Was für Verwendungsmöglichkeiten gibt es für Natursteine?
+: wasserfest, porenarm -> frostsicher
Verwendungsmöglichkeiten je nach Festigkeit, Homogenität und Gefüge:
Bauindustrie: Zementherstellung, Schotter, Außenfassaden, Natursteinmauerwerk
Chemische Industrie
Gartenbau
Straßenbau
Innenausbau: Küchenplatten, Treppen, Fensterbänke
Restaurierungen
Grabmale, Steinbildhauerei
Hier ein paar Fakten zum Vorkommen und Produktion von Naturstein in Deutschland und weltweit:
Bedeutende Vorkommen u. a. in Bayern, Sachsen, Thüringen und Rheinland-Pfalz.
Hauptabbauprodukte: Granit, Basalt, Kalkstein, Sandstein, Schiefer.
Ca. 250 aktive Steinbrüche in Deutschland.
Einsatz vor allem im Hochbau, Straßenbau, Denkmalpflege.
Deutschland ist auch ein wichtiger Importeur, v. a. aus Italien, China, Indien.
Führende Förderländer: China, Indien, Türkei, Iran, Italien, Brasilien.
China und Indien sind die größten Produzenten und Exporteure von Roh- und Fertigprodukten.
Wichtige Natursteine weltweit: Granit, Marmor, Kalkstein, Travertin, Schiefer.
Naturstein ist ein nicht erneuerbarer Rohstoff, aber lange nutzbar und recycelbar.
Welche gesteinsbildenden Mineralien kommen im Schalenaufbau der Erde vor?
Mantel: Magnesiumsilikate
ozeanische Kruste (6-15km): Calcium, Magnesium, Eisen, Aluminium
kontinentale Kruste (25-65km): Kalium, Silizium, Aluminium
Metallreicher Kern: Eisen, Nickel, Kobalt
-> schwere metallreiche Schmelze sinkt zum Kern, leichte silikatische Schmelze sammelt sich an der Oberfläche
Die wichtigsten gesteinsbildenden Minerale:
Wie sind Minerale definiert?
Natürliches Vorkommen (nicht synthetisch hergestellt)
Vorkommen als anorganischer Feststoff
besitzen eine geordnete Kristallstruktur, homogen
definierte chemische Zusammensetzung
Welche Eigenschaften können Minerale beschreiben?
Eigenschaften von Mineralien
Spaltbarkeit (splittrig, muschelig, richtungsabhängig)
Härte (Mohssche Ritzhärte, Ritzt ein Material das andere oder wird es geritzt?)
Dichte
Paragenese (gemeinsames Vorkommen verschiedener Minerale) oder Zwillingsbildung (regelmäßige Verwachsung)
chemische Zusammensetzung (Geschmack, Säurelöslichkeit)
besondere physikalische Eigenschaften (Magnetismus, elektrische Leitfähigkeit)
optische Eigenschaften (Farbe, Strichfarbe (Farbe des fein gemahlenen Pulvers), Glanz (Glas, Fett, Seide, Metall, Perlmutt))
Habitus / Form (nadelig, stängelig, blättrig, xenomorph (unregelmäßig))
Unterscheide die Begriffe
idiomorph, hypidiomorph, xenomorph
Hier eine Übersicht zur Unterscheidung von Mineralen:
Hier ein paar Infos zu wichtigen Mineralen:
Beispiel: Kaolinit Al₂Si₂O₅(OH)₄
Aussehen: Weiß, Perlmutt- bis Seidenglanz
Entsteht durch Verwitterung von Feldspat
feinschuppige Plättchenstruktur
