Wozu dient eine Unterschrift (Signatur) allgemein? (Buch)
Eine Unterschrift ist das handschriftliche Anbringen des eigenen Namens. Sie ermöglicht die Identifizierung des Unterzeichnenden – Unterschrift ist für die Gültigkeit von Verträgen oder behördlichen Anträgen/Eingaben notwendig
Was ist eine „elektronische Signatur“?
Eine elektronische Signatur ist ein Datenpaket, das mit einer Datei verknüpft ist. Aus diesen Daten kann der Unterzeichner der Datei identifiziert werden
Warum hat die EU 1999 die Signatur-Richtlinie (Richtlinie 1999/93/EG) bekannt gemacht? (Buch)
Um Menschen im Internet identifizierbar zu machen (Für kommerziellen und nicht kommerziellen Geschäftsverkehr sowie der Verkehr mit Behörden)
Wann trat in Österreich das Signaturgesetz (SigG) in Kraft und welche Institution ist für die Einhaltung des SigG zuständig? (Buch)
Das Signaturgesetz trat im Jahr 2000 in Kraft. Zuständig für die Einhaltung des SigG ist die Rundfunk und Telekom-Control-Kommission (TKK)
Es gibt drei Formen/Arten von „elektronischer Signatur“:
1) Qualifizierte Signatur (Ausschließlich dem Signator zugeordnet – so ist die Identifizierung der unterschreibenden Person möglich - so mit den Daten, auf die sie sich bezieht verknüpft, dass jede nachträgliche Änderung festgestellt werden kann)
2) Amtssignatur
3) Elektronische Signatur für bestimmte Berufsgruppen (z.B. für Notare, Ziviltechniker)
*Signator
eine Person oder eine sonstige rechtsfähige Einrichtung, der Signaturerstellungsdaten und Signaturprüfdaten zugeordnet sind und die im eigenen oder fremden Namen eine elektronische Signatur erstellt
*(Einfache) elektronische Signatur
elektronische Daten, die anderen elektronischen Daten beigefügt oder mit diesen logisch verknüpft werden und die der Authentifizierung dienen;
*Fortgeschrittene elektronische Signatur:
Eine Signatur, die eindeutig dem Signator zugeordnet ist, seine Identifizierung ermöglicht und mit Mitteln erstellt wird, die der Signator unter seiner alleinigen Kontrolle halten kann, sowie mit den signierten Daten so verknüpft ist, dass nachträgliche Veränderungen erkennbar sind.
Qualifizierte elektronische Signatur
eine fortgeschrittene elektronische Signatur, die auf einem qualifizierten Zertifikat beruht und von einer sicheren Signaturerstellungseinheit
*Signaturerstellungsdaten:
einmalige Daten wie Codes oder private Signaturschlüssel, die vom Signator zur Erstellung einer elektronischen Signatur verwendet werden
*Qualifiziertes Zertifikat
ein Zertifikat einer natürlichen Person, das die Angaben des § 5 enthält und von einem den Anforderungen des § 7 entsprechenden ZDA ausgestellt wird
Zertifikat:
eine elektronische Bescheinigung, mit der Signaturprüfdaten einer bestimmten Person zugeordnet werden und deren Identität bestätigt wird
*Signaturprüfdaten:
Daten wie Codes oder öffentliche Signaturschlüssel, die zur Überprüfung einer elektronischen Signatur verwendet werden;
*ZDA (Zertifizierungsdiensteanbieter):
eine natürliche oder juristische Person oder eine sonstige rechtsfähige Einrichtung, die Zertifikate ausstellt oder andere Signatur- und Zertifizierungsdienste erbringt
*Was besagt § 4 Abs. 1 SigG?
Eine qualifizierte elektronische Signatur erfüllt das rechtliche Erfordernis einer eigenhändigen Unterschrift, insbesondere der Schriftlichkeit im Sinne des § 886 ABGB, sofern durch Gesetz oder Parteienvereinbarung nicht anderes bestimmt ist. - basically qualifizierte elektronische Signatur und “normale“ Unterschrift sind gleichgestellt
*Welche Informationen muss ein qualifiziertes Zertifikat beinhalten (siehe § 5 Abs. 1 SigG)?
1. den Hinweis darauf, daß es sich um ein qualifiziertes Zertifikat handelt,
2. den unverwechselbaren Namen des ZDA und den Staat seiner Niederlassung,
3. den Namen des Signators oder ein Pseudonym, das als solches bezeichnet sein muß,
4. gegebenenfalls auf Verlangen des Zertifikatswerbers Angaben über eine Vertretungsmacht oder eine andere rechtlich erhebliche Eigenschaft des Signators,
5. die dem Signator zugeordneten Signaturprüfdaten,
6. Beginn und Ende der Gültigkeit des Zertifikats,
7. die eindeutige Kennung des Zertifikats,
8. gegebenenfalls eine Einschränkung des Anwendungsbereichs des Zertifikats und
9. gegebenenfalls eine Begrenzung des Transaktionswerts, auf den das Zertifikat ausgestellt ist.
