Prinzip der progressiven Belastung
→ Die Belastung muss regelmäßig gesteigert werden (z. B. mehr Wiederholungen, mehr Gewicht, schnellere Läufe)
Prinzip der optimalen Relation von Belastung und Erholung (Superkompensation)
→ Nach einer Belastung folgt eine Erholungsphase. Nur wenn du im richtigen Zeitfenster erneut trainierst, steigert sich deine Leistung.
Prinzip der kontinuierlichen Belastung
→ Wird das Training unterbrochen, gehen Anpassungen verloren (Detraining-Effekt)
Prinzip der variierenden Belastung
→ Immer dieselbe Reizart → Leistungsplateau. Variationen = neue Impulse!
Prinzip der Individualisierung
→ Jeder reagiert anders auf Training – Alter, Leistungsstand, Genetik
Ausdauertrainings Mehtoden
Dauermethode
Intervallmethode
Wiederholungsmethode
Wettkampfmethode
gleichmäßige Belastung über längere Zeit (z. B. 60 Min joggen, 70 % der max. Herzfrequenz)
Belastungsphasen mit unvollständiger Pause (z. B. 4x800 m mit 2 Min Gehpause)
Belastung mit vollständiger Pause – Fokus auf maximale Intensität (z. B. Sprint 3x200 m mit je 10 Min Pause)
Training im Wettkampftempo bzw. realer Wettkampf
Krafttraining (nach Zielsetzung)
Hypertrophietraining
IK-Training
Kraftausdauertraining
Explosivkraft/Schnellkrafttraining
Muskelzuwachs
(Intramuskuläre Koordination): gezielte Nervensteuerung → Maximalkraft
viele Wiederholungen, geringe Last
sehr hohe Intensität, schnelle Ausführung
Konditionelle Fähigkeiten (nach Meinel & Schnabel)
Das sind die Grundlagen deiner körperlichen Leistungsfähigkeit:
Kraft
Ausdauer
Schnelligkeit
Beweglichkeit
Koordination
Widerstände überwinden (z. B. Gewichtheben)
Leistung über längere Zeit aufrechterhalten (z. B. 10-km-Lauf)
möglichst schnelle Bewegungen (z. B. 100 m Sprint
Gelenke weit bewegen können (z. B. Spagat)
gezielte, kontrollierte Bewegungen (z. B. Ballannahme im Fußball)
„Erklären Sie die Prinzipien der Superkompensation und der progressiven Belastung und beschreiben Sie, wie diese bei der Gestaltung eines Ausdauertrainings beachtet werden sollten. Gehen Sie dabei auf zwei Trainingsmethoden ein.“
Das Prinzip der Superkompensation beschreibt die Leistungssteigerung nach einer Trainingsbelastung. Nach dem Reiz fällt die Leistungsfähigkeit kurzfristig ab, erholt sich in der Regenerationsphase und steigt dann über das ursprüngliche Niveau hinaus. Wird in dieser Phase erneut trainiert, verbessert sich die Leistungsfähigkeit langfristig. Das Prinzip der progressiven Belastung besagt, dass der Trainingsreiz regelmäßig gesteigert werden muss, um weitere Anpassungen zu erzielen. Im Ausdauertraining bedeutet das z. B., regelmäßig Pausen einzuplanen und die Belastung schrittweise zu steigern – etwa durch längere Laufzeiten oder höhere Intensitäten (z. B. Intervalltraining statt Dauerlauf).