sehr große innere Oberfläche
Wichtig in Keramik, Ziegel, Papierindustrie
Beispiel: Kalkstein CaCO₃ (Calcit)
Aussehen: Hellgrau bis beige, dicht oder grobkörnig
Reagiert mit Salzsäure
Sulfatgestein CaSO₄·2H₂O
Aussehen: Weiß bis grau, weich, oft faserig oder tafelig
Entsteht durch Verdunstung salzhaltiger Gewässer
Anwendung: Bauindustrie, Medizin
Beispiel: Steinsalz NaCl
Aussehen: Farblos bis weiß, würfelig, durchsichtig
gut spaltbar
Beispiel: Hämatit Fe₂O₃
Aussehen: Rötlich bis schwarz, metallischer Glanz
Eisenoxid, Haupt-Eisenerz
Sehr hart, färbt rot
Verwendung: Stahlherstellung
Summenformel: CaCO₃
Aussehen: Farblos bis weiß aber oft verunreinigt, perlmuttglänzend, gut spaltbar
Hauptbestandteil vieler Sedimentgesteine
Reagiert mit HCl (aufbrausend)
Definiere Gesteine und unterscheide Festgestein und Lockergestein
Gesteine = Aggregate aus verschiedenen Mineralen
Ausnahmen:
− Monomineralische Gesteine (Steinsalz, Gips, Kalk, Quarzit)
− nichtkristalline Substanzen (amorph, z. B. vulkanisches Glas)
− organische Substanzen (Kaustobiolithe wie Torf, Kohle)
Festgesteine: Minerale sind verzahnt miteinander verwachsen bzw. durch ein Bindemittel verbunden (z. B. Sandsteine, Granit, Kalk)
Lockergesteine: Minerale oder Gesteinsbruchstücke sind nicht verbunden (Sand, Kies)
Unterscheide natürliches Gipsgestein, Anhydritbinder und REA-Gips
Gips ist ein wasserhaltiger schwefelsauerer Kalk
Natürliches Gipsgestein: Sedimentgestein aus Calciumsulfat-Dihydrat (CaSO₄·2H₂O), wird durch Abbau in Gipslagerstätten gewonnen.
Anhydrit: Natürlich vorkommendes Calciumsulfat ohne Kristallwasser (CaSO₄); entsteht durch Austrocknung von Gips in geologischen Prozessen.
Anhydritbinder: Industriell hergestellter Bindemitteltyp auf Basis von Anhydrit, der z. B. durch Brennen von Gips oder technischer Anhydritgewinnung produziert wird.
REA-Gips: Technisch gewonnener Gips (CaSO₄·2H₂O) aus der Rauchgasentschwefelung in Kraftwerken; chemisch wie natürlicher Gips, aber industrielles Nebenprodukt.
Wie entsteht Gips?
Natürlich:
Entsteht durch Eindampfen von Meerwasser in warmen, flachen Meeren
Ausfällung von Calciumsulfat bei hoher Salzkonzentration
Ablagerung in Schichten → Bildung von Gipsgestein, Auskristallisation von übersättigten wässrigen Lösungen vor 240 Millionen Jahren
Technisch (z. B. REA-Gips):
Entsteht bei der Rauchgasentschwefelung in Kraftwerken
Schwefeldioxid wird mit Kalk reagiert → Gips als Nebenprodukt
-> Durch die geologische Vorgeschichte unterscheiden sich die Gipsgesteine in ihrem Reinheitsgrad sowie in ihrer Farbe und ihrem Gefüge (feinkörnige Strukturen, tafelige Platten, spätig und blättrig, faserige Aggregate)
Welche positiven und negativen Eigenschaften hat Gips?
