Was sind Monomere, Polymere und Kunststoffe? Unterschiede:
Monomer = kleines Molekül (z. B. Ethylen) mit Doppelbindungen oder aktiven Gruppen
Polymer = lange Kette aus vielen Monomeren (z. B. Polyethylen)
Kunststoff = Polymer + Zusatzstoffe (z. B. Farbstoffe, Weichmacher) Unterschied: Monomer = Baustein, Polymer = Kette, Kunststoff = fertiger Werkstoff mit Struktur und Zusätzen
Wie werden Polymere gebildet?
Durch chemische Reaktionen:
Polymerisation (Oberbegriff): Monomere verketten sich zu langen Ketten → z. B. durch Ketten- oder Stufenwachstum
Unterschied Polyaddition vs. Polykondensation
Polyaddition: Keine Nebenprodukte entstehen
Polykondensation: Es entstehen Nebenprodukte (z. B. Wasser)
Wie können Copolymere angeordnet sein?
Copolymere bestehen aus 2–4 verschiedenen Monomeren:
Alternierend: A-B-A-B
Blockweise: A-A-A-B-B-B
Statistisch: zufällige Reihenfolge
Pfropfenform: Seitengruppen hängen an Hauptkette
Drei Kunststoff-Kategorien + Beispiele
Thermoplaste (z. B. Polyethylen, PVC, Styropor)
Duroplaste (z. B. Bakelit, Epoxidharz)
Elastomere (z. B. Kautschuk, Polyurethanschaum)
Welche Eigenschaften haben die einzelnen Kunststoffarten und wie lassen sich diese durch die Makrostruktur erklären?
Wie wird Stahl hergestellt?
Eisenoxid (z.B. Hämatit, Magnetit) wird im Hochofen mit Koks (C) reduziert; es entsteht Roheisen.
Dieses Roheisen wird in einem Konverter (Sauerstoffblasverfahren) oder Elektrolichtbogenofen entkohlt und legiert, um Stahl zu erzeugen.
Was ist eine Elementarzelle?
Elementarzelle: kleinste sich periodisch wiederholende Einheit eines Kristallgitters. Sie beschreibt die kleinste Struktur, aus der durch dreidimensionale Wiederholung das gesamte Gitter aufgebaut wird.
Welche Gitterstrukturen sind bei der Betrachtung der Metalle die relevantesten?
Kubisch-raumzentriert (krz): z.B. α-Eisen (bis 912 °C).
Kubisch-flächenzentriert (kfz): z.B. Aluminium, Kupfer.
Hexagonal dichteste Kugelpackung (hdp): z.B. Magnesium, Titan. Diese drei Gittertypen kommen bei fast allen Metallen vor.
Wie lassen sich Gitterfehler einteilen? Nenne und beschreibe für jede Kategorie ein Beispiel.
0D (Punktdefekte): z.B. Leerstelle – ein Atom fehlt am Gitterplatz (Vakanz) .
1D (Linienfehler): z.B. Versetzung (Stufen- oder Schraubenversetzung) – zusätzliche halbe Atomlage bzw. verdrillte Ebene im Gitter .
2D (Flächenfehler): z.B. Korngrenze – Trennebene zwischen unterschiedlich orientierten Kristalliten (Kristallitgrenzen) .
3D (Raumfehler): z.B. Poren – gas- oder flüssigkeitsgefüllte Hohlräume im Gefüge
Was sind gewollte und ungewollte Gitterfehler? Nenne und beschreibe jeweils ein Beispiel.
Gewollte Abweichungen: gezielt eingeführte Defekte oder Legierungselemente zur Eigenschaftsänderung. Beispiel: Kohlenstoff in Eisen (Legierung → Stahl).
Ungewollte Abweichungen: unerwünschte Verunreinigungen/Defekte. Beispiel: Schwefel- oder Phosphor-Einschlüsse im Stahl, die Sprödigkeit erhöhen.
Welchen Einfluss hat der Kohlenstoffgehalt auf Zugfestigkeit, Streckgrenze und Bruchdehnung?
Mit steigendem Kohlenstoffgehalt nehmen Zugfestigkeit und Streckgrenze zu, während die Bruchdehnung (Duktilität) abnimmt . (Mehr C erhöht die Festigkeit, verringert die Verformbarkeit.)
Was kann man aus dem Eisen-Kohlenstoff-Diagramm ablesen?
Das Fe–C-Diagramm ist ein statisches Phasendiagramm, das zeigt, welche Phasen bei gegebenem Kohlenstoffgehalt und Temperatur bestehen. Man kann ablesen, bei welchen Temperaturen und C‑Gehalten z.B. Ferrit, Austenit, Perlit oder Zementit stabil sind und wo kritische Phasengrenzen (Eutektoid-, Eutektoid-Punkte) liegen.
Was ist ein Werkstoff?
Ein Werkstoff ist ein Material mit technisch nutzbaren Eigenschaften, das zur Herstellung von Endprodukten, Bauteilen oder Werkzeugen verwendet wird.
