Kopf
Caput
Schädel
Cranium
Schädelhöhle
Cavum cranii
Gehirn
Encephalon
Hals
Collum
Halswirbelsäule
Pars cervicalis columna vertebralis
Halsmuskulatur
Musculi colli
Rumpf
Truncus
Wirbelsäule
Columna vertebralis
Brustkorb
Thorax
Bauch
Abdomen
Becken
Pelvis
Brusthöhle
Cavitas thoracis
Bauchhöhle
Cavitas abdominalis
Beckenhöhle
Cavitas pelvis
Warum ist die Cavitas thoracis (Brusthöhle) für die Atmung so wichtig?
In der Cavitas thoracis herrscht ein Unterdruck im Pleuraspalt, der die Lungen an der Brustwand hält. So können sie sich bei der Einatmung ausdehnen und Luft ansaugen.
Was passiert, wenn Luft in die Cavitas thoracis eindringt (z. B. durch eine Verletzung)?
Der Unterdruck geht verloren (Pneumothorax), die Lunge kollabiert und kann sich nicht mehr entfalten – die Atmung wird gestört.
Obere Extremität (Arm)
Membrum superius
Oberarm
Brachium
Ellenbeuge
Cubitus
Unterarm
Antebrachium
Hand
Manus
Untere Extremität (Bein)
Membrum inferius
Oberschenkel
Femur
Knie
Genus
Unterschenkel
Crus
Fuß
PES
Was ist die Sagittalebene
In der Mitte durch, teilen in rechte/linke Körperhälfte
Was ist die Horizontalebene/ Transversalebene
Horizontal durch (obere/untere Körperhälfte)
Was ist die frontalebene
Seitlich durch (teilen in vorne und hinten)
Tiefen-/Sagittalachse
zwischen hinten und vorne
Längs-/Longitudinalachse
Von oben nach unten
(Pirouette Bewegung um diese Achse)
Breiten-/Transversalachse
Von rechts nach links
(Bspw. Salto Bewegung um diese Achse)
zum Kopf hin
kranial
zum Steiß hin
kaudal
oberhalb
superior
unterhalb
inferior
zur Medianebene(körperzentrum) hin
medial
von der Medianebene weg
lateral
in der Medianebene
median
zum Innern des Körpers hin
zentral
zur Körperoberfläche hin
peripher
zur Hohlhand hin
volar / palmar
zur Fußsohle hin
plantar
zum Hand-/Fußrücken hin
dorsal (Extr.)
zum Rumpf hin (nahe bei)
proximal
vom Rumpf weg (entfernt von)
distal
nach vorn / bauchwärts
anterior / ventral
nach hinten / rückenwärts
posterior / dorsal
Lagebezeichnungen
Streckung des Rumpfes oder der Gliedmaßen
Extensio
Beugung des Rumpfes oder der Gliedmaßen
Flexio
Wegführen der Gliedmaßen vom Rumpf in der Frontalebene
Abductio
Heranführen der Gliedmaßen zum Rumpf in der Frontalebene
Adductio
Vorheben des Arms/Beins
Anteversio
Rückführen des Arms/Beins
Retroversio
Innen- und Außendrehung der Gliedmaßen um ihre Längsachse
Rotatio
Einwärtsdrehung der Hand mit Unterarm
Pronatio
Auswärts-/Einwärtskantung des Fußes
Auswärtsdrehung der Hand mit Unterarm (Handfläche nach vorn/oben)
Supinatio
Definition Zytologie
Lehre vom Aufbau und den Funktionen der Zelle.
Medizinische Zytologie: Diagnostik einzelner Zellen (z. B. Tumordiagnostik).
Histologie: Untersuchung von Gewebeverbünden.
Die Zelle (lat. Cella) Grundlagen
Kleinste lebende Einheit des Körpers.
Funktionen:
Abgeschlossener Raum für biochemische Prozesse (Membran).
Reizbarkeit (Sensoren).
Reduplikation (Verdopplung genetischen Materials).
Enthält Organellen.
Dimensionen von Zellen
mm, nm und mikrometer
Vgl. Blutkörperchen
Ein µm is 1/1000 eines mm;
ein nm ist 1000 x kleiner,
also 1/1,000,000 eines mm.
Zum Vergleich: ein rotes
Blutkörperchen hat einen
Durchmesser von 7,5 µm.
Zellmembran
- Begrenzung der Zelle
- Ein-/Ausgangskontrolle
Kanäle
Exo-/Endozytose
- Rezeptorenträger
- Oberflächenmarker
- Antigeneigenschaften
- Fließgleichgewicht
Zellmembran: Phospholipide
Phospholipide sind Hauptbestandteil von Zellmembranen.
Beweglichkeit, Fluidität,
Zellmembran: Phosphatidylcholin
Phosphatidylcholin ist essentiell für Zellmembranen.Quelle
Doppelbindungen erhöhn fluidität
Oberflächendifferenzierung
- Mikrovilli (Bürstensaum):
Handschuhartige Ausstülpung
Oberflächenvergrößerung
Resorbierende Zellen (Darm)
Kinozilien
Bewegliche „Haare“
Partikeltransport (Lunge, Eileiter)
- Stereozilien, Stereovilli
Starre Mikrovilli
In Haarzellen des Innenohrs
Im Ductus epididymis
Wichtige Organellen:
Zellkern (DNA-Speicher).
Mitochondrien (ATP-Produktion).
Endoplasmatisches Retikulum (ER: rau = Proteinbildung, glatt = Lipidbildung).
Golgi-Apparat (Proteinmodifikation).
Lysosomen (Verdauung von Makromolekülen).
Ribosomen (Proteinbiosynthese).
Zellmembran (Phospholipid-Doppelschicht).
Aufbau: Phospholipide (z. B. Phosphatidylcholin), Proteine, Glykokalix (Zuckerketten).
Barrierenfunktion.
Rezeptoren für Signalstoffe.