Positive Eigenschaften
Weniger positive Eigenschaften
Schnelles Erstarren
Geringfügig wasserlöslich (nicht im Außenbereich)
Vergrößert beim Abbinden das Raumvolumen um ca. 1 %
Nicht mit hydraulischem Kalk oder Zement kombinierbar (Gefahr von Ettringitbildung) (starke Volumenvergrößerung)
Keine ausgeprägte Schwindneigung – keine Zuschläge nötig
Gute Feuerschutzwirkung durch leichte Wasserabgabe
Neutral gegenüber Stahl – kein Rostschutz erforderlich
Vielzahl an Fertigteilen verfügbar
Gute Haftung am Putzträger
Gute bauphysikalische Eigenschaften
Ästhetisch ansprechend
Skizziere den Kreislauf von Baugips
Reaktionsprodukt ist von der Brenntemperatur abhängig
Nenne Verwendungsformen von Gips
Fertigspachtel, Elektrikergips
Gipsputz
Gipskartonplatten
Zahntechnik
-> Gipsbinder oft als Ausgangsprodukt
Wie kann man Gips-Trockenmörtel unterscheiden und welche Zusatzstoffe kann er haben?
Unterscheidung nach Bindemittelgehalt:
Gips-Putztrockenmörtel (B1): min. 50 % Gipsbinder als aktives Hauptbindemittel und max. 5 % Baukalk (Calciumhydroxid)
Gipshaltige Putztrockenmörtel (B2): max. 50 % Gipsbinder als aktives Hauptbindemittel und max. 5 % Baukalk.
Gipskalk-Putztrockenmörtel (B3): B1 oder B2 mit mehr als 5 % Baukalk.
Gipsleicht-Putztrockenmörtel (B4, B5, B6): Trockenrohdichte < 1.000 kg/m³
Gips-Trockenmörtel mit erhöhter Oberflächenhärte (B7)
Dünnlagenputz (C6)
Gips-Flächenspachtel (C7)
Zusatzstoffe:
Quarzsand, gebrochener Kalkstein, Perlite, Fasern, Pigmente, Baukalk, Abbindeverzögerer, luftporenbildende Stoffe, wasserrückhaltende Stoffe
Wie ist die Beschaffenheit von Rohdichte und Porösität von Gips
Nur ein Teil des Zugabewassers wird in die Festigkeit des Gipsbindern eingelagert. Das restliche Wasser verdunstet und hinterlässt eine Vielzahl von Poren. Deswegen ist die Rohdichte de erhärteten Gipses von der Menge des Zugabewassers (=Wassergipswert) abhängig.
E-Modul (Gips) = 2800 N/mm^2
E-Modul (Gipsbinder) = 5000 N/mm^2
Poren
Porenvolumen bei 50-65Vol.-%
offenporiges Gefüge, relativ große Kapillaren -> schnelles Ausgleichen der Feuchtigkeit
Quellen bis 2M.-%
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl: 4 (feucht), 10 (trocken)
Wie ist das Brandverhalten von Gips?
Baustoffklasse A1: nicht brennbar (DIN4102-1)
keine Rauchentwicklung
kein brennendes Abfallen
-> wird als Schutzschicht für Bauteile verwendet
Rechenbeispiel aus der Vorlesung zu Gips
Ein Gipsbinder (Stuckgips, Dichte ρ0 = 2,7 g/cm³) wird mit einem Wasser-Gips-Wert von 0,7 verarbeitet. Es können bei der Bildung des Dihydrats 21 M-% als Kristallwasser gebunden werden. Das restliche Wasser bildet Kapillarporen.
Wie groß ist das Porenvolumen in 1 dm³ verarbeitetem und erhärtetem Gipsbinder?
Wie groß ist die Porosität?
Berechnen Sie die Trockenrohdichte des erhärteten Gipses.
Warum dürfen Gipsproben bei der Ermittlung der Trockenrohdichte nicht wie andere Baustoffe bei 105 °C getrocknet werden?
Welche Eigenschaften des verarbeiteten Gipses werden durch die hohe Kapillarporosität beeinflusst?
Wie ändert sich (qualitativ) die Porosität, wenn der w/g-Wert auf 0,8 steigt?