Bestandteile des Herzens + Funktion
Herz (Pumpe)
Blutgefäße (Transportwege)
Blut (Transportmedium)
Lunge (Gasaustausch)
Funktion des Herzes beim Training
Herzfrequenz steigt
Schlagvolumen steigt
mehr Sauerstoff im Blut
Blutdruck passt sich an
Atmung wird tiefer und schneller
Anpassungen des Körpers durch Ausdauertraining (v. a. aerob)beim Herz-Kreislauf-System
Herzvergrößerung → mehr Blut pro Schlag (größeres Schlagvolumen)
niedriger Ruhepuls (Bradykardie)
Kapillarisierung: mehr feinste Blutgefäße in Muskeln → besserer Sauerstofftransport
mehr rote Blutkörperchen (Erythrozyten) → mehr O₂-Transport
Anpassungen des Körpers durch Ausdauertraining (v. a. aerob)
bei der Muskulatur
mehr Mitochondrien (Kraftwerke der Zellen)
mehr Enzyme für aeroben Stoffwechsel
Fasertypveränderung: z. B. Typ-II-Fasern werden „ausdauernder“
bessere Energiegewinnung aus Fetten & Kohlenhydraten
KAR-Modell (nach Neumaier) + Ziel
K = Kondition (physische Leistungsfähigkeit)
A = Anpassungsfähigkeit (körperlich & mental an Belastungssituationen)
R = Regeneration (Fähigkeit zur Wiederherstellung)
Ziel: langfristig leistungsfähig bleiben durch ausgeglichenes Verhältnis dieser drei Bereiche
Wird einer vernachlässigt → Leistungseinbruch oder Verletzung
„Erläutern Sie die physiologischen Anpassungen des Herz-Kreislauf-Systems und der Muskulatur bei regelmäßigem aeroben Ausdauertraining. Beziehen Sie dabei auch das KAR-Modell nach Neumaier mit ein.“
Regelmäßiges aerobes Ausdauertraining führt zu strukturellen und funktionellen Anpassungen des Herz-Kreislauf-Systems. Das Herz vergrößert sich (Sportherz), was zu einem erhöhten Schlagvolumen führt. Dadurch sinkt der Ruhepuls (Bradykardie). Die Kapillardichte im Muskel steigt, wodurch die Sauerstoffversorgung verbessert wird. Zudem steigt die Anzahl der roten Blutkörperchen, was die Transportkapazität für O₂ erhöht. In der Muskulatur bilden sich mehr Mitochondrien, und der aerobe Stoffwechsel wird durch Enzymanpassungen effizienter. Im Zusammenhang mit dem KAR-Modell nach Neumaier zeigt sich, dass langfristige Leistungsfähigkeit nur entsteht, wenn Kondition, Anpassungsfähigkeit und Regeneration in einem ausgewogenen Verhältnis stehen. Werden diese Faktoren nicht beachtet, sind weder Anpassungen noch Leistungssteigerungen möglich.
Risikofaktoren-Modell was sind Typische Risikofaktoren?
Bewegungsmangel
Rauchen
Übergewicht
Stress
Bluthochdruck
Kritik am Risikofaktoren-Modell
Konzentration auf Krankheitsvermeidung, nicht auf Stärkung der Gesundheit
Einseitiger Blick: Wer krank ist, „hat versagt“
Salutogenese-Modell (nach Aaron Antonovsky)
Kernidee + Vorteile
Fokus: Was hält Menschen gesund? (statt: Was macht sie krank?)
Kernidee: Gesundheit ist ein Kontinuum – nicht entweder gesund oder krank
Zentrale Ressource: Kohärenzgefühl (= Gefühl von Verstehbarkeit, Handhabbarkeit & Sinnhaftigkeit)
Beispiel: Wer Stress als Herausforderung versteht (statt als Überforderung), bleibt eher gesund
Vorteil:
Betonung der Ressourcen & Selbstwirksamkeit
Aktivierende Sicht auf den Menschen
Aerobes Ausdauertraining aus gesundheitlicher Sicht
Senkt Blutdruck & Ruhepuls
Fördert Fettstoffwechsel
Verbessert Lungenfunktion
Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Unterstützt psychisches Wohlbefinden (z. B. Stressabbau, Endorphine)
Beispiele: 3x pro Woche 30 Minuten Joggen bei 70 % der max. Herzfrequenz
Doping & Leistungsfähigkeit
Typische Substanzen
Erythropoetin (EPO): erhöht O₂-Transport
Anabolika: Muskelaufbau
Stimulanzien: erhöhen Reaktionsgeschwindigkeit
Risiken
Herzrhythmusstörungen
psychische Probleme
Sucht
Hormonelle Störungen → Verletzung der Fairness & Gesundheitsgefährdung
„Vergleichen Sie das Risikofaktoren-Modell und das Salutogenese-Modell im Hinblick auf ihren Umgang mit Gesundheit. Beurteilen Sie abschließend, welches Modell sich besser für schulischen Sportunterricht eignet.“
Das Risikofaktoren-Modell (RFM) und das Salutogenese-Modell (SGM) unterscheiden sich grundlegend in ihrer Perspektive auf Gesundheit. Beide Modelle befassen sich mit Faktoren, die Gesundheit beeinflussen, jedoch mit unterschiedlichen Zielrichtungen.
