Signaltransduktion
= der Prozess, mit dem eine Zelle ein äußeres Signal erkennt und darauf reagiert.
Einzeller (Bakterien):
Erfassen der Umgebung
Aufspüren anderer Zellen (z.B. für Paarung)
Mehrzeller
Kommunikation zwischen Zellen
Zelldifferenzierung
„Soziale Kontrolle“ der Zellteilung
Komponeneten der Signaltransduktion
Signal (Ligand)
generell extrazellulär
Herkunft: Sekretion oder plasmamembrangebunden („Außenseite“)
organisch oder anorganisch (Proteine, AS, Nukleotide, Gase (z.B. NO))
Erkennung des Signals mittels spezifischer Rezeptoren
an Plasmamembran
intrazellulär
Umwandlung des Signals in zelluläre Antwort (Teilung, Differenzierung, Tod, ...) mittels:
secondary messengers
cytoplasmatischer Proteinkinasen
—> Schritte
1) Synthese des Signals
2) Rezeption
3) Transduktion
4) Antwort
5) Abbau des Signals
Signaltransduktionsmechanismen
—> Endokrin
Signalmoleküle (Hormone) werden im gesamten Organismus verteilt (Blutkreislauf)
→ lange Wirkungsdistanz
—> Unter Stress
—> Paracrine
Sekretierte Signalmoleküle haben nur eine
geringe Reichweite z.B. durch eingeschränkte Diffusion
„lokale Mediatoren“ z.B. Entzündungsvorgänge in der Nähe
von Verletzungen oder Wachstumsfaktoren
—> Neuronale
Neuronen leiten das Signal in ihren Axonen weiter
Ausschüttung von Signalmolekülen (Neurotransmitter) an der Synapse Zielzellen in der Nähe der Neurotransmitterausschüttung
-> Kurze Wirkungsdistanz
—> Kontaktabhangige
Signalmolekülen können nicht diffundieren
Voraussetzung: signalisierende Zelle und Zielzelle treten miteinander in Kontakt
→ kurze Wirkungsdistanz
z.B. Embryonalentwicklung, Immunsystem
Signatransduktions-Rezeptoren
—> 3 Hauptklassen
Signalubertragung innerhalb der Zelle
Signalisierung durch Phosphorylierung
→ über Proteinkinasen und -phosphatasen
Signal kommt → aktiviert eine Proteinkinase
Die Kinase überträgt ein Phosphat von ATP auf ein Protein (Phosphorylierung)
Das Protein wird dadurch aktiv („AN“)
➝ Es löst eine zelluläre Reaktion aus (SIGNAL-AUSGABE)
Eine Phosphatase entfernt das Phosphat → Protein wieder „AUS“
Signalisierung durch GTP-Bindung
→ über GTP-bindende Proteine (z. B. Ras, G-Proteine)
Signal kommt → bewirkt GTP-Bindung
Das GTP-bindende Protein bindet GTP statt GDP (GDP = inaktiv, GTP = aktiv)
Das Protein ist jetzt „AN“ und sendet ein Signal
Es spaltet GTP zu GDP (GTP-Hydrolyse) → wird wieder „AUS“
Angreif an Signalweiterleitunf
—> Bsp. Cholera-Toxin
Das Toxin verändert die Gα-Untereinheit von G-Proteinen:
➝ Es hängt eine ADP-Ribose an eine Arginin-Seite (Rückgrat) dran
Dadurch wird die GTPase-Aktivität gehemmt: ➝ Gα bleibt dauerhaft aktiv (kann GTP nicht mehr zu GDP spalten)
Gα aktiviert dauerhaft die Adenylatcyclase: ➝ Enzym produziert ständig cAMP (Second Messenger)
cAMP-Spiegel steigt massiv ➝ Das aktiviert ständig PKA (Proteinkinase A) und andere Enzyme
PKA öffnet Ionenkanäle → Na⁺ und H₂O strömen in den Darm
=> Folge: Wasserverlust → starker Durchfall → Dehydrierung → Lebensgefahr
Rezeptor-Tyrosin Kinase (RTKs)
—> Hauptklasse an Rezeptoren in Eukaryoten
Rezeptoren für viele Hormone und Wachstumsfaktoren
—> z.B. Epidermaler Wachstumsfaktor (epidermal growth factor, EGF), Blutplättchen-Wachstumsfaktor (platelet-derived growth factor, PDGF), Insulinähnlicher Wachstumsfaktor (insulin-like growth factor-1, IGF-1)
RTK-Aktivierung fuhrt zu:
Aktivierung von Ras führt zur:
Aktivierung einer Kinase-Kaskade
→ Signalamplifizierung „Lawinen-Effekt“
Membranhangige Signalmolekule
Signalmoleküle sind hydrophob, sie binden an spezifische intrazelluläre Rezeptoren
=> Beispiele: Steroidhormone, Schilddrüsenhormone, Retinoide
Intrazellulare Kern-Rezeptoren
Binden DNA als Homo- oder Dimer
Inaktiver Rezeptor: Rezeptor ist an inhibitorisches Protein gebunden
Aktiver Rezeptor: Ligandenbindung bewirkt Dissoziation des inhibitorischen Proteins und Bindung eines Coaktivators an die Transkriptionsaktivierungsdomäne
Zuletzt geändertvor 23 Tagen