Die historische Einordnung unterschiedlicher Begrifflichkeiten
Volksbildung
Im 19. Jahrhundert war der Begriff der „Volksbildung“ gebräuchlich und bezog sichzunächst auf die unterschiedlichen Lebensalter (Kindheit, Jugend, Erwachsene)
Erwachsenenbildung
Anfang des 20. Jahrhunderts (Weimarer Republik) kam der Begriff der „Erwachsenen-bildung“ auf, der erst parallel neben dem Begriff der Volksbildung existierte und diesen dann nach dem Zweiten Weltkrieg ablöste. Hier stand nun der Erwachsene im Mittelpunkt.
Weiterbildung
Im Rahmen der „realistischen Wende“ und der Hinwendung zur praktischen Verwert-barkeit des Wissens bekam der Begriff „Weiterbildung“ seine Berechtigung, umbereits erworbene Kenntnisse mit neuen verbinden zu können. Damit wurde eine Verbindung zwischen den Bildungsphasen der Kindheit und Jugend und jenen imErwachsenenalter hergestellt.
Definition Weiterbildung des deutschen Bildungsrates von 1970
Weiterbildung wird im „Strukturplanfür das Bildungswesen“ entsprechend definiert „als die Fortsetzung oder Wiederaufnahme organisierten Lernens nach Abschluss einer unterschiedlich ausgedehnten ersten Bildungsphase“
Der Begriff Lebenslanges Lernen
Begriff war bereits in den 1960er-Jahren (also parallel zum Erwachsenenbildungsbegriff) prominent
bekam aber erst in den 1990er-Jahrenwieder Aufwind, zunächst im Kontext europäischer Diskussionen und dann auch explizit im deutschsprachigen Raum, v. a. aber in der Erwachsenenbildungswissenschaft
Was versteht man unter Weiterbildung ?
bezeichnet meistens ein Bildungsangebot für Erwachsene im beruflichen Kontext
eine Weiterbildung wird von einem offiziellen Bildungsinstitut angeboten oder über die Personalabteilung des Unternehmens oder aber eigenständig durch den Weiterbildungsinteressierten gebucht
In der Regel in Form eines klassischen Präsenzkurses lernen Erwachsene hier neue Inhalte, welche sie für die professionelle Ausübung ihres Berufs benötigen. Weiterbildungen sind meist längerfristig angelegt, d. h. sie umfassen mehrere Tage
Üblicherweise schließt eine solche Weiterbildung mit einem formalen Zertifikat ab, also einem Zeugnis, das von einer anerkannten Bildungseinrichtung über die Teilnahme an der Weiterbildung ausgestellt wird.
Was versteht man unter Fortbildung?
in der Regel werden darunter also formale, längerfristige Weiterbildungsmaßnahmen mit beruflichem Bezug verstanden
Begriff impliziert, dass bereits ein gewisses Vorwissen – v. a. durch den eigenen Beruf – vorhanden ist, auf dem man mit der Fortbildung aufbauen und das dadurch erweitert werden kann
Allerdings sind bestimmte Fortbildungsmaßnahmen förderrechtlich anders gelagert als Weiterbildungsmaßnahmen und müssen daher entsprechend abge- grenzt werden. Gleiches kann für Umschulungen gelten
Was versteht man unter Training?
Wird meist für Tages- oder Halbtagesangebote gewählt, die einen bestimmten Themenbereich komprimiert und praxisorientiert vermitteln sollen. Einführungstrainings in eine neue Software, die verwendet werden soll, sind klassische Anwendungsfälle, ebenso wie ein Training für Führungskräfte, die Mitarbeitergespräche führen sollen
Synonyme Weiterbildung, Fortbildung, Training
Ähnlich wie die Begriffe „Fortbildung“ und „Training“, die häufig damit synonym gebraucht werden, bezeichnet der Terminus „Weiterbildung“ beruflich orientierte Bildungsmaßnahmen. Die Übergänge zwischen den drei Begriffen sind fließend, jedoch finden Trainings ten- denziell in kleinerem zeitlichen Rahmen statt
Was versteht man unter Erwachsenenbildung?
bezieht sich zumeist auf Kursangebote, an denen erwachsene Lernende teilnehmen
ann freiwillig und in der Freizeit geschehen, und zwar ohne dabei ein berufliches Ziel zu verfolgen
z.B. Sprachkurs, Volkshochschulkurs
Wunsch etwas zu lernen und dabei Spaß zu haben
einn Zertifikat muss es dafür nicht unbedingt geben, der Kurs wird selbst ausgesucht, gebucht und bezahlt
Recurrent education
Meint die wiederkehrende Teilnahme an Bildungsangeboten nach Abschluss der Erstausbildungsphase.
Das bedeutet, dass jemand, der bereits einen Beruf gelernt oder ein Studium abgeschlossen hat, zum Zwecke der beruflichen Weiterbildung in regelmäßigen Abständen wieder in formale Bildungssettings zurückkehrt und an organisierten Kursen in Bildungsinstitutionen teilnimmt.