Transport (Kanäle, Exo-/Endozytose).
Tight Junctions: Dichte Verbindungen (z. B. Darmepithel).
Gap Junctions: Kommunikation (Ionenaustausch).
Desmosomen: Mechanische Stabilität.
Mikrovilli: Oberflächenvergrößerung (Darm, Resorption).
Kinozilien: Bewegliche "Haare" (Partikeltransport in Lunge).
Stereozilien: Starre Fortsätze (Innenohr).
Lysosomen
Funktion: Verdauung von Zellabfall (pH 5.0, saure Hydrolasen).
Recycling: Abbauprodukte werden wiederverwendet.
Peroxisomen
Funktion: Abbau von Fettsäuren, Entgiftung (H₂O₂-Abbau).
Mitochondrien
Funktion: ATP-Synthese (Zitronensäurezyklus, Atmungskette).
Besonderheit: Eigenes Genom.
Ribosomen
Aufbau: 80S (60S + 40S Untereinheiten).
Funktion: Translation (A-, P-, E-Stelle für tRNA).
Golgi-Apparat
Funktion: Proteinmodifikation (z. B. Glykosylierung), Vesikeltransport.
Zytoskelett
Mikrotubuli: Transport (Kinesin/Dynein), Chromosomenbewegung.
Größenverhältnisse:
1 µm = 1/1000 mm.
Rotes Blutkörperchen: ~7,5 µm.
Ribosom: ~20 nm.
Kern: Steuerzentrale (DNA).
Mitochondrien: Energieproduktion.
ER/Golgi: Synthese und Transport.
Lysosomen: Recycling.
Zellmembran: Schutz und Kommunikation.
Was versteht man unter Histologie?
Histologie ist die Lehre vom mikroskopischen Aufbau und der Funktion von Geweben. Ein Gewebe besteht aus gleichartig differenzierten Zellen und spezifischen, nicht-zellulären Strukturen.
Welche vier Hauptgruppen von Geweben gibt es im menschlichen Körper?
Die vier Gewebegruppen sind:
Epithelgewebe
Binde- und Stützgewebe (z. B. Knochen, Knorpel)
Muskelgewebe
Nervengewebe
Welche allgemeinen Eigenschaften besitzt Epithelgewebe?
Epithelgewebe bildet geschlossene Zellverbände, besitzt Zellkontakte und eine Polarität (apikal/basal), enthält keine Blutgefäße und erneuert sich ständig durch Zellteilung.
Welche Funktion hat einschichtiges Plattenepithel und wo kommt es vor?
Es dient dem reibungslosen Austausch von Flüssigkeiten (z. B. in Blut- und Lymphgefäßen, Pleura, Peritoneum). Es kleidet glatte Innenflächen aus.
Was ist die Aufgabe einschichtigen isoprismatischen Epithels und wo kommt es vor?
Dieses Epithel ist stoffwechselaktiv und übernimmt Transport- sowie Sekretions- und Resorptionsaufgaben (z.B. in Nierentubuli, Gallengängen, Speicheldrüsen).
Welche Funktion hat einschichtiges hochprismatisches Epithel (Zylinderepithel)?
Es dient als Barriere und übernimmt Transportfunktionen (z. B. in der Magen- und Darmschleimhaut). Die Zellen sind länglich und säulenförmig.
Wo findet man mehrreihiges (pseudogeschichtetes) Epithel und was zeichnet es aus?
In den Atemwegen (Flimmerepithel). Alle Zellen berühren die Basalmembran, aber ihre Zellkerne liegen in unterschiedlicher Höhe, was mehrere Zellreihen vortäuscht.
Was sind Kinozilien und was ist ihre Funktion?
Kinozilien sind bis zu 10 um lange, bewegliche Zellfortsätze, die Schleim oder Flüssigkeit transportieren, z. B. in den Atemwegen. Sie schlagen koordiniert mit ca. 20 Schlägen/Sekunde.
Was ist ein Übergangsepithel (Urothel) und wo kommt es vor?
Es ist ein spezielles mehrschichtiges Epithel der Harnwege (z. B. Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase), das sich dehnen kann.
Welche Funktion hat mehrschichtiges unverhorntes Plattenepithel und wo kommt es vor?
Es schützt mechanisch beanspruchte Schleimhäute (z. B. Mundhöhle, Speiseröhre, Vagina), ohne zu verhornen.
Welche Funktion hat mehrschichtiges verhorntes Plattenepithel?
Es schützt vor Austrocknung und mechanischer Belastung (z. B. Epidermis der Haut) durch abgestorbene, verhornte Zellschichten.
Wie ist die Epidermis aufgebaut und welche Schichten hat sie?
Die Epidermis besteht aus fünf Schichten (von innen nach außen):
Stratum basale
Stratum spinosum
Stratum granulosum
Stratum lucidum (nur in Leistenhaut)
Stratum corneum
Was ist das Stratum lucidum und wo kommt es vor?
Es ist eine Glanzschicht in der Epidermis, die nur in der Leistenhaut vorkommt (Handflächen, Fußsohlen, Finger- und Zehenspitzen), nicht in der restlichen Felderhaut.
Was sind Becherzellen und welche Funktion haben sie?
Becherzellen sind einzellige Drüsen, die Muzine (Schleim) produzieren. Sie liegen zwischen normalen Epithelzellen, z. B. in Darm, Atemwegen, Nasenschleimhaut.
Was versteht man unter endokrinen Drüsen und nenne Beispiele.
Endokrine Drüsen geben Hormone direkt ins Blut ab (z. B. Hypophyse, Schilddrüse, Nebenschilddrüse, Inselzellen des Pankreas). Sie besitzen kein gemeinsames Bauprinzip.
Was ist die Basalmembran und woraus besteht sie?
Die Basalmembran trennt Epithel von Bindegewebe und besteht aus Basallamina +
Lamina fibroreticularis. Sie enthält Kollagenfibrillen und Glykoproteine.
