Diskutieren Sie, wie die Begriffe Handlungen und Bewegungen mit motorischen Fertigkeiten zusammenhängen. Nennen Sie ein Beispiel, das diesen Zusammenhang verdeutlicht
Handlungen
müssen erlernt werden
werden synonym zu motorischen Fertigkeiten/ skills verwendet
beinhalten Bewegung & Ziel die unterschiedlich sein können
Fertigkeiten
werden auch dafür verwendet, Leistung zu beschreiben (jemand ist mehr oder weniger skilled)
Fertigkeiten helfen uns, die Handlungen durchzuführen
( Blinzeln, muss man nicht lernen)
Beziehung, Bewegungen und Handlungen
verschiedene Bewegungen führen zum gleichen Handlungsziel (=many-to-one)
Eine gleiche Bewegung kann je nach umweltbedingungen zu einem anderen Handlungsziel führen (=one-to-many)
(• Bsp.: Laufen, um sich fortzubewegen vs. Auf der Stelle laufen (Laufband) (=one-to-many) verschiedenste Möglichkeiten einen Ball zu werfen (=many-to-one))
Welche drei Gründe gibt es für die Unterscheidung zwischen Fertigkeiten, Bewegungen und Neuro-Motor-Prozessen?
Ansteuerung der Muskulatur/wie genau etwas gesteuert wird = neuromotorische Prozesse
1:
Fertigkeiten, Bewegungen und neuromotorische Prozesse stellen die Reihenfolge dar, in der motorische Kontrolle und lernen priorisiert werden, und heben so hervor, was in den verschiedenen Lernphasen betont werden sollte
2: Individualität der Ausführung
Nicht alle Menschen können das Handlungsziel mit dem selben Bewegungsmuster erreichen oder dieselbe Bewegung mit den selben neuromotorischen Prozessen ausführen
Ball werfen über Kopf oder seitlich
3:
Es werden unterschiedliche Maßnahmen zur Bewertung des Lerngeschehens auf jeder Lernstufe verwendet
Erhebung und Evaluation der verschiedenen Prozesse unterscheidet sich
Erfolgt Verfeinerung
• Bsp.: Laufen, um sich fortzubewegen vs. Auf der Stelle laufen (Laufband) (=one-to-many) verschiedenste Möglichkeiten einen Ball zu werfen (=many-to-one
Definieren Sie diskrete, serielle und kontinuierliche Fertigkeiten und nenne jeweils ein (eigenes) Beispiel
Diskrete :
Fertigkeit mit klar definierten Anfangs- Und Endpunkten der Bewegung, die normalerweise eine einfache (In sich abgeschlossene) Bewegung erfordert
Handschlag, Feuerzeug anmachen
Serielle:
Fertigkeit, welche eine Abfolge von diskreten Fertigkeiten beinhaltet
Gang schalten im Auto, Klavierstück spielen
Kontinuierliche:
Fertigkeit, mit willkürlichen Anfangs- Und Endpunkten der Bewegung
Diese Fähigkeit beinhalten in der Regel sich wiederholende Bewegungen
Gehen, Fahrrad fahren auf Ergometer, Schwimmen, Trampolinspringen
Definieren Sie offene und geschlossene Fertigkeiten und nennen Sie drei Beispiele entlang des Kontinuums
offene motorische Fertigkeiten: externally paced
Fertigkeit, die in einer bewegten/ sich verändernden Umgebung ausgeführt wird, wobei das Merkmal des Umgebungkontext bestimmt, wann die Aktion beginnt
Geworfenen Ball fangen, Straße überqueren, Fußball
Mehr Variabilität, da sich die Umgebung ständig ändern kann
Geschlossene motorische Fertigkeit: Self paced
Fertigkeit, die in einer stationären Umgebung ausgeführt wird, wobei der Ausführende bestimmt, wann die Aktion beginnt
Pfeil auf Ziel- Scheibe werfen, Dart-Wurf, Basketball-Wurd
Konstanz wichtig, Aufgabe so perfektionieren, sie bestmöglich auszuführen
Wie unterscheiden sich Ergebnismaße (outcome measures) von
Produktionsmaßen (production measures)?