Was versteht man unter lebenslanges Lernen
Grundsätzch geht es hier um das wiederkehrende Lernen nach Abschluss der Erstausbildungsphase. Allerdings besteht keine Eingrenzung auf berufliche Weiterbildung:
Es geht um die umfassende Idee des Lernens und der ganzheitlichen Bildung eines Menschen, frei nach der Überzeugung, dass jede Art von Wissenserwerb grundsätzlich ein Gewinn ist. Dem Konzept des lebenslangen Lernens, das von Beginn an von der ebenfalls international agierenden United Nations Educational Scientific and Cultural Organization (UNESCO) stark gemacht wurde, ist also ein breiterer Bildungs- begriff zugrunde gelegt als der Idee der „recurrent education“.
Formale, Non-formale &informelle Bildung
Formale Bildung
Schleißt mir einem offiziellen anerkannten Abschluss ab
Non-Formal
findet in einem organisierten Setting statt, aber schließt mit keinem offiziellen anerkannten Abschluss ab
Informell
Lernen ojne eine Anbindung an einen formellen Bildungskontext, manchmal zufällig oder unbewusst
Europäischer Qualifikationsrahmen EQR
Um informelle Lernergebnisse besser würdigen und abbilden zu können, wurde der Europäische Qualifikationsrahmen (EQR) ins Leben gerufen, der berufliche Kompetenzen – egal wo und wie erworben – abbilden und auf europäischer Ebene vergleichbar machen soll
Bildungskatastrophe
Pädagoge Georg Picht verfasst 1964 Streitschrift
löste Debatte über das deutsche Bildungssystem aus
in Europa wird über die Zukunft der Bildung diskutiert
Gesellschaft & Arbeitsmarkt verändert sich
->Weiterbildung & Lebenslanges Lernen als Lösung
Arbeiterbildungsbewegung
Mitte des 19. Jahrhunderts entstanden überall in Deutschland Arbeiterbildungsvereine mit dem Ziel, Arbeitern den Zugang zu Bildung zu ermöglichen und sie so vor allem auch politisch zu bilden, damit sie in politischen Belangen für sich und ihre Rechte einstehen konnten. Sie stellten die Wurzel einer umfassenden und umwälzenden Bildungsbewegung für Erwachsene dar, die ganz Europa erfasste
Die Industrialisierung erforderte eine bessere Bildung für eine große Gruppe von Menschen, die bis dahin kaum oder keinen Zugang zu Bildung hatten.
Die Arbeiterbildungsvereine gelten als die Vorläufer der Volkshochschulen, entwickelten sich doch aus der Arbeiterbildungsbewegung viele verschiedene weitere Bildungsangebote für Erwachsene und nicht zuletzt auch die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Deutschlands
Volksbildungsbewegung
Kern der Erwachsenenbildungsbewegung waren die Volksbildungsbewegungen, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufkamen. Sie entstanden in der Tradition und auf der Grundlage der Überlegungen der Aufklärung, welche Bildung und das kritisch-reflek- tierte, eigenständige Denken als wichtigen Mechanismus begriff, um gesellschaftliche Missstände überhaupt erst erkennen, anprangern und schließlich bekämpfen zu können.
Industralisierung führte zu Bildungsbedarfen
Angebote für die Landbevölkerung
Landwirtsschaftveränderte sich
-> Baueren mussten darauf vorbereitet werden und befähigt werden die Technisierung zu bewältigen
ackerbauschulen und landwirtschaftliche Akademien
1945-1960
1945
nach 2 WK Rekonstruktionsphase vieler Strukturen
1950
Zeit des Wirtschaftswunders
Stellenwert und Sinn der Erwachsenenbildung wuchs
1960
Bildungskrise
Aufwertung der Erwachsenenbildung
erstmals pädagogisch geschultes Personal in Vollzeot in Einrichtungen der Erwachsenenbildung
ersten universitären Lehrstühle der Erwachsenenbildung
wisschenschaftliche Forschung
Bildungsnotstand
Ausgelöst durch die europaweiten Debatten um den „Bildungsnotstand“ in den 1960er-Jahren befassten sich zunehmend bildungspolitische Institutionen auf europäischer Ebene und internationale Organisationen mit dem Thema „Erwachsenen- und Weiterbildung“ und entwickelten die Idee der „recurrent education“ bzw. des lebenslangen Lernens.
Wurzeln in der Aufklärung
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts verbreiteten sich die Ideen der Aufklärung in ganz Europa. Tradierte Gesellschaftsstrukturen und alte Rollenmuster brachen auf. Der Zugang zu Bildung und Wissen für eine breite Gruppe von Menschen wurde wichtiger, um den Anforderungen der sich durch die Industrialisierung verändernden Gesellschaft gewachsen zu sein.
Eine Kernüberzeugung der Aufklärung ist, dass rationales Denken wichtig ist, um Erkenntnisse zu generieren, die wiederum dabei helfen können, eine Gesellschaft positiv zu verändern. Das erfordert eine Bildung des Geistes eines jeden Einzelnen, um ihn zu einem mündigen Bürger der Gesellschaft werden zu lassen. Einer der bedeutendsten Vertreter der Aufklärung war der deutsche Philosoph Immanuel Kant.
Kern des aufklärerischen Bildungsideals ist es also, durch Bildung und Anleitung einen Menschen dazu zu befähigen, seinen eigenen Verstand zu bilden und schließlich zum eigenständigen kritischen, rationalen Denken zu finden.
