Der Surrealismus und das surrealistische Objekt
Werkformen und Charakter, Ausstellung und Inspiration
Objekt
Sache/Gegenstand/Werk das als Fundobjekt aus seinem Zusammenhang gelöst und bearbeitet oder ergänzt wurde
Objet trouvé
Fundstück aus dem Alltag was zum Kunstwerk erklärt wurde
Magie des bisher nicht Gesehenen
befreit von Nutzwert
Beweisstücke des Vorhandenseins einer fremden, wunderbaren Welt
Kunstwerk durch Wahl des Künstlers
Assemblage
Zusammenfügung meist gefundenerer, plastischer Objekte auf einer Fläche oder in einer Vitrine etc
Das surrealistische Objekt
absolut nutzlos
Wahnsinnsideen und Fantasien materialisieren (auf fetischistische Art)
rätselhafte Dinge, Mischwesen
Werk als Spiegel für den Betrachter
Ausstellungen
nicht bloße Zuschaustellung sondern Räume zu eigenem Kosmos gestalten
Werkpräsentation als Fest der Imagination
Besucher verwirren, anregen, herausfordern
Inspiration Naturvölker
Naturvölker und ihre Verbundenheit zu Dingen sie sie umgeben
nicht reflektierende, hinnehmende Geisteshaltung / das “kollektiv Unterbewusste”
im Inneren aller Menschen
ererbte “Urbilder” durch die Menschen vieles in ähnlicher Weise erfahren
Urbilder/Archetypen verbinden intuitiv Außen- & Innenwelten / Gesehenes & Gefühltes
sprechen unterbewusst durch Träume zu uns
Hummer-Telefon Dalí
luststeigernde Wirkung von Hummerfleisch
vielfältigen Möglichkeiten von Kommunikation
Joseph Cornell
Joseph Cornell (1903-1972)
Brotberufe um sich und gelähmten Bruder zu versorgen
Wegbereiter der Pop-Art
nostalgiach wirkende Guck-Kästen, verteten eine Welt, experimentelle Filme
Fundstücke erzählerisch zu Assemblage kombiniert
Werkformen
Wahnsinnsideen und fantasien materialisieren (auf fetischistische Art)
Skulptur
dreidimensionale Arbeiten der Moderne
bildhauerisches Verfahren, Form durch Wegnahme eines vorgegebenen Materials
Pop Art: Wiederkehr des Alltags
Claes Oldenburg
nachgebildete Alltagsgegenstände (Kuchen, Schuhe, Schinken - Handwerker und ihr Produkt mimiken)
Skulpturen aus Gips getränktem Stoff: Lebensmittel, Schuhe, Kleider
—> Verkauf in “The Store” 1961
Welt des amerikanisvhen Massenkonsums
Geschichtlicher Hintergrund
kalter Kriegt USA - UdSSR
Wirtschaftswachstum nach 2. WK in Amerika fördert Wohlstand —> Konsum & Unterhaltungsindustrie boomt
gesellschaftlicher Umbruch
Hollywood Zentrum der Unterhaltungsindustrie
Film-&Musikstars Idole der Jugend, leben Unangepasstheit und Individualität vor (Marilyn Monroe/ Rolling stones/James Dean)
Minirock - Mary Quandt 1961
Aussdruck von Provokation, Respektlosigkeit & neuem Selbstbewusstsein der Frau
Konzept
Konsum- und Unterhaltungswelt als Grundlage alltäglich Triviales zu kunstwürdigen Motiven zu erheben
intellektuelle Elite, Fans des abstrakten Expressionismus schockieren
Künstler meist ursprünglich aus Werbe- oder Medienindustrie
neue Blickweise auf moderne Welt vorachlagen:
distanziert-kritisch
ironisch subversiv
begeisternd-bejahend
Marcel Duchamp: Kunst soll intelligent sein (deshalb nie so populär wie Pop-Musik & poppige Mode)
Thematik alltäglich
künstlerische Mittel nicht alltäglich (scheinbare Simplizität in Wirklichkeit hoch artifiziell/gekünstelt/künstlerisch hervorgehoben)
—> Ziele: Kunst und alltägliches Leben verbinden
Eigenschafteb & Motive
Konsumikonen
grelle Farben
flächige Malweise
Nachbildung ganzer Szenen der Warenwelt in Environments (Werke die sich räumlich in ibrer Umgebung ausbreiten und inhaltlich mit ihr auseinandersetzen)
Die Anfänge der Pop Art
“This is Tomorrow”: Die frühe Pop Art in England
Ausstellung “This is Tomorrow” 1956 London = Geburtsstunde der englischen Pop-Art
Richard Hamilton 1922-2011 Collage “Just what is it that makes today’s Homes so different, so appealing?” als Ausstellungsplakat
Elemente aus der amerikanischen Konsumgesellschaft und Unterhaltungsindustrie (Fernseher, Tinbandgerät, Comicposter, Tageszeitung, Dosenschinken, Staubsauger, Ausblick auf Kinowelt Hollywoods)
Statissymbolde der Mittelschicht
modernes Mobiliar
technische Geräte
