Kundenrentabilitätsanalyse - Definition und Ziel
Bewertungsverfahren zur Zuordnung von Kosten und Erträgen zu Kunden (-segmenten)
Ziel: Kosteneffizienz und maximale Rendite durch kundenfokussierte Analyse
Ursachen unnötiger Kosten
kleine Bestell- und Abnahmemengen
individuelle und/oder häufige Lieferungen
große Produktpalette und hoher Lagerbestand
umfangreicher Kundendienst nach Vertragsabschluss
Konsequenzen und Erkenntnisse der Analyse
Reduzierung oder Streichung bestimmer Kundendienstleistungen
in Rechnung stellen zusätzlicher Services
Neuverhandlung oder Beendigung unrentabler Kundenverträge
Aufdeckung von Optimierungspotenzial und Kostentreibern
Identifikation von Abhängigkeitsrisiken bei Großkunden
Empfehlung: Diversifikation der Kundenbasis
Vorgehen der Kundenrentabilitätsanalyse
Untersuchung der Teilprozesse von Produktion bis Vertrieb
Zuordnung der Kosten zu Kunden oder Kundengruppen
Vergleich der Kosten mit den erzielten Erträgen
Methode des Activity Based Costing (ABC)
Ansatz des interneen Rechnungswesens und Controlling
Ziel: Ermittlung von Kosten pro unternehmerischem Teilprozess
Zuordnung von Ressourcen (z. B. Personal, Infrastruktur) zu Aktivitäten
Ermittlung kundenspezifischer Kosten
Vertriebskosten, Kundenservice, Garantiefälle
Analyse von Kostenstrukturen und Vergleich mit Best Practices
Unterstützung strategischer Entscheidungen (Preise, Verträge, Dienstleistungen)
Vergleich ABC mit traditioneller Kostenrechnung
ABC fokussiert auf kundenspezifische Kosten vs. traditionelle Gruppierung nach Produktions- und Verwaltungskosten
Berücksichtigung von Opportunitätskosten bei der Kundenrentabilitätsanalyse
Ergebnis und Nutzen der Kundenrentabilitätsanalyse
Transparenz über Kundenkosten und Rentabilität
Grundlage für strategische Entscheidungen zur Effizienzsteigerung
Optimierung von Angeboten und Kundenbeziehungen
Grundkonzept Customer Lifetime Value (CLV)
CLV bewertet den wirtschaftlichen Gesamtwert einer Kundenbeziehung
Ziel: bestehende Kundenbeziehungen maximieren statt nur Neukundenakquise
Grundlage für individuelle und fokussierte Vertriebsstrategien
Ziele des CLV
Bestimmung, wie viel in den Erhalt einer Kundenbeziehung investiert werden kann (ROI)
optimale Allokation begrenzter Ressourcen zur Gewinnmaximierung
Förderung langfristiger Kundenzufriedenheit über kurzfristigen Umsatz
Berechnung CLV
Bruttomarge = wiederkehrende Umsätze - wiederkehrende Kosten
Nettomarge = Bruttomarge - Marketingkosten
Kumulierte Marge = Nettomarge * erwartete Käufe pro Zeitraum
Korrektur um Akquisitionskosten
Abzinsung der Ergebnisse pro Periode zum Nettobarwert
wichtige Parameter CLV
Kundenbindungsrate: Wahrscheinlichkeit, dass Kunden die Beziehung aufrecht erhalten
Umstaz: unabhängige Erlöse, Up-Selling, Cross-Selling, Empfehlungen
Kundenkosten: Akquisekosten, Marketingkosten, Produkt- und Servicekosten
Anwendungsbereiche
Bewertung einzelner Kunden oder homogener Kundengruppen.
Segmentierung von Kunden für gezielte Marketing-, Vertriebs- und Serviceaktivitäten.
Benchmarking Allgemeines
Benchmarking = Werkzeug zur Leistungssteigerung und Wettbewerbsfähigkeit
Anwendung: Kundenanalyse, Performance-Messung, öffentlicher und gemeinnütziger Sektor
Ziel: Lernen und Verstehen, wie Aktivitäten & Prozesse verbessert werden können
Zwei zentrale Fragen
was wird verglichen? (Untersuchungsgegenstand)
woran wird es gemessen? (Vergleichsmaßstab)
Arten von Benchmarking
Performance-Benchmarking: Vergleich der eigenen Performance mit anderen Unternehmen, Fokus auf Leistungskennzahlen (Finanziell und nicht-finanziell)
Prozess-Benchmarking: Vergleich von Methoden & Abläufen, Ziel: Betriebsabläufe verbessern
Internes Benchmarking: Vergleich innerhalb eines Unternehmens (Abteilungen, Divisionen)
Funktionales Benchmarking: Vergleich mit Wettbewerbern, Branchenunternehmen oder Technologien
Generisches Benchmarking: Vergleich von Best Practices unabhängig von Branche/Industrie
Vergleichsziele
Performance
Prozesse
Technologien
Kompetenzen
Strategien
Best Practice Benchmarking
Fokus: erfolgreiche Unternehmen analysieren und bewährte Prozesse übernehmen
tiefergehender Ansatz: Ursache-Wirkung-Beziehungen untersuchen
Herausforderungen:
geeignete Partner finden
strukturelle Unterschiede
Ressourcenbeschränkungen (Zeit, Geld, Wissen)
Widerstand im Unternehmen
Benchmarking Prozess
Untersuchungsgegenstand definieren
Vergleichsmaßstab & Kennzahlen wählen
Datenerhebung
Auswertung und Dokumentation
Abgleich mit Best Practices —> Verbesserungsideen
Implementierung & Fortschrittskontrolle
Zyklus der kontinuierlichen Verbesserung
Informelles Benchmarking
unbewusster Vergleich & Lernen im Alltag & Berufsleben
Praktische Anwendungsfelder
Erfahrungsaustausch mit Kollegen
Konsultation von Experten
Vernetzung auf Konferenzen, Seminaren, Foren
Zuletzt geändertvor 2 Monaten