Humboldtsche Bildungsideal
es ging ihm nicht nur um die grundsätzliche Bildung des Verstandes, sondern er wollte eine umfassende, ganzheitliche Bildung – und zwar für alle
Das humboldtsche Bildungsideal war, dass ein Mensch ganzheitlich zu bilden sei
-> Das bedeutet, dass er all seine Fähigkeiten und Talente schulen und ausbilden können sollte
Bildung war für Humboldt also keineswegs etwas Zweckgebundenes
Er ging vielmehr davon aus, dass jede Art von Schulung des Geistes und der eigenen Fähigkeiten und Talente einen bildenden Effekt haben und das Ziel des mündigen Bürgers unterstützen würde
Menschenbild, Werte und Normen
Ideal der Erwachsenenbildung: der eigenständige denkende und handelnde mündige Mensch, der seinen eigenen Bildungsprozess freiheitlich gestaltet
Lernangebote für Erwachsene müssen so gestaltet sein, dass sie eine eigenständige, kritische Auseinandersetzung mit den Inhalten ermöglichen
Weniger Vermittlung eines Inhaltes, sondern um eine kritisch-refelxive Betrachtung der Inhalte
Welche Forschungszugäge werden in der Erwachsenen- und Weiterbildung unterschieden?
Zugang über die Institutionen der Erwachsenen- und Weiterbildung (Institutionsforschung)
Zugang über die Frage nach den Besonderheiten des Lernens Erwachsener (Bildungsforschung)
Zugang über den Lebenslauf und die Frage nach der Verschränkung von eigenen Lernprozessen und Institutionen des Lernens (lebenslauforientierte Forschung)
Zugang über das Subjekt der Erwachsenen- und Weiterbildung (subjektorientierte Forschung)
Zugang über die Institutionen der Erwachsenen- und Weiterbildung (Insitutionsforschung)
Fragen der Gestaltung und Organisationen von Institutionen der Erwachsenen- und Weiterbildung im Vordergrund
Qualifizierung des Personals und die Frage, was professionelles Handeln in der Erwachsenen- und Weiterbildung ausmacht, finden hier ihren Platz
empirische Zugänge, also über die Analyse von Forschungsdaten, als auch die theoretische Reflektion über die Erwachsenen- und Weiterbildung und die Betrachtung derselben aus verschiedenen Denktraditionen heraus
Zugang über die Fragen nach den Besonderheiten des Lernens Erwachsener (Bildungsforschung)
Zugang über die Bildungsforschung und die Besonderheiten des Lernens und der Bildung Erwachsener im Mittelpunkt
stehen vor allem die eigenständigen, selbstgesteuerten, selbstbildenden Prozesse der Lernenden im Fokus.
Zugang über den Lebenslauf und die Frage nach der Verschränkung von eogenen Lernprozessen und Institutionen des Lernens (lebenslauforientierte Forschung)
betrachtet den Erwachsenen in seinen eigenen Lern- und Bildungsprozessen im Verlauf seines Lebens
Hier findet eine Verknüpfung mit dem institutionsorientierten Blick statt, bleiben doch bei der lebenslauforientierten Betrachtung von Bildungsprozessen Erwachsener die Institu- tionen der Erwachsenen- und Weiterbildung ein gemeinsamer Bezugspunkt
betrachtet vor allem die Aneignung von neuem Wissen und thematisiert entsprechend das Verhältnis von Aneignungsprozessen zu institutionellen Prozessen
->z. B. die Frage danach, welche Bedingungen Institutionen erfüllen müssen, um Aneignungsprozesse auf Ebene der Lernenden überhaupt ermöglichen zu können
Siebert 1977
marktorientiert
neomarxistisch
Schmitz 1980
persönlichkeitsbezogen
lebensweltbezogen
Dahm et al 1980
kritische Theorie
hermeneutisch
Dewe et al 1988
geisteswissenschaftlich
sozialwissenschaftlich
Romberg 1992
Bildungsmotivation
Zielgruppenorientiert
Tippelt 1994
biografisch
lebensweltorientiert
Siebert 1993
sozialistisch
technologisch
Kade et al 1999
institutionierter Zugang
lebenslauforientierter Zugang
Bezugsebene der Gesellschaft (Wittpoth)
umfasst alles Nachdenken und Forschen über Weiterbildung, das auf gesellschaftlicher Ebene zu verorten ist
z. B. bildungsökonomische Fragestellungen, die Rolle der Erwachsenen- und Weiterbildung zur Sicherung der Demokratie, die Rolle der Erwachsenen- und Weiterbildung im Kontext der sozialen Mobilität etc.
Bezugsebene der Insitution und Organisation (Wittpoth)
nimmt die Erwachsenen- und Weiterbildung in ihrer institutionellen Vielfalt und in ihrer Spezifik als Bildungsorganisation für Erwachsene in den Blick
z. B. Fragen des Wissensmanagements oder auch der Lernbereitschaft von Organisationen und den Bedingungen für organisationales Lernen etc.
