Was ist der Gegenstandsbereich von Finanzierung?
Beschaffung,
Freisetzung,
Umschichtung und
Abfluss von Kapital
Was sind die 4 Finanzierungsvorgänge?
Kapitalbeschaffung
Kapitalfreisetzung
Kapitalumschichtung
Kapitalabfluss
Nenne ein Beispiel zu einer Kapitalbeschaffung und den dazugehörigen Effekt.
Beispiel:
Ein Unternehmen nimmt ein Gelddarlehen bei einer Bank auf.
Effekt:
Bilanzverlängerung
Nenne ein Beispiel zu einer Kapitalfreisetzung und den dazugehörigen Effekt.
Ein Unternehmen verkauft seine Fertigfabrikate auf Barrechnung.
Aktivtausch
Nenne ein Beispiel zu einer Kapitalumschichtung und den dazugehörigen Effekt.
Ein Unternehmen ersetzt ein Gelddarlehen durch Eigenkapital.
Passivtausch
Nenne ein Beispiel zu einer Kapitalabfluss und den dazugehörigen Effekt.
Ein Unternehmen tilgt ein zuvor aufgenommenes Gelddarlehen.
Bilanzverkürzung
Was macht das Finanzwirtschaftliche Risikomanagement?
Analyse, Steuerung und Kontrolle finanzwirtschaftlicher Risiken
Was sind die Finanzwirtschaftliche Risiken (im engeren Sinne)?
Marktrisiken
Kreditrisiko
Liquiditätsrisiko
Was versteht man unter dem Zinsrisiko?
Unter dem Zinsrisiko versteht man die Gefahr, dass sich Veränderungen des Marktzinses negativ auf den Wert oder die Ertragslage eines Unternehmens, einer Bank oder einer Geldanlage auswirken. Es ist ein zentrales Risiko im Finanz- und Bankwesen.
Beispiel: Steigen z. B. die Zinsen, verlieren bestehende festverzinsliche Anlagen an Wert oder Kredite werden teurer zu refinanzieren.
Was versteht man unter dem Wechselkursrisiko?
Das Wechselkursrisiko ist die Gefahr von Verlusten durch Änderungen von Wechselkursen bei internationalen Geschäften. Es betrifft Unternehmen, Banken oder Anleger, die in fremder Währung kaufen, verkaufen oder investieren. Schwankt der Kurs ungünstig, kann der Wert von Zahlungen, Einnahmen oder Vermögen sinken.
Was versteht man unter dem Kursrisiko?
Das Kursrisiko ist die Gefahr, dass der Wert von Wertpapieren wie Aktien oder Anleihen durch Schwankungen an der Börse sinkt. Es betrifft vor allem Anleger und Unternehmen mit Kapitalanlagen. Sinkt der Kurs, entsteht ein möglicher Verlust beim Verkauf.
Was versteht man unter dem (Waren-)Preisrisiko?
Das (Waren-)Preisrisiko ist die Gefahr von Verlusten durch schwankende Preise von Rohstoffen oder Waren. Es betrifft Unternehmen, die Materialien einkaufen oder Produkte verkaufen. Steigen z. B. Einkaufspreise oder fallen Verkaufspreise unerwartet, kann das die Gewinnmarge stark verringern.
Was versteht man unter dem Ausfallrisiko?
Das Ausfallrisiko ist die Gefahr, dass ein Schuldner (z. B. Kunde, Unternehmen oder Staat) seine Zahlungsverpflichtungen ganz oder teilweise nicht erfüllt. Das kann zu finanziellen Verlusten für den Gläubiger führen – etwa bei unbezahlten Rechnungen oder Kreditausfällen.
Was versteht man unter dem Besicherungsrisiko?
Das Besicherungsrisiko ist die Gefahr, dass gestellte Sicherheiten (z. B. Immobilien, Wertpapiere) im Ernstfall nicht ausreichen oder schwer verwertbar sind, um einen Ausfall auszugleichen. Es betrifft vor allem Kreditgeber, die sich auf Sicherheiten verlassen, um Kredite abzusichern.