Wie lassen sich Werkstoffe einteilen?
Werkstoffe werden eingeteilt nach:
Stoffzusammensetzung
Charakteristischen Eigenschaften Hauptkategorien: Metalle, Kunststoffe, Keramiken/Gläser, Verbundwerkstoffe.
Nennen Sie für jede Werkstoffkategorie drei typische Eigenschaften sowie ein Beispiel.
Metalle: gut elektrisch leitfähig, hoch belastbar, plastisch verformbar → z. B. Stahl
Kunststoffe: schlecht leitfähig, chemisch beständig, tieftemperaturspröde → z. B. PVC
Keramiken/Gläser: spröde, chemisch sehr beständig, hochtemperaturbeständig → z. B. Glas
Verbundwerkstoffe: Eigenschaften hängen von Bestandteilen ab → z. B. GFK (glasfaserverstärkter Kunststoff)
Welche wirtschaftliche Bedeutung hat Stahl aktuell und im historischen Verlauf?
Heute: Stahl dominiert mit ca. 58 % Marktanteil unter den Werkstoffen.
Historisch: Holz war im 19. Jh. der zweitwichtigste Werkstoff, heute bei nur 5,3 %.
Neue Werkstoffe wie Polymere wachsen, bleiben aber hinter Stahl zurück.
Beschreiben Sie mit eigenen Worten das Bohrsche Atommodell.
Ein Atom besteht aus einem positiv geladenen Kern. Die Elektronen kreisen in mehreren konzentrischen Bahnen um den Kern – jede Bahn hat einen eigenen Radius.
Warum wird das Bohrsche Atommodell immer noch in der Lehre verwendet, obwohl es bereits weiterentwickelte Modelle gibt?
Es ist anschaulich und leicht verständlich – ideal für den Einstieg in die Atomphysik, obwohl es durch das Orbitalmodell inzwischen überholt ist.
Was sind Valenzelektronen?
Valenzelektronen sind die Elektronen auf der äußersten Schale eines Atoms. Sie bestimmen die chemischen Eigenschaften und Bindungen eines Elements.
Welche Bindungsarten gibt es? Ordnen Sie diese entsprechend ihrer Stärke.
Von stark nach schwach:
Kovalente Bindung – Atome teilen sich Elektronen
Ionenbindung – Elektronenübertragung zwischen Atomen
Metallische Bindung – Elektronengas zwischen Atomrümpfen
Van-der-Waals-Bindung – temporäre Anziehung durch Ladungsverschiebung
Was sind Monomere, Polymere und Kunststoffe? Worin unterscheiden sich diese Begriffe?
Monomere sind kleine, einzelne Moleküle mit Doppel-/Dreifachbindungen oder funktionellen Gruppen, z. B. Ethylen oder Propylen.
Polymere entstehen durch die chemische Verknüpfung vieler Monomere zu langen Ketten (Makromoleküle).
Kunststoffe bestehen aus Polymerketten plus Zusatzstoffen (z. B. Farbstoffe, Weichmacher). Die Makrostruktur bestimmt die Haupteigenschaften, die Zusatzstoffe die Nebeneigenschaften.
➡️ Unterschied:
Monomer = Baustein
Polymer = lange Kette aus Monomeren
Kunststoff = Polymer + Struktur + Zusatzstoffe
Copolymere bestehen aus mehreren Monomeren.
In welche 3 Kategorien lassen sich Kunststoffe einteilen? Nennen Sie jeweils Beispiele.
Kategorie
Struktur
Beispiele
Thermoplaste
Fadenförmig, unvernetzt
Polyethylen, PVC, Styropor
Duroplaste
Engmaschig vernetzt, steif, spröde
Bakelit, Epoxidharz, Melaminharz
Elastomere
Weitmaschig vernetzt, elastisch
Kautschuk, Polyurethanschaum
Was ist der Unterschied zwischen den Kennzahlen Re und Rm?
▶️ Re (Streckgrenze) bezeichnet die Spannung, ab der sich ein Werkstoff dauerhaft plastisch verformt, also nicht mehr in die ursprüngliche Form zurückgeht.
▶️ Rm (Zugfestigkeit) ist die maximale Spannung, die ein Werkstoff aushält, bevor er reißt.
➡️ Re zeigt: „Ab hier bleib ich krumm.“
➡️ Rm zeigt: „Ab hier bin ich kaputt.“
Wann verwendet man anstelle des Re-Wertes den Wert Rp 0,2?
▶️ Wenn bei einem Werkstoff kein ausgeprägter Punkt der Streckgrenze (Re) sichtbar ist (z. B. bei vielen Metallen), nutzt man Rp 0,2 als Ersatzwert.
Rp 0,2 ist die Spannung, bei der der Werkstoff 0,2 % plastisch verformt ist – also nicht mehr vollständig elastisch zurückkehrt.
