Beratung
Ullmann 2019
Beratung lässt sich als freiwillige, kurzfristige, oft nur situative, soziale Interaktion zwischen Ratsuchenden und Berater charakterisieren, mit dem Ziel im Berartungsprozess eine Entscheidungshilfe zur Bewältigung eines aktuellen Problems durch Vermittlung von Informationen und/oder Einüben von Fertigkeiten gemeinsam zu erarbeiten —> Ziel ist Selbststeuuerungs und Handlungskompetenz
Beratung ist die Bezeichnung für die Erteilung von Entscheidungs- und Orientierungshilfen durch ausgebildete Fachkräfte in Einzel- oder Gruppengespröchen mit dem Ziel, die Selbststeuerungsföhigkeit und Handlungskompetenz des Ratsuchenden zu verbessern. (Fröhlich 2000)
Pädagogische Beratung
Resilienz
engl. resilience = Widerstandsfähigkeit, Spannkraft, Elastizität
= psychische Widerstandsfähigkeit von Kindern ggü. biologischen, psychologischen und
psychosozialen Entwicklungsrisiken (WUSTMANN SEILER 2021)
Vulnerabilität
= erhöhte Bereitschaft/ Disposition bei Belastungen psychische
Krankheiten zu entwickeln (Wustmann/ Seiler 2020)
oder Verwundbarkeit/ Verletzbarkeit einer Person ggü. äußeren Einflussfaktoren
Bzw. Gegenteil von Resilienz
Risikofaktoren/Stressoren
Merkmale, die Krankheiten begünstigen, Risiken erhöhen und die Entwicklung hemmen können - kein Kausalzusammenhang
keine Determinanten von Störungen aber Erhöhung der Wahrscheinlichkeit von Störungen
Auch Umweltbedingungen gemeint
Unterscheidung:
familiär: negatives Interaktion- und Modellverhalten der Eltern, Konflikte der Eltern, familiäre Gewalt - v.a. in Kindheit präsent
sozial: Schule, Peers, Subkulturen - v.a. in Jugend relevant
traumatisches Erlebnis = extreme Form von
Risikoeinflüssen
(Wustmann Seiler 2021)
Vulernabilitätsfaktoren
= biologische/psychologische Merkmale des Kindes
o primär: ab Geburt (genetische Disposition,
Geburtskomplikationen)
o sekundär: durch Umwelt erworben (unsichere Bindung)
Schutzfaktoren/Schutzmerkmale
Prävention
Frühförderung
(Kulturelle Teilhabe)
(Kulturpädagogik)
(Kulturelle Bildung und ästhetisches Lernen und ästhetische Erfahrung)
Kulturelle Bildung:
Ist ein Bestandteil der Allgemeinbildung, die mithilfe kulturpädagogischer Methoden (s. Handlungsfelder) erworben wird (Fuchs 2013)
(Interkulturelle Bildung)
(Interkulturelle Kompetenz)
Migration
Migration = länger- oder kurzfristige Wanderungsbewegungen von Individuen oder Gruppen
aus ökonomischen, familiären oder humanitären Gründen
(BILLMANN-MAHECHA/TIEDEMANN 2018)
Mensch mit Migrationshintergrund
Mensch mit Migrationshintergrund = Personen, die dt. Staatsbürgerschaft nicht durch Geburt
besitzen oder mind. einen Elternteil haben, auf das dies zutrifft (STAT. BUNDESAMT 2024)
Geflüchteter/Flüchtling
(Geflüchtete/r) Flüchtling = Person, die unfreiwillig ihre Heimat aufgrund von (begründeter
Befürchtung) vor persönlicher Verfolgung aufgrund von Rasse/ Ethnie, Religion, Nationalität,
Zugehörigkeit von bestimmten sozialen Gruppen, politischer Überzeugung, verlassen hat
(Genfer Flüchtlingskonvention 1951)
Vorsicht: Begriff ist umstritten, da dadurch die Person etikettiert wird als vorrangig flüchtig
Gründe sind immer individuell und vielschichtig!
