Positives Recht
➡ Definition: Vom Menschen gesetztes Recht, das nur innerhalb eines bestimmten Staates und Zeitraums gilt.
Rechtspositivismus
➡ Definition: Theorie, nach der nur das gesetzte (positive) Recht gilt, unabhängig von moralischen Überlegungen.
Gerechtigkeit
➡ Definition: Prinzip, nach dem Gleiches gleich und Ungleiches ungleich behandelt wird, abhängig von einem bestimmten Maßstab.
Verteilende Gerechtigkeit (iustitia distributiva)
➡ Definition: Gerechtigkeitstheorie von Aristoteles – Güter und Chancen werden nach Leistung oder Bedarf verteilt.
Ausgleichende Gerechtigkeit (iustitia commutativa)
➡ Definition: Gerechtigkeitstheorie von Aristoteles – Ausgleich bei Schäden oder Ungleichheiten (z. B. Entschädigungen, Vertragsgerechtigkeit).
1.8 Differenzprinzip (Rawls)
➡ Definition: Soziale Ungleichheiten sind nur dann gerecht, wenn sie den am schlechtesten Gestellten zugutekommen.
1.9 Schleier des Nichtwissens (Rawls)
➡ Definition: Gedankenexperiment, bei dem Menschen eine gerechte Gesellschaftsordnung wählen sollen, ohne zu wissen, welche Position sie darin haben werden.
Libertarismus
➡ Definition: Politische Philosophie (Nozick), die individuelle Freiheit über staatliche Eingriffe stellt und Umverteilung ablehnt.
Kommunitarismus
➡ Definition: Gesellschaftliche Werte und Gemeinschaft sind wichtiger als absolute individuelle Freiheit.
Strafzwecke
➡ Definition: Gründe für Bestrafung, z. B. Vergeltung, Abschreckung, Resozialisierung oder Schutz der Gesellschaft.
Utilitarismus
➡ Definition: Ethik, nach der Handlungen gerecht sind, wenn sie das größtmögliche Glück für die größtmögliche Anzahl von Menschen schaffen (Bentham, Mill).
2.2 Gerechtigkeit als Fairness (Rawls)
➡ Definition: Gesellschaft muss so organisiert sein, dass Grundfreiheiten für alle gesichert sind und soziale Ungleichheiten den Schwächsten nutzen.
2.3 Minimalstaat (Nozick)
➡ Definition: Der Staat soll nur Eigentum und Freiheit schützen, aber nicht in den Markt oder die Umverteilung eingreifen.
2.4 Kosmologisches Naturrecht
➡ Definition: Naturrecht, das sich auf göttliche Ordnung oder religiöse Prinzipien stützt.
Naturrecht
➡ Definition: Überstaatliches, universelles Recht, das unabhängig von Gesetzen existiert (z. B. Menschenrechte).
2.5 Anthropologisches Naturrecht
➡ Definition: Naturrecht, das sich auf das Wesen des Menschen beruft.
2.6 Rationales Naturrecht
➡ Definition: Naturrecht, das sich aus der menschlichen Vernunft ergibt.
3.1 Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (1948)
➡ Definition: Erste internationale Formulierung universeller Menschenrechte nach dem Zweiten Weltkrieg.
➡ Definition: Völkerrechtlicher Vertrag zum Schutz der Menschenrechte in Europa.
3.2 Europäische Menschenrechtskonvention (1950)
➡ Definition: Gericht in Straßburg, das Verstöße gegen die Europäische Menschenrechtskonvention prüft.
3.3 Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR)
1. Was ist Recht?
Ein verbindliches System von Normen und Verhaltensregeln, das vom Staat durchgesetzt wird und das gesellschaftliche Zusammenleben regelt.
2. Welche vier Hauptfunktionen erfüllt das Recht?
Ordnungsfunktion, Gerechtigkeitsfunktion, Herrschaftsfunktion, Herrschaftskontrollfunktion.
3. Was bedeutet: „Gleiches gleich, Ungleiches ungleich behandeln“?
Ein formales Gerechtigkeitsprinzip, das fordert, dass Gleiches gleich und Ungleiches entsprechend seinem Maßstab ungleich behandelt werden soll.
4. Was ist Naturrecht?
Überstaatliches, universelles Recht, das unabhängig von staatlicher Gesetzgebung gilt, z. B. Menschenrechte.
5. Was ist positives Recht?
Vom Staat gesetztes Recht, das nur in einem bestimmten Gebiet und Zeitraum gilt.
6. Welche Formen des Naturrechts gibt es?
Kosmologisch = göttlich
Anthropologisch = menschlich
Rational = vernünftig
Kosmologisches, anthropologisches und rationales Naturrecht.
➡ Definition: Beruht auf der Annahme, dass es eine göttliche oder kosmische Ordnung gibt, der alle Menschen unterstehen. Diese Ordnung gibt unveränderliche, absolute Regeln vor.