Bezugsebene des Individuums und der Interaktion (Wittpoth)
beschäftigt sich mit Fragen der Gestaltung des Lernprozesses für Erwachsene
z. B. der Blick auf teilnehmerorientierte Angebote, die Betrachtung der Bildungsbiografie oder auch lerntheoretische und didaktische Auseinandersetzungen
Historische Aspekte der Forschung
profitieren von Nachbardisziplinen (Soziologie, Psychologie)
baut auf deren Erkenntnissen und Überlegungen auf
1960 erste Lehrstühle für erwachsenen- und Weiterbildung
Orientierung in der Erwachsenen- und Weiterbildungsforschung
Handlungsorientierte Forschungsansätze
Fragen deren Beantwortung für die konkrete Lösung von Handlungsfragen von Bedeutung ist
Forschungaansätze, die die Gesamtsystemebene in den Blick nehmen
untersuchen strukturelle Probleme
entwickeln Vorschläge für Veränderungen und Innovationen
Ergebnisse für politisch und systematisch gestaltende Akteure interessant
Die Erforschung konkreter Fragen und Anliegen im Berich des Lehrens, Lernens und Kompetenzerwerbs
sämtliche Fragen über die Gestaltung von Lehr-Lern-Prozessen, Entwicklung neuer Methoden und Generierung von Wissen im Vordergrund
die konkrete Organisation und Gestaltung der Lehr-Ler-Prozesses
Forschung über die Forschung
Beschäftigung mit der Art und Weise, wie Wissen in der Disziplin der Erwachsenen- und Weiterbildung generiert und weitergegeben wird
Reflexion des eigenen Forschungshandelns
Beispiele Leitstudien
Göttinger Studie Bildung und gesellschaftliches Bewusstsein- 1966
Fragen der Bildung und Bildungsbereitschaft
Heidelberger Studie Bildungsurlaubsversuchs- und Entwicklungsprogramm- 1979
bildungspolitische Frage nach bundesheitlich gesetzlichen Reglungen für den Bildungsurlaub mit Freistellung für Arbeitnehmer
Hannoveraner Studie Lehr- und Lernverhalten bei Erwachsenen - 1975
die subjektiven Bedingungen des Lernens
Forschungsmemorandum der DGfE ( deutsche Gesellschaft für Erziehungswissenschaft)
=Forschungsfelder und Forschungsfragen der Erwachsenenforschung systematisiert
Fragen zum Lernen Erwachsener
Fragen rund ums Lernen
Forschung zu Wissenskulturen
Frage nach Kompetenzbedarf
Forschung zu professionellem Handeln
Fragen rund um die Organisation von Erwachsenenbildung
Lehrtätigkeit und das Management von Einrichtungen der Erwachsenen- und Weiterbildung
Institutionsforschung
Institutionalisierung und Professionalisierung in der Erwachsenenbildung
Betrachtung des Systems der Erwachsenen- und Weiterbildung sowie der politischen Interventionen
Fragen von Recht, Finanzierung und gesamsystematischer Organisation der Erwachsenenbildung
Quantitative Methode
mit einer großen Menge von daten arbeiten
Tests, Skale, Fragebögen, Stichproben für die Befragungen
erhebung der Daten ist anonym
es geht darum das “Was” besser zu verstehen
Qualitative Methode
offenere Herangehensweise
keine strikten Herangehensweisen
Interviews, Beobachtungen
aus umfänglichen qualitativem Datenmaterial ( Viedeos, Interview) Muster zu indentifizieren, Zusammenhänge zu erkennen und Spezifika zu identifizieren
Auswertung: weniger daten erhoben -> die dann jedoch in die Tiefe und Breite exploriert und analysiert werden um Zusammenhänge aufzudecken
Spezifika in der Erwachsenen- und Weiterbildungsforschung
Mixed methods -> bsp quantitative und qualitative Methode kombinieren
Adult Education Survey (AES)
europaweite statistische Erhebung zum Weiterbildungsverhalten Erwachsener
Politische Hoheit über die Erwachsenen- und Weiterbildung
politische Hoheit liegt generell bei den Ländern
im Bereich der beruflichen Bildung hat der Bund bei bestimmten Bildungsgängen (durch das Berufsbildungsgesetz) und beruflichen Fortbildungen und Umschulungen die Hoheit
viele Bundesländer erließen in den 60er und 70er Jahren entsprechende Weiterbildungsgesetze
->unterscheiden sich jedoch in der Ausgestaltung
es gibt kein übergreifendes Weiterbildungsgesetz, das für alle Länder gilt
Pluralität
meint die grundsätzliche Anerkennung einer heterogenen Erwachsenen- und Weiterbildungslandschaft mit vielen unterschiedlichen Trägern, die auch ihre eigenen Interessen in das Angebot einbringen können und dürfen (z. B. kirchliche oder politisch orientierte Angebote)
Subsidiarität
meint, dass politisch steuernd eingegriffen werden kann, wenn die Mechanismen der Eigenorganisation nicht ausreichen, um z. B. Angebote für bestimmte Zielgruppen wie etwa Neuzugewanderte, Wiedereinsteiger oder auch Senioren im Ruhestand zu bestimmten Inhalten (Sprachkurse, Alphabetisierungskurse, PC-Kurse etc.) sicherstellen zu können
dazu gehört auch das Schaffen von Unterstützungsstrukturen sowohl für Anbieter als auch für (potenzielle) Teilnehmer von Angeboten der Erwachsenen- und Weiterbildung