Was zeigt die Azan-Färbung im histologischen Präparat?
Zellkerne: tief rot
Zytoplasma: blass rot
Muskel: orange
Kollagene Fasern: blau
Verwendet zur Unterscheidung von Gewebetypen (v.a. Bindegewebe).
Wie funktioniert die Hämatoxylin-Eosin-Färbung (HE)?
Hämatoxylin färbt basophile (saure) Strukturen blau → z. B. Zellkerne
Eosin färbt acidophile (basische) Strukturen rot → z. B. Zytoplasma, Kollagen
Welche Subtypen von Binde- und Stützgewebe gibt es?
Bindegewebe:
Lockeres kollagenes Bindegewebe
Straffes kollagenes Bindegewebe
Retikuläres Bindegewebe
Fettgewebe (weiß & braun)
Stützgewebe:
Knorpelgewebe
Knochengewebe (Knorpel & Knochen werden ggf. in einem späteren Kapitel behandelt.)
Welche Aufgaben hat das Binde- und Stützgewebe?
Formgebung & mechanische Stabilität
Verbindung von Geweben und Organen
Energiespeicherung (Fett)
Immunabwehr (Abwehrzellen)
Regeneration & Wundheilung
Speicherung & Austausch von Wasser und Elektrolyten
Was ist die Extrazelluläre Matrix (EZM/ECM) bzw. Interzellularsubstanz?
Die EZM ist die von den Zellen gebildete Umgebung aus Fasern und Grundsubstanz. Sie ist strukturiert, nicht „leer“, und verankert Zellen sowie Gewebe mechanisch.
Welche Fasertypen enthält die Extrazelluläre Matrix?
Kollagenfasern – zugfest
Retikuläre Fasern – netzartig, stützend
Elastische Fasern – dehnbar, rückstellfähig
Was sind die Bestandteile der Grundsubstanz der EZM?
Glykosaminoglykane
Proteoglykane
Adhäsionsproteine
Wasser
Elektrolyte
Was ist Kollagen und welche Eigenschaften hat es?
Hauptsächlich Typ I
Zugfest, nur 5 % dehnbar
Ca. 30 % des Körperproteins
Besteht aus quer gestreiften Fibrillen
Insgesamt existieren 28 Kollagentypen
Was sind retikuläre Fasern und wo kommen sie vor?
Bestehen aus Kollagen Typ III
Feine netzartige Fasern mit Glykosaminoglykanen
Stützen das Parenchym in Organen (Leber, Lymphknoten, Thymus)
Was sind elastische Fasern und wo kommen sie vor?
Bestehen aus Elastin & Fibrillin
Nicht im normalen LM sichtbar (Spezialfärbung nötig)
Vorkommen z. B. in Aorta, Lunge, elastischem Knorpel
Was sind Glykosaminoglykane und Proteoglykane?
GAGs: saure, lineare Polysaccharide aus Disaccharid-Einheiten
Proteoglykane: riesige Moleküle, 95 % Zuckeranteil, 5 % Protein, binden Wasser → Gel-artige Matrix
Was ist der Unterschied zwischen Fibroblasten und Fibrozyten?
Fibroblasten: aktive Zellen, produzieren Fasern & Grundsubstanz
Fibrozyten: ruhende Form, keine ECM-Produktion
Welche Zellen enthält Bindegewebe?
Ortsständige Zellen: Fibroblasten/-zyten
Bewegliche Zellen: Immunzellen wie Makrophagen, Granulozyten, Mastzellen
Was ist lockeres Bindegewebe und wo kommt es vor?
Häufigster Bindegewebstyp
Viel Grundsubstanz, wenig Fasern
Füllt Räume, umgibt Organe, dient als Stroma
Flexibel & durchlässig für Stoffwechselvorgänge
Was ist straffes Bindegewebe und wie wird es unterteilt?
Wenig Grundsubstanz, viele Kollagenfasern
Zugfest
Unterteilung:
Parallelfasrig: z. B. Sehnen, Bänder
Geflechtartig: Organkapseln, Lederhaut
Was ist weißes Fettgewebe und welche Funktionen hat es?
Zellen: univakuoläre Adipozyten mit einer Lipidvakuole
Speicherfett (Energiespeicherung)
Isolierfett (Kälteschutz)
Baufett (Mechanischer Schutz)
Hormonproduktion (z. B. Leptin)
Welche Faktoren beeinflussen die Lipolyse im weißen Fettgewebe?
Hemmung: Insulin, Kohlenhydrate, Fettsäuren
Stimulation: Glucagon, Cortisol, Adrenalin
Was ist braunes Fettgewebe und welche Funktion hat es?
Plurivakuoläre Adipozyten, viele Mitochondrien
Funktion: Thermogenese (Wärmebildung durch Entkopplung der Atmungskette)
Vorkommen v. a. bei Neugeborenen (zervikal, thorakal)
Was ist retikuläres Bindegewebe und wo kommt es vor?
Besteht aus Retikulumzellen und retikulären Fasern
Kommt im Knochenmark und in sekundären lymphatischen Organen vor
Bildet ein 3D-Gerüst für Zellen (z. B. Immunzellen)
Was ist Knorpelgewebe und wie ist es aufgebaut?
Knorpel besteht aus Chondrozyten (Knorpelzellen) und der extrazellulären Matrix (EZM), die sich aus Grundsubstanz und kollagenen Fasern zusammensetzt. Es enthält keine Gefäße – Versorgung erfolgt durch Diffusion aus dem Perichondrium
Wo kommt Knorpelgewebe im Körper vor?
Gelenkknorpel
Ohrknorpel
Nasenknorpel
Kehlkopfknorpel
Rippenknorpel
Trachealknorpel
Welche Eigenschaften hat Knorpelgewebe?