Wie groß ist die Ausgleichsfeuchte von Gips (ca., Innenraum)?
w/g=0,7 -> 1g Gips + 0,7g Wasser
davon 0,21g als Kristallwasser gebunden
Restwasser = Porenwasser: 0,7g - 0,21g = 0,49g
Porenvolumen = 0,49cm³ (Dichte 1g/cm³)
Masse von Gips in 1dm³ = 1g/1,7g*1000=588,2g
-> 588,2g * 0,49cm³/g = 288,2cm³
Porösität = Porenvolumen / Gesamtvolumen = 288,2cm³ / 1000cm³ = 28,8%
Trockenmasse = Gips + Kristallwasser = 588,2g + 0,21 * 588,2g = 712,8g
ρ(trocken) = 712,8g / 1000cm³ = 0,713g/cm³
Das Kristallwasser würde auch verdampfen und der Gips zerfällt.
Festigkeit (mehr Poren = schwächer)
Wasseraufnahme / Schwindmaß (mehr Poren = schnelle Feuchtigkeitsaufnahme, mehr Schrumpfen)
Wärmeleitfähigkeit (mehr Poren = weniger Leitfähigkeit, weil Luft isoliert)
mehr Wasser = mehr Kapillarporen
Porösität steigt, Feuchtigkeit sinkt, Wasseraufnahme steigt
Wie groß ist die Ausgleichsfeuchte von Gips im Innenraum?
50-60% relative Luftfeuchtigkeit
Wofür werden Gipskartonplatten genutzt?
Gipswandbauplatten: Bauelemente aus massivem Stuckgips für nichttragende Wände, Schachtwände, Stützenummantelungen
Gipskartonplatten: Wand- und Deckenbekleidung, Montagewände
Herstellung Fertigbauteile
! Eigenschaften sind richtungsabhängig (größere Festigkeit in Längsrichtung, also in Richtung der Kartonfasern)
Was ist ein Calcium-Sulfat-Estrich?
= Anhydritestrich
Ein Estrich ist eine verlegereife Ausgleichsschicht auf dem Rohboden, die als Unterlage für Bodenbeläge dient oder direkt genutzt werden kann.
Gute Verarbeitbarkeit (lange offene Zeit, selbstverlaufend bei Fließestrichen)
Geringe Schwind- und Quellneigung
Hohe Maßhaltigkeit (kaum Rissbildung)
Schnelle Festigkeitsentwicklung
Glatte Oberfläche
Nicht dauerhaft feuchtebeständig → nicht geeignet für Nassräume (z. B. Duschen)
Empfindlich gegen Nässe → Abdichtung erforderlich
Erhärtung durch Trocknung, nicht durch chemische Reaktion mit Wasser wie bei Zement
Selbstnivellierender Fließestrich
Werkseitig fertig vorgemischter Trockenmörtel wird mit Wasser gemischt, durch den Förderschlauch transportiert und ausgegossen. Vorher wird ein entsprechender Unterbau gelegt.
Fertigteilstrich
Einsatz überall dort, wo der Zeitfaktor bzw. geringe Masse eine besondere Rolle spielt und/oder wo man nicht mit Nass-Estrichen arbeiten will (z.B. in der Altbausanierung).
Fertigteilestriche eignen sich auch zur Kombination mit Fußbodenheizungen.
Unterscheide hydraulische, nicht-hydraulische, latent-hydraulische Bindemittel und Puzzolane.
Nicht-hydraulische Bindemittel: Härten nur an der Luft durch Aufnahme von CO₂ und/oder H₂O und sind nicht wasserbeständig.
Hydraulische Bindemittel: Härten mit Wasser sowohl an der Luft als auch unter Wasser und sind wasserbeständig.
Latent-hydraulische Bindemittel: Härten nur in Kombination mit Anregern (z. B. Ca(OH)₂) und Wasser, sind dann wasserbeständig.
Puzzolanische Bindemittel: Enthalten reaktives SiO₂ und härten nur in Gegenwart von Ca(OH)₂ und Wasser, wobei CSH-Phasen entstehen.
Wie wird Kalk verwendet?