Unterstützungsstrukturen können z. B. Beratungsstellen als Anlaufstellen für Interessierte oder auch Infoportale mit Fachinformationen für Anbieter oder Ähnliches sein
Instrument der politischen Steuerung
ein Mittel der politischen Steuerung in diesem Bereich ist z. B. die Schaffung finanzieller Anreize oder die finanzielle Förderung bestimmter Angebote
So kann z. B. die Teilnahme an einem bestimmten Angebot attraktiver gestaltet werden, wenn es finanzielle Zuschüsse für die (potenziellen) Teilnehmer gibt
oder die Schaffung von Entscheidungsgremien, welche Strategien zur Finanzierung erarbeiten
Expertengremien
bestimmte Gremien, die eine Aufsichts- und Weisungsfunktion übernehmen --> Instrument der polit. Steuerung
z.B. Innovationskreis Weiterbildung, der im Auftrag des Bunderministeriums für Bildung und Forschung eine Strategie für das Lernen im Lebenslauf erarbeiten sollte
oder: Exptertenkommission Finanzierung Lebenslanges Lernen --> Vorschläge zur Verbesserung und Ermöglichung der Finanzierung von lebenslangem Lernen
Weiterbildungsgesetze der Bundesländer
bis auf Hamburg haben alle Bundesländer gesetzliche Regelungen über Erwachsenen- und Weiterbildung
in Hamburg greifen angrenzende Gesetze z.B. das Schulgesetz oder GG, in dem ein Recht auf freie Entfaltung zugesichert wird
Bildungsurlaub
Gesetze wurden auf Ebene der Bundesländer erlassen
je nach Bundesland wird vom Bildungsurlaubsgesetz oder vom
Bildungsfreistellungsgesetz gesprochen
auch hier gilt, dass es Unterschiede in den Regelungen gibt, je nachdem, in welchem Bundesland man sich befindet
z. B. ist das Freistellungskontingent, also die Anzahl der Tage, die für Bildungsurlaub gewährt werden, auch je nach Bundesland unterschiedlich
= Freistellung des Arbeitnehmers mit fortlaufender Lohnzahlung durch den Arbeitgeber zum Zweck der persönlichen Weiterbildung
insgesamt fünf Arbeitstage stehen dem bildungswilligen Arbeitnehmer dafür in den meisten Bundesländern jedes Jahr zu - oder zehn Arbeitstage in zwei Jahren
muss nicht für berufliche Weiterbildung genutzt werden, kann auch für die eigenen Interessen im Sinne der Erwachsenenbildung genutzt werden (humboldtsches Bildungsideal)
Berufsbildungsgesetz (BBiG)
beinhaltet Regelungen für berufliche Fortbildung oder auch Umschulung und stellt damit eine enge Schnittstelle zum Bereich der Erwachsenen- und Weiterbildung dar
->vor allem im Grenzbereich der Erwachsenen- und Weiterbildung, wenn es z. B. um den nachträglichen Erwerb eines Schulabschlusses oder um den Abschluss einer zertifizierten beruflichen Weiterbildung geht
ECVET European Credit System for Vocational Education and Training
Punktesystem für die Teilnahme an beruflicher Weiterbildung auf europäischer Ebene
ähnlich zum Credit-Punkte-System, das an Hochschulen für die erfolgreiche Teilnahme an Kursen greift
von der EU-Kommission
->zielt auf die Vergleichbarkeit beruflicher Abschlüsse und Zertifikate im Bereich der beruflichen Weiterbildung ab, um die binneneuropäische, berufliche Mobilität zu vereinfachen
EQR Europäischer Qualifikationsrahmen
Bildungssysteme der Europäischen Mitgliedsstaaten sind teilweise sehr unterschiedlich aufgebaut
Übertragung eines Abschlusses in die Systemlogik eines anderen Mitgliedsstaats ist nicht ohne weiteres möglich
->EQR dient als Schlüssel, um Abschlüsse auf verschiedenen Ebenen einordnen zu können
erlaubt den Vergleich mit den Abschlüssen des eigenen Bildungssystems
AFGB Aufstiegsfortbildungsförderungsgesetz
regelt die Möglichkeit, Fördergelder für berufliche Aufstiegsqualifizierungen zu beantragen
betrifft z. B. Meisterfortbildungen für Handwerker - Voraussetzung für die Inanspruchnahme ist ein berufsqualifizierender Abschluss, der nach dem BBiG in Deutschland anerkannt ist
->„Meister-BAföG“, in Anlehnung an die Ausbildungsförderung BAföG für Studierende
Weiterbildungsfianzierung für öffentlich geförderte Anbieter- Anbieterperspektive
Anbieter ist die Ausstattung mit ressourcen ein wichtiges Thema
-> bsp. Räumlichkeiten, Personal
diese Perspektive nimmt die Fianzierung der Infrstruktur in den Blick
Individuelle Weiterbildungsfianzierung durch Teilnehmende- Teilnehmerperspektive
Fianzierung des Kurses
-> Verpflegungs- und Übernachtungskosten
langfristige Bildungsmaßnahmen fallen die Gesamtkosten höher
Kurse zahlen die Teilnehmenden selbst, wenn sie sich aus eigenem Interesse für den Kurs anmelden
betreibliche Weiterbildungsfianzierung und SBG - III- Förderung
Angebote der betrieblichen Weiterbildung werden in der Regel durch das Unternehmen finanziert
In diesem Fall ist die Teilnahme an der Weiterbildung durch die Zugehörigkeit zum Unternehmen und die Vorgabe des Vorgesetzten geregelt, steht also nicht allen Personen offen, sondern nur den Zugehörigen des Unternehmens.