Ergebnismaße: Geben das Ergebnis der Ausführung einer motorischen Fertigkeit an, bspw. Zurückgelegte Distanz, Geschwindigkeitsangaben, Treffer (Was?)
bewerten das Endergebnis einer Bewegung
Produktionsmaße: Geben an, wie das Nerven, Muskel- und Skelettsystem während der Ausführung einer motorischen Fähigkeit funktionieren, bspw. Kraft, EMG, EEG (Wie?)
beschreiben den Bewegungsprozess selbst
Wie verhalten sich die Leistungsmaße zu den Definitionen von Fertigkeiten,
Bewegungen und Neuro-Motor-Prozessen (siehe Kapitel 1)? Nennen Sie pro Definition jeweils ein Beispielmaß
Fertigkeiten (skills): Fokus auf Zielerreichung → Beispielmaß: Trefferquote beim Werfen.-> geben an wie skilled eine Person ist & definieren ein Ziel + Produktionsmabe -> bspw. um eine Technik zu optimieren
Bewegungen (movements): Beschreibt konkrete Bewegungsmuster
Beispielmaß: Handbewegungsgeschwindigkeit.
Produktionsmaße -> Zusammenspiel von Körpersegmenten
Neuro-motorische Prozesse: Innere Vorgänge zur Bewegungskontrolle → Beispielmaß: EEG-Aktivität bei Bewegungsvorbereitung
-> Mechanismen des Körpers für die Bewegung
Wie lassen sich diskrete, serielle und kontinuierliche Fertigkeiten messen?
Diskrete: klarer Anfangs/Endpunkt
bspw. Dart-Wurf, Messung der Treffer -> Ergebnismaße
bspw. Gewichtheben, Messung der Kraft -> Produktionsmaße
Serielle: Abfolge diskreter Handlungen
bspw. Standard-Tanz, Turnen, Messung durch Punktesystem? -> Ergebnismabe oder Produktionsmabe
Kontinuierliche: Kein klarer Anfang/Ende
bspw. Laufen, Schwimmen, Fahrrad-Fahren, Messung der Geschwindigkeit oder der zurückgelegten Distanz -> Ergebnismaße oder Produktionsmaße
Wie lässt sich die Leistung von offenen und geschlossenen Fertigkeiten
bestimmen?
Offene Fertigkeiten: Leistung abhängig von Anpassungsfähigkeit an wechselnde Umweltbedingungen → z. B. richtige Entscheidung, Treffer unter Gegnerdruck (Beispiel: Passspiel im Fußball
bspw. Fubballspiel, Messung der Tore/Treffer→ Ergebnismab
Geschlossene Fertigkeiten: Bewertung der Konsistenz und Genauigkeit unter konstanten Bedingungen → z. B. Trefferquote beim Freiwurf, Dart-wurf, Basketball-Korbwurf, Messung der Treffer -> Produktionsmaß (bspw. Beim Skispringen werden äubere Faktoren, wie Wind, mit in die wertung genommen)
Wie unterscheiden sich einfache (simple) RT, Auswahl-RT (choice RT) und
Unterscheidungs-RT? Geben Sie jeweils ein eigenes Beispiel aus einer
Sportart an?
Einfache RT:Reaktion auf 1 Reiz mit 1 Reaktion → Startschuss beim Sprint.
Die Reaktionszeit, wenn die Situation nur ein Signal (Stimulus) beinhaltet, das nur eine Reaktion erfordert -> bspw. Elfmeter-Schuss (Signal: Anpfiff & Reaktion: Torschuss) -> schnellste Reaktion
Auswahl-RT: Reaktion aus mehreren Optionen → Passrichtung im Basketball wählen.