Elastisch
Biegestabil
Reißresistent
Komprimierbar → Ideal zur Stoßdämpfung und Druckverteilung
Wie entsteht Knorpel?
Chondroblasten entstehen aus Mesenchymzellen und bilden die EZM.
Sobald sie sich nicht mehr teilen, heißen sie Chondrozyten
Welche drei Arten von Knorpel gibt es?
Hyaliner Knorpel – z. B. Gelenke
Elastischer Knorpel – z. B. Epiglottis
Faserknorpel – z. B. Menisken
Was kennzeichnet hyalinen Knorpel?
Milchig-durchscheinend
Amorphe Grundsubstanz, maskierte Kollagenfasern
Nicht vaskularisiert
Versorgung per Diffusion aus dem Perichondrium
Chondrone: Gruppen von Chondrozyten mit umgebender Matrix (Knorpelhof)
Was kennzeichnet elastischen Knorpel?
Ähnelt hyalinem Knorpel
Matrix enthält viele elastische Fasern aus Elastin und Fibrillin
Chondrone meist mit nur einer Zelle
Bsp.: Ohrmuschel, Kehldeckel
Was kennzeichnet Faserknorpel?
Sehr zellarm, viele kollagene Fasern
Übergangsform zwischen hyalinem Knorpel und straffem Bindegewebe
Hohe Zugfestigkeit
Bsp.: Menisken, Zwischenwirbelscheiben
Was ist Arthrose?
Chronisch-degenerative Veränderung von Knorpel und Knochen
Führt zu Gelenkverformung
Formen:
Monoarthrose: 1 Gelenk
Polyarthrose: mehrere Gelenke
Welche Ursachen kann Arthrose haben?
Alter
Überlastung / Fehlbelastung
Fehlstellungen (z. B. Hüftdysplasie)
Unfälle
Durchblutungsstörungen
Medikamente (z. B. Gyrasehemmer)
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Arthrose?
Medikamentös: NSAR etc.
Nicht-medikamentös: Physio, Bewegung
Operativ: Gelenkersatz, Gelenkversteifung
Was zählt zum Knochengewebe?
Knochen (Ossa) bilden das Skelett
Ca. 206–212 Knochen beim Erwachsenen
Zähne zählen nicht zum Knochengewebe, sondern sind eigene Entität
Welche Knochentypen gibt es nach Form?
Ossa longa: lange Röhrenknochen (z. B. Femur)
Ossa brevia: kurze Knochen
Ossa plana: flache Knochen (z. B. Schulterblatt)
Ossa pneumatica: luftgefüllte Knochen (z. B. Stirnhöhle)
Ossa sesamoidea: Sesambeine (z. B. Patella)
Ossa irregularia: unregelmäßig geformt
Wie ist ein Röhrenknochen aufgebaut?
Diaphyse: Schaft
Epiphysen: Enden
Metaphyse: Übergangsbereich → Enthält Markhöhle, kompaktes & spongiöses Knochengewebe
Welche zwei Arten der Knochenbildung gibt es?
Desmale Ossifikation
Knochen entsteht direkt aus embryonalem Bindegewebe
z. B. Schädelknochen
Chondrale Ossifikation
Knochen entsteht indirekt über eine Knorpelvorstufe
z. B. Wirbelsäule, lange Röhrenknochen
Was ist das Osteoid?
Nicht mineralisierte, organische Knochenmatrix
Besteht vor allem aus Kollagen Typ I
Wird von Osteoblasten gebildet
Welche Zellen sind an der Ossifikation beteiligt?
Osteoblasten: Knochen aufbauend, bilden Osteoid
Osteozyten: eingemauerte, reife Osteoblasten → erhalten Matrix
Osteoklasten: bauen Knochen ab, vielkernige Riesenzellen → stammen aus dem mononukleär-phagozytären System
Was ist Rachitis?
Gestörte Mineralisation der Knochen im Kindesalter
Ursache: Vitamin-D-Mangel (z. B. durch Mangelernährung, wenig Sonne)
Folgen:
Zwergwuchs
X-/O-Beine
Deformierte Röhrenknochen
Knochenschmerzen
Welche Rolle spielt Vitamin D bei der Knochengesundheit?
Vitamin D fördert die Aufnahme von Calcium und Phosphat aus dem Darm
Fördert Knochenmineralisation
Mangel → Hypokalzämie → kompensatorisch Parathormon-Anstieg → Demineralisation
Was sind die Aufgaben der Zähne?
Zerkleinern die Nahrung
Ermöglichen das Schlucken und die Verdauung gemeinsam mit dem Speichel
Wie viele Zähne hat ein Erwachsenengebiss und ein Milchgebiss?
Erwachsenengebiss: 32 Zähne
Milchgebiss: 20 Zähne
Welche Zahnarten gibt es?
Schneidezähne (Incisivi)
Eckzähne (Canini)
vordere Backenzähne (Prämolaren)
hintere Backenzähne (Molaren, inkl. Weisheitszähne)
Wie ist das Gebiss anatomisch eingeteilt?
In vier Quadranten
Jeder Quadrant enthält:
2 Schneidezähne
1 Eckzahn
2 Backenzähne
3 Mahlzähne
Wie ist ein Zahn aufgebaut?
Zahnkrone (Corona dentis)
Zahnhals (Cervix dentis)
Zahnwurzel (Radix dentis)
Zahnhöhle (Cavitas dentis)
Welche Gewebearten bilden den Zahn?
Zahnschmelz (Enamelum)
Zahnbein (Dentin)
Zahnmark (Pulpa)
Wurzelzement (Cementum)
Was zeichnet Zahnschmelz (Enamelum) aus?
Härtestes Gewebe des Körpers
Schutz des Dentins
Zusammensetzung: 97 % anorganisch (v. a. Kalzium, Phosphat), 3 % organisch
Was kennzeichnet Zahnbein (Dentin)?
