Fünf Ps der Strategie nach Mintzberg
4.1 Grundlagen der Strategieentwicklung
4. STRATEGISCHE ANALYSE UND STRATEGIEENTWICKLUNG
Strategie als…
Beschreibung/Bedeutung
Plan
(plan)
Ist selten & nur unter Vorliegen von Bedingungen (bspw. Stabile, plantage Umweltentwicklungen) sinnvoll
List
(ploy)
Spontane, taktische Maßnahmen, mit denen Konkurrenten überrascht werden
(aus dem Militärbereich)
Muster
(pattern)
Entwickelt sich aus dem Handeln & den Entscheidungen des Unternehmens
Entsteht eher zufällig & ist erst ex post erkennbar, wenn sich ein konsistentes Muster in den Entscheidungen der Unternehmen abzeichnet
Positionierung
(position)
Positionierung des Unternehmens zu seiner Umwelt
Eine wettbewerbsfähige Position kann geplant, angestrebt oder zufällig erreicht werden
Denkhaltung
(perspective)
Wird weder schriftlich festgehalten noch explizit kommuniziert
Gemeinsam geteiltes Einstellungsmuster des Managements
Ø Manager müssen situationsadäquat zwischen den Sichtweisen der 5 Ps wechseln können
Strategie als List oder als Manöver
dem Militärbereich
Übertragung von Militärstrategien auf den Managementbereich
Gälweiler sieht allerdings mehr Unterschiede als Gemeinsamkei- ten zwischen Kriegs- und Unternehmensstrategien
Im antiken Griechenland war der „Strategos“ der Heerführer, der die Kunst der Kriegsführung beherrschen musste
Strategiearten nach Mintzberg
-kam nicht dran, nochmal checken-
Art der Strategie
Beschreibung
Beabsichtigte Strategien =
intended strategies
Geplante Strategien, unabhängig davon, ob sie tatsächlich umgesetzt werden oder nicht
Realisierte Strategien =
realized strategies
Stimmige Grundmuster in Entscheidungen & Handlungen eines Unternehmens, unabhängig davon, ob sie geplant wurden oder zufällig entstanden sind
Unrealisierte Strategien =
unrealized strategies
Geplante Strategien, die nicht umgesetzt wurden, da sich zB. die Märkte anders entwickelt haben als ursprünglich angenommen
Planmäßige, bewusste Strategien = deliberate strategies
Geplante Strategien, die auch umgesetzt werden
Unbeabsichtigte Strategien =
Emergent strategies
· Führen zu realisierten Strategien, die aber nicht von Anfang an beabsichtigt waren
· Ergeben sich dadurch, dass erste Entscheidungen im Unternehmenenslebenszyklus die Handlungsspielräume zukünftiger Entscheidungen eingrenzen bzw. kanalisieren
· Sind ein Muster in einem Strom von Entscheidungen, das nur in der Rückschau erkannt werden kann
SWOT-Analyse
-kritisch Stellung nehmen, Vor-und Nachteile Normstrategien,
Ziel: Unternehmen so positioniert, dass
die Chancen der Umwelt und die Stärken des Unternehmens genutzt und
die Risiken der Umwelt und die Schwächen des Unterneh- mens vermieden werden
Dazu:
SWOT-Analyse, deren Name sich von den Anfangsbuchstaben von Strengths, Weaknesses, Opportunities und Threats
Die Ergebnisse der
Unternehmensanalyse, die der ressourcenorien- tierten Perspektive entspricht
Umweltanalyse, die die marktorientierte Sicht- weise darstellt,
werden in einer Matrix aufgelistet, gegenüberstellt und Normstrategien als grundsätzliche Strategieoptionen abgeleitet
sehr einfaches Instrument, das eine gründliche und systemati- sche Analyse allerdings nicht ersetzen kann
Gehört zu: —> Strategie als Plan und als Positionierung
Beiden ist gemeinsam, dass die Strategie als Bündel von geplanten Maßnahmen und Ressourceneinsätzen zur Erreichung der lang- fristigen Unternehmensziele dient (vgl. ebd.).
Die Kaskade von Unternehmenszweck, Vision, Mission und Unternehmenszielen wird durch die Strategie weiter konkretisiert.