körpefixierte Selbstdarstellung
Vereinheitlichung des Geschmacks: Ford-Emblem, Dosenschinken
Wohlstand und Bedürfnis nach Luxus: saugende Haushälterin, Großzügigkeit der Wohnung
Traum von Eroberung des Weltraums: Mond
eigenese in Szene setzen in eigener Welt: fehlende vertraute Beziehung zw. Mann und Frau
auf Errotisches reduzierte Beziehung: Lolli zeigt auf Frau, Brüste der Frau dem Mann zugewandt
wahre Liebe nurnoch auf Comicplakat an der Wand
Peter Blake
Annährung Pop-Art an Pop-Musik durch Arbeit für Künstler (Plattencover Beatles, Werbemotive) [in Collage Vermischung von Vertretern der hohen Künste & Trivialkultur]
Ronald Brooks Kitaj
Auseinandersetzung mit Lebensumständen
zwischenmenschliche Beziehung
Kimmunikation
David Hockney
interesse an Erscheinungsweise von Oberflächen (Bühnenbildner, Designer)
Interesse an Lebensstil der jungen, wohlhabenden, amerikanischen Oberschicht (privat/von Öffentlichkeit abgeschirrmt aber unpersönlich
Designerhäuser, Swimmingpool-Landschaften
Werke ausgehemd von Polaroide
Spiel zwischen realistischer Darstellung und künstlich wirkenden Ornamenten
ausgewogene Komposition
Zerlegung des Blicks in Einzelbilder, Einzelwahrnehmungen kombinieren um Auffassumg der Wirklichkeit anzunähren
Independent Group England
Vereinigung englischer Künstler, Architekten und Bildhauer
Ziel: Trivialkultur (Kultur die von anspruchslosen Massenmedien beherrscht wird) in die Kunst integrieren
Englische Pop-Art
Wohlstandsgesellschaft + ihre Prototypen (Grundmuster) + Images (Gesamteindruck)
Amerikanismus
anbrechendes Medienzeitakter nach dem 2. WK
Andy Warhol
Andy Warhol 1928-1987
geb. Andrew Warhola
Sohn russischer Einwanderer (heute Slowakei)
Gebrauchsgrafik Studium
gefragter Designer in New York (Zentrum Kunst und Werbung)
nach Werbebranche Karriere als bildender Künstler
wollte Teil der Gesellschaft der Schönen und Reichen werden (exzentrische Auftritte)
sozialee Pessimismus getarnt und kompensiert durch Glamour-Inszenierung
Factory = Atelie
umgibt sich mit illustren Persönlichkeiten der Kunst- und Musikszene (Bob Dylan, Mick Jagger, Salvador Dalí…) & Subkultur (mag Leute zu Stars der Society machen)
1970er Produktionsstätte der Unterhaltungsindustrie die Bedürfnissen der Stars und Reichen folgt
1968 Brustschuss durch Mitarbeiterinn in Factory knapp überlebt (zu viel Kontrolle über ihr Leben, Frauenrechtlerin
Blow ups (starke Vergrößerungen eines Detail oder Ausschnitts)
handgemalte Comichelden (Roy Lichtenstein bereits intensiv Comics)
einfache, unpersönliche Malweise (Absage an abstrakten Expressionismus)
mechanische Vergrößerung von Zeitungsfotos per Siebdruck auf Leinwand
schematische Vereinfachung des Motivs
beliebig oft abdruckbar
Nachbildungen / Reproduktionen / Vergrößerungem
neues Motive der Trivialkunst (Suppendosen, Coca Cola, exakter Brillo Schachtel Holznachbau mit Siebdruck gestaltet)
Teil des amerikanischen Alltags
wirkt wie Huldigung an Fast Food & Konsumwelt
irritierende Wirkung auf Publikum
Konsumindustrie, Massenmedien
Filme
“Sleep” 1963 6h schlafender, nackter Mann (minimalistische Einflüsse)
auch Katsatrophen (Autounfälle, Flugzeugabstürze, Selbstmorde, Atombombe und elektrischer Stuhl)
mediale Aufarbeitung und Umgang mit persönlichen und gesellschaftlichen Tragödien gleichgüktiger Inhalt der indifferenten Massenmedien
Idee und Vorgehen
massengerechte Vervielfältigung also zentrales Gestaltungaprinzip der Zeit
fertigts Siebdruck nicht mehr selber an, weist Besucher seines Ateliers an
keine passgenaue Ausführung (verschoben, nicht ausreichend Farbe
Gestaltungsprinzip des “trash”: ungenau, schmutzig
bewusst dilettantisch (unfachmänisch) ausgeführte Serialität
Spott gegen Wunschdenken der Fortschrittsgesellschaft, Streben nach Einmaligkeit, Reichtum und Glück
Gold & Silber als Farbe für Luxus und Reichtum (verleihen verlogene, gesellschaftskonforme Tünche, darunrer nacktea Entsetzen)
Werke
“Thirty are better than one” Reproduktion auf der Mona Lisa 30mal abgebildet ist
Marilyn Monroe - Bilderserie üner das Sexidol