Etwas weicher als Zahnschmelz
Hoher Mineralisationsgrad (~70 %)
Dichtes Kollagenfasernetzwerk mit eingelagertem Hydroxylapatit
Kann lebenslang neu gebildet werden (lebendes Gewebe)
Was ist die Aufgabe des Zahnmarks (Pulpa)?
Besteht aus sensiblen Nervenfasern und Blutgefäßen
Füllt die Pulpahöhle und die Wurzelkanäle aus
Was ist das Wurzelzement (Cementum)?
Teil des Zahnhalteapparates
Mineralisierte Hartsubstanz
Besteht aus mineralisierter organischer Matrix und Wasser
Welche Haupttypen von Muskelgewebe gibt es?
Skelettmuskulatur
Herzmuskulatur
Glatte Muskulatur
Wie viele Muskeln besitzt der Mensch ungefähr?
Etwa 650–656 Muskeln
Was kennzeichnet glatte Muskulatur?
Einzelne, spindelförmige Zellen
Langsame, ausdauernde Kontraktion
Nicht bewusst steuerbar (vegetatives Nervensystem)
Vorkommen: Darm, Gefäße, Bronchien, Auge
Was kennzeichnet Skelettmuskulatur?
Mehrkernige Muskelfasern (Synzytium)
Bewusst steuerbar
Quergestreifte Struktur (durch Sarkomere)
Vorkommen: Bewegungsapparat
Was ist ein Sarkomer?
Kleinste funktionelle Einheit der Skelettmuskulatur
Besteht aus Aktin- und Myosinfilamenten
Anordnung: Aktin an Z-Scheibe, Myosin an M-Linie
Wie funktioniert der Querbrückenzyklus im Sarkomer?
Zyklische Bindung und Lösen der Myosin-Köpfe an Aktin
Energieverbrauch: ATP wird benötigt
Ohne ATP: Totenstarre (Rigor mortis)
Was kennzeichnet die Herzmuskulatur?
Einzelne Zellen mit zentralem Zellkern
Ähnlicher Fibrillenaufbau wie Skelettmuskulatur
Starke Kapillarisierung
Keine Regenerationsfähigkeit (Infarktgefahr)
Zwei Zelltypen:
Kontraktionszellen (Arbeitsmyokard)
Erregungsleitungssystem (z. B. Purkinje-Fasern)
Welche vier Hauptgewebegruppen gibt es im menschlichen Körper?
Epithelgewebe
Binde- und Stützgewebe (Bindegewebe, Knorpel, Knochen)
Muskelgewebe
Nervengewebe
Welche drei wesentlichen Funktionen erfüllen Nervenzellen?
Reizaufnahme (Aufnahme von Nervenimpulsen)
Reizverarbeitung (Integration der Signale)
Reizweiterleitung (Weitergabe von Nervenimpulsen)
Wie werden Nervenzellen morphologisch unterschieden und wo kommen sie vor?
Unipolar: 1 Fortsatz, z. B. erstes Neuron der Retina
Bipolar: 2 Fortsätze, z. B. Verschaltung Retina
Pseudounipolar: z. B. Neurone des peripheren Nervensystems
Multipolar: viele Dendriten, z. B. ZNS-Neurone
Aus welchen Hauptbestandteilen besteht eine typische Nervenzelle?
Zellkörper (Soma)
Dendriten (nehmen Reize auf)
Axon (leitet Impulse weiter; bis zu 1 m lang)
Ranvier-Schnürringe (unterbrechen die Myelinscheide)
Welche Typen von Synapsenverbindungen gibt es?
Axo-dendritisch
Axo-somatisch
Axo-axonal
Wie entsteht ein Aktionspotential und was ist seine Funktion?
Kurze Änderung des Membranpotentials
Entsteht durch ungleiche Ionenverteilung (Na⁺/K⁺-ATPase)
Dient der Weiterleitung eines Reizes entlang des Axons
Wie hoch ist das Ruhemembranpotential typischerweise?
Ca. −70 bis −80 mV (innere Seite der Membran negativ)
Welche Funktionen hat die Myelinscheide und wer bildet sie?
Elektrische Isolation des Axons → schnellere Reizweiterleitung
Schutz & Ernährung der Nervenfaser
Im PNS: Schwann-Zellen, im ZNS: Oligodendrozyten
Woraus besteht Myelin?
Ca. 75 % Lipide, 25 % Proteine
Wichtiger Bestandteil: Sphingomyelin (Sphingosin + Fettsäure + polare Kopfgruppe)
Was versteht man unter saltatorischer Erregungsleitung?
Aktionspotentiale entstehen nur an Ranvier-Schnürringen
Erregung „springt“ von Schnürring zu Schnürring → schneller als kontinuierliche Weiterleitung
Wie funktioniert die Erregungsübertragung an der Synapse?
Präsynaptisch: Aktionspotential → Transmitterausschüttung
Synaptischer Spalt: Transmitter wandert zur postsynaptischen Membran
Postsynaptisch: Transmitter bindet an Rezeptoren →
Depolarisation = exzitatorisches postsynaptisches Potential
Hyperpolarisation = inhibitorisches postsynaptisches Potential
Nenne zwei Wirkungen der Myelinscheide.
Schnellere Erregungsleitung (Isolator)
Schutz und Versorgung der Nervenfaser
Was ist der Unterschied zwischen kontinuierlicher und saltatorischer Erregungsleitung?
Kontinuierlich: Reiz läuft gleichmäßig über das ganze Axon
Saltatorisch: Reiz springt von Ranvier-Schnürring zu Schnürring → schneller
Was passiert während eines Aktionspotentials AP mit der Zellmembran?
Öffnung von Na⁺-Kanälen → Depolarisation
Danach Öffnung von K⁺-Kanälen → Repolarisation
Wiederherstellung durch Na⁺/K⁺-Pumpe
Wie wird das Nervensystem funktionell und anatomisch unterteilt?