Recherchieren Sie im Internet, was eine „digitale Signatur“ ist (Achtung: mehrere Bedeutungen)!
Eine digitale Signatur ist eine Art verschlüsselte Unterschrift, die zeigt, dass die Daten echt sind und nicht verändert wurden.
Unterschied zwischen der „elektronischen Signatur“ und der „digitalen Signatur“
· Die elektronische Signatur ist ein Oberbegriff für digitale Unterschriften, die die Identität eines Unterzeichners bestätigen. Sie kann von einfach bis hochsicher (qualifiziert) reichen.
· Die digitale Signatur ist eine spezielle Art der elektronischen Signatur, die auf Verschlüsselung basiert. Sie nutzt ein Schlüsselpaar (privat & öffentlich), um Dokumente fälschungssicher zu machen.
Kurz gesagt: Jede digitale Signatur ist eine elektronische Signatur, aber nicht jede elektronische Signatur ist digital signiert.
2) Wie funktioniert/erfolgt der Signaturvorgang und die Signaturprüfung allgemein? Beschreiben Sie die Vorgänge möglichst genau! (Buch)
· Der Signator ermittelt mithilfe der verwendeten Signatursoftware einen Hash-Wert (Prüfsumme) der zu unterzeichnenden Datei
· Der Hashwert wird mit dem privaten Schlüssel des Signators verschlüsselt
· Die unterzeichnete Datei und der verschlüsselte Hashwert werden an den Empfänger gesendet
· Beim Empfänger berechnet die Signatursoftware aus der Datei den Hashwert und vergleicht ihn mit dem mitgelieferten, mithilfe des öffentlichen Schlüssels des Signators entschlüsselten Hashwert. Die beiden Werte werden verglichen und wenn sie gleich sind kann man davon ausgehen, dass die Unterschrift echt ist
Was ist der Unterschied zwischen dem digitalen Signieren und dem asymmetrischen Verschlüsseln?
Digitales Signieren: Es wird nur der kürzere Hash-Wert verschlüsselt und nicht die gesamte Datei —> Zeitersparnis
Asymmetrisches Verschlüsseln: Die gesamte Datei wird verschlüsselt
Recherchieren Sie im Internet, was ein „Hash-Wert“ ist und nennen Sie mindestens drei verschiedene Hash-Algorithmen, die Hash-Werte erzeugen können!
SHA
MD5
Whirlpool
Welche Kritikpunkte/Nachteile haben elektronische Signaturen? (Buch)
• Es wird eine Signatursoftware benötigt
• Der Benutzer kann nicht feststellen, ob die Software einwandfrei programmiert wurde und fehlerfrei ist
• Durch Einschleppen schädlicher Software auf das verwendete Computersystem kann die elektronische Signatur kompromittiert werden
• Menschliche Bedienungsfehler
Es gibt verschiedene Arten qualifizierter elektronischer Signaturen:
1.) Bürgerkarte/Handy-Signatur (für einzelne Personen) und
2.) Amtssignatur (für Behörden und für bestimmte Berufsgruppen)
welche Institutionen verwenden die Amtssignatur
· AMS
· Bildungsdirektion
· Bundessozialamt
· Bundeskanzleramt
· Finanzministerium
· Justiz
· Land Kärnten
· Österreichisches Patentamt
Recherchieren Sie im Internet, welche Informationen ein Amtssignaturblock beinhalten muss
· Den Signaturwert (=signierter Hash-Wert)
· Den Namen des Unterzeichners
· Datum und Uhrzeit
· Die Nummer des zu Grunde liegenden Zertifikats
· Einen Hinweis, wo die Signatur überprüft werden kann
Falls es sich um eine Amtssignatur handelt, zusätzlich:
· die Bildmarke der signierenden Behörde
· einen Hinweis, dass das Dokument amtssigniert wurde
Wozu wird ein Zertifizierungsdienstanbieter benötigt bzw. welche Aufgaben hat ein Zertifizierungsdienstanbieter?
Ein Zertifizierungsdienstanbieter stellt digitale Zertifikate aus, überprüft und bestätigt die Identität des Signators
Wo müssen Zertifizierungsstellen angemeldet werden? Welches bekannte Unternehmen ist als Zertifizierungsdienstanbieter in Österreich gemeldet?
Bei der RTR (Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH). In Österreich ist A-Trust bekannt.
finden Sie heraus, wozu die Post-Control-Kommission (PCK) und die Telekom-Control-Kommission (TKK) benötigt werden!
Post-Control-Kommission (PCK):
reguliert und beaufsichtigt den österreichischen Markt für Postdienste.
Telekom-Control-Kommission (TKK):
Die Telekom-Control-Kommission (TKK) reguliert und beaufsichtigt den österreichischen Markt für Telekommunikationsdienste wie z.B. Internet- und Telefondienste.
Warum gibt es eine elektronische Signatur für Registrierkassen?
1) Schutz vor Kassen-Manipulation
2) zur Sicherstellung der Nachvollziehbarkeit werden alle Barumsätze mit einer elektronischen Signatur verkettet
Zuletzt geändertvor einem Monat