Asudruck für Bewunderung der glitzernden Welt der Stars
wlte Teil der Gesellschaft der Schönen und Reichen werden (exzentrische Auftritte)
Normalerweise alltäglich: Skulptur der Pop Art
Claes Oldenburg 1929
Welt des amerikanischen Massenkonsums
erst
expressionistische Malerei
dann ab 1959
nachformen von Alltagsgegenständen (auf grob anmutend, ironische Weise)
Environment (Werk dass sich räumlich in Umgebung ausbreitet und inhaltlich mit ihr auseinandersetzt) “The Street” Endprpdukt des 1. Happenings (Aktionskunst mit hohem Impro Anteil unter Einbezug des Publikums)
Autos, Schilder, Figure. in Pappe und Sackleinwand nachgebildet und bemalt
in Galerieraum zu chaotisch wirkendem Environment montiert
Assoziation zu harter Lebenumständen in New Yorker Armenvierteln
dann
“The Store”
danach
“Soft Sculptures”
Alltagsgegnstände (Lichtschalter, WC-Sitze, Steckdosen, Ventilatoren, Hämmer, Schreibmaschinen)
in Übergröße aus Stoff oder Viyl genäht
riesig, schlapp in sich gesunkene Objekte
üblichen Eindruck der Betrachter von der “harten” Realität ins Gegenteil verwandeln
eigenartige Wichtigkeit durch Größe
eig nicht zustehende Nutzlosigkeit durch materielle Beschaffenheit
raumgreifendes Eigenleben
“Spitzhacke” documenta 7 in Kassel 1982
12m hohe Skulptur in Erde
reale Welt (realitätsgetreue Proportionen, typische Eigenschaften) vs. surreale Welt (riesige Dimension, unerwartete Eigenschaften)
alltägliche Dinge vor Augen führen
Funktion umkehren (weiches/hartes Material zB)
Entfremdung vom täglichen, unbewussten Gebrauch —> bewusstes Auseinandersetzen fordernd, gefangen
Triviales / Banales —> Schockinstrumentarium
Der Surrealismus: “Eine Reise ins Ungewisse”
Zwischen Schock und Verzauberung: Erkundungen des Unbewussten
Surrealistische Kunst will:
Surrealismus = höhere Wirklichkeit, in der alle Gegensätze die den Mensch innerlich spalten wie in einem Traum aufgelöst sind
Welt des Augenscheins durch Welt der inneren Erscheinungen ersetzen
—> nicht entgegensetzen sondern Realität mit Wahn- und Traumzuständen in Einklang bringen um Überwirklichkeit zu erzeugen
unsichtbare Wirklichkeit von Gefühlen und Gedanken Teil der menschlichen Existenz zeigen
unberechenbare, dunkle Geheimnisse des menschlichen Geistes hervorbringen, geheimste Wünsche der Menschheit
innere Bilder, Fantasien zeigen, Märchenhaftes
Grenzen und Begrenzungen der Realitätsvorstellung aufzeigen
innere und äußere Fesseln abstreifen / Geist befreien —> Reichtümed des Unterbewusst freisetzen
zu ursprünglicher Ganzheit / ewiger Jugend (gemeinsame Basis aller Menschen) zurückfinden durch Ausschaltung von Kontrolle
Bestehendes radikal erschüttern
von gesellschaftlichen Kinventionen befreite Vorstellungskraft
visionäre Fähigkeiten schärfen durch Begegnung mit dem Unbekannten, Unheimlichen, Ängsten und Begierden
Talent & Stil nebensächlich
Techniken
halbbewusste Geisteszustände erreichen (Traum, Trance, Séance (Kontakt zu Welt der Toten / Nachrichten aus dem Jenseits empfangen durch Drogen))
Cadavre exquis (Sätze/Zeichnungen in Gruppen weiterführen ohne die Arbeit der Vorgänger zu sehen) —> überraschende Zufälle generieren, Kombinatorik Raum geben um Inspiration zu erhalten
écriture automatique (der Verstandskontrolle entzogenes Schreiben) als Rauschmittel um unerwartete Bilder aufblitzen zu lassen
Geschichte:
1920ern unter Einfluss der Pittira Metafisica aus der Dada-Bewegung entstanden
nicht nur Kunststil, eher Lebensstil
Einflüsse von André Breton der sixh mit Sigmund Freuda Traumdeutung und Aufarbeitung traumatischer Kindheitserfahrungen durch Hypnose auseinandersetzt hat
—> Manifest des Surrealismus
Surrealismus
absolute Richtung
Joan Miró, André Masson, Roberto Matta
ungesteuert freie Formen zufällig hervorbringen, keine figurativen Elemente (ähnlich dem Entstehungsprozess von Träumen)
veristische Richtung
Salvador Dalí, René Magritte
detailgetreue Motive aus der Realität
verfremdet, in neue Zusammenhänge gebracht —> Parallelwelt entsteht, verstörende Wirkung
Zuletzt geändertvor 13 Tagen