Die Strategie soll eine Stimmigkeit, einen Fit, zwischen den Stärken (Strengths) und Schwä- chen (Weaknesses) des Unternehmens und den Chancen (Opportunities) und Risiken (Threats) seiner Umwelt herbeiführe
Externe Analyse
4.2 Externe Analyse
Anfang der (Neu-)Bestimmung einer Strategie
Analyse der Unternehmensumwelt und (externe Analyse)
die Analyse des Unternehmens selbst
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu berücksichtigen
Externe Analyse werden in der globalen und der Aufgabenumwelt des Unternehmens Chan- cen und Risiken gesucht
Aufgabenfelder und Sektoren der strategischen Analyse
PESTEL-Analyse/Analyse der globalen Umwelt
Analyse der globalen Umwelt
DIE ANALYSE DER GLOBALEN UMWELT = PESTEL-ANALYSE
Sektor
Inhalt
Details
Politisch-rechtliche Umwelt
= political/ legal
Politische Einflüsse
· Wahlen
· Regierungsform
· Organisation & Stabilität des politischen Systems
· Einstellung zum Freihandel
Rechtliche Aspekte
· Abkommen
· Internationales & nationales Recht
· Rechtliche Normen
· Rechtshandhabung
· Rechtsprechung durch Gerichte
Makroökonomische Umwelt
= economic
Wirtschaftliche Entwicklung
· Konjunkturprognosen
· Wechselkursentwicklung
· Wirtschaftswachstum
· Inflation
· Entwicklung des BIPs
· Arbeitslosenquote
· Lohnniveaus
· Zinsniveau
· Zölle
Soziokulturelle Umwelt
= social-cultural
Demografische Merkmale
· Bevölkerungsstruktur
· Bevölkerungs- & Erwerbstätigenentwicklung
· Bildungswesen
· Kulturelle, ethische & religiöse Werte & Einstellungen der Gesellschaft
· Religion
Technologische Umwelt
= technological
Produkt- & Verfahrensinnovationen
· Basistechnologien
· Schlüsseltechnologien
· Schrittmachertechnologien
Natürliche Umwelt
= ecological/ environmental
Standort & Lieferant von Rohstoffen
· Standort
· Verfügbarkeit von natürlichen Ressourcen
· Emissionen
ANALYSE DER 5 SEKTOREN NACH DER GENERAL ELECTRIC COMPANY
Ermittlung & Prognose der relevanten Kräfte in den Sektoren
Untersuchung der Querverbindungen zwischen den Einflusskräften
Bildung alternativer Szenarien
Best case vs. Worst case
Evolutionäre & revolutionäre Entwicklung
Ableitung von Prämissen bzgl. Der Kräfte für den weiteren Prozess der strategischen Planung
Also eine Analyse der Pestel-Umweltsektoren
Kritik bzw Bewertung der Checklisten könnte man noch ergänzen
Allgemein
Analyse der Aufgabenumwelt
ANALYSE DER AUFGABENUMWELT
Aufgabenumwelt =
Engeres ökonomisches Umfeld des Unternehmens, mit dem es interagiert
3 Bestandteile:
1. Geschäftsfeldanalyse & -prognose
2. Wettbewerbsanalyse & -prognose
3. Konkurrentenanalyse & -prognose
Geschäftsfeldanalyse und -prognose
Hungenberg unterscheidet drei Perspektiven der Geschäftsfeldabgrenzung
Marktaufgabe (Kunden, Produkte, Konkurrenten),
eingesetzte Ressourcen, z. B. gleiche oder ähnliche Technologien oder Arbeitsprozesse, und
bediente Regionen, um regionale Unterschiede trotz ähnlicher Produkte oder Ressour- cen besser zu berücksichtigen.
Geschäftsfeldabgrenzung nach Abell (1980)
Geschäftsfeld = Teilmarkt, den das Unternehmen bedient
Definition des Geschäftsfeldes nach der Marktaufgabe
Schritte der Abgrenzung des Geschäftsfelds
Ausgehend von einem konkreten Kundenproblem (z. B. Reisen) werden bestimmte
Pro- duktfunktionen aus Anwender- bzw. Kundensicht (z. B. Beförderung, Beherbergung, Ver- pflegung, Unterhaltung) definiert.
Dann werden Kundengruppen (z. B. Singles, Paare, Familien, Gruppen, Geschäftsreisende) eingegrenzt.
alle alternativen Technologien (auch Wettbewerber), zur Lösung des Kundenproblems (z. B. Zweirad, Pkw, Bus, Bahn, Flugzeug, Schiff) aufgelistet.