Rückzahlungsklausel = Unternehmen binden Mitarbeiter bei längeren Weiterbildungen oft durch sogenannte Rückzahlungsklauseln ans Unternehmen, damit der Teilnehmer der Weiterbildung nicht anschließend bei der Konkurrenz anheuert
Steuerliche Anreize
ein staatlich geschaffener Anreiz für die Teilnahme an Weiterbildungen ist der Umstand, dass die dafür anfallenden Kosten von der Steuer absetzbar sind.
Finanzierung und soziale Gerechtigkeit
Menschern mit höheren einkommen können sich Weiterbildungsmaßahmen eher leisten
-> und profitieren langzeitig durch ein höheres Einkommen
Menschen mit geringen Einkommen haben weniger Chance auf die Teilnahme an Weiterbildung
Matthäus-Effekt
Die ungleichen Chancen in Bezug auf Weiterbildungsteilnahme und Finanzierung werden, in Anlehnung an den gleichnamigen Apostel, mit dem Begriff „Matthäus- Effekt“ belegt
Nenne die 3 Strukturierungen der Erwachsenen- und Weiterbildunfgslangschaft
Strukturierung nach Inhaltsbereich
Rechtsform der Bildungsträger
Strukturierung nach Formalisierungsgrad
Strukturierung nach Inhaltsbereichen
Es gibt die :
berufliche Weiterbildung
Fortbildung
anpassungsfortbildung
Aufstiegsbildung
Umschulung
allgemeine Erwachsenenbildung
-> nicht beruflich orientiert
politische Erwachsenenbildung
öffentliche Träger
nicht-öffentliche Träger
freie Träger (Kirche)
privatwirtschaftliche Träger
UNESCO
Unterschieden wird nach formaler, non-formaler und informeller Erwachsenenbildung
Innerhalb der Formate unterscheidet die UNESCO nach :
Inhalt
Lernort
Profil
Die Kammern
Bereich berufliche und betriebliche Weiterbildung
Industrie-, Handels- und Handwerkskammer
öffentlich- rechtlich organisiert
Mitgliedschaft für Kaufleute, Handeltreibende und Handwerker ist pflicht
-> im Gegenzug erhalten sie Seminare, Beratung, Schulungsangebote, Aufstiegsfortbildungen, Qualitätssicherung
haben eiene Bildungszentren oder Bildungseinrichtungen
Hochschulen
Hachschulen, Universitäten und Fachhochschulen
-> nicht nur Studiengänge, sondern auch Weiterbildungsstudiengänge
erst nach Abschluss eines ersten Studiengangs oder beruflicher Vorbildung
berufsbegleitende Studienangebote (meistens Master)
Gewerkschaften und gewerkschaftsnahe Angebote
Angebote der politischen Bildung
eigene Bildungswerke wie zb Schulungen für Betriebsräte
lokal und regional, bundesebene orientierte Bildungsangebote
richten sich an Gewerkschaftsmitglieder
Wochenendseminare oder Bildungswochen
Bildung verfolgt das Ziel, Arbeiter und Angestellte über ihre Rechte zu informieren & zu stärken
politische Bildung
Angebote der Erwachsenenbildung die politische Zusammenhänge erklären
Es geht um:
Aufklärung
kritische Reflexion
Fragen der sozialen Gerechtigkeit
Angebote werden von politischen Parteien organisiert
-> deren Inhalte und Standpunkte diskutieren
Bundeszentrale für politische Bildung
-> Bundesministerium
-> Angebote über den Aufbau des politischen Systems
Privatwirtschaftliche Angebote
Angebote der beruflichen / betrieblichen Weiterbildung
viele Unternehmen haben eigene Bildungsanbieter
auf Beürfnisse der Unternehmens angepasst
zb Volkswagen ( Volkswageb Coachung GmbH
Fernunterricht
odt privatwirtschaftlich
Volkshochschulen
Prototyp der öffentlichen subventionierten Träger
deutschlandweit vertreten & für jeden zugänglich
900 VHS in D
6 Bildungsfelder
Sprachen
Kultur
Gesundheit (Stressbewältigung)
Gesellschaft (Politik)
Beruf (Fachlehrgänge)
Grundbildung (Alphabetisierung)
kirchliche Angebote
Angebote durch religiösen Überzeugung beeinflusst
->beschränken sich aber nicht auf religiöse Themen
Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung ( KEB)
Deutsch Evangelische Arbeitsgemeinschaft für erwachsenenbildung (DEAE)
Was versteht man unter Didaktik?