Was versteht man unter dem Konzentrationsrisiko?
Das Konzentrationsrisiko ist die Gefahr von Verlusten, weil zu viele finanzielle Engagements auf wenige Schuldner, Branchen oder Regionen konzentriert sind. Fällt einer dieser Bereiche aus, wirkt sich das überdurchschnittlich stark auf das gesamte Portfolio oder Unternehmen aus.
Was versteht man unter dem Refinanzierungsrisiko?
Das Refinanzierungsrisiko ist die Gefahr, dass sich ein Unternehmen oder eine Bank künftig nur zu ungünstigeren Bedingungen (z. B. höheren Zinsen) oder gar nicht mehr refinanzieren kann. Es betrifft vor allem Kreditinstitute, die ständig neue Mittel zur Weitervergabe oder zum Ausgleich von Zahlungsverpflichtungen benötigen.
Was versteht man unter dem Terminrisiko?
Welche Interdependenzen bestehen zwischen Investition, Finanzierung und fi-
nanzwirtschaftlichem Risikomanagement?
Investition, Finanzierung und Risikomanagement sind eng miteinander verknüpft:
Investitionen benötigen Kapital, das durch Finanzierung bereitgestellt wird.
Die Art der Finanzierung beeinflusst das Risiko und die Liquidität.
Investitionen und Finanzierungen bringen finanzielle Risiken mit sich (z. B. Zins-, Kurs- oder Ausfallrisiken).
Das Risikomanagement steuert diese Risiken und sorgt für ein stabiles Gleichgewicht zwischen Rendite, Risiko und Zahlungsfähigkeit.
Wie rechnet man die Produktivität aus?
Ausbringungsmenge / Faktoreinsatzmenge
Arbeitsproduktivität
= 500 Taschen / 10 Schneiderinnen = 50 Taschen pro Schneiderin
Wie berechnet man die Wirtschaftlichkeit aus?
Wirtschaftlichkeit = Ertrag / Aufwand
Ertrag = 500 Taschen × 50 € = 25.000 €
Aufwand:
Löhne: 10 × 1.400 € = 14.000 €
Jeansstoff: 20 × 250 € = 5.000 €
Nieten: 10 × 100 € = 1.000 €
Miete: 1.000 €
Leasing Maschinen: 5 × 200 € = 1.000 € → Gesamtaufwand = 22.000 €
Wirtschaftlichkeit = 25.000 € / 22.000 € = 1,14
→ >1 = wirtschaftlich
Wie berechnet man den Gewinn?
Ertrag - Aufwand = Gewinn
Wie berechnet man die Eigenkapitalrentabilität?
Formel: (Gewinn / Eigenkapital) × 100
= (3.000 € / 15.000 €) × 100 = 20 %
Bedeutung?
Bedeutung von 20 %:
Das Eigenkapital „arbeitet“ mit 20 % Verzinsung.
Gut oder schlecht?
→ Gut, wenn es über dem Vergleichszins (z. B. Bankzins, Marktrendite) liegt.
→ In der Praxis ist über 10 % meist als solide anzusehen.
Wie berechnet man die Umsatzrentabilität?
Formel: (Gewinn / Umsatzerlöse) × 100
= (3.000 / 25.000) × 100 = 12 %
Welche Möglichkeiten und Grenzen bestehen zur Optimierung der folgenden Größen?
i. Produktivitäten
ii. Wirtschaftlichkeit und Gewinn
iii. Rentabilitäten
Produktivitäten:
Möglichkeiten: bessere Maschinen, Schulung der Mitarbeiter, weniger Schwund
Grenzen: technisches Limit, Überlastung, Platzmangel
Wirtschaftlichkeit & Gewinn:
Möglichkeiten: Material günstiger einkaufen, Verkaufspreis erhöhen, Fixkosten senken
Grenzen: Marktpreise, Qualität darf nicht leiden
Rentabilität:
Möglichkeiten: Eigenkapital effizienter nutzen, Fremdkapital gezielt einsetzen
Grenzen: Risiko durch zu hohe Verschuldung, Zinskosten
Welche drei Komponenten gehören zum sogenannten „finanziellen Gleichgewicht“?