➡️ Faustregel:
„Wenn Re nicht messbar ist, hilft Rp 0,2 als technische Grenze.“
Nennen Sie drei Methoden der Härtemessung. Welches Prüfverfahren eignet sich am besten für die Automatisierung? Begründen Sie dieses.
Drei gängige Härtemessverfahren sind:
Brinell (HB): Kugel wird eingedrückt, Abdruckdurchmesser wird gemessen. Gut für grobe Materialien, aber nicht automatisierbar, da optische Auswertung nötig ist.
Vickers (HV): Diamantpyramide wird eingedrückt, Abdruck wird vermessen. Sehr genau, aber ebenfalls optisch auszuwerten, daher nur bedingt automatisierbar.
Rockwell (HR): Eindringtiefe wird direkt gemessen. Keine optische Auswertung notwendig, daher am besten für Automatisierung geeignet.
Begründung:
Das Rockwell-Verfahren eignet sich am besten für die Automatisierung, da der Härtewert direkt ablesbar ist und das Verfahren schnell und maschinenfreundlich durchgeführt werden kann
Wie läuft der Kerbschlagbiegeversuch ab?
Ein Pendelhammer schlägt auf eine kerbige Probe, die dabei bricht.
Aus der Höhendifferenz vor und nach dem Aufprall wird die Kerbschlagarbeit K (in Joule) berechnet.
Diese gibt an, wie viel Energie das Material beim Bruch aufnehmen konnte.
Formel:
K = m * g *(H0 - H1)
Wie wird die Dauerfestigkeit eines Werkstoffes geprüft?
Der Werkstoff wird in einem Versuch wechselnd belastet, bis er bricht.
Man misst die Anzahl der Lastwechsel und erstellt daraus eine Wöhlerkurve.
Kurzzeitfestigkeit: Bruch nach wenigen Wechseln
Zeitfestigkeit: Bruch nach vielen Wechseln
Dauerfestigkeit: Kein Bruch bei Millionen Wechseln
Was sagt eine Zeitdehngrenze von Rp 0,3 / 5.000 / 800 = 360 N/mm² aus?
Bei einer Belastung von 360 N/mm², einer Temperatur von 800 °C und einer Dauer von 5.000 Stunden entsteht eine bleibende Dehnung von 0,3 %.
Das beschreibt die Kriechfestigkeit des Materials bei Dauerbelastung.
Zu welcher Kategorie gehören folgende Werkstoffe? Welche Kriterien haben Sie dafür herangezogen?
Valenzelektron
Elektronen auf der äußersten Schale; strebt nach Edelgaskonfiguration; Sind maßgeblich an chemischen Reaktionen beteiligt
Atom und Molekül
Atom: Einzelnes Teilchen bestehend aus Atomkern und Atomhülle
Moleküle: Mehrere Atome, die gemeinsam eine Einheit bilden
Kovalente Bindung
Stärkste Bindungsart, häufig innerhalb von Molekülen; Atome „teilen“ sich Valenzelektronen, um Edelgaskonfiguration zu erreichen
Van-der-Waals-Bindung
Schwächste Bindungsart. Durch (partielle oder konstante) Ungleichverteilung von Ladungsträgern ziehen sich diese an
Rutherfordsches und Bohrsches Atommodell
Rutherford: Elektronen bewegen sich auf einer Kreisbahn um den Kern
Bohr: Es existieren mehrere Elektronenbahnen mit unterschiedlichen Energieniveaus
Was sind die wesentlichen Schritte der klassischen Stahlproduktion?
1. Vorbereitung des Eisenerzes
2. Roheisenerzeugung im Hochofen
3. Anpassung des Roheisens im Konverter -> Stahl
4. Formgebung (Halbzeugerstellung)
Warum ist bei der Beimengung von Stahl eine hohe Genauigkeit notwendig?
Schon geringe Abweichungen in der Zusammensetzung können erhebliche Verhaltensänderungen bewirken.
Warum ist manche Stahlsorte günstig und andere sehr teuer?
Präzision bei der Fertigung
Teure Zusatzbestandteile
Umfangreiches Know How
Kleinste wiederkehrende Geometrie in einem Atomgitter
Warum haben die drei für die Metalle wichtigen Gitterarten eine unterschiedliche Verformbarkeit?
Symmetrie
Anzahl von Gleitebenen
Aufwand bei der Verschiebung der Gleitebenen zueinander
Welche Arten von Gitterfehlern kennen Sie? Nennen sie je Kategorie ein Beispiel und erklären dieses.
Beschreiben Sie den wesentlichen Aufbau des Fe-C-Diagramms (Achsbeschriftung, Größenordnungen).
Warum hört das Fe-C-Diagramm bei 6,67% Kohlenstoffanteil auf?
In welcher Form liegt das Metall oberhalb der Linie
A-B-C-D vor?
Beschreiben:
…..
Warum 6,67%?
Bei höherem Kohlenstoffanteil ändern sich Zusammensetzungen und Eigenschaften nicht mehr.
In welcher Form oberhalb der Linie?
Schmelze (Flüssig)
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