Welchem Intelligenzmodell liegt die Annahme eines einzelnen, übergeordneten Faktors zugrunde?
Was versteht Cattell (1987) unter fluider Intelligenz (gf)?
Was besagt der Intelligenzquotient (IQ) laut Quelle?
Welche Aussage zur Erblichkeit von Intelligenz trifft die Quelle?
Welcher Umweltfaktor wird in der Quelle als förderlich für die IQ-Entwicklung genannt?
Wie korreliert der IQ laut Quelle mit der Schulleistung?
Welche Rolle spielt Intelligenz insbesondere beim schulischen Lernen?
Welchen Vorteil bietet Vorwissen beim Lernen laut Quelle?
In welchen Bereichen kann Vorwissen laut Quelle prädiktiver für die Leistung sein als der IQ?
Welche der folgenden Aussagen beschreibt nicht die Definition von Intelligenz gemäß der Quelle?
Welches der genannten Modelle zur Struktur der Intelligenz geht von einem einheitlichen Merkmal aus?
Was ist ein zentrales Merkmal des g-Faktors im Modell von Spearman?
Was versteht Cattell unter kristalliner Intelligenz (gc)?
Welche Fähigkeitsbereiche werden beispielhaft im I-S-T 2000R zur Erfassung der Intelligenz genannt?
Was ist die Grundlage für die Berechnung des Intelligenzquotienten (IQ) als Abweichungsquotient?
Welche Aussage zur Erblichkeit von Intelligenz ist laut Quelle zutreffend?
Welche Rolle der Umwelt wird für die Entwicklung der Intelligenz betont?
Die positive Korrelation zwischen IQ und Schulleistung (r = .5) deutet darauf hin, dass...
Warum nimmt die Korrelation zwischen Intelligenz und Schulleistung im Laufe der Schullaufbahn tendenziell ab?
Im Experten-Novizen-Paradigma zeigte sich, dass...
Welche Funktion erfüllt Vorwissen beim Lernen nicht?
In Bezug auf schulischen Erfolg betont die Quelle, dass Intelligenz...
Was versteht man laut Quelle primär unter Intelligenz?
Was ist Intelligenz laut der Definition in der Vorlesung?
Intelligenz ist ein sehr allgemeines geistiges Potential, das u.a. die Fähigkeit zum schlussfolgernden Denken, zum Planen, zur Problemlösefähigkeit, zum abstrakten Denken, zum Verständnis komplexer Ideen, zum schnellen Lernen und zum Lernen aus Erfahrung umfasst. Es ist kein reines Bücherwissen, keine enge akademische Spezialbegabung und keine reine Testerfahrung, sondern reflektiert ein breites und tieferes Vermögen, die Umwelt zu verstehen und Sinn in Dingen zu erkennen
Beschreiben Sie das General Faktor Modell (g) der Intelligenz nach Spearman.
Das General Faktor Modell (g) von Spearman (1904) geht davon aus, dass interindividuellen Unterschieden in kognitiven Leistungen ein genereller Faktor (g) zugrunde liegt. Dieser g-Faktor fließt in alle Intelligenztestleistungen ein und wird durch spezifische Faktoren (s) ergänzt. Der g-Faktor ist ein gemeinsamer latenter Faktor, der für die positiven Korrelationen zwischen verschiedenen Testleistungen verantwortlich ist.
Erläutern Sie Cattells Zwei-Faktoren-Modell der Intelligenz.
Cattell (1971, 1987) unterscheidet zwei Hauptfaktoren der Intelligenz: fluide Intelligenz (gf) und kristalline Intelligenz (gc). Fluide Intelligenz umfasst abstraktes, logisches und schlussfolgerndes Denken und ist eng verbunden mit Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit, Arbeitsgedächtnis und Aufmerksamkeitssteuerung. Sie gilt als stärker angeboren. Kristalline Intelligenz beinhaltet Wissen, Wortbedeutung und Sprachverständnis, also im Langzeitgedächtnis gespeicherte Erfahrungen und ist stärker im Laufe des Lebens erworben.