Ein Unternehmen könnte dann z. B. folgende Geschäftsfeldabgrenzung vorneh- men: Rundreisen für Gruppen per Bus mit Verpflegung und Unterbringung in Schlafkabi- nen.
folgende Informationen sind zu erheben
Marktpotenzial (= Marktnachfrage)
als gesamte geschätzte Absatzmenge auf einem bestimmten Markt, die der maximal möglichen Marktnachfrage entspricht;
Marktvolumen (= tatsächlich realisierte Absatzmenge)
als gesamte, tatsächlich realisierte Absatzmenge auf einem bestimmten Markt eines Jahres;
durchschnittliches Marktwachstum pro Jahr der jüngsten Zeit und voraussichtliches Marktwachstum des Planungszeitraums,
was als Veränderung des Marktvolumens im Zeitablauf ermittelt wird;
durchschnittliche Entwicklung des eigenen Marktanteils,
der als Quotient von eigener Absatzmenge und Absatzmenge des Marktes eines Jahres oder von eigenem Umsatz und Umsatz auf dem Markt eines Jahres bestimmt wird;
Marktanteile des bzw. der wichtigsten Konkurrenten;
vergangene und zukünftige Preisentwicklung;
Ausgestaltung des erwarteten Marketing-Mix (Preis-, Produkt-, Vertriebs- und Kommuni- kationspolitik).
„Grundformel der Unternehmensstrategie“: △MV * △MA = △UG
△MV… Marktwachstum
△MA… Veränderung des Marktanteils
△UG… Unternehmensgröße
Beträgt das Marktwachstum beispielsweise 10 % pro Jahr (Δ MV = 1,1) und das Unter- nehmen will seinen Marktanteil halten (Δ MA = 1,0), muss es genauso wie der Markt mit 10 % wachsen (1,1 · 1,0 = 1,1). Will das Unternehmen hingegen seinen Marktanteil um 20 % (Δ MA = 1,2) erhöhen, so ergibt sich gemäß der obigen Formel für das Unterneh- menswachstum (Δ UG): 1, 1 · 1, 2 = 1, 32 Die Formel zeigt an, dass das betrachtete Unternehmen um 32 % wachsen muss, um mit dem Marktwachstum mithalten zu können und um die Erhöhung des eigenen Marktanteils zu realisieren. Wächst ein Unternehmen langsamer als der Markt, z. B. nur um 2 % pro Jahr, so verringert sich sein Marktanteil um 7 % (1,1 Δ MA = 1,02 Δ MA = 1,02 / 1,1 = 0,93).
Das 5-Kräfte-Modell von Porter
Wettbewerbsanalyse und -prognose
Die fünf Wettbewerbskräfte, deren gegenwärtiger Zustand zu erfassen sowie die Entwick- lung zu prognostizieren sind,
Verhandlungsstärke der Lieferanten
Höher je…
… knapper die benötigten Ressourcen
… weniger Lieferanten & Substitionsmöglichkeiten existieren
Ø können höhere Preise durchsetzen
Verhandlungsstärke der Abnehmer
… weniger Abnehmer
… höher das Abnehmervolumen
… geringer ihre Abhängigkeit vom liefernden Unternehmen
… besser ihr Informationsstand
… je austauschbarer das Produkt ist
Ø können niedrige Preise durchsetzen
Bedrohung durch neue Konkurrenten
· Durch neue Anbieter in einer Branche werden…
… die Produktionskapazitäten erhöht
… die Preise gedrückt
Ø Schmälerung der Rentabilität der etablierten Unternehmen
· Die Bedrohung ist umso höher, je einfacher der Markteintritt ist
· Der Zugang kann durch Markteintrittsbarrieren erschwert werden
Bedrohung durch Ersatzprodukte & -dienste
Ersatzprodukte & -dienste können die Branchenstruktur ändern, wenn…
… sie ein günstigeres Preis-Leistungs-Verhältnis aufweisen als die etablierten Produkte
… die Umstellungskosten für die Abnehmer gering sind
… die Abnehmer zum Wechsel bereit sind
Rivalität unter den bestehenden Unternehmen einer Branche
· geringes Branchenwachstum infolge von Sättigungstendenzen
· hohe Fixkosten
· hohe Marktaustrittsbarrieren für Unternehmen
Ø Gefahr eines „ruinösen Wettbewerbs“ mit aggressiven Taktiken
Branchenstruktur = Hauptdeterminante des Unternehmenserfolgs
Eine Branche besteht aus Unternehmen, deren Produkte sich aus Kundensicht gegenseitig ersetzen können
Je stärker die Wettbewerbsintensität ist, desto weniger attraktiv ist eine Branche unter Rentabilitätsaspekten
stärkste Kraft bestimmt Wettbewerbsintensität
Das 5-Kräfte-Modell von Porter —> Verhandlungsstärke der Lieferanten und Abnehmer
Strategische Gruppen
Gruppen von Unternehmen innerhalb einer Branche, die ein gleiches oder ähnliches strategisches Verhalten zeigen
Betrachtung führt zu einer detaillierteren Analyse der Branchenstruktur
fünf Wettbewerbs- kräfte wirken unterschiedlich.