Das Risikofaktoren-Modell geht davon aus, dass Gesundheit durch das Vermeiden von Risikofaktoren wie Rauchen, Bewegungsmangel oder Stress erhalten bleibt. Es unterteilt die Menschen binär in „gesund“ und „krank“ und zielt darauf ab, Krankheitsursachen möglichst zu reduzieren oder zu eliminieren. Dabei steht das Verhindern von Krankheit im Vordergrund.
Im Gegensatz dazu betrachtet das Salutogenese-Modell Gesundheit als ein Kontinuum – also als fließenden Übergang zwischen Gesundheit und Krankheit. Es fragt nicht „Was macht krank?“, sondern „Was hält Menschen gesund?“. Zentral ist das sogenannte Kohärenzgefühl, das sich aus Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Sinnhaftigkeit zusammensetzt. Stressoren werden hier nicht als grundsätzlich negativ betrachtet, sondern als potenzielle Herausforderungen, deren Wirkung stark vom Umgang des Einzelnen abhängt.
Vergleicht man die beiden Modelle, wird deutlich, dass das RFM vor allem defizitorientiert ist, während das SGM ressourcenorientiert arbeitet. Während das RFM klar krankmachende Faktoren benennt und vermeiden möchte, zielt das SGM darauf ab, die Widerstandsfähigkeit (Salutogenese) des Individuums zu stärken.
Im schulischen Sportunterricht erscheint das Salutogenese-Modell geeigneter, da es eine positive, entwicklungsorientierte Sicht auf Gesundheit vermittelt. Gerade im Jugendalter kann das Gefühl, sich selbst wirksam beeinflussen zu können, motivierend wirken. Außerdem verhindert das SGM eine Stigmatisierung von Schüler:innen, die z. B. bereits Risikofaktoren aufweisen. Es fördert stattdessen Eigenverantwortung, Selbstwahrnehmung und Gesundheitskompetenz – zentrale Ziele schulischer Bildung.
Konstitutive Regeln (meist festgelegt)
Diese Regeln definieren die Grundstruktur des Spiels. Ohne sie wäre ein geregelter Wettkampf nicht möglich
Inventarregeln
Ballgröße, Gewicht, Spielgeräte
Personalregeln
Spieleranzahl, Mannschaftsstärke
Raumregeln
Spielfeldgröße, Mittellinie
Zeitregeln
Spielzeit (z. B. 2x45 Min)
Regeln zum Gütemaßstab (Spielidee)
Wer gewinnt, Punktesystem
Handlungsregeln – Inventarbezug
Anzahl Ballberührungen, Technikregeln
Handlungsregeln – Akteursbezug
Körperkontakt erlaubt/verboten
Handlungsregeln – Raumbezug
Abseits, Torraum, Außenlinien
Handlungsregeln – Zeitbezug
Ausführungszeit z. B. beim Einwurf
Handlungsregeln – motorische Handlungen
Schrittregeln, Technik, Ballkontaktzeit
Strategische Regeln (nicht kodifiziert)
Regeln, die nicht offiziell festgelegt sind, aber taktisch verwendet werden
z. B. Spielsysteme im Fußball (4-4-2), Abwehrformationen (6:0 im Handball), Startsprünge, individuelle Techniken
Werden oft zur Standardtaktik und damit unbewusst Teil des Spiels
Gefahr: Verlust von Spielvielfalt & Kreativität → Sport wird „standardisiert“
Moralische Regeln (ebenfalls nicht kodifiziert)
beruhen auf Werten & sozialem Miteinander, nicht auf offiziellen Regelwerken
Fairness (Moralische Regeln)
z. B. aufstehen und Hand geben nach einem Foul
Chancengleichheit (Moralische Regeln)
gleiche Startbedingungen für alle
Ergebnisoffenheit (Moralische Regeln)
kein vorbestimmter Sieger
Vor- & Nachspielverhalten
Respekt, Shakehands, Siegerehrung akzeptieren
Warum werden Regeln geändert?
