Präeruptive Schmelzreifung:
Die während der Mineralisation stattfindende Kristallisation von Kalzium-Phosphat-Verbindungen und das anschließende Wachstum der Kristalle. Dabei verbleiben Mikroporositäten zwischen den Kristallen und Ionendefekte in ihren Gitterstrukturen.
Wachstum der Schmelzkristallite
Verdichtung und Erhärtung des mineralisierten Gefüges
Selektive Veränderung der Zusammensetzung der Schmelzmatrix
Wasserverlust
Histologische Struktur: Schmelzkristalle und Schmelzprismen
Schmelzkristall - Apatitkristall:
Ein Schmelzkristall ist im Querschnitt hexagonal: 26nm dick, 160nm lang und 40-70nm breit.
Jeder Kristall besitzt eine Hydrationsschale und ist von einer Schicht aus Proteinen und Lipides umgeben.
Raum zwischen den einzelnen Kristallen: Porenvolumgen —> peripher größer als im Kern —> wichtig für Kariesentstehung.
Schmelzprismen:
100 Schmelzkristalle liegen im Querschnitt zusammengefügt und bilden Schmelzprismen - Schmelztäbe.
Der Verlauf der Prismen ist sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung wellenförmig.
Im Prismenzentrum verlaufen die Kristalle parallel zur Prismenlängsachse. Zur Prismenperipherie hin fiedern sie immer mehr auf und der Winkel zur Prismenlängsachse nähert sich 90°.
Die Prismen liegen eingebettet in einer zwischenprismatischen Substanz, die auch aus Schmelzkristallen gebildet wird. Diese Kristalle liegen ungeordnet und bilden mit der Prosmenlängsachse einen Winkel von 90°.
Prismenfreier Schmelz:
20-30 mm dicke Schicht.
wird bei allen Milchzähnen und in den Fissuren bzw. im Zervikalbereich der Zähne Erwachsener gefunden.
die Kristalle liegen hier dicht gepackt parallel zur Oberfläche.
Durch die eng gepackten Kristalle dringt Licht durch den Schmelz und wird vom Dentin reflektiert —> Zahn enthält Farbe vom Dentin. Je größer das Porenvolumen des Zahnschmelzes, desto vermehrt wird das Licht gestreut und reflektiert —> Zahn wird weißer.
Hunter-Schreger-Faserstrefung:
Im licht- und polarisationsmikroskopischen Bild zu erkennen.
tritt als polarisationsoptisches Phänomen auf.
in den inneren zwei Drittel von koronal nach zervikal im Längsschnitt zu erkennen.
abwechselnd dunkle und helle Strefen (Parazonien und Diazonien).
Da die Schmelzprismen sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Richtung geschwungen verlaufen, werden sie im Schnitt an einigen Stellen quer, an anderen längs zur Verlaufsrichtung getroffen. So entsteht im polarisationsmikroskopischen Bild die angesprochene Streifung.
Perikymatien:
im Längsschnitt erkennbare Vertiefungen an der Zahnoberfläche.
Hier enden die Retzius-Streifen.
Anzahl nimmt von zervikal nach koronal ab
bei Jugendlichen auch makroskopisch erkennbar, bei Erwachsenen wegen Attrition selten zu erkennen.
bei Approximalkontakten treten bei Perikymatien Vertiefungen (micro pits) auf—> Schlupfwinkel für Mikroorganismen.
Retzius-Streifen:
Lassen sich im Lichtmikroskop erkennen
sind Ausdruck periodischer Ruhephasen der Ameloblasten während der Schmelzbildung
meist hypomineralisierte Bereiche
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