So können z. B. Markteintrittsbarrieren nicht nur den Markteintritt branchenfremder Unternehmen erschweren, sondern auch den Wechsel eines Unternehmens von einer strategischen Gruppe in eine andere derselben Branche
Durch die Betrachtung der (Im-)Mobilität zwischen strategischen Gruppen wird die Wettbewerbsintensität innerhalb einer Branche differenzierter analysiert als nur mit dem Fünf-Kräfte-Modell allein
Konkurrentenanalyse und -prognose nach Porter
Konkurrentenanalyse und -prognose
Stärken und Schwächen der Konkur- renzunternehmen und deren strategische Stoß- richtung erfasst werden
Betrachtung von zwei bis drei als wesentlich angesehenen Konkurrenten
Bewertung und Erfassung mithilfe von Checklis- ten oder Fragenkatalogen
Produktprogramm bzw. Sortiment,
Märkte,
Marktan- teile,
finanzielle Kennzahlen,
Strategie,
Organisationsstruktur,
Qualifikation des Manage- ments und der Mitarbeiter usw
4.3 Interne Analyse
Interne Analyse
Stärken und Schwächen des Unter- nehmens im Vergleich zu Konkurrenzunternehmen identifiziert
Stärke oder eine Schwäche = Unternehmen etwas unter Qualitäts-, Zeit- und Kostenaspekten besser bzw. schlechter macht als die Konkurrenz
Stärken & Schwächen sind relative Größen & müssen immer mit einem Vergleichsmaßstab angegeben werden
die vorgegebenen eigenen Unternehmensziele (Soll)
das oder die Konkurrenzunternehmen einer Branche
ein fiktives „best in class“-Unternehmen der gleichen oder einer anderen Branche
Prinzipiell können die gleichen Methoden & Instrumente eingesetzt werden wie bei der externen Analyse,
aber hier ist die Informationsbasis besser
Es werden Annahmen (Prämissen) gesetzt,
weil aufgrund begrenzter Informationsverarbeitungskapazitäten kein vollständiges & objektives Bild des Unternehmens gewonnen werden kann
nicht nur vergangenheits-, sondern auch gegenwarts- und zukunftsbezogen erfolgen muss, sodass auch immer Prognosen notwendig sind
Drei Ebenen der internen Analyse nach Schreyögg/Koch
Ressourcen im engeren Sinne,
Wertschöpfungsprozesse und
übergreifende Fähigkeiten und Kompetenzen.
Ressourcen —> nochmal schauen ob dazu nicht doch Fragen existieren
Wertkettenanalyse
Das Zusammenspiel der Ressourcen im Wertschöpfungsprozess wird durch die Wertkettenanalyse (Value Chain Analysis) untersucht
Die Wertkettenanalyse
Untersuchung auf Kosten- und Leistungsvorteile von Unternehmensaktivitäten
Alle Aktivitäten wirken sich auf die Gewinnspanne aus.
= Wertkette geschaffenen Wert(= Zahlungsbereitschaft der Abnehmer) - Kosten der Aktivitäten
Wettbewerbsvorteil entsteht
Unternehmen ein- zelne oder alle Aktivitäten billiger (Kostenvorteile) oder besser (Leistungsvorteile) als die Konkurrenz durchführt
Wettbewerbsvorteil
Wettbewerbsvorteile
durch Optimierungen und Koordination von Verknüpfungen zwischen Aktivitäten innerhalb einer Wertkette und
zwischen vor-, gleich- und nachgelagerten Wertketten von Lieferanten, Partnern und Abnehmern
Übersicht
4.4 Strategiegestaltung auf Unternehmensebene
Strategien nach dem organisatorischen Geltungsbereich
Ausprägung
Ziel/ Umsetzung
Unternehmensstrategie
Wachstumsstrategie
Es soll die Größe des Unternehmens zunehmen oder dessen Leistungsfähigkeit als qualitatives Kriterium gesteigert werden
Schrumpfungsstrategie
Es soll angesichts hoher Marktaustrittsbarrieren eine kontrollierte Verkleinerung stattfinden, z.B. als Reaktion auf einen langfristigen Nachfragerückgang
Stabilisierungsstrategie
Es soll die Unternehmensgröße erhalten bleiben, um den Status quo zu erhalten, um z.B. nach einer Phase starken Wachstums die Effizienz aller Unternehmensakivitäten zu erhöhen oder um kurzfristig das Geschäftsergebnis zu maximieren
Strategie des Haltens der Investitionshöhe
Ist angebracht, wenn ein passives Verhalten des Unternehmens angebracht ist
Repositionierungsstrategie