Nonrefoulement-Prinzip = verbietet Ausweisung, Auslieferung, Rückschiebung von
Menschen, die im eigenen Land bedroht sind (Schutzbefohlene)
(Flucht, Migrant:in, Ausländer, Autochton, Gruppen von Menschen mit MH)
Rassismus
Bilingualität
= neben seiner Muttersprach/ Erstsprache noch eine Weitere zu sprechen (Leyendecker 2019)
viele SuS müssen eine Zweitsprach erlernen, um am Unterricht und gesell. Leben teilzunehmen
(Institutionelle Diskriminierung)
MSD
Sozialisation (und Erziehung)
Resonanz
Dialektik von Resonanz und Entfremdung (bedingen sich gegenseitig)
Entfremdung
Primäre, sekundäre, tertiäre Resonanzbenachteiligung
(Ellinger, Kleinhenz 2022)
Sozio-ökonomische GL
= zeigt sich in finanzieller Notlage/Arbeitslosigkeit
oft keine Kapazität für Resonanzerfahrungen, aufgrund finanzieller Sorge
Absolute, relative, gefühlte Armut
Äußere/Innere Armut
Sozio-kulturelle GL
= Zugehörigkeit zu verschiedenen (bildungsfernen) Sozialmilieus (Unterscheidung nach
Lebensweisen), Kinder mit Migrationshintergrund
(Ellinger/Kleinhenz 2022)
Sozio-emotionale GL
= Zielgruppe:
o traumatisierte Kinder (kann auch unabhängig von Familie sein à auch Ver-
bidnung zu Migartion)
o Kinder aus Risikofamilien
Risikofamilie
Ellinger 2013:
= Kumulation verschiedener Risikofaktoren z. B.:
o Verlust eines Elternteils; Scheidung/ Alleinerziehend à innerfamiliäre Probleme
o Hohe Kinderzahl & häufig schlecht ausgestattete Wohnungen (anregungsarm)
o Suchtproblematik & Abhängigkeiten
o Chronische Krankheit eines Familienmitgliedes (auch psychisch)
o Hohe Schulden, niedrige berufliche Positionen → häufiger Armut
o Migrationshintergrund (auch Fluchterfahrungen)
Defizitäre Sprachkultur → wirkt sich auf Sprachentwicklung aus
o Sehr junge Eltern und/oder niedriger Bildungsstand
o wohnen in typischen Stadtgebieten
o feindselige Haltung ggü. Schule
Sozio-physio-emotionale GL
= soziale Vergleiche, Anderssein bzgl. Alter, Krankheit, Geschlechts, Behinderung, die be-
lasten können (z.B. auch WHO Impairment, Activation, Participation)
ca. 8,7 Mio. Menschen in Deutschland mit anerkannter Behinderung
Impairment/Disability
Activity/Participation
Einteilung nach ICIDH (1980) -> heute ICF-Modell
Impairment = körperliche Schädigung
Funktionsstörung auf organischer Ebene
Beispiele: genetische Schäden, Syndrome, Lähmungen, geistige/ körperliche Behinderungen
Disability = alle Einschränkungen der Fähigkeiten, individuelle Unzulänglichkeiten,
Verhaltensauffälligkeiten
können Folgen des Impairments sein, müssen aber nicht
Funktionsstörung auf personaler/ psychologischer/ pädagogischer
Ebene
Habitus
= dauerhaft verinnerlichte Muster des Wahrnehmens, Denkens und Han-
delns, welche die Art und Weise prägen, wie Menschen sich selbst und die
Welt wahrnehmen (Bourdieu 1974)
typische Gedanken, Warnehmung, Handlungen
Hintergrund (Bordieu)
Menschen gehören sozialen Gruppen an; Gruppen sind zueinander hierar-
chisch geordnet; Ziel einer sozialen Gruppe ist den Abstand zur niedrigeren
Gruppe in Rangfolge zu vergrößern → Man übernimmt automatisch im Sozi-
alisationsprozess (unbewusst) jeweiligen Habitus
Habituelle Distanz
Resonanzblockaden in Schule:
o habituelle Distanz = fehlendes habituelles Passungsverhältnis; unter-
schiedliche Lebenswelten (Beziehung leichter durch habitueller Nähe
= ähnlicher Erfahrungshorizont, Ansichten, Werte)
o implizite Regeln der Schule aus Familie und Umfeld nicht bekannt
o bürgerliche Orientierung der Institutionen (unterschiedliche Plausibili-
täten; Auswahl des Schulstoffs, Verhaltensregeln usw.)
