Ethik Strafe & Strafzwecke

• Absolute Theorien: Strafe, weil ein Unrecht geschehen ist

• Relative Theorien: Strafe, um zukünftige Taten zu verhindern

• Religiöse Schuld → Gott bzw. Religionsgemeinschaft

• Moralische Schuld → das eigene Gewissen oder die Gesellschaft

• Rechtliche Schuld → staatliche Justiz bzw. Gerichte

1. Schuldunfähigkeit (z. B. bei Kindern, schweren psychischen Störungen)

2. Unvermeidbarer Verbotsirrtum (man konnte objektiv nicht wissen, dass die Handlung verboten ist)

3. Entschuldigender Notstand (z. B. Notwehr zum Schutz von Leib und Leben)

• Absolute Straftheorien: Strafe, weil Unrecht geschehen ist → rückblickend

• Relative Straftheorien: Strafe, um zukünftiges Unrecht zu verhindern → zukunftsgerichtet

1. Vergeltung – Wiederherstellung der Gerechtigkeit (Strafe als Ausgleich)

2. Sühne – Versöhnung des Täters mit der Rechtsordnung (Strafe als moralische Reinigung)

1. Abschreckung des Täters – er soll keine weiteren Taten begehen (negativ)

2. Besserung / Resozialisierung des Täters – er soll sein Verhalten ändern (positiv)

3. Sicherungsverwahrung – Täter wird von der Gesellschaft getrennt (z. B. bei Gefahr)

1. Abschreckung der Allgemeinheit – andere sollen durch Strafe vom Verbrechen abgehalten werden (negativ)

2. Stärkung des Vertrauens in die Rechtsordnung – Gesellschaft sieht, dass Recht gilt und geschützt wird (positiv)

Eine moderne Theorie, die absolute und relative Strafzwecke kombiniert, also:

• Strafe als Vergeltung und Sühne

• zugleich Prävention für Täter und Gesellschaft → Wird in der Praxis (z. B. deutsches Strafrecht) meist angewendet

• Fokus liegt auf der konkreten Tat

• Die Strafe richtet sich nicht nach der Persönlichkeit, sondern nach dem, was objektiv geschehen ist

• Typisch für Rechtsstaaten wie Deutschland

• Beispiel: „Wer XY tut, wird mit Z bestraft“

• Fokus liegt auf der Persönlichkeit oder Gefährlichkeit des Täters

• Strafe soll ggf. schon vorbeugend erfolgen

• Typisch für totalitäre Systeme, wo Vorverurteilung und Willkür möglich sind

• Beispiel: „Er wird bestraft, weil er wie ein Dieb denkt“

• Es öffnet Willkür Tür und Tor

• Missbrauch durch politische Justiz möglich

• Es verletzt das Prinzip der Gleichbehandlung und Rechtsstaatlichkeit

Resozialisierung – der Täter soll in die Gesellschaft zurückgeführt werden, um künftig ein straffreies Leben zu führen.

1. Angleichungsgrundsatz – Lebensverhältnisse im Vollzug sollen denen außerhalb ähneln

2. Gegensteuerungsgrundsatz – negative Folgen der Haft (Isolation etc.) sollen vermieden werden

3. Wiedereingliederungsgrundsatz – gezielte Vorbereitung auf ein Leben nach der Entlassung

Ein freiwilliges Verfahren, bei dem sich Täter und Opfer außerhalb des Gerichts begegnen, um den Schaden aufzuarbeiten und wiedergutzumachen.

1. Opfer bekommt eine Stimme und kann sich mitteilen

2. Täter übernimmt Verantwortung und reflektiert sein Handeln

3. Konflikte können ohne Gerichtsverfahren gelöst werden

4. Rückfallquote sinkt

5. Justiz wird entlastet

6. Strafmilderung kann möglich sein

Der Mensch ist ein Gemeinschaftswesen, das nur in der Polis ein tugendhaftes Leben führen kann.