Funktionell:
Somatisches NS: willkürliche Steuerung (z. B. Muskulatur)
Vegetatives NS: unwillkürlich (Sympathikus, Parasympathikus, enterisches NS)
Anatomisch:
Zentrales Nervensystem (ZNS): Gehirn + Rückenmark
Peripheres Nervensystem (PNS): Hirnnerven, Spinalnerven
Wie ist das Rückenmark aufgebaut?
Graue Substanz: innen, schmetterlingsförmig (Nervenzellkörper)
Weiße Substanz: außen (markhaltige Axone)
Zentraler Kanal: enthält Liquor
Rückenmarkshäute (von außen nach innen):
Dura mater
Arachnoidea
Pia mater
Wo treten die Spinalnerven aus und was gehört zu einem Spinalnervenpaar?
Treten seitlich aus jedem Rückenmarkssegment aus
Bestehen aus:
Radix dorsalis (hintere Wurzel): sensorisch
Radix ventralis (vordere Wurzel): motorisch → vereinigen sich zum gemischten Spinalnerv
Wie heißen die drei Hirnhäute und welche Funktion haben sie?
Dura mater: äußere, feste Hirnhaut
Arachnoidea: mittlere, spinnenartige Schicht
Pia mater: innere, zarte Hirnhaut → Schützen Gehirn & Rückenmark, umgeben vom Liquor cerebrospinalis
In welche Hauptbestandteile wird das Gehirn gegliedert?
Großhirn (Telencephalon)
Zwischenhirn (Diencephalon)
Mittelhirn (Mesencephalon)
Kleinhirn (Cerebellum)
Brücke (Pons)
Medulla oblongata (verlängertes Mark)
Wo liegen graue und weiße Substanz im Gehirn?
Großhirn & Kleinhirn:
Graue Substanz: außen (Kortex)
Weiße Substanz: innen
Marklager: enthält Axone und Nervenbahnen
Welche Großhirnlappen gibt es und welche Funktionen erfüllen sie?
Frontallappen: Bewegung, Sprache, Planen
Parietallappen: Sensorik
Temporallappen: Hören, Gedächtnis
Okzipitallappen: Sehen
Welche Aufgaben hat das vegetative Nervensystem?
Steuert lebenswichtige, unbewusste Körperfunktionen:
Herzschlag
Verdauung
Atmung
Stoffwechsel → Besteht aus: Sympathikus, Parasympathikus, enterisches NS
Welche Funktionen hat der Liquor und wo zirkuliert er?
mechanischer Schutz
Stofftransport
Zirkulation:
Hohlraumsystem im Gehirn → Rückenmark → Subarachnoidalraum
Welche zwei Wurzeln bilden einen Spinalnerv?
Radix dorsalis: sensorisch (afferent)
Radix ventralis: motorisch (efferent)
Steuerung unbewusster lebenswichtiger Prozesse wie:
Herzfrequenz
Temperaturregulation
Was sind die Refraktärphasen beim Aktionspotenzial?
Absolute Refraktärphase: Kein neues Aktionspotenzial möglich, egal wie stark der Reiz. → Ursache: Na⁺-Kanäle sind inaktiviert und können nicht sofort wieder öffnen.
Relative Refraktärphase: Neues Aktionspotenzial ist möglich, aber nur bei stärkerem Reiz. → Ursache: Einige Na⁺-Kanäle sind wieder aktivierbar, aber K⁺-Kanäle noch offen, Zellinnere dadurch noch negativer als im Ruhepotenzial.
Funktion:
Verhindern das Zurücklaufen von Aktionspotenzialen
Begrenzen die maximale Reizfrequenz der Zelle
Was ist der Zusammenhang zwischen Axondurchmesser und Leitungsgeschwindigkeit?
Je dicker das Axon, desto schneller wird das Aktionspotenzial weitergeleitet.
Gründe:
Geringerer elektrischer Widerstand im Axoninneren → schnellerer Stromfluss
Häufig zusätzlich myelinisiert → elektrische Isolation
Saltatorische Erregungsleitung bei Myelinscheiden → Signal „springt“ über die Schnürringe
Kernaussage: Dicke, myelinisierte Axone leiten Reize besonders schnell weiter.
Weniger elektrischer Widerstand im Inneren → schnellerer Stromfluss
Große Axone leiten effizienter, selbst ohne Myelinscheide
Noch schneller, wenn zusätzlich myelinisiert (Isolation + saltatorische Leitung)
Beispiel: Riesenneurone bei Tintenfischen (bis 1 mm dick) leiten extrem schnell.
Was sind die Aufgaben des Blutes?
Transport: O₂, CO₂, Nährstoffe, Hormone
Abwehr: Immunzellen, Antikörper
Gerinnung: Thrombozyten, Gerinnungsfaktoren
Pufferung & Wärmeregulation
Wie setzt sich das Blut zusammen?
Blutvolumen Erwachsener: ca. 5–6 L
Hämatokrit: ~45 % (Zellanteil)
Plasma: ~55 % (enthält Wasser, Proteine, Ionen etc.)
Was ist der Unterschied zwischen Plasma und Serum?
Plasma: enthält Gerinnungsfaktoren
Serum: ohne Gerinnungsfaktoren, da nach Blutgerinnung gewonnen
Was sind die festen Bestandteile des Blutes?
Erythrozyten (rote Blutkörperchen): ~5 Mio/µl
Leukozyten (weiße Blutkörperchen): ~5.000/µl
Thrombozyten (Blutplättchen): ~200.000/µl
Was sind Plasmaproteine und wozu dienen sie?
Gesamt: 65–80 g/l
Albumin (~60 %): hält kolloidosmotischen Druck, Transport
Globuline: Transport (α-, β-), Abwehr (γ- = Antikörper)
Fibrinogen: Blutgerinnung
Was ist Hämatopoese?