Förderung der Fairness
Sicherheitsaspekte (z. B. neue Helmpflicht)
Steigerung der Attraktivität für Zuschauer & Medien
Anpassung an technologische Entwicklungen
Gleichstellung (z. B. Mixed-Formate, Gender-Gleichheit)
Positive Auswirkungen von Regeländerungen:
Ziel der Regeländerung
Beispiel
Wirkung
Mehr Fairness
Einführung von VAR (Fußball)
Vermeidung von Fehlentscheidungen
Höhere Spielgeschwindigkeit
Shot Clock im Basketball
Spiel wird dynamischer
Gleichstellung fördern
Mixed-Wettbewerbe bei Olympia
Männer & Frauen im Team
Verletzungsrisiko senken
Kopfballverbot im Kinderfußball (UK)
Schutz der Gesundheit
Attraktivität erhöhen
3-Punkte-Regel im Fußball
Förderung offensiven Spiels
Kritische oder problematische Auswirkungen:
Problemfeld
Technisierung des Spiels
VAR → Spielunterbrechung, Emotion sinkt
Spiel wirkt künstlicher
Ungleichheit durch Technik
VAR nur in Profibereichen verfügbar
Untere Ligen benachteiligt
Standardisierung & Taktikverlust
Torlinientechnik, starre Spielsysteme
Kreativität nimmt ab
Kommerzialisierung
Regeln werden an TV-Zeiten angepasst
Fokus auf Zuschauer statt Sportethos
Zusammenhang zu Fairness & Chancengleichheit:
Regeländerungen können Fairness erhöhen → z. B. durch mehr Transparenz & objektive Entscheidungen
Sie können aber auch Chancengleichheit gefährden, wenn nur einige Teams/Zugänge davon profitieren (z. B. bei Technologie)
Was bedeutet Fairness im Sport?
Fairness ist ein zentrales Leitbild des Sports – sie bedeutet, dass alle Beteiligten unter gleichen Bedingungen antreten und sich regelkonform sowie respektvoll verhalten.
Fairness als Idealvorstellung:
Regelkonformität: Einhalten der offiziellen und sozialen Regeln
Gleichbehandlung aller: Keine Bevorzugung oder Benachteiligung
Respekt: gegenüber Gegnern, Schiedsrichter:innen, Zuschauer:innen
Verzicht auf unlautere Mittel (z. B. Schwalben, Zeitspiel, Doping)
→ Fairness gilt als Grundpfeiler sportlicher Erziehung und Olympischen Gedankens.
Fairness in der Realität: typisches Spannungsfeld
Ideal
Realität
Beispiele
Alle halten sich an Regeln
Unsportliches Verhalten
Foulspiel, Zeitspiel
Chancengleichheit
Ungleichheit durch Ressourcen
bessere Ausrüstung, Trainingsbedingungen
Respekt gegenüber Gegnern
Provokationen, Trash Talk
Fußball, Basketball
Gleiche Leistung = gleiche Chancen
Leistungssteigerung durch Doping
EPO, Anabolika
Wodurch wird Fairness beeinflusst?
Persönliche Werte & Moralvorstellungen
Gruppennormen (z. B. „Foulen ist okay, wenn der Schiri es nicht sieht“)
Schiedsrichterverhalten
Leistungsdruck & externe Erwartungen
Publikumsverhalten (z. B. Anfeindungen, Jubel)
Beispielhafte Prüfungsformulierung zu Fairness im Sport Definition
„Fairness im Sport ist ein Ideal, das durch zahlreiche strukturelle, soziale und persönliche Faktoren gefährdet wird. Während Regeln Fairness absichern sollen, entstehen durch ökonomischen Druck, ungleiche Ressourcen und individuellen Ehrgeiz immer wieder Situationen, in denen dieses Ideal verletzt wird.“
Olympismus (nach Pierre de Coubertin)
Grundidee
Der Olympismus ist mehr als nur ein sportliches Konzept – er ist eine philosophische Idee.Begründer: Pierre de Coubertin (Wiederbegründer der Olympischen Spiele, 1896)
Ziele des Olympismus:
Völkerverständigung durch Sport
Erziehung des ganzen Menschen (Körper, Geist, Seele)
Friedliches Miteinander im Wettkampf
Wertevermittlung (nicht nur Leistung zählt!)
