in Schule höher -> fällt da erstmals auf
§ häufiger bei niedrigem SES
§ auch Internationale Unterschiede (häufiger in Südamerika)
§ Keine Belege dass Fehldiagnosen allg zugenommen haben
§ Jungen 2 -6 Mal häufiger als Mädchen (unsicher?)
è Mädchen mit unaufmerksamem Typ werden übersehen
è Jungen falsch positiv?
o Mehrere Vignetten: tats Adhs, 2 fehlende Kriterien, 3 fehlende, 4 fehlende
§ Jungen erhalten bei fehlenden Kriterien häufiger noch Adhs Diagnose
§ Männliche Therapeuten vergeben allg. häufiger Diagnose
§ mit der Zeit etwas abgenommen?
ADHS Symptomverlauf
o Kleinkinder: Schlaf u Fütterungsprobleme
o Vorschulalter: Ziellose Aktivitäten, geringe Spielaktivität
o Grundschule: Ablenkbarkeit, Unruhe, Aggression, Ablehnung, Leistungsabfall
o Pubertät: weniger mot. Unruhe, niedrige Aufmerksamkeit, Risikoverhalten/Selbstmedikation, Depressionen
o Erwachsene: Symptome (großartige Beschreibung)
Ursachen ADHS
§ Multifaktoriell (Neurologisch, Genetisch, Hirnorganische Schäden , Umwelt)
o Heritabilität 70-80%
o Gen-Umwelt-Interaktion
§ Genetische Vulnerabilität im Dopaminsystem (Risikogen)
§ Störung in Exekutiven Funktionen (Für Pädagogik besonders Relevant)
è mit Alter zunehmend internale Selbstregulation nötig
o Bestandteil der Kognitive Kontrolle -> Zielverfolgung
è Selbstregulation als Basis für Exekutive Funktionen
o Inhibition
o Shifting
o Updating (Aktualisierung AG -> Aufrechterhalten und Aufgabenketten )
Interventionen ADHS
o Psychoedukation: Aufklärung von Eltern Kindern Erzieher*innen/Lehrer*innen
o Kognitive Verhaltenstherapie
o Medikamente (größter Effekt)
§ Aber starke Persönlichkeitseinflüsse
o Trainingsprogramme
§ Selbstregulation
§ Multimodales Training
§ Lehrkräfte Trainieren
Web assistierte Selbsthilfe
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