Es soll ein selektiver Rückzug in eine lukrative Nische stattfinden
Austrittsstrategien
Es erfolgt ein langsamer oder schneller Rückzug aus dem Markt
Wachstumsstrategien
Unternehmen wird quantitativ größer und/oder qualitativ besser
Produkt-Markt-Kombinationen von Harry Igor Ansoff Zu den Produkt-Markt- Kombinationen von Ansoff gehören:
Marktdurchdringung,
Marktentwicklung,
Produktentwicklung
Diversifikation
Strategie
Ziel
Umsetzung
Marktdurchdringung =
Market Penetration
Bestehende Produkte auf bestehenden Märkten
Erhöhung der Absatzmengen bzw. des Marktanteils durch…
…eine höhere Kaufhäufigkeit der Stammkunden
…die Gewinnung neuer Abnehmer
…Cross-Selling
Marktentwicklung
=
Market Development
Bestehende Produkte auf neuen Märkten
Erschließung neuer Märkte für bestehende Produkte, wenn der alte Markt Sättigungstendenzen aufweist
Produktentwicklung =
Product Development
Entwicklung neuer Produkte für bestehende Märkte
· Eigene Marktforschungs- & Entwicklungsanstrengungen (Make)
· Zukauf von Lizenzen oder Patenten (Buy)
Diversification
Neue Produkte auf neuen Märkten
Horizontal:
Es kommen neue Produkte & Märkte der gleichen Produktionsstufe hinzu
Vertikal:
Es werden Produkte nach- und/oder vorgelagerter Produktionsstufen aufgenommen, sodass eine Vorwärts- bzw. Rückwärtsintegration von Produktionsstufen erfolgt
Diagonal (lateral oder konglomerat):
Es bestehen zwischen den alten & den neuen Produkt-Markt-Kombinationen keine sachlichen Zusammenhänge
Portfolioplanung - Allgemein
Portfolioplanung
Dient der Auswahl & Priorisierung der Geschäftsfelder (angesichts der Begrenztheit der Ressourcen)
Ausbauen (Investieren)
Halten
Ernten
Abstoßen (Desinvestieren)
Die Geschäftsfelder eines Unternehmens werden anhand von Dimensionen (Achsen) in einer Matrix positioniert
X-Achse: Stärken & Schwächen vom Unternehmen
Y-Achse: Chancen & Risiken der Unternehmensumwelt
Die Bedeutung der Geschäftsfelder wird durch unterschiedlich große Kreise symbolisiert
Die Kreisgröße gibt bspw. den Umsatz oder den Deckungsbeitrag der einzelnen Geschäftsfelder an
Sich ergebende Strategieempfehlungen (Idealportfolio):
Investieren
Desinvestieren
Prüfung im Einzelfall (selektive Entscheidung ob Investition oder Desinvestition angebracht ist)
Ziel der Portfolioplanung
ausgewogenes Portfolio,
welches eine Mischung von Geschäftsfeldern
risikoreichen & risikoarmen
+ finanzmittel-verbrauchenden & finanzimittel-generierende
Ist notwendig, wenn ein Unternehmen als Folge der Wachstumsstrategien in mehreren Geschäftsfeldern operiert
Portfolio ist die grafische Darstellung der Geschäftsfelder eines Unternehmens in einer zweidimensionalen Matrix.
Marktwachstum-Marktanteil-Portfolio
Question Marks (Fragezeichen)
vergleichsweise niedrigen relativen Markt- anteil
agieren auf Märkten mit einem hohen Wachstum.
Konkurrenten können bereits einen höheren Marktanteil aufweisen, sodass die
Zukunft dieser Geschäftsfelder unsicher ist.
Normstrategien
Strategie: ausbauen oder abstoßen
Gewinn: null oder negativ
Investition: sehr hoch oder desinvestieren
Netto-Cashflow: extrem negativ oder positiv
Cash Cows (Milchkühe)
weisen einen hohen relativen Marktanteil
nur noch langsa- mem oder stagnierendem Marktwachstum auf, der für reife Märkte typisch ist.
erwirtschaften hohe Gewinne bzw. Finanzmittelüberschüsse (Netto-Cashflows), die für Investitionen in andere Geschäftsfelder (Stars und Questions Marks) genutzt werden können.
Strategie: halten oder ernten
Gewinn: hoch
Investition: niedrig
Netto-Cashflow: stark positiv
Stars (Sterne) weisen ein hohes Marktwachstum und einen hohen relativen Marktanteil auf. Da ein Geschäftsfeld in diesem Feld einen höheren Markanteil als der größte Kon- kurrent aufweist, befindet sich das Geschäftsfeld in einer vorteilhaften Position.
