Was ist das höchste Ziel des Menschen laut Aristoteles?
Die Eudaimonia (Glückseligkeit) – das höchste Gut, das um seiner selbst willen angestrebt wird (Selbstzweck).
Wie begründet Aristoteles, was das Ziel des Menschen ist?
Durch das Ergon-Argument: Das Ziel des Menschen liegt im Gebrauch der Vernunft (logos), weil der Mensch ein vernunftbegabtes Lebewesen ist.
Nenne die drei Formen des Tätigseins bei Aristoteles.
Poiesis (Hervorbringen) → z. B. Arbeit, Herstellung eines Gegenstands
Praxis (Handeln) → Tätigkeit um ihrer selbst willen
Theoria (Betrachtung) → Erkenntnis des Unveränderlichen, Philosophie
Welche Tätigkeitsform ist für Aristoteles die höchste? Warum?
Theoria (Betrachtung), weil sie unabhängig von äußeren Bedingungen ist, dauerhaft möglich und Selbstgenügsamkeit bietet.
Wie beschreibt Aristoteles den Menschen in Bezug auf die Gemeinschaft?
Der Mensch ist ein „zōon politikón“ (Gemeinschaftswesen) → Glück auch durch aktive Mitgestaltung im Staat.
Wie bewertet Aristoteles die verschiedenen Lebensweisen?
Lebensweise
Bewertung
Genussleben (hedoné)
negativ: triebgesteuert, kurzlebig
Politisches Leben (bios praktikos)
positiv, aber abhängig von äußeren Faktoren
Philosophisches Leben (bios theoretikos)
höchstes Gut: Kontemplation, Selbstgenügsamkeit
Was ist das Ziel des glücklichen Lebens bei Epikur?
Lustgewinn (hedoné) und Schmerzvermeidung, aber auf vernünftige Weise.
Was bedeutet „katastematische Lust“ bei Epikur?
Zustandslust, dauerhaftes Wohlbefinden, innere Ruhe.
Was ist „Ataraxia“ bei Epikur?
Seelenruhe – ein Zustand der Freiheit von Angst und Schmerz.
Welche drei Arten von Bedürfnissen unterscheidet Epikur?
Bedürfnisart
Beispiele
Natürlich und notwendig
Essen, Trinken, Schlaf
Müssen erfüllt werden
Natürlich, aber nicht notwendig
Luxus, Sexualität
Können erfüllt werden, aber nicht zwingend
Nicht natürlich und nicht notwendig
Reichtum, Macht, Ruhm
Führen zu Unruhe, sollen vermieden werden
Wie begegnet Epikur den vier Grundängsten des Menschen?
Angst
Epikurs Antwort
Angst vor Schmerzen
Schmerzen sind kurz oder erträglich
Angst vor dem Tod
„Wo wir sind, ist der Tod nicht – wo der Tod ist, sind wir nicht.“
Angst vor den Göttern
Götter kümmern sich nicht um das Leben der Menschen
Angst vor dem Scheitern
Glück ist erreichbar durch Bedürfnisreduktion und Vernunft
Was ist das Besondere an Epikurs „Gartenphilosophie“?
Rückzug ins Private
Freundschaft als höchstes Gut
Kein politisches Engagement
Ziel: innerer Friede, Bedürfnislosigkeit
Was ist die Grundannahme der Stoa über die Welt?
Die Welt ist ein vernünftig geordnetes Ganzes → alles folgt dem logos (göttliche Vernunft).→ Determinismus: Alles geschieht aus Notwendigkeit.
Was ist das Ziel des Menschen in der Stoa?
Eudaimonia (Glückseligkeit) durch Übereinstimmung mit der Natur / Weltordnung.
Wie sollen Menschen laut der Stoa mit Affekten (Leidenschaften) umgehen?
Sie sollen ihre Leidenschaften durch Vernunft kontrollieren → Ziel ist Affektfreiheit (Apatheia).
Nenne die drei zentralen Begriffe der Stoa.
Begriff
Bedeutung
Ataraxia
Seelenruhe, Unerschütterlichkeit
Apatheia
Affektfreiheit (nicht von Emotionen beherrscht)
Autarkia
Selbstgenügsamkeit, Unabhängigkeit von äußeren Dingen
Welche vier Kardinaltugenden nennt die Stoa?
Weisheit / Klugheit
Gerechtigkeit
Mäßigung
Tapferkeit / Großmut
Was ist die zentrale ethische Aussage der Stoa zum Glück?
Nur Tugend führt zum Glück. Äußere Umstände sind gleichgültig („adiaphora“).
Welche Kritik wird an der Stoa geäußert?
Gefahr der Gefühllosigkeit / Gleichgültigkeit
Risiko, Unrecht einfach hinzunehmen („Es ist halt so bestimmt“)
Fehlendes Mitgefühl durch radikalen Fokus auf innere Unabhängigkeit
Zuletzt geändertvor 4 Tagen