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07 Normierung

ND
von Nipu D.

7. Normierung

7.2 Erhebungsdesign der Normierungsstichprobe = Wer wird überhaupt zur normierung eines tests herangezogen ?


Warum ist eine repräsentative Normierungsstichprobe für die interpretation von testwerten wichtig?

- Grundgedanke des normorientierten Testens: Testwert einer Person wird zu einer sinnvollen Vergleichsstichprobe in Bezug gesetzt

(Ein testwert allein ist nicht aussagekräftig- er muss mit den werten anderer personen verglichen werden, zb mit gleichaltrigen oder einer normgruppe).


- Sinnvolle Vergleichsstichprobe? ➜ ABC der Testkonstruktion

(die auswahl der vergleichsgruppe ist ein grundbaustein bei der erstellung von tests - sie muss zur zielgruppe des tests passen)


- Je besser die Vergleichsstichprobe die Grundgesamtheit an Personen repräsentiert, für die der Test gelten soll, desto valider sind die aus dem Testergebnis gezogenen Schlussfolgerungen

(wenn die normgruppe gut die zielgruppe widerspiegelt, sind die interpretationen der testwerte auch sinnvoll und gültig ).


- Bei schlechter, d.h. „verzerrter“ Normstichprobe

➜ nicht valide Schlussfolgerungen aus dem Testergebnis

(wenn man zb nur hochgebildete oder besonders interessierte menschen in der normgruppe hat, aber der test für die allgemeinbevölkerung gedacht ist, dann kann man die ergbnisse nicht korrekt deuten ).


- Bsp. Erhebung der Normstichprobe für einen Big 5-Test über

Zeitungsannoncen

(wenn man leure nur über zeitungsanzeigen gewinnt, bekommt man nicht unbedingt eine typische stichprobe )

➜ Testwert für „Offenheit für Erfahrung“ in Normstichprobe verzerrt

(personen, die auf eine zeitungsanzeige für einen psychologie-test reagieren, sind vermutlich besonders offen was die normwerte künstlich erhöhen wird ).


antwort der karteikarte zsmgefasst;

(weil nur dann die testwerte sinnvoll und gültig mit einer passenden vergleichsgruppe verglichen werden können. eine verzerrte normstichprobe führt zu falschen schlussfolgerungen ).

7. Normierung

7.2 Erhebungsdesign der Normierungsstichprobe

Schritt 2: Datenerhebung

Was ist der Unterschied zwischen probabilistischen und nicht- probabilistischen stichproben bei der normierung ?

• Probabilistische Stichproben:

z.B. einfache Zufallsauswahl,

geschichtete Stichprobe

(hier wird zufällig ausgewählt , zb durch eine einfache zufallsauswahl oder eine geschichtete stichprobe. das ziel: möglichst repräsentative und verzerrungsfreie daten ).


(geschichtete stichrpobe= auch stratifizierte stichprobe genannt bedeuten man teilt die grundgesamtheit vorab in schichten oder gruppen ein (zb nach geschlecht, alter, bildung ) und zieht dann zufällig innerhalb jeder schicht eine bestimmte anzahl an personen ) ziel: jede wichtige gruppe soll angemessen vertreten sein zb wenn 60% der bevölkerung frauen sind, sollen auch 60% der stichprobe frauen sein. struktur der bevölkerung wird bewusst nachgebildet, aber innerhalb jeder gruppe wird zufällig ausgewählt )


• Nicht-probabilistische Stichproben:

(diese beruhen nicht auf zufall zb:

z.B. -Quotenstichprobe

(=man wählt gezielt, nach bestimmten quoten (zb 50% männer, 50% frauen )

- Gelegenheitsstichprobe

(=man befragt einfach, wer gerade verfügbar ist (zb studierende im seminar)


• Achtung: „WEIRD people” - Western,

Educated, Industrialized, Rich and

Democratic (Henrich et al., 2010)

(viele studien beruhen auf menschen die aus westlichen, gebildeten, industrialisierten , reichen und demokratischen ländern kommen. diese menschen sind nicht repräsentativ für die weltbevölkerung- das kann die gültigkeit von testergebnissen einschränken )


• Optimal: möglichst repräsentativ für

Grundgesamtheit

(die stichprobe sollte die grundgesamtheit gut abbilden. problem: in der praxis ist das leider selten umsetzbar, zb wegen aufwand oder kosten )

➜ in der Praxis leider selten


antwort karteikartenfrage zsmgefasst;

probabilistische stichproben basieren auf zufallsauswahl (zb geschichtet, zufällig) und sind meist repräsentativer. nicht-probabilistische stichproben (zb quoten, gelegenheitsstichproen ) wählen gezielt oder bequem aus, sind aber oft verzerrt).

7. Normierung

7.3 Erstellen von Normwerten

Schritt 1: Inferenzstatistische Prüfung, ob differenzierte Normen

möglich bzw. nötig sind


wann sollte man bei der normierung eines tests gruppennormen statt gesamtnormen verwenden ?

Schritt 1: Inferenzstatistische Prüfung, ob differenzierte Normen

möglich bzw. nötig sind

(man prüft statistisch , ob sich gruppen so stark unterscheiden, dass es sinnvoll ist, eigene normen für sie zu machen )


• Gruppennormen vs. Gesamtnorm

(gruppennormen = jede gruppe (zb männer /frauen ) hat eigene vergleichswerte.