Bildung aller Blutzellen aus Stammzellen im Knochenmark
Zwei Linien:
Myeloisch: z. B. Erythrozyten, Thrombozyten, Granulozyten
Lymphatisch: B- & T-Lymphozyten
Was sind Erythrozyten und welche Aufgaben haben sie?
Kernlos, bikonkav, Ø ~7,5 µm
Enthalten Hämoglobin → O₂- & CO₂-Transport
Lebensdauer: ~120 Tage
Eisenanteil im Hb: ca. 70 % des Gesamtkörpereisens
Welche Leukozytenarten gibt es und wie häufig sind sie?
Neutrophile (segment-/stabkernig): 50–70 %
Lymphozyten: 25–45 %
Monozyten: 3–7 %
Eosinophile: 1–4 %
Basophile: 0–1 %
Welche Aufgaben haben Thrombozyten?
Primäre Hämostase: Blutstillung bei Verletzung
Aktivierung: Formänderung + Ausschüttung von Granula (z. B. ADP, Serotonin)
Lebensdauer: 5–11 Tage
Abbau: v. a. in Milz & Leber
Wo liegt die Leber und wie ist sie aufgebaut?
Rechter Oberbauch, intraperitoneal
2 große Lappen: Lobus dexter & sinister
2 kleine Lappen: caudatus & quadratus
Was sind funktionelle Lebersegmente?
8 Segmente nach Couinaud
Jedes Segment hat eigene:
Pfortader-Zufuhr
Leberarterien-Zufuhr
Gallengang-Abfluss → Segmentresektion chirurgisch möglich
Wie ist die Leber vaskularisiert?
Vena portae: bringt nährstoffreiches Blut aus Darm
Arteria hepatica propria: bringt sauerstoffreiches Blut
Vv. hepaticae → V. cava inferior: venöser Abfluss
Was sind zentrale Aufgaben der Leber?
Stoffwechsel: Kohlenhydrate, Lipide, Proteine
Speicherung: Glykogen, Eisen, Vitamine
Entgiftung: Medikamente, Ammoniak → Harnstoff
Synthese: Albumin, Gerinnungsfaktoren, Lipoproteine
Galleproduktion
Wie ist ein Leberläppchen aufgebaut?
Polygonal, ~1 mm Durchmesser
Zentral: Zentralvene
Umgeben von Hepatozyten-Strängen
Blut fließt von Peripherie zur Zentralvene
Austausch & Stoffverarbeitung im Disse-Raum
Was ist die Doppelfunktion der Leber für Blut?
Stoffwechselorgan → verarbeitet Blutinhalte
Blutfilter → entgiftet & reguliert Konzentrationen
Wo liegt das Pankreas und wie groß ist es?
Lage: sekundär-retroperitoneal, d. h. hinter dem Bauchfell (Peritoneum)
Umgebungsstrukturen: Duodenum, Milz, Aorta abdominalis
Größe: ca. 60–80 g, 12–15 cm
Welche Abschnitte hat das Pankreas?
Pankreaskopf (Caput pancreatis)
Pankreaskörper (Corpus pancreatis)
Pankreasschwanz (Cauda pancreatis)
Welche funktionellen Einteilungen gibt es?
Exokriner Teil (ca. 98 %): → Produktion von Verdauungssekret (1–2 L/Tag) → Sekret wird über den Ductus pancreaticus ins Duodenum abgegeben
Endokriner Teil (ca. 2 %): → Produktion von Hormonen in den Langerhans-Inseln
Welche Enzyme produziert der exokrine Pankreas?
Enzymgruppe
Beispiel
Funktion
Lipasen
Lipase, Phospholipase A
Spaltung von Fetten
Proteasen
Trypsin, Chymotrypsin
Spaltung von Proteinen
Glykosidasen
Alpha-Amylase
Spaltet Polysaccharide wie Stärke
Nukleasen
RNAse, DNAse
Spalten Nukleinsäuren
Welche Hormone regulieren die Sekretion?
Hormon
Wirkung
Cholezystokinin (CCK)
Stimuliert Enzymsekretion & Gallensäuren
Sekretin
Fördert Bicarbonatsekretion
Gastrin
Fördert Magensäure & Pankreassekretion
GLP-1
Fördert Insulinsekretion
Welche Zelltypen enthält der endokrine Pankreas (Langerhans-Inseln)?
Zelltyp
Anteil
A-Zellen
Glukagon
~15%
Erhöht Blutzucker
B-Zellen
Insulin
~80%
Senkt Blutzucker
D-Zellen
Somatostatin
~5%
Hemmt Verdauungsenzyme/Hormone
PP-Zellen
Pankreatisches Polypeptid
~2%
Hemmt exokrine Pankreassekretion
Wie ist die Blutversorgung des Pankreas?
Arteriell:
Pankreaskopf: A. hepatica communis & A. mesenterica superior
Körper & Schwanz: Äste der A. splenica
Venös:
Venae pancreaticae → V. splenica → V. portae
Welche Aufgaben hat das Pankreas?
Exokrin: Enzyme & Bicarbonat zur Verdauung
Endokrin: Hormone zur Blutzuckerregulation
Was ist ein Pankreaskarzinom?
Bösartiger Tumor des exokrinen Pankreas
Häufigkeitsverteilung: → 60 % im Pankreaskopf → In Deutschland ca. 10 Neuerkrankungen/100.000 Einwohner/Jahr
Was ist das Problem beim Pankreaskarzinom?
Lange asymptomatisch → Diagnose oft zu spät (80 % bereits metastasiert)
Symptome unspezifisch: Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Rückenschmerzen
Welche Therapieformen gibt es für Pankreaskarzinom?
Operation: Whipple-OP (Caput + Duodenum + Magenteil + Galle)
Chemotherapie: z. B. FOLFIRINOX, meist nicht kurativ → sehr belastend, Prognose leider oft schlecht
Welche Therapieformen gibt es?
Was passiert in der Mundhöhle (Cavum oris)?
