Wie viele Bundesbürger sind am Arbeitsplatz gesundheitsgefährdendem Lärm ausgesetzt?
5 Mio
Schalldruck
= Druckschwankungen der Luft, die bei der Ausbreitung von Schall auftreten
diese Schwankungen werden vom Ohr zur Hörempfindung umgesetzt
Einheit = Pa
Schalldruckpegel L = 10^x log 10
= logarithmiertes Verhältnis des quadrierten Effektivwertes d Schalldrucks -> Beschreibung der Stärke eines Schallereignisses
Normhörschwelle
abhängig von der Frequenz
Sinuston 1kHz -> 20 µPa als Referenzwert für den absoluten Schalldruckpegel Lp = 0 dBSPL
tiefere oder höhrer Frequenzen: Hörschwellle erst bei 60 dB SPL
Menschliches Gehör am empfindlichsten zw 3500 und 4000 Hz
Dezibel (dB) Schallbewertung
menschliches Ohr empfindet Töne gleichen Schalldrucks je nach Frequenz (Tonhöhe) unterschiedlich laut
so werden hohe Töne vergleichsweise lauter empfunden als tiefe Töne
Schallenergie
W = P T
in einem Schallfeld der einem Schallereignis enthaltene Energie
Verdopplung des Schalldrucks, was passiert mit dem Schalldruckpegel?
Verdopplung des Schalldrucks -> Schalldruckpegel +6 dB
Lärmschwerhörigkeit
Definition
periphere cochleäre Innenohr-Schwerhörogkeit vom Haarzelltyp beginnend um 4 kHz (c5-Senke)
Tinnitus
Lärmschwerhörigkeit - chronische Schädigung
meist verursacht durch längere Expositino mit Expositionspegeln von mind 85 dB
Lärmschwerhörigkeit - Akute Schädigung
oberhalb von 120 dB Schäden u.U. innerhalb von Minuten (mechanische Innenohrschädigung)
oberhalb von 135 dB Schäden u.U. sofort (mechanische Mittelohrschädigung)
Zeitlicher Verlauf der Lärmschwerhörigkeit
aus vorübergehender Hörschwellenverschiebung (TTS) entsteht bei zu hoher Exposition oder zu kurzer Erholungzeit eine permanente Hörschwellenverschiebung (PTS)
Temporäre Hörschwellenverschiebung (TTS)
kurzfristige Beschallung mit Pegeln über 85 dB
Stoffwechsel-Unterversorgung -> Erschlaffen -> Erschöpfte Stereozilien
Permanente Hörschwellenverschiebung (PTS)
anhaltende Beschallung mit Pegeln über 85 dB oder Impulsschall mit mehr als 135 dB
energetische Überlastung -> Erschlaffen -> Verkleben d. Stereozilien
Frühstadium des irreversiblen Schadens
Fehlende Zilien
Lärmschädigung - Innenohr
Metabolische Überlastung
Freisetzung freier Radikale
Störung des Ionenhaushalts und der Enzymkonzentration in den Haarzellen
Störung der Stria vaskularis und des Ionenhaushalts der Endolymphe
überhohe Transmitterkonzentration, Exzitotoxizität
direkte mechanische Zerstörung
Stereozilienzerstörung
Zelldeformation
Apoptose/Nekrose
Haarzellverlust
Verlust an Nervenfasern in Ganglion spirale
Lärmschaden PTS - Schädigung der äußeren Haarzellen
ein isolierter Ausfall äußerer Haarzellen führt zu einem Wegfall der aktiven STeugerung der Wanderwelle
—> Diskriminations- und Hörverlust
Freizeitlärm
Bundeswehr
bei einem Viertel aller Rekruten der Bundeswehr liegt eine irreversible schallbedingte Hörschädigung vor
Lärmwirkung - Prinzip der Energie-Äquivalenz
ein um 10 dB höherer Schalldruckpegel hat in 1/10 der Einwirkzeit dieselbe gehörgeschädigte Wirkung wie der niedrigere Pegel in der gesamten Zeit
Lärmwirkung - Schalldosis & äquivalente Dauerschallpegel
Beispiel 85 dB im Mittel über 40 Stunden die Woche
85 dB im Mittel über 40 Stunden/Woche
entsprechen
95 dB in 4 Stunden/Woche
98 dB in 2 Stunden/Woche
101 dB in 1 Stunde/Woche
—> bei 1 Disco-Besuch pro Woche mit entsprechenden Schallpegelen müsste im Arbeitslebemn Gehörschutz getragen werden
Anerkannte Berufserkrankungen
Lärmschwerhörigkeit ist seit Jahrzehnten Spitzenreiter
40% aller Anerkennungen
Kosten: 150 Mio€/Jahr
Lärmschwerhörigkeit - Kriterien
haftungsbedingte Kausalität
Haftungsausfüllende Kausalität
Haftungsbedingte Kausalität:
ausreichende Lärmeinwirkung nach Intensität und Dauer
Haftungsausfüllende Kausalität:
Innenohrschwerhörigkeit
typische Hochtonsenke
annähernde Seitensymmetrie im Tonaudiogramm
zeitliche Entwicklung unter adäquater Lärmeinwirkung
schnelle Entwickklung zu Beginn
langsames Fortschreiten zum Ende der Lärmexposition
kein weiteres Fortschreiten nach Beendigung der Lärmeinwirkung
Lärmschwerhörigkeit: (BSG-Urteil) „jede von einer altersentsprechenden individuellen Normalhörigkeit abweichende Hörminderung mit den Charakteristika eines lärmbedingten Gehörschadens“.
Effektive Lärmdosis
ergibt sich aus:
der Anzahl der Belastungstage pro Jahr
dem Lärmexpositionspegel
Expositionsdauer in Jahren
Lärmjahre beziehen sich auf eine Exposition von L = 90 dB und 220 Tage pro Jahr
Gehörvorsorge G20
Siebtest Lärm I
Ergänzungsuntersuchungen Lärm II und III
Gehörvorsorge - Persönlicher Gehörschutz
Schaumstoff Ohrstöpsel
Gehörschutz-Otoplastik
Bügelstöpsel
Kapselgehörschutz
Gehörschutzhelm
Grenzen dafür, keinen Gehörschaden zu bekommen
Wahrscheinlich kein Gehörschaden, wenn der Lärmexposition bei Lärmexpositionspegeln
von 85 dB 40 Jahre
von 87 dB 7 Jahre
von 90 dB 3 Jahre nicht überschreitet.
Zuletzt geändertvor 18 Tagen