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2. Vorlesung kognitive Psychologie

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von Frederik C.

Beantworte diese Fragen zur kognitiven Psychologie

  • Wie funktioniert unser mentales System?

  • Wie gestaltet sich die Beziehung zwischen Gehirn und kognitivem System und somit zwischen Biologie und Psychologie (Leib-Seele-Problem)?

  • Warum vergessen wir?

  • Wie denken wir?

1. Wie funktioniert unser mentales System?

Unser mentales System funktioniert wie ein Informationsverarbeitungssystem – ähnlich einem Computer, aber viel komplexer. Es umfasst Prozesse wie:

  • Wahrnehmung: Informationen aus der Umwelt aufnehmen

  • Aufmerksamkeit: Relevantes herausfiltern

  • Gedächtnis: Informationen speichern und abrufen

  • Denken & Problemlösen: Informationen verarbeiten, kombinieren, neu bewerten

  • Sprache: Gedanken kommunizieren

Alles läuft in Stufen ab: Input → Verarbeitung → Output

Dabei arbeiten Gehirnareale eng zusammen – häufig unbewusst und blitzschnell.

2. Beziehung zwischen Gehirn und kognitivem System (Biologie & Psychologie)

Die kognitiven Prozesse (Denken, Erinnern, Entscheiden) sind an biologische Strukturen gebunden – v. a. an das Gehirn.

Aber: Die “Seele” bzw. das Bewusstsein ist nicht direkt messbar – sie wird über geistige Prozesse und subjektive Erfahrungen beschrieben.

Zusammengefasst:

  • Das Gehirn ist die physische Grundlage

  • Das kognitive System ist die Funktionsebene

  • Die Seele/Bewusstsein ist die Erlebensebene

Man spricht oft vom “Leib-Seele-Problem”: Wie entsteht Geistiges aus Materiellem?

3. Warum vergessen wir?

Vergessen ist ein normaler Teil der Gedächtnisverarbeitung. Ursachen:

  • Nicht genug Aufmerksamkeit → Info wurde nie richtig gespeichert

  • Verfall (Decay): Spuren im Gehirn verblassen mit der Zeit

  • Interferenz: Ähnliche Infos stören sich gegenseitig

  • Abrufprobleme: Info ist da, aber gerade nicht zugänglich (z. B. “es liegt mir auf der Zunge”)

  • Motiviertes Vergessen: Unangenehmes wird unbewusst verdrängt (Freud)

Vergessen schützt uns auch vor Reizüberflutung – es hält das System effizient.

4. Wie denken wir?

Denken ist die aktive Verarbeitung von Informationen im Kopf.

Wir nutzen dabei verschiedene Formen:

  • Logisches Denken (z. B. Problemlösen, Schlussfolgern)

  • Anschauliches Denken (z. B. mit inneren Bildern)

  • Intuitives Denken (schnell, emotional, automatisch)

  • Kreatives Denken (neue Lösungen finden)

Wir denken in Schemata (Erfahrungsmuster), nutzen Heuristiken (Denkabkürzungen), machen aber auch systematische Fehler (z. B. Bestätigungsfehler).

Definiere die Verbindung von Kognitiver Psychologie mit anderen Disziplinen.

Die kognitive Psychologie ist eng mit anderen Wissenschaftsdisziplinen vernetzt, weil das Verständnis von Denken, Wahrnehmen, Lernen und Erinnern verschiedene Perspektiven erfordert. Sie arbeitet interdisziplinär, um komplexe mentale Prozesse besser zu erklären.

Verbindungen zu anderen Disziplinen:

  1. Neuropsychologie / Neurowissenschaften

    • Untersucht die biologischen Grundlagen kognitiver Prozesse (z. B. welche Gehirnregionen bei Gedächtnis oder Sprache aktiv sind)

    • Nutzt bildgebende Verfahren wie fMRT oder EEG

  2. Informatik / Künstliche Intelligenz (KI)

    • Entwickelt Modelle, die menschliche Denkprozesse simulieren (z. B. Problemlösen, Sprachverarbeitung)

    • Austausch von Ideen: Wie denken Maschinen – und was sagt das über unser Denken?

  3. Linguistik (Sprachwissenschaft)

    • Sprache ist ein zentrales kognitives System

    • Erforschung, wie wir Sprache verstehen, verarbeiten und produzieren

  4. Philosophie des Geistes

    • Stellt Grundfragen: Was ist Bewusstsein? Was bedeutet Denken? Wie ist das Verhältnis von Geist und Gehirn?

    • Liefert theoretische Rahmenmodelle

  5. Erziehungswissenschaft / Pädagogik

    • Erkenntnisse der kognitiven Psychologie helfen beim Lernen und Lehren

    • Beispiel: Wie funktioniert Gedächtnis, wie fördern wir verstehendes Lernen?

  6. Sozialpsychologie

    • Betrachtet, wie kognitive Prozesse (z. B. Urteilsbildung, Wahrnehmung anderer) durch soziale Kontexte beeinflusst werden

  7. Allgemeiner Psychologie:

    • Viele allgemein psychologische Theorien und Themen basieren auf den Annahmen dieser Strömung

  8. Entwicklungspsychologie:

    • Entwicklung von Kognition (z.B. bei Kindern, Jean Piaget)

  9. Klinischer Psychologie:

    • Viele Therapieansätze sin dkognitiv (z.B. Systemische Therapie)

  10. Biopsychologie:

    • Neurologische Prozesse brauchen kognitiven Inhalt

  11. Sozialpsychologie:

    • Soziale Umwelt wird (kognitiv) kostruiert

Fazit:

Die kognitive Psychologie ist ein Schnittpunkt vieler Disziplinen, die gemeinsam versuchen, das Innenleben des menschlichen Geistes zu verstehen – biologisch, technisch, sprachlich, philosophisch und pädagogisch.

Author

Frederik C.

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