(gesamtnorm= alle personen werden mit denselben normen verglichen )


• Gibt es signifikante Unterschiede in den Mittelwerten relevanter Merkmale?

(man schaut, ob zb männer und frauen unterschiedliche durchschnittswerte im test haben- und ob dieser unterschied statistisch bedeutsam ist )


relevante merkmale:

- Geschlecht, Alter, Bildung, Bundesland, etc.

man prüft das zb mit:

- T-Test, ANOVAs etc.



- Effektstärke beachten bei großen Stichproben

(in großen stichproben wird fast alles signifikant, deshalb schaut man zusätzlich auf die effektstärke (also: wie groß ist der unterschied wirklich ?)


• Eigentlich alles erst nach Prüfung der Invarianz…

(invarianz bedeutet: misst der test in allen gruppen dasselbe? nur wenn das gegeben ist, macht ein vergleich überhaupt sinn).


antwort auf die karteikartenfrage zsmgefasst:

wenn es signifikante unterschiede in den mittelwerten relevanter merkmale (zb geschlecht, alter bildung ) gibt. das prüft man mit inferenzstatistischen verfahren wie t-tests oder ANOVAs. wichtig: bei gropen stichproben muss zusätzlich die effektstärke beachtet werden. voraussetzung ist die prüfung der invarianz, also ob der test in allen gruppen dasselbe misst.)

7. Normierung

7.3 Erstellen von Normwerten

erkläre , wie ließt man die Grafik

Was ist auf der folie überhaupt zu sehen ?

( die glockenkurve stellt eine normalverteilung dar. sie zeigt, wie häufig bestimmte werte in einer gruppe vorkommen (zb bei einem intelligenztest). die meisten menschen liegen in der mitte, wenige ganz weit rechts oder links).

(was ist ein rohwert?= ein rohwert ist einfach der ursprüngliche testwert. zum beispiel 18 von 30 punkten im mathetest. aber : dieser wert allein sagt nichts , solange du man ihn nicht vergleicht. man weiß ja noch nicht ob 18 gut oder schlecht ist

2.warum brauchen wir normwerte ?

weil wir sagen wollen: wie gut ist jemand im vergleich zur gruppe (normstichprobe)?

dazu rechnen wir den rohwert um - in zb z-werte, iq-werte , stanine usw.

was sind die einzelnen normwerte)

z wert = wie viele standardabweichungen ein wert vom durchschnitt entfernt ist. z= 0 ist genau der durchschnitt.

z= +1 heist: eine standardabweichung besser als der durchschnitt

standadrabweichung sd= gibt an wie weit die werte in einer gruppe streuuen

t wert= umgerechneter z wert , mittelwert 50, sd = 10

iq wert = intelligenzskala :

mittelwert =100 , sd=15 , iq=115 besser als der durschnitt

sw wert= auch eine skala , mittelwert = 100, sd = 10

c-wert (centile)= skala von 1-11 (meist in schule oder diagnostik)

stanine wert = skala von 1-9 standard -nine

5= mitte , 9 = sehr gut

wie lese ich die grafik?

nimm zum beispiel den z wert =0 (mitte der kurve)

z=0 heißt durchschnitt

t wert = 50

iq wert = 100

sw = 100

c wert = 5

stanine =5

ein z wert von +2 bedeutet: du bist 2 standardabweichungen besser als der durchschnitt. das entspricht zb IQ= 130 , t=70

stanine = 9 —> sehr überdurchschnittlich

( das ist eine normtabelle für den CFT 20-R (ein intelligenztest) speziell für die altersgruppe 8,5-9,0 jahre)

die atbelle zeigt);

rohwerte (also die anzahl korrekt gelöster aufgaben )

dazugehörige IQ-werte, die durch normierung berechnet wurden

unterteilt nach testzeitbedingungen : normale testzeit (linke hälfte)

verlängerte testzeit (rechte hälfte)

wie ließt man das ?

beispiel: ein kind hat in der normalen testzeit 10 punkte (rohwert) im teil 1 erzielt

laut tabelle entspricht das einem iq wert von 73

dh: der rohwert allein ist nicht aussagekräftig - erst durch die umrechnung in einen normwert (hier iq) kann man das ergebniss sinnvoll interpretieren )

warum verschiedene spalten (teil 1, teil 2..)

weil der test aus mehreren untertests besteht, die unterschiedlich bewertet werden können. die normierung berücksichtigt diese teilbereiche jeweils einzeln und kombiniert. )

garfik:

die zahl 69 (Links unten ) ist ein IQ wert

dieser liegt zwischen -2s und -3s also deutlich unter dem mittelwert

in worten: das ist eine unterdurchschnittliche abweichung (steht auch rot makiert links oben )

einordnung des werts 69:

mittelwert (IQ): 100

standardabweichung s: 15

1s unter dem mittelwert = 100-15 = 85

2s unter dem mittelwert = 100 -30 = 70

IQ 69 liegt noch unter 70 also z wert ungefähr bei -2, 1

liegt links außen in der verteilung

mit dieser darstellung sieht man sofort: wo ein wert liegt (unter-über, durchschnittlich)

wie stark er abweicht vom mittelwert

was das bedeuet für die interpretation (zb hochbegabung)

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Nipu D.

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