Poor Dogs (arme Hunde) sind durch einen geringen Marktanteil und ein geringes Markt- wachstum gekennzeichnet. Sie sind wenig erfolgreich und es ist über ein Abstoßen (Desinvestition) des Geschäftsfeldes nachzudenken.
Die Trennlinie der x-Achse beschreibt, dass das Unternehmen den eineinhalbfachen Marktanteil seines größten Konkurrenten aufweist
Die Trennlinie der y-Achse entspricht dem vom Unternehmen als Ziel vorgegebenen oder dem allg. wirtschaftlichen Wachstum von 10%
VOR- & NACHTEILE DER PORTFOLIOKONZEPTE
Vorteile
systematische Herlei- tung und leicht nachvollziehbare Darstellung der strategischen Situation des Unterneh- mens,
leichte Kommunikation durch die Visualisierung der Analyseergebnisse in Mat- rixform
Herleitung erster Anhaltspunkte für die strategische Ausrichtung anhand der Normstrategien
Nachteile
schematische Vorgehensweise („mechanische“ Übung),
die geringe Nachvollziehbarkeit der oft subjektiven Datengrundlage
die Nichtberücksichtigung der speziellen Situation des Unternehmens bei der Ableitung von Normstrategien
der Kostenerfahrungskurve und des Branchenlebenszyklus als heutzutage nicht mehr zeitge- mäß angesehen
unternehmensin- terne Finanzmittelausgleich im Wettbewerb mit Geldanlagemöglichkeiten auf den Kapital- märkten
Unabhängigkeit der Geschäftsfelder („Unternehmen im Unternehmen“) infrage gestellt, da dadurch mögliche Synergieeffekte zwischen Geschäftsfeldern in Beschaffung, Produktion und Absatz vernachlässigt werden
„tierfeindlichen“ Bezeichnungen Cash Cows und Poor Dogs das Manage- ment dieser Geschäftsfelder demotivieren können
Bedeutungsschwund
PORTFOLIOVERÄNDERUNGEN VOM IST-PORTFOLIO IN RICHTUNG DES SOLL-PORTFOLIOS
1. Externe Entwicklung
Es wird ein Geschäftsfeld durch Kauf (Akquisition) erworben (Wachstum) oder verkauft (Schrumpfung)
2. Interne Entwicklung
Es wird ein Geschäftsfeld aus „eigener Kraft“ aufgebaut (Wachstum) oder stillgelegt (Schrumpfung)
3. Kooperation als Mischung von interner & externer Entwicklung
Mind. 2 Unternehmen vereinbaren/ beenden eine Zusammenarbeit in bestimmten Aktivitätsfeldern eines Geschäftsfeldes
Entwicklung
Extern
(Buy)
· Führt zu einem sprunghaften Wachstum des Unternehmens, was die Management- & Lernfähigkeit des Unternehmens übersteigen kann
· Der Kompetenztransfer kann behindert werden durch…
… inhomogene Arbeitsprozesse
… personelle Widerstände
… unvereinbare Unternehmenskulturen
· Kommt schneller zustande als die interne Entwicklung
· Bei einem Zukauf bleiben die Kapazitäten gleich, da ein Wettbewerber aufgekauft wird
· Beim Scheitern ist ein Wiederverkauf möglich
Intern
(Make)
· Kann ein Zeitrisiko darstellen, weil sie viel länger als die externe Entwicklung dauert
· Die zusätzlichen Kapazitäten können die Wettbewerbsintensität in reifen Märkten erhöhen, was zu einem Marktrisiko führen kann, da Konkurrenten Abwehrmaßnahmen ergreifen
· Das Erfolgsrisiko ist sehr hoch & führt beim Scheitern zu hohen Sunk Costs
· Kann stückweise vorangehen
· Es werden zusätzliche Kapazitäten geschaffen bzw. vorhandene Kompetenzen in das neue Geschäftsfeld eingebracht werden
Formen der Kooperation
KOOPERATION VON GESCHÄFTSFELDERN
Durch eine Kooperation versuchen die beteiligten Unternehmen, die Vorteile von der internen & der externen Entwicklung gleichzeitig zu erreichen