➡ Beispiel: „Du sollst nicht töten“ als von Gott gegebene Regel (z. B. in der Bibel, im Koran, in anderen Religionen).
➡ Merkmal: Religiös begründet – Gesetze gelten, weil sie von Gott oder dem Universum vorgegeben sind.
➡ Definition: Leitet sich aus dem Wesen des Menschen ab – also aus seinen Bedürfnissen, Fähigkeiten und seinem Vernunftstreben.
➡ Beispiel: Alle Menschen streben nach Sicherheit und Freiheit → daraus ergibt sich ein natürliches Recht auf körperliche Unversehrtheit.
➡ Merkmal: „Was dem Menschen als Mensch zusteht“ – universell, aber nicht religiös, sondern am Menschsein orientiert.
➡ Definition: Begründet sich aus der Vernunftfähigkeit des Menschen. Jeder Mensch kann mit Hilfe der Vernunft erkennen, was gerecht ist.
➡ Beispiel: Mitdenken: Wenn ich nicht möchte, dass mir jemand etwas stiehlt, dann darf ich auch nicht stehlen – daraus ergibt sich ein „vernünftiges“ Gesetz.
➡ Merkmal: Philosophisch-logisch begründet. Besonders wichtig in der Aufklärung (z. B. Kant, Locke) → Grundlage für Menschenrecht
7. Nenne einen Vorteil und einen Nachteil des Naturrechts.
Berufung auf höhere Gerechtigkeit möglich. − Fehlende Rechtssicherheit, da es nicht einklagbar ist.
8. Nenne einen Vorteil und einen Nachteil des positiven Rechts.
Rechtssicherheit für alle Bürger.− Auch ungerechte Gesetze können gültig sein
9. Was ist das Differenzprinzip von Rawls?
Ungleichheiten sind nur dann gerecht, wenn sie den am schlechtesten Gestellten zugutekommen.
Was ist der Schleier des Nichtwissens (Rawls)?
Gedankenexperiment: Regeln werden so gestaltet, als wüsste man nicht, welche Rolle man später in der Gesellschaft einnimmt.
11. Was ist das Gleichheitsprinzip von Rawls?
Alle Menschen haben Anspruch auf gleiche Grundfreiheiten (z. B. Meinungsfreiheit, Eigentum).
14. Was sagt Amitai Etzioni?
Eine gerechte Gesellschaft braucht soziale Kontrolle, gemeinsame Werte und aktives Engagement der Bürger.
15. Was sagt Michael Walzer zur Gerechtigkeit?
Gerechtigkeit ist abhängig von gesellschaftlichen Sphären – es gibt keine universellen Prinzipien, sondern kontextabhängige.
1. Warum ist Gerechtigkeit für Aristoteles die wichtigste Tugend?
Weil sie auf das Miteinander in der Gemeinschaft (Polis) ausgerichtet ist und das soziale Zusammenleben regelt.
2. Was bedeutet 'zoon politikon'?
Der Mensch ist ein Gemeinschaftswesen, das nur in einer Polis ein tugendhaftes Leben führen kann.
3. Was ist Gerechtigkeit im allgemeinen Sinn (iustitia universalis)?
Besitz aller ethischen Tugenden und Gesetzestreue.
4. Was ist Gerechtigkeit im speziellen Sinn (iustitia particularis)?
Die richtige Mitte zwischen den Extremen Übermaß und Mangel – also ein ausgewogenes, maßvolles Handeln.
5. Was ist ausgleichende Gerechtigkeit (iustitia commutativa)?
Gerechtigkeit im Verhältnis Bürger zu Bürger, z. B. bei Verträgen oder im Strafrecht – Ziel: gleichwertiger Ausgleich.
6. Was ist ein Beispiel für ausgleichende Gerechtigkeit im freiwilligen Verkehr?
Gebrauchtwagenkauf zu einem fairen Preis (Zivilrecht).
7. Was ist ein Beispiel für ausgleichende Gerechtigkeit im unfreiwilligen Verkehr?
Rückgabe des Gestohlenen nach einem Diebstahl (Strafrecht).
8. Was ist austeilende Gerechtigkeit (iustitia distributiva)?
Gerechtigkeit in der Verteilung öffentlicher Güter vom Staat an Bürger – z. B. Bildung, Geld, Anerkennung.
9. Was ist das Prinzip der austeilenden Gerechtigkeit?
Verteilung nach Verdienst oder Rang – also geometrische Proportionalität.
10. Was bedeutet geometrische Proportionalität?
Je größer der Beitrag eines Menschen zur Gesellschaft, desto größer sein Anteil an Ressourcen.
11. Was bedeutet arithmetische Proportionalität?
Gleichwertiger Ausgleich unabhängig von der Person – bei Schaden oder Austausch.
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