Was besagt Thurstones Modell zur Struktur der Intelligenz?
Thurstone (1938) vertrat ein Modell mit mehreren (unabhängigen) Faktoren der Intelligenz. Im Gegensatz zu Spearman nahm er nicht einen einzelnen generellen Faktor an, sondern mehrere primäre mentale Fähigkeiten.
Beschreiben Sie das Drei-Schichten-Modell von Carroll.
Das Drei-Schichten-Modell von Carroll (2005) ist ein hierarchisches Modell, das Intelligenz als eine komplexe Eigenschaft aus vielen Komponenten betrachtet. Es integriert frühere Modelle und ordnet spezifische Fähigkeiten auf einer unteren Ebene, breitere Fähigkeiten (wie fluide und kristalline Intelligenz) auf einer mittleren Ebene und einen allgemeinen Intelligenzfaktor (ähnlich Spearmans g) auf der obersten Ebene an.
Welche Arten von Aufgaben können in Intelligenztests zur Erfassung verschiedener Fähigkeiten vorkommen (am Beispiel des I-S-T 2000R)?
Der I-S-T 2000R erfasst beispielhaft verbale Intelligenz (z.B. durch Analogien und Gemeinsamkeiten), numerische Intelligenz (z.B. durch Zahlenreihen und Rechenzeichenergänzung) und figurale Intelligenz (z.B. durch Figurenauswahl, Würfelaufgaben und Matrizen). Zudem werden Merkfähigkeitsaufgaben eingesetzt. Diese Aufgaben zielen darauf ab, sowohl schlussfolgerndes Denken (gf) als auch Wissen (gc) in verschiedenen Bereichen zu erfassen.
Was ist der Intelligenzquotient (IQ) und wie wird er üblicherweise bestimmt?
Der Intelligenzquotient (IQ) wurde von William Stern entwickelt. Er wird üblicherweise als Gesamtwert aller Leistungen einer Person in allen Untertests eines Intelligenztests bestimmt. Wichtig ist, dass der IQ kein absoluter Messwert der Intelligenz ist, sondern ein statistisch ermittelter Normwert, der immer auf eine Alters- oder Jahrgangsgruppe bezogen ist.
Erklären Sie den IQ als Abweichungsquotienten.
Der IQ als Abweichungsquotient gibt Auskunft darüber, wie weit eine individuelle Gesamtleistung in einem Intelligenztest von einer Vergleichsgruppe (Eich- oder Normstichprobe) abweicht. Die Berechnung erfolgt anhand der Formel: IQ = 100 + (Rohwert - Mittelwert der Eichstichprobe) / Standardabweichung der Eichstichprobe * 15. Er bezieht sich daher immer auf eine soziale Norm.
Welche Faktoren bedingen die Intelligenz?
Die Intelligenz wird sowohl durch genetische Faktoren (Anlage) als auch durch Umwelteinflüsse (Schule, Familie, Peers) bedingt. Die Frage ist, in welchem Verhältnis diese Faktoren zueinanderstehen.
Was versteht man unter dem Erblichkeitsindex (Heritability, h²)?
Der Erblichkeitsindex (h²) ist der Anteil der Variabilität eines Phänotyps (z.B. Intelligenz), der durch Variationen im Genotyp "erklärt" werden kann. Er wird häufig anhand von Zwillings- und Adoptionsstudien geschätzt.
Wie werden Erblichkeitsschätzungen für Intelligenz typischerweise ermittelt (mit Beispiel)?
