Necrobiosis lipoidica
Hautabschnitt prätibial:
2 scharf begrenzte, gelb-rötliche Plaques mit zentraler Atrophie und erhabenem Randsaum (papulöser Rand)
eine entzündliche, granulomatöse Hauterkrankung mit Kollagendegeneration und Lipidanreicherung in der Dermis
die häufig mit Diabetes mellitus assoziiert ist
vor allem die Streckseiten der unteren Extremität
kann Diagnose eines Diabetes mellitus vorausgehen
meistens symptomlos, auch ulzerierende Verläufe mit Narbenbildung mgl.
klar mit dem Diabetes mellitus assoziiert ist, tritt sie nur bei <1% aller Diabetiker auf!
Erythema nodosum
Unterschenkel einer 6-jährigen Patientin: Prätibial beidseits zeigen sich flachknotige, erythematöse Infiltrate. Dieser Befund weist auf ein Erythema nodosum hin.
Das Erythema nodosum beschreibt eine Entzündung des Unterhautfettgewebes, die insbesondere an den Streckseiten der Unterschenkel zu stark druckschmerzhaften, rötlichen Knoten führt. Das Erythema nodosum tritt gehäuft bei Frauen in Verbindung mit Autoimmunerkrankungen (z.B. Sarkoidose, Colitis ulcerosa) oder bestimmten Infektionen (Mykobakterien, Yersinien, Streptokokken) auf. Für einen Diabetes ist es nicht typisch.
Beim Erythema gyratum repens handelt es sich um streifenförmige und randständig schuppende Erytheme, deren Form sich täglich verändert ("wandern"). Es gehört zu den obligaten kutanen Paraneoplasien und sollte dringend abgeklärt werden, da es zu fast 100% mit einem Malignom (z.B. Bronchial-, Magenkarzinom) assoziiert ist.
Erythema exsudativum multiforme
Primäreffloreszenzen: Plaque und Vesikel Beschreibung: Zwei ineinander übergehende, trizonale, leicht erhabene Kreise (Kokarden) mit hellbraunem Zentrum, hellroter Intermediärzone und dunkelrotem Randsaum. Im Zentrum der größeren von beiden Kokarden befindet sich ein Bläschen.
Beim Erythema exsudativum multiforme handelt es sich um schießscheibenförmige, juckende Hautläsionen, die häufig als immunologische Reaktion nach Virusinfektionen (insbesondere HSV-1) auftreten. Mit dem Diabetes mellitus ist es nicht assoziiert.
Erythema induratum (Bazin)
Das Erythema induratum (Bazin, oder auch Tuberculosis cutis indurativa) entsteht im Rahmen einer Organtuberkulose als allergische Mitreaktion der Haut mit Gefäßentzündung (Vaskulitis). Es präsentiert sich i.d.R. nicht durch scheibenförmige, sklerosierte Plaques, sondern durch subkutane, konfluierende sowie teils ulzerierende Knoten. Lokalisation sind zumeist die Beugeseiten der Waden.
Parapsoriasis en plaques
Lokalisation: Thorax und Abdomen (d.h. stammbetont), außerdem proximaler Oberschenkel Effloreszenz: Multiple, teils rundlich-ovale, teils fingerförmige, bräunliche Makulä
Die Parapsoriasis en plaques ist eine chronisch verlaufende Erkrankung unklarer Ätiologie. Bei Ausbruch der Krankheit entwickeln sich stammbetonte, gelblich-bräunliche Makulae mit leicht gefältelter und atrophisch scheinender Haut, die in begrenzt-kleinflächiger oder großflächig-konfluierender Form auftreten können. Letztere wird als Frühform des kutanen T-Zell-Lymphomsangesehen.
Psoriasis vulgaris (Schuppenflechte)
Rechter Unterarm einer 25-jährigen Frau: Es sind mehrere scharf begrenzte Rötungen zu sehen, die teilweise konfluieren und von einer grob-lamellären, silbrig-weißen, randbetonten Schuppung bedeckt sind (sog. erythematosquamöse Plaques). Es handelt sich um einen typischen Befund bei Psoriasis vulgaris.
Die Psoriasis vulgaris entsteht infolge einer immunologischen Reaktion der Haut mit Hyperproliferation von Keratinozyten und ausgeprägter Entzündung. Es entwickeln sich erythematosquamöse Plaques mit silbrig-weißer Schuppung an typischen Prädilektionsstellen wie der behaarten Kopfhaut oder den Streckseiten der Extremitäten.
Ulcus cruris venosum
Innenseite des rechten Unterschenkels einer 67-jährigen adipösen Patientin mit Diabetes mellitus Typ 2 und gut eingestellter arterieller Hypertonie: Im Bereich des Innenknöchels sind trophische Hautstörungen und ein ausgestanztes, unregelmäßig konfiguriertes Ulkus sichtbar. Dieses zeigt einen glatt glänzenden, rötlichen Grund und einen fibrinös belegten Wundrand. Anamnestisch spannt die Haut gelegentlich, ansonsten ist die Patientin weitgehend schmerzfrei. Bei der körperlichen Untersuchung sind die Fußpulse tastbar und die Extremitäten warm. Diese Befunde entsprechen einem Ulcus cruris venosum bei chronisch-venöser Insuffizienz Stadium III.
Zuletzt geändertvor 20 Tagen