Die Reaktionszeit, wenn die Situation mehr als ein Signal beinhaltet und jedes Signal eine eigene spezifische Reaktion erfordert -> bspw. Basketball: ein Spieler hat den Ball und ist von mehreren Gegnem umgeben (Signale: Verhalten der anderen Spieler § Reaktionen: Ball passen, driobeln oder Korbwurf)
Unterscheidungs-Rt: Nur auf spezifischen Reiz reagieren → Fechten: nur bei Angriff des Gegners reagieren.
die Reaktionszeit, wenn die Situation mehr als ein signal beinhaltet, aber nur eine Reaktion auf eines der Signale stattfindet -> bspw. Reaktion des Torwarts (bei Antäuschungen nicht reagieren, sondern erst bei wirklichem Schuss) -> komplexere, Langsamere Reaktion, weil man inhibieren/unterdrücken muss
Wie unterscheidet sich Reaktionszeit von Bewegungsdauer (RT vs. MT)?
Reaktionszeit: RT Zeit vom Reiz bis zur Bewegungsinitiierung
->Zeitintervall zwischen dem Einsetzen eines Signals (Stimulus) und dem Auslösen einer sichtbaren Reaktion (Zeit zwischen Startschuss § Loslaufen)
Bewegungsdauer: MT Zeit von Bewegungsbeginn bis Bewegungsende
->Zeitintervall zwischen dem Beginn einer Bewegung und dem Ende der Bewegung
Welche Informationen kann man mit Hilfe von EMG erhalten? Skizzieren Sie auch die nötige Technik
EMG = ein Messverfahren, das die elektrische Aktivität eines Muskels oder einer Muskelgruppe erfasst -> zeigt die Muskelaktivität an
• Technik: Oberflächenelektroden werden an der Haut über den Muskeln angebracht oder feine Drahtelektroden in einen Muskel eingeführt -› diese erfassen die elektrische Aktivität der Muskeln, welche am Computer oder Polygraph aufgezeichnet werden
Was bedeutet es, eine Reaktionszeit zu fraktionieren, und was ist die
Interpretation?
= Reaktionszeit in 2 Parts aufteilen
→ „premotortime" („ruhige" Zeit zwischen dem Stimulus und Beginn der Muskelaktivität)
-> Interpretation: Informationsverarbeitung und -weiterleitung vom NS zum Muskel
> „motor time" (Zeitintervall von der Steigerung der Mukselaktivität bis zur sichtbaren Muskelbewegung)
-> Interpretation: Zeitverzögerung im Muskel zwischen Informationsempfängnis und Beginn der Kontraktion
Differenzierung von Entscheidungs- vs. Ausführungsprozessen.
> unterscheidung kognitive gegen muskuläre Ebene
Welche unterschiedlichen Informationen kann man durch Berechnung von
absolutem Fehler, konstantem Fehler, und variablem Fehler (AE, CE, und VE) erhalten? Wie werden Sie (im eindimensionalen Fall) berechnet?
Absoluter Fehler (AE): Absolute Differenz zwischen der tatsächlichen Leistung bei jeder Wiederholung und dem Ziel →> Berechnung: Differenzen summieren und durch Anzahl der Wiederholungen teilen (Vorzeichen weglassen)
Konstanter Fehler (CE): Die vorzeichenbehaftete (+/-) Abweichung vom Ziel oder Kriterium -> Es repräsentiert Betrag
§ Richtung des Fehlers →> Maß für die Leistungsverzerrung -> Berechnung: Wie AE, auber dass die algebraischen Zeichen für die Leistung für jede Wiederholung verwendet werden
variabler Fehler (VE): Stellt die variabilität oder die Konsistenz der Leistung dar -> Berechnung: Standardabweichung der CE-Werte der Person für die Wiederholungsserie -> Streuungsmabe
Stellen Sie sich vor, eine Dartspielerin ist mit ihrer Leistung unzufrieden und fragt Sie um Rat. Wie würden Sie ihre Leistung analysieren, und welchen Rat würden sie geben?
