Was ist die Definition sozialer Ungleichheit nach Krause 2007?
Soziale Ungleichheit ist jede Art verschiedener Möglichkeiten der Teilhabe an Gesellschaft bzw. Der Verfügung über gesellschaftlich relevante Ressourcen.
Worin unterscheiden sich alte und neue soziologische Perspektiven sozialer Ungleichheit?
Legitimation - in modernen Gesellschaften sieht man Ursachen sozialer aungleichheit als “angeborene Merkmale” (zB. Geschlecht, Ethnie) als beeinflussende Variable sn aber sie sie stellen keine Legitimation derer dar.
Anders in der Antike, in der man sie als gottgegebene Ungleichheit verstand und dadurch auch als natürlich ansah. ZB. Nach Aristoteles sind Frauen/Männer, Sklaven/Herren von Natur her besser/Schlechter, wodurch sich die Ungleichheit legitimiert
Was ist nach J.J Rousseau die Ursache der Ungleichheit unter den Menschen?
Eigentum = Ursprung der Ungleichheit
Was ist soziale Ungleichheit?
Ein gesellschaftliches Konstrukt, das an die jeweilige historische Zeit gebunden ist und nie objektiv sein kann.
Gleichheitspostulate bedeuten NICHT realisierte Gleichheit, da die Perspektiven über die Legitimität sozialer Ungleichheit variieren (z.B. Liberalismus legitimiert ihn durch Chancengleichheit und Leistungsprinzip)
Grundlegende Kontroverse sozialer Ungleichheit?
Gerechtigkeit - ist soziale Ungleichheit überhaupt ungerecht u. Muss sie überwunden werden oder ist sie notwendig für das gesellschaftliche Zusammenleben?
Bis heute gibt es keinen Königsweg der Ungleichheitstheorie. Allerdings verhindern die Stärken u. Schwächen verschiedener Ansätze Pauschalurteile und fördern den Vergleich verschiedener Theorien.
Z.B Marx hatte Unrecht, daher sei seine Theorie nur von historischem Interesse (falsch)
Welches Argument unterscheidet neue und alte Ansätze und ab welchem Jahr beginnen die neuen?
1980er Jahre - Annahme, Modifizierung oder Ablehnung von Klassen- oder Schichtmodellen
Als was begreift Karl Marx die historische Entwicklung von Gesellschaft?
Als Geschichte von Klassenkämpfen zwischen Unterdrückern (zB. Freier, Bourgeoisie) und Unterdrückten (Sklaven, Arbeitern), die in revolutionärer Umgestaltung der Gesellschaft bis hin zum Untergang der kämpfenden Klassen enden.
Was sind Produktivkräfte?Materiellen
Materielle (z.B. menschliche Arbeitskraft) und personelle (z.B. Kenntnisse/Fähigkeiten) Faktoren, die die Produktion gewährleisten.
Was sind Produktionsverhältnisse nach Marx?
Verhältnisse, die Menschen in Produktionsprozess eingehen. Das können je nach Produktiivkraft vor allem:
Rechts- und Eigentumsverhältnisse und damit: Herrschaftsverhätnisse sein
Was sind nach Marx Produktionsmittel?
Ressourcen, die zur Produktionen benötigt werden, z.B.:
Grundstücke, Energiequellen, Maschinen, Werkzeuge und Werkstoffe
Wodurch zeichnet sich die Bourgeoisie aus?
Durch den Besitz von Produktionsmitteln und die Verfügung des durch die Arbeiter erarbeiteten Mehrwerts, wodurch sie zunehmend mehr Kapital und dadurch gesellschaftliche Macht anhäufen.
Bourgeoisie = herrschende Klasse
Warum lösen sich nach Marx Zwischenklassen zunehmend auf?
Aufgrund der dichotomen Gegenüberstellung zweier Klassen, wodurch ein Konkurrenzkampf entsteht und Mitglieder sich zunehmend für eine Seite entscheiden müssen
(z.B. kleine industrielle, die nicht mehr genügend Kapital haben und sich schließlich dem Proletariat anschließen)
Worauf basiert die herrschende Klasse lt. Marx?
Auf ökonomischen Ursachen - erstreckt sich aber über Bereiche wie Politik, Kultur, Recht und Religion (Überbau)
Was bedeutet nach Marx der Satz “das Sein prägt das Bewusstsein”?
Die ökonomische Lage einer Klasse wirkt sich auf gesellschaftliche Verhältnisse und individuell auf die Lebensverhältnisse aus.
Demnach bedingt wirtschaftliche Macht = politische Macht. Demnach grundlegendes Kriterium einer Klasse: (Nicht) Besitz von Produktionsmitteln
Was sind nach Marx objektive und subjektive Merkmale einer Klasse an sich?
Objektiv: (Nicht) Besitz von Produktionsmitteln
Subjektiv: gemeinsames Klassenbewusstsein mit solidarischen Handeln
Wodurch entsteht nach Marx ein Klassenkonflikt und wozu führt er?
Durchobjektive Klassen-/Interessengegensätze - Bourgeoisie will bestehende Verhältnisse beibehalten, Proletariat will sie beenden.
(Heißt: Bourgeoisie wird immer reicher, wachsende Proletariat verelendet zunehmend.)
= Klassengegensatz führt zu Revolution des Proletariat
> Abschaffung privater Produktionsmitteln
> gerechte soziale Ordnung
> klassenlose Gesellschaft
Klassenkonflikt = Katalysator/Motor gesellschaftlichen Wandels
Kritik an Marx Klassentheorie:
1) Es gibt keine eindeutig Definition einer Klasse
2) inhaltliche Kontroversen
Fraglich, ob ALLEINE ökonomische Bedingungen normen einer Oebenslage oder Machtverhältnisse prägen
Zweifel, ob 2 Klassen ausreichen, um sinnvolle Sozialstrukturanalyse durchzuführen
Mittelklasse (zB. Dienstleister) unberücksichtigt als Grundlage des Versagens der Verelendungstheorie
Diese sei “nur” eine Deduktion des Kapitslismus aus Marxs Perspektive und repräsentiere nicht die Wirklichkeit des Kapitalismus.
Außerdem sei keine Verelendung eingetreten, heute gäbe es ja zb Tarifverträge (stark verkürzt) siehe Reader s. 13)
Elster: Zweifel, ob Klassenstruktur haupterklärung für Konflikte organisierter Gruppen in allen Gesellschaften darstellt
Giddens geht dem entgegen
Klassenmodell sowohl abstrakt als auch konkret
Neben oder Unterklassen der 2 Hauotklassen werden in Marxs Werk erwähnt spielen nur keine relevante Rolle
Marxs Schwerpunkt: Analyse von Gesellschaftsentwicklungen
Zuletzt geändertvor 22 Tagen