4 Grundtypen der Kooperation:
1. Vertragslose Zusammenarbeit
Lose & wenig stabile Form der Zusammenarbeit
2. Vertragliche Zusammenarbeit
Kann über Kooperations- bzw. Lizenzverträge erfolgen
Stabile Form der Zusammenarbeit
3. Ein- oder wechselseitige Kapitalbeteiligungen der Kooperationspartner
Verstärken die Institutionalisierung der Kooperation
Sichern den Beteiligten stärkere Einflussmöglichkeiten
4. Joint Ventures
Für die Kooperation wird ein eigenes Unternehmen gegründet (Gemeinschaftsunternehmen)
Die Institutionalisierung der Kooperation ist hier am höchsten
Strategische Allianzen
Strategische Allianzen Wenn Unternehmen der gleichen Produktionsstufe miteinander kooperieren, wird von strategischen Allianzen gesprochen
Kontext
4.5 Strategiegestaltung auf Geschäftsfeldebene
Geschäftsfelder = rein gedankliche strategische Planungseinheiten eines Unternehmens
Denken in Wettbewerbsvorteilen, wobei immer eine Kundenperspektive einzunehmen ist, da der Kunde darüber entscheidet, ob er ein Produkt kauft oder nicht
Ein Wettbewerbsvorteil entsteht, wenn…
… Kunden Preisunterschiede oder Leistungsunterschiede wahrnehmen
… Kunden ein Preis-Leistung-Verhältnis wahrnehmen, das 3 Anforderungen erfüllt:
Es wird ein Wert für die Kunden geschaffen, da diese einen Preis-Leistung-Vorteil wahrnehmen & als wichtig erachten
Es besteht ein nicht einholbarer Unterschied zur Konkurrenz
Die Kunden weisen eine Zahlungsbereitschaft auf, sodass der Preis höher als die Kosten der angebotenen Leistungen ist
Ausgehend von der Shareholder-Value-Maximierung als oberste Zielsetzung kann für jedes Geschäftsfeld in Abhängigkeit von der Strategiealternative ein Geschäftsfeldwert bestimmt werden, den es zu maximieren gilt
Es wird bei der Discounted-Cashflow-Methode der Gegenwartswert der betrieblichen Cashflows eines Geschäftsfeldes unter Benutzung eines Kapitalkostensatzes ermittelt
Die Strategiealternative mit dem höchsten Geschäftsfeldwert wird ausgewählt & für vollzugsverbindlich erklärt
Folgendes ist notwendig, da sich eine beschlossene Strategie nicht von selbst realisiert:
Organisatorische & personelle Maßnahmen
Ein Herunterbrechen der strategischen Ziele bis auf die operative Ebene der einzelnen Funktionsbereiche des Unternehmens
Eine Kontrolle der Erreichung der strategischen Ziele
Generische Wettbe- werbsstrategien von Porter + 3 Grundfragen
Generische Wettbewerbsstrategien von Porter Die generischen Wettbewerbsstrategien von Porter sind die
Differenzierungs- oder die Kosten-/ Preisführerschaftsstrategie
auf dem Gesamtmarkt oder
jeweils in einer Marktnische (Fokusstrategie).
1. die Wahl des Wettbewerbsvorteils (Kosten-/Preisführerschaft, Differenzierung),
2. die Bestimmung des Ortes des Wettbewerbs (Gesamtmarkt, Teilmarkt) sowie
3. die Festlegung der Regeln des Wettbewerbs („altes Spiel“ (Regelnehmer), „neues Spiel“ (Regelbrecher))
Die drei Grundfragen mit je zwei Ausprägungen ergeben insgesamt 2^3 = 8 Strategiekombinationen = „strategischer Würfel“
Kosten-/Preisführerschaftsstrategie
Grundfrage 1
basiert auf dem Konzept der Kostenerfahrungskurve,
das aussagt, dass bei gegebener Produktionstechnologie mit über die Zeit kumulierter Produktionsmenge eines bestimmten Produktes (= Erfahrung) die (inflationsbereinigten) Stückkosten sinken (können).