Zentrale Werte im Olympismus
Freundschaft
Respekt
Höchstleistung (Exzellenz)
Fairness & Toleranz
Zitate von Coubertin über Olympismus
„Das Wichtigste bei den Olympischen Spielen ist nicht, zu gewinnen, sondern teilzunehmen.“
„Der wichtigste Sieg ist der über sich selbst.“
Symbolik & Institutionen des Olympismus
Olympische Ringe: fünf Kontinente – Einheit & Verbundenheit
Olympische Charta: zentrale Verfassung der olympischen Bewegung
IOC (Internationales Olympisches Komitee): Verwaltung & Organisation
Kritik am heutigen Olympismus (Realität vs. Ideal):
Realität heute
Völkerverständigung
Politische Einflussnahme (z. B. China, Russland)
Fairplay
Doping, Korruption
Amateurgedanke
Kommerzialisierung, TV-Verträge
Gleichheit & Inklusion
Ausschlüsse, Gender-Ungleichheit
Fazit (für deine Prüfungsantwort) für Olympismus
Der Olympismus vermittelt eine werteorientierte Vorstellung von Sport als Mittel zur Persönlichkeitsbildung und globalen Verständigung. Allerdings besteht ein Spannungsverhältnis zwischen Ideal und Wirklichkeit, das zunehmend durch wirtschaftliche und politische Einflüsse geprägt wird.
Was ist Taktik im Sportspiel?
(Taktik-/Spiel-Modell im Sportspiel)
Taktik bedeutet:
zielgerichtetes, bewusstes Handeln im Spiel unter Berücksichtigung von Gegner, Mitspieler, Raum und Zeit.
Taktik ist nicht gleich Technik – es geht um Entscheidungen, nicht um Bewegungsausführung.
Funktion der Taktik im Spiel
Erkennen von Spielsituationen
Einschätzen von Gegnerverhalten
Koordination mit Mitspielern
Ziel: effektives Handeln unter Druck
Unterscheidung (Taktik-Spiel-Modell)
Bereich
Bedeutung
Individualtaktik
Entscheidungen einzelner Spieler
Gruppentaktik
Abstimmung kleinerer Gruppen (z. B. Abwehrkette)
Mannschaftstaktik
Gesamtausrichtung der Mannschaft (z. B. Konterspiel, Pressing)
Warum ist Taktikschulung wichtig im Sportunterricht?
Nicht alle Schüler:innen sind technisch stark – aber taktisch können alle denken, wahrnehmen und entscheiden lernen.
Ziele:
Förderung der Spielintelligenz
Schulung von sozialem Verhalten (Koordination, Kommunikation)
Stärkung der Selbstwirksamkeit durch Entscheidungsfindung
Taktik- & Spielmodelle im Unterricht
→ Unterrichtsmethoden, die taktisches Denken spielerisch fördern Beispiele:
3-gegen-1-Passspiel: fördert das Freilaufen, Passentscheidungen
Kleinfeldspiele: z. B. 4-gegen-4 → mehr Ballkontakte, mehr Entscheidungen
Veränderte Spielformen: z. B. mit Überzahl, Zonen, Zielvorgaben
Zusammenfassung Taktik-Spiel-Modell
Taktikmodelle zielen darauf ab, dass Schüler:innen durch Spielformen und Übungssituationen lernen, spielrelevante Entscheidungen zu treffen und als Team zu handeln. Sie stärken die Kooperation und das situative Verständnis – ganz im Sinne des Themas Kooperation & Konkurrenz.
Was bedeutet „genetisches Lernen“?
Das genetische Lernen ist eine spielorientierte Unterrichtsmethode, bei der Schüler:innen durch eigene Erfahrung im Spiel lernen – anstatt zuerst isoliert Technik zu üben.
Motto: „Lernen durch das Spiel – nicht für das Spiel.“
Zielsetzung (Genetisches Lernen im Sportspiel (nach Loibl))
Eigenes Entdecken ermöglichen
Fehler als Lernchance verstehen
Spielverständnis & Taktikkompetenz fördern
Motivation & Spielfreude erhalten
Ablauf des genetischen Lernprozesses (nach Loibl):
Schritt
Erklärung
1. Spiel anbieten
Einstieg über ein einfaches Spiel (z. B. 3-gegen-1)
2. Beobachten & analysieren
Welche Probleme treten auf? (z. B. zu viele Ballverluste)
3. Gezielte Hilfen geben
z. B. Überzahl schaffen, Regeln verändern, Tipps geben
4. Weiterspielen & anwenden
Neues Wissen im Spiel ausprobieren – Verinnerlichung
Vorteile des genetischen Lernens
Hohe Motivation & Spielnähe
Lernende übernehmen Verantwortung
Fördert Kreativität & Problemlöseverhalten
Individuelles Lerntempo möglich
Besonders wirksam bei taktischen Inhalten
Herausforderungen für Lehrkräfte
(Genetisches Lernen im Sportspiel (nach Loibl))
Hoher Beobachtungsaufwand
Lehrer:in muss situativ reagieren können
Nicht alle Lernziele lassen sich rein spielerisch vermitteln (z. B. Turntechniken)
Beispiel (für Prüfungsantwort)
Beim genetischen Lernen im Sportspiel geht es nicht um das Einüben perfekter Technik, sondern um die Entwicklung eines tieferen Spielverständnisses. Die Schüler:innen erleben das Spiel mit seinen Herausforderungen selbst und erhalten gezielte Unterstützung, um spieltypische Probleme eigenständig zu lösen.
