Otto Wels’ Reichstagsrede 1933 – Einstieg & Analyse
„Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht.”
Einstieg: Rede anhören, gleichzeitig lesen
Einstieg
Verständnis sichern: Aufgaben zur Textanalyse
Verständnis sichern:
Analyse der gesprochenen Sprache:
Analyse
Betonung von Schlüsselwörtern
Wirkung auf das Publikum reflektieren
Chancen und Herausforderungen historischer Reden im GU
Chancen:
Förderung des Historizitätsbewusstseins (z.B Appell)
Auseinandersetzung mit politischer Rhetorik
politischer Rhetorik
Herausforderungen:
Gefahr der Verfremdung oder Lächerlichmachung, v. a. ohne Kontext
Erfordert hohe didaktische Sensibilität
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Historizitätsbewusstsein bedeutet, dass Menschen sich darüber bewusst sind, dass alles, was existiert (z. B. Gesellschaften, Werte, Technologien), eine Geschichte und eine Entwicklung hat.
Fachdidaktische Grundlagen zur Quellenart
Sauer: Historische Reden als mündliche Quellen
Sauer
Pandel: Historische Reden als schriftliche Quellen
Pandel
Fazit: Bewertung im Einzelfall, je nach Textart und Kontext
Textart
Methodische Analyseschritte – am Beispiel Otto Wels
Rede anhören, lesen oder ansehen
Hintergrund erschließen:
Ermächtigungsgesetz, Zeit & Ort, Anlass
Inhalt wiedergeben:
Hauptaussagen & Forderungen
Redner analysieren:
Wer war Otto Wels?
Politische Überzeugungen
Zielgruppe untersuchen:
Publikum? Reaktionen?
Sprachliche Mittel:
Schlüsselwörter, Rhetorik, Wirkung
Wirkung & Gegenwartsbezug:
Bedeutung damals/heute
Mut zur Opposition gegen autoritäre Systeme
eispielanalyse – Hitlers Rundfunkrede am 21. Juli 1944
Anlass: Stauffenberg-Attentat
Politische Zielsetzung:
Täter diskreditieren
Eigene Unantastbarkeit und "Mission" betonen Analyse:
Inhalt: Kernaussagen (z. B. Aufruf zur Verfolgung)
Redner: Hitlers Ideologie & Selbstbild
Zielgruppe: Volk, Militär, NS-Anhänger
Wiederholungen
Religiöse Begriffe
Wir-Gefühl
Dämonisierung der Gegner
Wirkung: Legitimation von Repressionen
Gegenwartsbezug: Parallelen zu heutigen autoritären Regimen (z. B. Belarus, Russland)
Handlungsorientierter Umgang mit historischen Reden
Präsentationen durch SuS
Lückentexte mit Fachwörtern ergänzen
Differenzierung:
Differenzierung
Wortspeicher
Strukturhilfen
Gestufte Aufgaben
Kreative Methoden:
Film ohne Ton → eigene Rede schreiben
eigene Rede schreiben
Szene nachspielen
Rede als Comic oder Tagebucheintrag
Multiperspektivität: z. B. Reaktionen auf Reagan im Kalten Krieg
Rollenspiel, Flugblattgestaltung, Podiumsdiskussion
Fazit – Lernchancen durch historische Reden
Chancen und zentrale Voraussetzungen
Förderung von:
Alteritätserfahrung
Methodenkompetenz
Orientierungskompetenz
Zentrale Voraussetzung:
Gute Planung der Unterrichtseinheit
Berücksichtigung der Lerngruppe
Sensibilität für die Wirkung von Sprache
Allgemeine Unterschiede zwischen Reden und Zeitzeugenaussagen (Sauer)
Zeitzeugenaussagen: Mündlich, oft auf Fragen basierend, später aufgeschrieben.
Reden: Autor kontrolliert den Text, der vorab geschrieben oder improvisiert wird.
Performanz und Wirkung
Elemente der Performanz: Vortragsweise, Haltung, Gestik, Mimik des Redners.
Publikum reagiert verbal/non-verbal.
Historischer Kontext und Ort beeinflussen die Wirkung.
Reden als appellative Texte
Ziel: Überzeugung, Bestätigung, Handlung.
Wichtig: Anpassung an das Publikum (Meinung, Stimmung, Erwartungen).
Überlieferung und Authentizität
Reden können unsicher überliefert werden (z.B. Erinnerungen, redaktionelle Änderungen).
Ton- und Bildaufzeichnungen bieten genauere Einblicke.
Arten von Reden
Politische Rede: Überzeugung eines größeren Publikums, oft in politischen Krisen.
größeren Publikums
Gerichtsrede: Überzeugung von Richtern in formalisierter Situation.
formalisierter Situation.
Festrede: Bestätigung bestehender Überzeugungen, z.B. zu Gedenktagen.
Festrede
Predigt: Bestätigung des Glaubens, oft unterhaltsam.
Predigt
Struktur der Rede (Antike Rhetorik)
Einleitung (exordium): Aufmerksamkeit gewinnen.
Narratio: Sachverhalt darstellen.
Argumentatio: Beweisführung und Argumente.
Peroratio: Zusammenfassung und Appell.
Mediale Übertragung von Reden
Massenmedien entkoppeln Reden von der direkten Präsenz.
Technische Übertragung beeinflusst die Rezeption.
Analyse einer Rede
Wichtige Aspekte: Historischer Kontext, Ort, Publikum, Redetext, Auftreten des Redner
Interaktion und Wirkung des Publikums berücksichtigen.
Schwierigkeiten bei der Analyse von Reden
Schulbücher bieten oft nur Textausschnitte, vernachlässigen vollständige Kommunikationssituation.
Exemplarische Reden als Quellen
Wichtige Reden aus dem 20. Jahrhundert: z.B. Goebbels 1943, Wels 1933, Truman 1947.
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