es geht vor allem um Entscheidungen
zielgerichtestes didaktisches Handeln gehört zu den Grundlagen erwachsenenpädagogischer Alltagspraxis
aus der Didaktik ergibt sich die Begründung, warum und wie Lehrende und Planende tun, was sie tun
auf der Basis von didaktischen Entscheidungen erfolgen die Gestaltung und Auswahl der Inhalte und Methoden einer Weiterbildung
das didaktische Dreieck
stellt die Beziehungen zwischen den drei Elementen dar
es lassen sich drei Beziehungsebenen beschreiben: die Lernenden zu den Lerninhalten, die Lernenden zu den Lehrenden und umgekehrt sowie die Lehr- enden zu Lerninhalten
je nach didaktischem Verständnis rücken diese Beziehungsgeflechte in den Mittelpunkt, eine Seite wird hervorgehoben oder eine andere wenig bis gar nicht berücksichtigt
Ziel: drei Beziehungsebenen ausbalancieren
Was versteht man unter Methoden
aus dem griechischen: „methodós“
beschreibt den Weg, wie etwas erreicht und wie Lehrprozesse konkret gestaltet werden
Didaktik-Methodik 5 Schritte
Es wird deduktiv vorgegangen, d. h. vom Allgemeinen zum Besonderen
Didaktisches Handeln erfolgt auf drei Handlungsebenen
didaktisches Handeln ist theoretisch verortet in Lerntheorien, also Vorstellungen, und empirisch belegten Annahmen zum Lernen Erwachsener
Aus diesen Lerntheorien wurden didaktische Modelle (Konzepte, Ansätze, Modelle) abgeleitet
welche wiederum in didaktische Prinzipien übersetzt wurden.
Diese sind die Basis für didaktische Entscheidungen und didaktisch intendiertes Handeln.
Unter welchen didaktischen Handlungsebenen werden unterschieden
Makro-Ebene, der Meso- Ebene und Mikro-Ebene
Makro-Ebene
umfasst die gesellschaftlichen und nationalen didaktischen Entscheidungen im Bildungsbereich, gesetzliche Weichenstellungen etc.
z.B. Schwerpunktsetzungen in der Bildungspolitik und die instituionelle Umwelt von Bildungseinrichtungen und Organisationen
z.B. Kammern, Berufs- und Trägerverbände, Akkreditierungsagenturen
Entscheidungen auf dieser Ebene beeinflussen die Ebenen drunter
Meso-Ebene
hier agieren die hauptberuflich Beschäftigten in Weiterbildungsoranisationen und Einrichtungen
es findet die Programm- und Angebotsplanung statt, als Verbindung zwischen Lehren und Lernen und den bildungspolit., betriebswirtschaflichten und instituionellen Erfordernissen
Mikro-Ebene
beschreibt den Handlungsspielraum der Lehrenden
konkrete Vorbereitung, Planung, Nachbereitung und Evaluation eines Weiterbildungsangebots
didaktische Entscheidungen, Auswahl der Inhalte, methodisches Vorgehen, Gestaltung des Ablaufs, Raum und Zeit
der Lernenden und seine Bedürfnisse, Vorkenntnisse etc müssen berücksichtigt werden bei der Planung
Individualisierende Lerntheorien
Lerninhalte bzw. -gegenstände eine untergeordnete Rolle spielen
Lernenden stehen im Fokus
Behaviorismus
Lernen= Veränderung im Verhalten
Lernen= Reis und Reaktionsschema (Konditionoerung) -> Pawlow
operantes Konditionieren = Lernen als Mittel, das entsprechende Konsequenzen hervorbringt und durch Verstärkung beeinflusst wird
positive & negative Verstärkung
Kognitivismus
Lernen= Informationsverarbeitung von Wissen als kognitivem Vorgang zu erklären und daran anzudocken
Lernende gelten als aktiv beteiligt
Die Methode „Lernen am Modell“ (Albert Bandura) beschreibt eine Art von innen heraus gerichtete Motivation des aktiv Lernenden. Im Zentrum steht die Verarbeitung von außen aufgenommenen Informationen
beobachtbares und gewünschtes Verhalten wird nachgeahmt
Konstruktivismus
Viabilität,Brauchbarkeit & Nützlichkeit von Lerninhalten für den Lernenden
Lernen erfolgt ntrinisch, von innen motiviert , erfolgt nur wenn es für den Lernenden Sinn ergibt
Rationale Lerntheorien
Lernende sind aktiv Beteiligte, die Lernen als Möglichkeit der Weltaneignung interpretieren
handelnde Wesen und Lernen als Weltaneignung betrachten
Phänomenologische Lerntheorie
Lernen = aufgrund vorhandenen Wissens, Möglichkeiten und Erfahrungen denkbar
2 Lernwege: 1. das Umlernen erster Ordnung ( ein neuer Handlungshorizont eröffnet) 2. zweiter Ordnung (weitergelernt)
Bildungstheoretischer Ansatz
Winfried Marotzki betont „das Verhältnis von Subjekt und Welt, zum anderen aber auch die gesellschaftliche Bedingtheit von Bildungsprozessen“
Lernen ist demnach die Möglichkeit der Weltaneignung, und Bildungsprozesse werden betrachtet als Transformation der je eigenen Lebenswirklichkeit
Subjektwissenschaftliche Lerntheorie
Lernen kann nur in sozialer Eingebundenheit erfolgen und ist gekoppelt an die jeweiligen subjektiven Lebensinteressen
Lerngegenstände sind immer gesellschaftlich eingebunden
es geht um die Lösung von Handlungsproblematiken und um erweiterte Handlungsfähigkeiten
biografische Lernansätze
Lernen wird als biografischer Prozess begriffen, der eingebunden ist in das biografische "Gewordensein"
Begriff Biografizität meint, das eigene Leben in den jeweiligen Kontexten reflektieren zu können und es aktiv zu gestalten d.h. auch, das eigene Potenzial zu entdecken und weiterentwickeln zu können
transformatives Lernen
individuellen Erfahrungen als Basis für die jeweiligen erwartungen
Wissensbestände,Denkgewohnheiten und Standpunkte Beeinflussen Lernprozesse
Wissen,Werte,Gefühle bestimmen darüber mit, was und wie gelernt wird
7.4 Didaktische Modelle
Welche didaktischen Modelle werden unterschieden?
