Sprachsensibler GU – Grundprinzipien
Sprachsensibler Geschichtsunterricht als Unterrichtsprinzip
Fachlernen = Sprachlernen (Josef Leisen)
Ziel: Übergang von Alltagssprache zur Fachsprache
Wichtig: Differenzierung durch die Lehrkraft erforderlich
Probleme herkömmlicher Materialien
Schulbuchtexte oft zu schwer oder zu lang
Abhilfe durch:
Bilder zur Veranschaulichung
Wortlisten (z. B. Fachbegriffe, wichtige Verben)
Wortspeicher (z. B. thematische Felder)
Fokus auf:
Konkretisierung der Sprache
Genaue Ortsangaben
Praxisbeispiel – Bildbeschreibung im GU
Bildbeschreibung: Schüler beschreiben Schulbuchbilder in eigenen Worten
Sprechhilfen: Wort- und Verblisten verhindern unpräzise Aussagen (z. B. „Die Frau tut…“)
Konkretisierung: Genauigkeit in Ortsangaben und Wortwahl fördern
Fachspracherweiterung: Lehrer ergänzt Texte der Schüler um Fachbegriffe (z. B. farbig markiert)
Sprachverständnis gezielt fördern
Fachsprache wird schrittweise vermittelt
SuS verstehen Begriffe durch Kontext und Anwendung
Ziel: Eigenständige Anwendung von Fachbegriffen im historischen Kontext
Weiterführende sprachsensible Methoden
Schulbuchtexte sprachlich aufbereiten
Wortfeldarbeit: Zentrale Begriffe vorgeben → Schüler verfassen zusammenfassenden Text
Mit älteren Schülern:
Begriffe ordnen
Cluster/Mindmap erstellen
Fachlich fundierte Zusammenfassung schreiben
Ziel und Bedeutung des Sprachsensiblen Unterrichts
Bildungssprachliche Herausforderungen erkennen und angehen.
SuS sprachlich fördern.
Orientierung an den sprachlichen Voraussetzungen der SuS.
Überwindung von Sprachbarrieren und Ausbau der bildungssprachlichen Kompetenzen.
Lernen durch Sprache
In allen Fächern, von Grundschule bis Beruf.
Unterscheidung zwischen Alltagssprache, Schulsprache und Bildungssprache.
Notwendigkeit von Bildungssprache
Bildungssprache ist für schulischen Erfolg notwendig.
Insbesondere für Fachvokabular und präzise Ausdrucksweise.
Kernmerkmale von Sprachsensiblen Unterricht
Kein Sonderunterricht: Teil des Regelunterrichts und fördert durchgängige Sprachbildung.
Hilfestellung: Sprachliche Unterstützung, um Fachinhalte zu verstehen und zu bearbeiten.
Fächerübergreifend: Effektiv, wenn alle Fächer zusammenarbeiten, besonders im Hinblick auf Bildungssprache und Fachsprache.
Voraussetzung: Grundkenntnisse in Deutsch für die Verständigung im Alltag.
Besondere Bedeutung für: SuS mit Migrationshintergrund oder schwächerer literaler Kultur.
Unterstützungsmaßnahmen (Scaffolding)
Ziel: Barrieren im Fachverständnis durch sprachliche Unterstützung abbauen.
Fachsprachliche Unterstützung: Fachvokabular verstehen und anwenden
Lehrkraft: Reduziert Komplexität, bietet Darstellungen, ermutigt und stellt Redemittel zur Verfügung.
Maßnahmen auf Wortebene
Wichtige Wörter visuell hervorheben (z.B. Farbe, Kästchen, fett).
Glossar mit Bildern und Wortsammlungen erstellen.
Fachbegriffe wiederholen und paraphrasieren
Maßnahmen auf Satz- und Textebene
Texte verkürzen, verständlich gestalten.
Grafische Darstellungen wie Tabellen oder Diagramme nutzen.
Klammererklärungen oder kurze Erläuterungen in Texten.
Einsatz von visuellen Hilfsmitteln
Grafische Darstellungen: Mindmaps, Diagramme, Tabellen zur Erleichterung des Verständnisses.
Wörterpool: Sammlung und Erklärung von Fachvokabular, visuell unterstützt.
Mentale Karten: Zur Veranschaulichung komplexer Konzepte.
Wörterpool und Wortkarten
Sammlung: Fachbegriffe aufschreiben und besprechen.
Wörter sortieren: Unterscheidung zwischen Fachsprache und Alltagssprache.
Zuletzt geändertvor 18 Tagen