Ziel des Geschichtsunterrichts
Vermittlung von Geschichtsbewusstsein
Historisch fundierte Gegenwartsorientierung
Was ist Geschichtsbewusstsein?
Vorstellung von Vergangenheit als Bewusstseinskonstrukt
Basierend auf Überresten (Quellen) und Traditionen
Dient zur Deutung von Gegenwart und Zukunft
Reflexionsfunktion des Geschichtsunterrichts
Auseinandersetzung mit G. fördert Wahrnehmung & Reflexion
Relativierung von Selbstverständlichkeiten
Ermöglicht alternative Sichtweisen
Entwicklung eines „Möglichkeitssinns“ (Veränderbarkeit der Welt)
Erkennen von Standpunkt- & Interessengebundenheit historischen Handelns
Erklärung & Einordnung aktueller Phänomene
Entwicklung historischer Identität & langfristiger Perspektiven
Vermittlung politischer & sozialer Handlungskompetenzen
Erkenntnis, dass Fortschritt aktiv gestaltet werden muss
Adäquater Umgang mit Geschichtskultur
Besonderheit des Geschichtsunterrichts
Zielgerichtet & systematisch (anders als Geschichtskultur oder Familie)
Zielgerichtet & systematisch
Fokus auf Wissenserwerb & Verfahren (z. B. Quellenanalyse)
Lehr- und Lernkonzepte (Günther-Arndt, 2003)
Frontalunterricht bleibt zentral, wenn didaktisch reflektiert eingesetzt. Drei Hauptformen:
Erarbeitender GU
Offene Lernformen
Projektartiger G
Erarbeitender Geschichtsunterricht
Lehrerzentriert, mit variablen Methoden (EA, PA, GA)
Grundmuster: Einstieg – Erarbeitung – Ergebnissicherung
Vielfältig durch Medien, Methoden, Perspektiven
Offene Lernformen im GU
Aufgabenbasiert (Planarbeit, Freiarbeit, offener Unterricht)
Vorläufer: Gelenktes entdeckendes Lernen (Schmid, 1980)
Phasen: Problemstellung – Fragenbildung – Untersuchung – Bewertung
Individualisierendes Lernen (z. B. Stationenlernen)
Projektartiger Geschichtsunterricht
Höchste Selbstständigkeit
Kooperatives Lernen im Vordergrund
Arbeitsformen: Projektarbeit, Gruppenpuzzle
Unterrichtsformen in der Praxis
Mischformen sind die Regel
Frontalunterricht bleibt (laut Günther-Arndt) in vielen Situationen unersetzlich
Tägliche Vorbereitung von Geschichtsunterricht
Stundenziele formulieren (Orientierung am Bildungsplan)
Raster: wichtige Elemente – Zeitstruktur – Phasen & Ziele
Skizze nach KAFKA: SuS-Zentrierung, Botschaft verständlich machen
Immer vom Lernenden aus denken
Orientierung an Unterrichtsprinzipien nach Sauer
SuS steht im Mittelpunkt: Was lernen? Wie unterstützen?
Unterrichtsprinzipien nach Sauer
Multiperspektivität: Geschichte aus verschiedenen BlickwinkelnII.
Alterität: Wahrnehmen historischer Andersartigkeit
Personalisierung: Vermeiden – Geschichte nicht nur über "große Männer"
Personifizierung: Geschichte "normaler" Menschen nachvollziehen
Handlungsorientierung: Aktivierung durch Rollen, Interviews etc.
Gegenwartsbezug: Ähnlichkeiten & Unterschiede zur heutigen Zeit
Ergänzung Klafki: Exeplarität und Zukunftsbedeutung
Historische Frageformen
Bipolare Fragen: Dichotome Gegenüberstellung von zwei Optionen
Bipolare Fragen:
Beispiel: Napoleon – Vollender oder Vernichter der Revolution?
=>Fördert kontroverse Diskussionen
Thesenhafte Fragen: Prüfen einer These auf Gültigkeit
Thesenhafte Fragen
War die Weimarer Republik chancenlos?
=> Erfordert begründete Einschätzungen
W-Fragen: Offene Fragen zu Ursachen, Verantwortlichkeiten, Zusammenhängen
W-Fragen:
Wer war schuld am Ersten Weltkrieg?
=> Fördert Analyse historischer Zusammenhänge
Bedeutung historischer Fragen
Bipolare Fragen: kontroverse Diskussion
Thesenhafte Fragen: kritisches Urteilen
W-Fragen: Ursachenforschung und Kontextverstehen
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