Eine gängige Formel zur Schätzung der Erblichkeit (h²) aus Zwillingsstudien ist h² = 2 (r_ia - r_ib), wobei r_ia die Korrelation zwischen eineiigen Zwillingen und r_ib die Korrelation zwischen zweieiigen Zwillingen ist. Beispiel: Bei einer Korrelation von .86 für eineiige und .62 für zweieiige Zwillinge ergibt sich eine Erblichkeit von .48, d.h. 48% der Varianz in der Intelligenz gehen auf genetische Unterschiede zurück. Es ist wichtig zu betonen, dass dies keine deterministische Bedeutung für den Einzelfall hat.
Wie hoch sind die Erblichkeitsschätzungen für Intelligenz ungefähr und von welchen Faktoren hängen sie ab?
Erblichkeitsschätzungen für Intelligenz liegen bei etwa h² = .50 (schwanken aber zwischen .4 und .8). Sie sind u.a. abhängig vom Alter der Probanden (je jünger, desto niedriger) und dem sozioökonomischen Hintergrund (je niedriger, desto höher ist der Umwelteinfluss). Zudem ist h² keine Naturkonstante, sondern abhängig von der Umweltvariabilität in einer Kultur.
Welche Umweltfaktoren spielen eine Rolle für die Entwicklung der Intelligenz?
Relevante Umweltfaktoren sind u.a. die Familie (Sicherheit, intellektuelle Stimulation, emotionale Unterstützung), der Schulbesuch (alleine die Länge ist förderlich für den IQ), die Gesellschaft (Qualität des Gesundheits- und Bildungssystems) und das Fehlen von Risikofaktoren wie Armut (mangelnde Ernährung, Gesundheit, Konflikte).
In welcher Weise korreliert Intelligenz mit der Schulleistung?
IQ und Schulleistung sind positiv korreliert (r = .5). Dies kann daran liegen, dass intelligentere Personen eine höhere Geschwindigkeit des Gedächtnisabrufs haben, mehr Informationen im Arbeitsgedächtnis verarbeiten können, irrelevante Informationen besser hemmen können und elaboriertere Lern- und Gedächtnisstrategien nutzen.
Wie verändert sich die Korrelation zwischen Intelligenz und Schulleistung im Laufe der Schulzeit?
Die Korrelation zwischen Intelligenz und (gemittelter) Schulleistung nimmt tendenziell über die Schullaufbahn ab. Dies könnte darauf hindeuten, dass spezifisches Vorwissen und Fähigkeiten in einzelnen Fächern mit der Zeit wichtiger werden.
Warum sind Vorwissen und Intelligenz oft hoch korreliert?
Vorwissen und Intelligenz sind meist hoch korreliert, da intelligentere Personen tendenziell leichter neues Wissen erwerben und somit über mehr Vorwissen verfügen. Es ist daher schwierig zu isolieren, welchen separaten Beitrag beide Faktoren zur Leistung erbringen.
Beschreiben Sie das Experten-Novizen-Paradigma und dessen Ziel.
Das Experten-Novizen-Paradigma ist ein Forschungsansatz, um zu testen, ob Vorwissen Intelligenz in spezifischen Bereichen ersetzen kann. Dabei werden Gruppen von Experten (mit hohem Vorwissen in einem Gebiet) und Novizen (mit geringem Vorwissen) mit Aufgaben in diesem Gebiet konfrontiert und ihre Leistungen werden in Bezug auf ihren IQ verglichen.
Was waren die typischen Befunde im Experten-Novizen-Paradigma (bezogen auf das Fußballbeispiel)?
Studien im Experten-Novizen-Paradigma (z.B. mit Fußballwissen) zeigten, dass Experten mit hohem Vorwissen bessere Leistungen in ihrem Fachgebiet erbrachten als Novizen, und zwar unabhängig von deren IQ. Dies deutet darauf hin, dass Vorwissen in spezifischen Bereichen prädiktiver für die Leistung sein kann als die allgemeine Intelligenz.
Welche Vorteile bietet Vorwissen beim Lernen?