Skizziere den Kreislauf von Kalk als Baustoff.
Wie werden Luftkalke hergestellt?
1. Brennen
Erhitzt man Calciumcarbonat auf ca. 1.000 °C, zerfällt er unter Bildung von Calciumoxid und Kohlendioxid. Zur Herstellung von Luftkalk wird möglichst reiner Kalkstein mit ca. 97 % CaCO3-Gehalt verwendet.
CaCO₃ → CaO + CO2 (Kalkstein → gebrannter Kalk + Kohlendioxid)
2. Löschen
Calciumoxid, auch Branntkalk genannt, setzt man mit Wasser um, wobei Calciumhydroxid (Kalkhydrat) oder Löschkalk entsteht.
CaO + H₂O → Ca(OH)2 + 1150 J/g (Branntkalk + Wasser → Kalkydrat)
3. Erhärten (Karbonatisierung)
Calciumhydroxid wandelt sich durch Aufnahme von Kohlendioxid (CO2) und Abspaltung von Wasser (H2O) wieder in Calciumcarbonat CaCO3.
Ca(OH)₂ + CO₂ + H₂O → CaCO₃ + 2H2O (Kalkhydrat + Kohlensäure H₂CO₃ → Kalkstein + Wasser)
In der Luft ist nur ca. 0,03 % Kohlendioxid enthalten. Die Umwandlung von Kalkhydrat zu Calciumcarbonat verläuft daher sehr langsam. Karbonatisierung einer 2 cm dicken Putzschicht dauert ca. 1 Jahr.
Welche Einflüsse spielen bei der Erhärtung von Luftkalk eine Rolle?
Wie werden hydraulische Kalke hergestellt? Gibt es auch natürliche hydraulische Kalke?
Mergel / natürlicher Kalkstein
zu 20% in Zement
Rohstoffe:
Kalkstein mit Tonanteil (5–20 %) (SiO², Al²O³)
Brennen:
Bei ca. 900–1100 °C im Kalkofen
Tonmineralien reagieren mit Kalk zu hydraulischen Verbindungen
Löschen:
Mit Wasser → Bildung von Kalkhydrat (Ca(OH)₂)
Vermahlen:
Zu feinem Pulver, das als hydraulischer Kalk verwendet wird
Erhärtung:
Reagiert mit Wasser → bildet CSH-Phasen (wasserbeständig)
Erhärtet an Luft und unter Wasser
Was sind Puzzolane?
Puzzolane sind feinkörnige, silikatische oder silikatisch-aluminatische Stoffe, die selbst keine Bindekraft besitzen, aber in Gegenwart von Calciumhydroxid (Ca(OH)₂) und Wasser zu CSH-Phasen reagieren und somit festigkeitsbildend wirken.
Herstellung:
Vulkanische Aschen, Tuffe → gemahlen
Künstlich:
Industrielle Nebenprodukte wie Flugasche, Silicastaub, Hüttensand
Kalzinierung tonhaltiger Materialien (z. B. Metakaolin durch Brennen von Kaolinit)
Zusatz zu Zement (zur Verbesserung von Dauerhaftigkeit)
Nachhaltiges Bauen (Reduktion von CO₂-Emissionen durch geringeren Klinkeranteil)
Reagieren mit Ca(OH)₂ zu stabilen CSH-Phasen
Wasserbeständig, wenn hydraulisch aktiviert
Langsamer Festigkeitsaufbau, aber hohe Endfestigkeit
Dichtes Gefüge, gute Sulfat- und Frostbeständigkeit
Reduzieren Porenraum, verbessern Dauerhaftigkeit
Umweltfreundlich, da oft Recyclingmaterialien genutzt werden
Beispiel: Trass
natürliches Puzzolan aus vulkanischem Tuffstein
besteht aus Kieselsäure, Tonerde, Wasser
reagiert mit Calciumhydroxid nach einem langen Erhärtungsprozess zu einer zementsteinähnlichen Verbindung
für alle Mörtelanwendungen geeignet
Woraus besteht Beton?