Warum sind internationale Sportorganisationen wichtig?
Sie sorgen für:
einheitliche Regeln im Sport
Durchführung internationaler Wettbewerbe (z. B. Olympische Spiele, Fußball-WM)
Förderung von Fairness, Ethik und Integration
Aber: Viele Organisationen geraten zunehmend in Kritik – wegen Doping, Korruption, Machtmissbrauch und politischer Einflussnahme.
Wichtige Organisationen und ihre Aufgaben:
Organisation
Aufgaben
Kritikpunkte
IOC (International Olympic Committee)
Organisation der Olympischen SpieleWahrung des Olympischen Gedankens
Kommerzialisierung, Korruption, politische Vergabeprozesse
FIFA (Fédération Internationale de Football Association)
Organisation der Fußball-WM und Festlegung der Fußballregeln
Bestechungsskandale (z. B. WM Katar), Machtmonopol
WADA (World Anti-Doping Agency)
Koordination & Kontrolle von Dopingtests weltweit
ungleiche Durchsetzung, Einfluss nationaler Verbände
UEFA (Union of European Football Associations)
Fußball in Europa, z. B. EM, Champions League
Kommerzialisierung, ungleiche Ressourcenverteilung
Aufgaben & Ziele (idealtypisch) internationale Sportorganisationen
Förderung des Sports weltweit
Verankerung ethischer Werte (Fairplay, Toleranz, Gleichheit)
Veranstaltung internationaler Turniere
Schutz der Athlet:innenrechte
Kritikpunkte & Probleme (Realität vs. Ideal) internationale Sportorganisationen
Vergabe von Sportevents in autoritäre Staaten (z. B. China, Katar)
Korruption bei Vergabeprozessen
Doping-Skandale trotz Kontrollsystemen
Ungleichheit: finanzstarke Nationen dominieren
Intransparenz bei Entscheidungen
Fazit für Prüfungsfragen Internationale Sportorganisationen
Internationale Sportorganisationen sind essenziell für den globalen Sportbetrieb, stehen jedoch in einem Spannungsfeld zwischen Wertevermittlung und Machtpolitik. Das Ideal des „unverfälschten, fairen Sports“ wird zunehmend von ökonomischen und politischen Interessen überschattet.
Vergleich: Taktik – Spielmodell – Genetisches Lernen
Was?
Ziel
Bezug
Lehrkraftrolle
Lernform
Schwerpunkte
Schülerrolle
Merkmal
Taktik
Spielmodell / Taktikmodell
Genetisches Lernen (Loibl)
Was ist es?
Spielerisches Entscheiden im Wettkampf
Unterrichtsmethode zur Förderung taktischer Fähigkeiten
Lernprinzip: Lernen durch das Spiel selbst
Effektiv handeln: Gegner lesen, Raum nutzen
Spielverständnis, Entscheidungskompetenz, Teamverhalten fördern
Selbstständiges, entdeckendes Lernen mit Eigenverantwortung
Inhaltlich (Spielinhalt)
Methodisch-didaktisch (Unterrichtsform)
Didaktisches Prinzip (Lernphilosophie)
Spieler erkennt freie Lücke und passt klug
3-gegen-1 im Fußball, Ziel: Passspiel verbessern
Schüler:innen spielen → machen Fehler → verbessern sich
keine (betrifft Spieler:innen im Spiel)
Anleitend, steuert Spielformen und Ziele
Zurückhaltend, greift nur ein, wenn nötig
intuitiv, erfahrungsbasiert
spielnah, bewusst gesteuert
erfahrungsorientiert, selbstorganisiert
Schwerpunkt
Was tue ich im Spiel?
Wie lerne ich spielerisches Handeln im Unterricht?
Wie entwickle ich Spielverständnis selbst?
Taktiker
Lernender Spieler
Entdeckender Spieler
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