1. Dispositive Liquidität
= Fähigkeit, tägliche Zahlungsverpflichtungen fristgerecht zu erfüllen.
→ Fokus: kurzfristige Zahlungsfähigkeit (z. B. Löhne, Miete, Lieferantenrechnungen)
2. Strukturelle Liquidität
= langfristiges Gleichgewicht zwischen Kapitalbindung und Kapitalbereitstellung.
→ Beispiel: langfristige Investitionen sollen auch langfristig finanziert sein („Fristenkongruenz“)
3. Rentabilität
= Unternehmen muss auf Dauer Gewinne erwirtschaften, um zu überleben und zu wachsen.
→ Ohne Rentabilität keine Finanzierung von Investitionen und kein Vertrauen der Kapitalgeber.
Welche Handlungen müssen zum Erreichen der Zielsetzungen vorgenommen werden?
1. Dispositive Liquidität (kurzfristige Zahlungsfähigkeit sichern)
Handlungen:
Zahlungsströme planen (Liquiditätsplanung)
Kassenbestand und Bankkonten überwachen
Skonti nutzen, Mahnfristen einhalten
Kurzfristige Kreditlinien (z. B. Kontokorrent) bereithalten
2. Strukturelle Liquidität (Fristenkongruenz sichern)
Investitionen mit passender Finanzierung koppeln (langfristiges Kapital für langfristige Projekte)
Finanzierungsstruktur analysieren und optimieren
Abschreibungen durch Rücklagen oder Kredite decken
Laufzeiten von Krediten und Anlagen abstimmen
3. Rentabilität (Gewinne erzielen und sichern)
Kosten senken, z. B. durch effizienteren Ressourceneinsatz
Umsätze steigern, z. B. durch bessere Produkte oder Marketing
Preise optimieren im Verhältnis zu Markt und Kosten
Produktivität und Wirtschaftlichkeit erhöhen
Was versteht man unter absoluter Liquidität? Welche zwei Erscheinungsformen hat die absolute Liquidität?
Merksatz:
Absolute Liquidität fragt: Wie viel Bargeld/Kredit steht sofort bereit?
Relative Liquidität fragt: Reicht das kurzfristige Vermögen, um Schulden pünktlich zu zahlen?
Begriff
Absolute Liquidität
Relative Liquidität
Was ist das?
Sofort verfügbare Zahlungsmittel
Verhältnis von Geldmitteln zu kurzfristigen Schulden
Was zählt dazu?
Kasse, Bank, Kreditrahmen
Kasse, Bank, Forderungen, Vorräte
Wozu gut?
Um sofort Rechnungen bezahlen zu können
Um frühzeitig zu erkennen, ob man zahlungsfähig bleibt
Wie gemessen?
Direkt verfügbarer Geldbestand
Bilanzkennzahlen wie Liquiditätsgrade 1–3
Wichtig bei…
Täglichen Zahlungen, z. B. Löhne, Miete
Zahlungsplanung, z. B. Lieferantenzahlungen, Kredite
Welche zwei Erscheinungsformen hat die absolute Liquidität?
Liquiditätsbestände und -reserven:
→ Sofort verfügbare Zahlungsmittel, z. B. Kasse, Bankguthaben
Liquidierbarkeit (graduelle Liquidität)
beschreibt, wie schnell Vermögenswerte in Zahlungsmittel umgewandelt werden können – also den zeitlichen Abstand bis zum Rückfluss gebundener Mittel.
Kasse, Bank → sofort liquide
Forderungen → bald liquide
Vorräte → erst nach Verkauf liquide
Anlagen (Maschinen, Gebäude) → schwer und langsam liquide
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