Definition: Beton ist ein Baustoff, der aus Zement, Wasser, Sand und Kies oder Schotter (65%) besteht.
Zement als Bestandteil: Der Zement im Beton wirkt als Bindemittel, das Sand und Kies zusammenhält.
Lastabtrag über das Korngerüst - Last liegt auf dem Material mit höherem E-Modul
Wie wird Zement hergestellt? Skizziere den Ablauf.
Kalkstein CaCO₃: 80%
besteht aus CaO und CO²
Ton: 20%
besteht aus SiO², Metalloxide, H²O
Sekundärrohstoffe: Quarzsand, Klärschlamm, Flugasche,…
Abbau des Rohschotters im Steinbruch
Homogenisierung und Vermahlen zu Rohmehl:
Die gemischten Rohstoffe werden in Mühlen (z. B. Kugelmühle) zu feinem Rohmehl gemahlen.
Ziel: Gleichmäßige chemische Zusammensetzung (Homogenität) für eine kontrollierte Reaktion im Ofen.
Dabei Trocknung durch Abwärme
Der Ofen ist ca. 60–100 m lang und besteht aus mehreren Temperaturzonen:
Trocknungszone:
Entfernung von Restfeuchte
Calcinierzone (Entsäuerung):
Bei ca. 850–900 °C wird Calciumcarbonat (CaCO₃) zu Calciumoxid (CaO) und CO₂ gespalten:
CaCO₃ → CaO + CO₂
Sinterzone:
Bei ca. 1450 °C reagieren die Bestandteile flüssig miteinander zu einem neuen Mineral
Es entstehen Klinkerphasen (z. B. Alit, Belit), die später für die Festigkeit des Zements verantwortlich sind.
Der dabei entstehende feste Stoff heißt Zementklinker
siehe Hauptklinkerphasen unten
Der abgekühlte Zementklinker wird mit Gips (CaSO₄) (zur Steuerung der Erstarrung) in Mühlen fein gemahlen.
Ergebnis: Zementpulver
Chemische Reaktion von Zement mit Wasser → Bildung von Calcium-Silikat-Hydraten (CSH) = Hauptverantwortlich für Festigkeit
exotherme Reaktion -> Hydratationswärme
Anmachen der Zementkörner zu Zementleim
Ansteifen und Erstarren zu Zementgel
Erhärten zu Zementstein
Nach ausreichender Hydratation ist der Beton fest und trägt Lasten.
Beton wird in Festigkeitsklassen (z. B. C25/30) eingeteilt.
Begriff
Definition
Zement
Hydraulisches Bindemittel, aus Klinker und Gips
Rohmehl
Feines Pulver aus gemahlenen Rohstoffen
Calcinierung
Thermische Entsäuerung: CaCO₃ → CaO + CO₂
Sinterung
Teilverflüssigung der Mischung bei ~1450 °C – Bildung von Klinker
Zementklinker
Rohstoff für Zement nach dem Ofenprozess
Frischbeton
Verarbeitbarer, noch nicht erhärteter Beton
Hydratation
Reaktion von Zement mit Wasser – Bildung von Festigkeit
Festbeton
Erhärteter, tragfähiger Beton
Welches sind die 5 Hauptzementarten?
Wie unterscheidet man Zemente?
CEM I: Portlandzemente
CEM II: Portlandkompositzemente
CEM III: Hochofenzemente
CEM IV: Puzzolanzemente
CEM V: Kompositzemente
N: übliche Anfangsfestigkeit
R: hohe Anfangsfestigkeit
Festigkeit hängt vom Mahlgrad, der Zusammensetzung und der Wasserzugabe ab
Wofür braucht man Nebenbestandteile?
Welche gibt es und wie wirken sie im Zement?