impliziert Unternehmen mit der höchsten Produktionsmenge (= dem höchsten Marktanteil) zu den niedrigsten Stückkosten produziert und auch bei einem relativ niedri- gen Preis für das Produkt noch einen höheren Gewinn als die Konkurrenz erwirtschaftet
Die Preisführerschaft muss, mit einer Kostenführerschaft verbunden sein
Um Kostenvorteile zu erreichen,
strukturelle Kostenunterschiede
in Form von Skalen-/ Größen-, Verbund- und Erfahrungseffekten
aktives Kosten- management
zur Beeinflussung der Kostenhöhe und der -struktur (fixe und variable Kos- ten und Einzel- und Gemeinkosten)
Produkt mit durch- schnittlicher Qualität zu einem günstigeren Preis als bei der Konkurrenz angeboten
Beispiel für die Anwendung dieser Strate- gieoption sind Discounter wie Aldi und Lidl. Diese Option wird auch Marktführerschafts- strategie genannt
Differenzierungsstrategie
zielt auf die Einzigartigkeit des Produk- tes (Sachgut oder Dienstleistung)
Senkung von Nutzungskosten (bei hohen Anschaffungskosten)
Steigerung des Nutzungswertes (durch Zusatznutzen) für die Kunden
Abnehmer bzw. Kunden
weniger stark auf Preisveränderungen reagieren
relativ höhere Preise wegen der Einzigartigkeit des Produktes hin oder sehen darin sogar einen Exklusivitätsfaktor, der mit Geltungsnutzen verbunden ist
Beispiel dafür ist Apple
Hungenberg und Wulf als praxisbezogene Quellen der Differenzierung eines Produktes
Produktqualität (Funktion, Haltbarkeit, Zuverlässigkeit und Ästhetik),
die Zeit (Geschwindigkeit der Produktentwicklung und der Auftragsabwicklung
Zeitpunkt der Markteinführung von Innovationen (Timing)),
die Marke (Reduktion von Qualitätsunsicherheiten durch Qua- litätsversprechen
Steigerung des Selbstimages des Kunden durch emotionales Erleben)
besonderen Kundenbeziehungen (Kundenbindung durch langfristige und enge vertrauensvolle Kundenbeziehung;
geringere Marketingkosten
Cross- und Up- Selling-Potenzial bei loyalen Kunden)
„Zwischen den Stühlen“
Nach Porter ist die gleich- zeitige Verfolgung von Differenzierungs- und Kosten-/ Preisführerschaftsstrategie nicht erfolgsförderlich. Das geschieht, wenn sich das Unternehmen nicht für einen Schwerpunkt entscheidet
Grundfrage
Bei der zweiten Grundfrage geht es um die Wahl der Breite der Marktabdeckung, also ob der Gesamtmarkt oder nur ein Teilmarkt mit einer Differenzierungs- und/oder Kosten-/ Preisführerschaftsstrategie bearbeitet werden soll
Excerpt: Unternehmen u. U. rentabler sein, statt des Gesamtmarktes nur eine Markt- nische zu bedienen (Fokus- oder Nischenstrategie)
Excerpt: „Hidden Champions“
Excerpt: Dieser Teilmarkt kann durch das Produkt (Spezialprodukte), geogra- fisch (Regionen, Länder) oder kundenorientiert (besondere Kundensegmente) spezifiziert werden
Excerpt: kann eine Nische schneller erodieren
Zusammenfassung
wie der Wettbewerbsvorteil erreicht werden soll
Gestaltung der Wertschöpfungskette
3.Grundfrage
Gestaltung der Wertschöpfungskette Der Wettbewerbsvorteil kann über eine Orientie- rung an bestehenden Geschäftssystemen in der Branche (altes Spiel) oder eine Neugestaltung des Geschäftssystems (neues Spiel) erfolgen
DIE BALANCED SCORECARD VON KAPLAN & NORTON (1997)
= Konzept zum Konkretisieren von strategischen Zielen
Dient der Kommunikation der Strategie & der Kontrolle der Zielerreichung in einem strategischen Lernprozess
4 Perspektiven der Ziele:
1. Finanzen
2. Kunden
3. Interne Prozesse
4. Lernen bzw. Entwicklung/Mitarbeiter
4 Umsetzungskategorien der 4 Perspektiven:
1. Allgemeine Ziele
2. Messgröße
3. Zielvorgabe
4. Maßnahmen
Geht davon aus, dass zufriedene Mitarbeiter die internen Prozesse verbessern, sodass die Kunden besser bedient werden & damit auch der finanzielle Erfolg des Unternehmens gesichert wird
DIE STRATEGISCHE KONTROLLE
-Unterscheidung strategische und operative Kontrolle, -vielleicht nochmal schauen-
Überprüfung der…
… notwendigen Planungsmaßnahmen (Aktivität & Gültigkeit) mit Beginn der strategischen Planung
… Maßnahmen während der Implementierung der Strategie auf mögliche Zielabweichungen
3 TYPEN STRATEGISCHER KONTROLLE
Strategische Prämissenkontrolle
Beginnt zeitgleich mit der strategischen Planung
Hat als Kontrollgegenstand die Planungsprämissen
Durch die Prämissensetzung werden andere Entwicklungsmöglichkeiten ausgeblendet, was ein Risiko darstellen kann
Strategische Durchführungskontrolle
Setzt mit der Entscheidung für eine Strategie ein
Muss Störungen & Abweichungen von Zwischenzielen (Meilensteinen), die den strategischen Kurs gefährden können, kontrollieren
Strategische Überwachung
Setzt zur gleichen Zeit ein wie die strategische Prämissenkontrolle & begleitet die Implementierung
Dient als Auffangnetz für alle noch nicht berücksichtigten kritischen Ereignisse, die eine Strategie gefährden können
Fungiert als ungerichtete Kontrolle ohne Kontrollgegenstände
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