bildungstheoretische Didaktik,
konstruktivistische Didaktik,
kompetenzorientierte Didaktik,
identitätstheoretische Didaktik
subjektorientierte Didaktik.
Bildungstheoretische Didaktik
Wolfgang Klafki
seine Didaktik beinhaltet sowohl curriculare (den Lehrplan betreffende) Überlegungen wie auch spezifische Annahmen zu Lehren und Lernen
er sah sich einem Bildungsbegriff in der Tradition von Aufklärung und Humanismus verpflichtet
in diesem Modell werden inhaltsbezogene und lernbezogene Aspekte miteinander verknüpft
es wird zwischen materialer Bildungstherie
Auswahl der Bildungsinhalte
und formaler Bildungstheorie unterschieden
Auswahl der Methode, mit denen Inhalte angeeignet werden
konstruktivistische Didaktik
das selbstgesteuerte und -organisierte Lernen inden Mittelpunkt
Viabilität = Wesentliches Kriterium und zentraler Begriff, damit Lernen gelingt
-> Frage inwieweit die Lerninhalte und Lerngegenstände von den Lernenden als brauchbar und nützlich erachtet werden
kompetenzorientierte Didaktik
ist v. a. für die berufliche Weiterbildung wichtig
Ziel ist der nachhaltige Transfer in die berufliche Praxis
zentrale Begriffe: Biografie und Identität
Wilhelm Mader: Identitätsentwicklung ist ein lebenslanger, nicht abgeschlossener Prozess
betont wird die Gestaltbarkeit der je eigenen Biografie (Biografizität), indem Möglichkeitsräume, Entwicklungspotenziale und Handlungsspielräume entdeckt und weiterentwickelt werden
ine Verbindung hergestellt werden zwischen den Lerninhalten (dem, was ge-/erlernt werden will/soll) und der eigenen Biografie
ird nicht im beruflichen Kontext eingesetzt, eher allg. und polit. Weiterbildung
subjektorientierte Didaktik
versteht Lehr-Lern-Situationen als „kooperative Selbst- und Fremdverständigungsprozesse, an denen Lehrende und Lernende gleichermaßen beteiligt und aufeinander bezogen sind“
selbstbestimmtes Lernen soll initiiert und begleitet werden
Didaktische Prinzipien = Ziele, wie Lehre gestaltet werden soll
Didaktische Prinzipien verknüpfen Theorien, Modelle und Methoden und übersetzen diese Ableitungen konkret in die und für die jeweilige Lehr-Lern-Situation
Adressatenorientierung,
Zielgruppenorientierung,
Teilnehmendenorientierung,
Sach- und Inhaltsorientierung sowie•
Handlungs- und Situationsorientierung
Adressantenorientierung
Anwendung in der Programmplanung und damit auf der mesodidaktischen Ebene statt
„Adressat*innen sind die Menschen, die durch ein Programm überhaupt angesprochen werden sollen“
Zielgruppenorientierung
Adressaten werden dann zu einer Zielgruppe, wenn diese näher beschrieben werden, mit ihren Eigenschaften oder einer kollektiven Lebenssituation
hier werden dann Annahmen über Bedürfnisse und Bedarfe geschärft und spezifiziert
eine Zielgruppe weist gemeinsame soziokulturelle Bedingungen auf, also die Summe aus allen kulturellen, sozialen und politischen Interessen und Bedürfnissen einer Gesellschaft z.B. Frauenbildung
sowohl mesodidaktisch (Einrichtungsebene) als auch mikrodidaktisch (Angebotsebene)
Teilnehmendeorientierung
meint die konkrete Angebotsplanung entlang der Bedürfnisse der potenziellen Teilnehmer
mikrodidaktische Ebene
im Zentrum stehen die Interessen, Erwartungen, biografische Erfahrungen und Deutungen der Teilnehmer
Sach- und Inhaltsorientierung
die Vermittlung zwischen Lernenden und Lerninhalt steht im Mittelpunkt
zentral: angemessene Auswahl von Inhalten, die eine sehr gute Fachkenntnis der Lehrenden voraussetzt
praxisorientiert
Handslungsfähigkeit von Teilnehmenden
Lernanlässe sind somit berufliche oder allgemeine Situationen bzw. Handlungsanforderungen, die bewältigt werden sollen
Gelerntes soll anschlussfähig an die Lebens- und/ oder Arbeitssituation werden, Themen werden aus der Praxis generiert und daraufhin gemeinsam bearbeitet
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