Funktion
Beschreibung
Verbesserung der Verarbeitbarkeit
Feinere Nebenbestandteile können die Kornverteilung verbessern und so die Konsistenz (Verformbarkeit) des Betons positiv beeinflussen.
Optimierung der Zementeigenschaften
Sie können z. B. das Wasserbindevermögen oder die Wärmeentwicklung während der Hydratation beeinflussen.
Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung
Durch Zugabe natürlicher oder industrieller Nebenbestandteile wird Klinker ersetzt, was den CO₂-Ausstoß reduziert.
Wirtschaftlichkeit
Günstigere Materialien senken die Herstellungskosten des Zements.
Bsp.: Calciumsulfat legt eine Schutzschicht um Zementkörper, damit die Erstarrung verzögert wird.
Zusätzlich werden angefügt:
• Zement mit niedriger Hydratationswärme (LH-Zement)
• Zement mit hohem Sulfatwiderstand (SR-Zement)
• Zement mit niedrigem wirksamen Alkaligehalt (NA-Zement)
• Zement mit frühem Erstarrungsbeginn (FE-Zement) • Zement mit schnellem Erstarrungsbeginn (SE-Zement)
• Zement mit erhöhtem Anteil an organischen Zusätzen (HO-Zement)
Wie funktioniert die Benennung von Zementen?
1. Hauptzementart: CEM I bis CEM V
(in allen Zementen ist als ein Hauptbestandteil Portlandzementklinker K enthalten)
2. Hinweis auf die Menge der weiteren Hauptbestandteile.
Es gibt die Anteilsbereiche: A (geringer Anteil), B (mittlerer Anteil), C (hoher Anteil)
3. Art des weiteren Hauptbestandteils: S, D, P, Q, V, W, T, L, LL, (M)
4. Festigkeitsklasse: 32,5; 42,5; 52,5 und Erhärtungsgeschwindigkeit: R (rapid), N (normal)
5. Besondere Eigenschaft: LH, SR, NA, FE, SE, HO
Beschreibe den Wasseranspruch von Zement.
hängt ab von Mahlfeinheit und Korngrößenverteilung
optimaler Wasser/Zement-Wert = 0,4
Zement neigt aufgrund seiner höheren Dichte zum Sedimentieren, an der Oberfläche bildet sich eine Wasserschicht (“Wasserabsondern” oder “Bluten”)
zu viel Wasser: Überschusswasser bildet Kapillarporen
gute Wassermenge: Zementpartikel hydratisieren vollständig, das gesamte Zugabewasser wird chemisch gebunden
zu wenig Wasser: Zementpartikel hydratisieren nur in den äußeren Schichten
Hier eine Übersicht über Betonzusatzstoffe.
natürliche Puzzolane: Trass
künstliche Puzzolane: Flugasche, Silicastaub
Wirkung: enthalten reaktionsfähige Kieselsäure SiO², tragen zur Erhärtung bei, weil sie mit Ca(OH)² (entsteht bei der Hydratation von Zement) zu zementsteinähnlichen Erhärtungsprodukten (CSH-Phasen) reagieren
Verbrennungsrückstand aus Elektrofiltern in Steinkohlekraftwerken
leisten Beitrag zur Betonfestigkeit einschließlich Nachhärtung
Füller-Effekt, da ähnlich zu Zementkörnung
aus gemahlenem, vulkanischem Tuffstein
reagiert mit Calciumhydroxid zu zementsteinähnlichen Verbindung
Beton wird dichter, widerstandsfähiger, wirkt Kalkausblühungen entgegen, weniger Hydratationswärme
SiO²-haltige reaktionsfähige Stäube
wirkt festigkeitssteigernd, verbesserte Klebewirkung, Erhöhung Druckfestigkeit und Wasserundurchlässigkeit, Frostwiderstand
Beachten: sehr hoher Wasseranspruch, teuer, 5-15% des Zementgewichts
Zuletzt geändertvor 12 Tagen