Vorwissen erleichtert die Entscheidung über Relevanz neuer Informationen, entlastet das Arbeitsgedächtnis durch Aktivierung und schnellere Verknüpfung, erleichtert die Nutzung von Lernstrategien und ist in spezifischen Bereichen prädiktiver als der IQ. Zudem liefert es gute Vorhersagen über den weiteren Verlauf in einem Fach und wird im Laufe des Lebens immer bedeutsamer.
Welche Rolle spielt Intelligenz beim schulischen Lernen im Besonderen?
Intelligenz ist deutlich mit Bildungserfolg assoziiert, aber alleine kein Garant dafür. Sie ist besonders wichtig bei neuen, unvertrauten Dingen/Fächern und ist besonders prädiktiv, wenn über alle Fächer gemittelt wird oder für Mathematik.
Was ist die Kernaussage der Vorlesung bezüglich des Einflusses von Intelligenz auf den Lernerfolg?
Intelligenz beeinflusst die schulische Entwicklung deutlich, aber auch Vorwissen und Lernstrategien sind relevant. Wichtig ist, dass Intelligenz keine Determinante für den Lernerfolg ist. Die Performanz hängt auch deutlich von anderen Merkmalen der Schüler und der Umwelt ab.
Wie würden Sie „Intelligenz“ definieren?
Was besagt der IQ?
Der Intelligenzquotient (IQ) ist ein statistisch ermittelter Normwert, der die relative Position einer Person in Bezug auf eine Vergleichspopulation (Alters- oder Jahrgangsgruppe) beschreibt. Er gibt Auskunft darüber, wie weit eine individuelle Gesamtleistung in einem Intelligenztest von der Leistung einer Eich- oder Normstichprobe abweicht (Abweichungsquotient).
Welche Faktoren hängen mit der Entwicklung der Intelligenz zusammen?
Mit der Entwicklung der Intelligenz hängen sowohl genetische Faktoren (Anlage) als auch Umwelteinflüsse (Schule, Familie, Peers, Gesellschaft) zusammen. Studien mit Zwillingen und Adoptivkindern werden genutzt, um den relativen Einfluss dieser Faktoren zu untersuchen.
Wie stark beeinflussen die Gene, wie stark die Umwelt die Intelligenz?
Schätzungen der Erblichkeit (h²) der Intelligenz liegen bei etwa .50 (zwischen .4 und .8). Das bedeutet, dass etwa 50% der Varianz in der Intelligenz auf genetische Unterschiede zurückgeführt werden können. Der Umwelteinfluss ist ebenfalls bedeutsam und wird durch Faktoren wie Familie (Sicherheit, Stimulation), Schulbesuch und sozioökonomischen Hintergrund beeinflusst. Die Erblichkeit ist keine konstante Größe und kann je nach Alter und sozioökonomischem Hintergrund variieren.
Welche Rolle spielt Intelligenz beim schulischen Lernen?
Intelligenz ist positiv mit der Schulleistung korreliert (r = .5). Sie ist wichtig für die Geschwindigkeit des Gedächtnisabrufs, die Verarbeitungskapazität im Arbeitsgedächtnis und die Nutzung von Lernstrategien. Intelligenz ist besonders prädiktiv für den Erfolg in neuen, unvertrauten Situationen und über alle Fächer gemittelt oder für Mathematik. Allerdings ist Intelligenz keine Determinante für den Lernerfolg, und auch Vorwissen und Lernstrategien spielen eine wichtige Rolle.
Welche Erklärungsansätze kennen Sie dafür, dass das Vorwissen mit der gezeigten Leistung zusammenhängt?
Vorwissen beeinflusst die Leistung positiv, weil es die Entscheidung über Relevanz erleichtert, das Arbeitsgedächtnis entlastet, die Nutzung von Lernstrategien erleichtert und in spezifischen Bereichen prädiktiver als der IQ sein kann. Das Experten-Novizen-Paradigma zeigt, dass Experten mit viel Vorwissen in ihrem Gebiet bessere Leistungen erbringen als Novizen, unabhängig von ihrem IQ.
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