Zerkleinerung der Nahrung (Zähne)
Durchmischung mit Speichel
Beginn der Verdauung (Amylase)
Verteilung der Nahrung (Zunge)
Wie ist die Mundhöhle gegliedert?
Vestibulum oris: Raum zwischen Wangen, Lippen und Zähnen
Cavitas oris propria: eigentliche Mundhöhle
Wo liegt die Mundhöhle anatomisch?
Vorne: Lippen
Hinten: Isthmus faucium (Rachenenge)
Oben: Gaumen
Unten: Mundboden
Welche Gefäße versorgen die Mundhöhle?
Arteria maxillaris
Arteria facialis
Lippen (Labia oris)
Aufbau & Funktion:
Verschließen die Mundhöhle luft- & wasserdicht
Außen: Haut
Innen: Schleimhaut
Enthalten: M. orbicularis oris (Ringmuskel)
Versorgung:
Über Äste der A. facialis
Gaumen (Palatum)
Aufbau und Versorgung
Aufbau:
Harter Gaumen (Palatum durum): knöchern (Os maxillare & Os palatinum)
Weicher Gaumen (Palatum molle): Bindegewebe mit Muskeln
Über A. maxillaris & A. facialis
Zunge (Lingua)
Funktionen und Abschnitte
Nahrung verschieben & schmecken
Sprachbildung
Tast- & Temperaturempfinden
Abschnitte der Zunge:
Zungenspitze (Apex)
Zungenrücken (Dorsum)
Zungengrund (Radix)
Zungenbändchen (Frenulum linguae)
Zungenunterseite (Facies inferior)
Muskulatur der Zunge:
Typ
Muskeln
Innere
M. longitudinalis sup./inf., M. transversus, M. verticalis
Formveränderung
Äußere
M. genioglossus, hyoglossus, styloglossus, palatoglossus
Lageveränderung
Zungenpapillen (auf dem Zungenrücken):
Papillenart
Filiformes
Tast-/Mechanorezeptoren
Fungiformes
Geschmack & Tasten
Vallatae
Geschmack (mit Spüldrüsen)
Foliatae
Versorgung der Zunge:
Arteria lingualis
Wie ist der Gaumen (Palatum) aufgebaut und welche Funktion hat er?
Der Gaumen trennt Mund- und Nasenhöhle voneinander → wichtig für Atmung, Kauen, Sprechen
Gliederung:
Harter Gaumen (Palatum durum):
bildet vorderen Teil
besteht aus Knochen (Os maxillare & Os palatinum)
überzogen von Schleimhaut mit Schleimdrüsen
Weicher Gaumen (Palatum molle):
bildet hinteren Teil
enthält Muskulatur (z. B. M. uvulae, M. levator veli palatini)
endet in der Uvula (Zäpfchen)
kann aktiv angehoben werden → Verschluss des Nasopharynx beim Schlucken
→ Versorgung über A. palatina descendens (aus A. maxillaris) und A. palatina ascendens (aus A. facialis)
Welche Muskelgruppen hat die Zunge und was sind ihre Aufgaben?
1. Innere Zungenmuskulatur (nur in der Zunge selbst)
→ verändert die Form der Zunge
2. Äußere Zungenmuskulatur (verläuft bis außerhalb der Zunge)
→ verlagert die Zunge im Raum
3. Suprahyoidale Muskulatur (indirekter Einfluss)
→ Unterstützt die Bewegung des Zungenbodens & Mundbodens
Muskel
M. longitudinalis sup.
Verkürzt die Zunge, krümmt sie nach oben
M. longitudinalis inf.
Verkürzt die Zunge, krümmt sie nach unten
M. transversus linguae
Verschmälert & Verlängert die Zunge
M. verticalis linguae
Abflachung & Verbreiterung
Ursprung
M. genioglossus
Spina mentalis
Zieht Zunge nach vorne & unten (Hauptmuskel!)
M. hyoglossus
Os hyoideum (Zungenbein)
Zieht Zunge nach hinten & unten
M. styloglossus
Processus styloideus
Zieht Zunge nach oben & hinten
M. palatoglossus
Gaumenaponeurose
Hebt Zungengrund, senkt Gaumensegel
M. mylohyoideus
Spannt Mundboden, hebt Zunge an
M. geniohyoideus
Zieht Zunge & Zungenbein nach vorn
M. digastricus
Ünterstützt Mundöffnung, Kauen, Sprechen
Innervation Zunge
Alle Muskeln der Zunge über N. hypoglossus (XII)
Ausnahme: M. palatoglossus → N. vagus (X)
Was ist ein Aktionspotential
Ein Aktionspotential ist ein schneller, kurzfristiger Spannungswechsel an der Zellmembran von Nervenzellen oder Muskelzellen, der zur Reizweiterleitung dient.
→ entsteht, wenn ein Schwellenwert überschritten wird
Wie ist das Ruhepotential definiert?
Spannung bei nicht gereizter Zelle: ca. –70 mV
Ursache:
Natrium-Kalium-Pumpe (3 Na⁺ raus, 2 K⁺ rein)
Selektive Permeabilität (K⁺ kann leichter diffundieren) → innen negativ, außen positiv
Was sind die Phasen des Aktionspotentials?
Phase
Beschreibung
1. Ruhepotential
-70 mV, Kalium-Leckstrom hällt Potential stabil
2. Depolarisation
Reiz überschreitet Schwelle -> Spannungsgesteuerte Na+ Kanäle öffnen sich ->’ Na+ strömt ein -> Membranpotential steigt (bis +30mV)
3. Repolarisation
Na+ Kanäle schließen, Ka+ Kanäle öffnen -> K+ strömt aus -> Potential sinkt
4. Hyperpolarisation
K+-Kanäle bleiben kurz zu lange offen -> Potential unter -70mV (~ 80mV)
5. Rückkehr zum Ruhepotential
Natrium-Kalium-Pumpe stellt Gleichgewicht wieder her
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