Analyse:
Person viele Wiederholungen durchführen lassen -> Bewegungsmuster genau analysieren
Konstanten § variablen Fehler berechnen -> testen, ob Leistungsfehler oder Leistungsvariabilität
Rat :
bei Großen variablen Fehler -> Stabilisierung der Bewegung verbessern
bei Großem konstanten Fehler -> Änderung am zentralen Bewegungsablauf
Bei hohem CE: Zielkorrektur/Technikanpassung
Bei hohem VE: mehr Wiederholungen für Konsistenz
Bei hohem AE: Kombi aus Zielanpassung und Übung
Wie unterscheiden sich Kinematik von Kinetik im Kontext von Messung
menschlicher Bewegungen? Beschreiben Sie insgesamt 3 Messtechniken und erklären Sie, was sie über die Bewegung aussagen. Beziehen Sie dabei mindestens eine kinematische und eine kinetische Technik ein, und eine, die etwas über die Koordination zweier Gliedmaße oder Segmente aussagt. Umreißen Sie möglichst die nötigen Aufbauten und geben Sie auch die Maßeinheiten der Techniken an
Kinematik = die Beschreibung der Bewegung ohne Rücksicht auf die Kraft oder Masse (verschiebung, Geschwindigkeit, Beschleunigung)
Kinetik = Beschreibung der Kräfte, die Bewegung verursachen
Kraftmessplatten + Winkel = bspw. Drop-Jump (Springen, Gehen, Laufen), (unterscheidung innere und äußere Kräfte), messen die Bodenreaktionskraft, Maßeinheit Newton (N) für Kräfte, Kilogramm oder Gramm für Massen > Technik der Kinetik
Bewegungsaufnahme= Aufzeichnung bestimmter Körpersegmente, während eine Person bestimmte Tätigkeiten ausübt
-> Vorgehen: die mit den Körpersegmenten verbundenen Gelenke mit Klebeband, Markierungsstift oder Markern markieren -> Bewegung auf spezifischen Kameras aufzeichnen -> Computersoftware analysiert, Maßeinheiten je nach Messung: Grad/Radient für Winkel, Meter oder Zentimeter für Längen, Sekunden für Zeit -> Technike der Kinematik
WinkeL WinktL Diagramm = 2 Winkel zwischen 2 benachbarten Körpersegmenten werden miteinander vergleichen (Verhältnis dieser in der Bewegung) (Abbildung in einem Diagramm) (Z.B. Oberschenkel- &Hüftwinkel)
Koordination, zweier GLiedmaße -> bspw. 4 Phasen des Gehens (Aufsetzen &Anheben eines Beines im Wechsel -> im Winkel Diagramm typisches Herzmuster
-> X-Achse: Winkel 1. Gelenk, y-Achse: Winkel 2. Gelenk, Mabeinheit Grad (Gradmas) oder Radient (Bogenmab))
Werden unterschiedliche Leistungsmaße für unterschiedliche Fertigkeitsklassen benötigt (siehe Kapitel 1)? Begründen Sie ihre Antwort, und nennen Sie jeweils ein eigenes Beispiel für die unten genannten Aufgabenklassen (Unterfragen a und b).
Geben Sie dabei auch an, ob es sich bei den Leistungsmaßen um ein Ergebnis- oder Produktionsmaß handelt
Worin unterscheiden sich die gewählten Techniken, und wo überschneiden
sie sich?
a. Unterschiede & Überschneidungen:
EEG misst elektrische Aktivität mit hoher zeitlicher, aber geringer räumlicher Auflösung.
fMRI zeigt präzise Orte der Aktivität über Blutfluss, ist aber unbeweglich und langsam.
fNIRS ist mobil, misst ebenfalls Blutoxygenierung, hat mittlere Auflösung.
->Alle drei erfassen Hirnaktivität im Kortex und eignen sich für motorische Studien.
Was sind die jeweiligen Grenzen in Bezug auf die Arten motorischer
Fertigkeiten, die untersucht werden können?
Grenzen:
EEG ist störanfällig bei Bewegung,
fMRI erlaubt keine echten Bewegungen,
fNIRS misst nur oberflächlich und langsam.
-> Komplexe, dynamische Fertigkeiten sind meist nur mit EEG oder fNIRS untersuchbar
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