Grundprinzipien des deutschen Gesundheitssystems
Versicherungspflicht: Jeder Bürger muss krankenversichert sein (GKV oder PKV).
Beitragsfinanzierung: Finanzierung durch Beiträge der Versicherten, Arbeitgeberzuschüsse und staatliche Subventionen.
Solidaritätsprinzip: Alle gesetzlich Versicherten tragen gemeinsam das finanzielle Risiko für Krankheitskosten.
Selbstverwaltungsprinzip: Staat gibt Rahmenbedingungen vor, während Krankenkassen, Ärzte und andere Akteure die Versorgung eigenständig organisieren.
Was sind DMP? Ziele? Beispiele?
Definition: Strukturierte Behandlungsprogramme zur Verbesserung der Versorgung chronisch kranker Patienten.
Ziele:
Verbesserung der Versorgungskoordination
Leitliniengerechte Therapie
Förderung von Selbstmanagement durch Schulungen
Beispiele:
Asthma bronchiale
Diabetes mellitus Typ 1 & 2
Koronare Herzkrankheit
Chronische Herzinsuffizienz
COPD, Depressionen, Osteoporose
Was sind MVZ? Vor-/Nachteile?
Definition: Fachübergreifende, ärztlich geleitete Einrichtung zur ambulanten Patientenversorgung.
Vorteile:
Bündelung verschiedener Fachrichtungen an einem Ort
Bessere Verzahnung von ambulanter und stationärer Versorgung
Möglichkeit für angestellte Ärzte zu arbeiten (nicht selbstständig)
Nachteile:
Abhängigkeit von Trägerstrukturen (z. B. Investoren)
Konkurrenz zu niedergelassenen Ärzten
Gefahr der Kommerzialisierung der Medizin
Krankenhausreform -> Ziele? MAßnahmen? Folgen?
Sicherstellung der medizinischen Versorgung trotz Fachkräftemangel und steigender Kosten
Qualitätssteigerung der Behandlungen
Entbürokratisierung
Maßnahmen:
Abschaffung der Fallpauschalen, Einführung von Vorhaltepauschalen
Förderung spezialisierter Kliniken
Mehr Transparenz über Klinikleistungen
Förderung der Digitalisierung
Mögliche Folgen:
Bessere Patientenversorgung
Finanzielle Umstrukturierungen für Krankenhäuser
Probleme der sektoralen Trennung
Versorgungsengpässe in ländlichen Regionen durch ungleiche Verteilung der Leistungserbringer.
Ambulantes Angebot nicht an ältere Bevölkerung angepasst → steigender Bedarf an geriatrischer Versorgung.
Unkoordinierte Behandlungsprozesse → Fehlversorgung & ineffiziente Nutzung von Ressourcen.
Notfallversorgung überlastet, da viele Bagatellfälle in Notaufnahmen behandelt werden.
Zu wenig sektorübergreifende Versorgung, sodass Übergänge zwischen ambulant und stationär problematisch sind.
Herausforderungen für das Gesundheitssystem?
Fachkräftemangel in Pflege und Medizin.
Steigende Kosten durch demografischen Wandel & medizinischen Fortschritt.
Digitalisierungsrückstand im Gesundheitswesen.
Überlastung der Notfallversorgung durch ineffiziente Patientensteuerung.
Ungleichheiten in der Gesundheitsversorgung, z. B. Stadt vs. Land.
Faktoren der Kostenentwicklung im Gesundheitswesen
Interne Faktoren:
Technologische Innovationen (teure Diagnose- & Behandlungsmethoden)
Höhere Qualitätsstandards & Sicherheitsmaßnahmen
Mehrbedarf durch demografischen Wandel
Externe Faktoren:
Politische Entscheidungen (z. B. neue Vergütungsmodelle)
Regulierungen und Bürokratie
Kosten für Arzneimittel & Medizinprodukte
Häufigste Erkrankungen und Krankenhausbehandlungen in Deutschland
Häufigste Erkrankungen:
Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. koronare Herzkrankheit)
Krebs
Diabetes mellitus
Erkrankungen des Bewegungsapparats (z. B. Rückenschmerzen, Osteoporose)
Atemwegserkrankungen (COPD, Asthma)
Häufigste Krankenhausbehandlungen:
Herz- und Gefäßoperationen
Orthopädische Eingriffe (z. B. Knie- und Hüftprothesen)
Onkologische Therapien
Unterschiede und Inhalte (teil-)stationärer und ambulanter Leistungen
Ambulante Behandlung:
Keine Übernachtung im Krankenhaus erforderlich
Beispiele: Arztbesuche, Tageskliniken, ambulante OPs
Teilstationäre Behandlung:
Aufenthalt tagsüber oder nachts im Krankenhaus
Beispiele: Psychiatrie, Geriatrie
Stationäre Behandlung:
Mindestens eine Übernachtung im Krankenhaus erforderlich
Beispiele: größere Operationen, Intensivbehandlung
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