o implizite Normalitätsvorstellungen der Lks (Abwertung von anderen
Realitäten, die von SuS als Normalität angesehen werden können)
o Lehrereinschätzung der Potentiale von Kindern milieuspezifisch ver-
zerrt (vgl. Stereotype, usw.)
(Atmosphäre/Klima)
Ellinger/Kleinhenz 2022
Persönlichkeit
(Intergenartionaler Deprivationszirkel)
(Intuitionsfähigkeit)
(Motivierungsfähigekit)
Lernschwierigkeiten
ICD 11, Ellinger 2024, Heimlich 2022/2016
ICD-11:
= Schwierigkeiten oder BEdarf an Untertsützung beim Lernen
Ellinger 2024:
= Von Lernschwieriegkeiten spricht man mit Blick auf partielles Versagen bzw. Vorübergehende Probleme im schulischen Lernen.”
Auslöser: Angst, wiederkehrende Minderleistung in einem Fach
Ursachen: Abgelenktsein, Rechtschreibprbleme oder fehlende Übungsbereitschaft
können jeden Lernenden betreffen
Heimlich 2022:
“Lernschriegkeiten sind Ausdruck erschwerter Lebens- und Lernstituationen”
/ Ergeben sich an Anforderungsschwelle zwischen vorhandenen Fähigkeiten & Fertigkeiten und zu erwerbenden.” (Heimlich 2016)
Allgemeine (können jeden betreffen; selbst zu überwinden)
Gravierende (Allgemeine können sich ohne Fö manifestieren —> Überwindung gravierender nur mit Hilfe/Sopäd Föbedarf)
Unabhängig von Intelligenz
Vorteil: alle Lebenslagen auch außerschulisch, nicht defizitorientiert sondern Kompetenz- und entwicklungsorientiert (im Gegensatz zu Lernbeeinträchtigungen), ökologische Sicht, alle Menschen
Lernstörungen
ICD 11/10
Ellinger 2024
“Lernentwicklungsstörungen werden diagnostiziert, wenn im Bereich Lesen, schriftlichen Ausdruck und Rechnen die Leistungen erheblich beeinträchtigt sind, das Kind sonst aber im durchschnittlichen Bereich liegt.”
ICD-10: “Umschriebene Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten” (z.B. Rechenstörung, Lese-Rechtschreibstörung)
klinisch-diagnostischer Begriff
Kein direkter Zsmh mit Intelligenz
“Klassifizierbare und diagnostizierbare Einschränkungen in schulischen Fertigkeiten, die z.T aus manifestierten Lernschwierigkeiten erwuchsen.”
nicht zwangsläufig Intelligenzminderung
Klinisch-diagnostischer Begriff (standardisiert)
Sonderpädagogisches Föbedarf falls an allgemeiner Schule nicht überwunden werden können.
Lernhemmung (+ Lernschwäche)
markieren Punkte im Lernprozess bei denen wiederstandsfreies Lernen kurzzeitig nicht möglich ist
Ziel ist es selbstständiges Lernen innherlab kurzer Zeit wieder zu ermöglichen.
Lernschwäche:
Oft umgangssprachlich verwendet (z.B, für LRS)
diffus/wenig greifbar/Unwissenschaftlich
Aber gut: vorsichtiger Begriff (nicht so drastisch)
Lernbehinderung
Kobi 1980:
“Chronisch und durchgehend niedriges schulisches Lernniveau”
erhebliches Schulleistungsversagen (in mehr als 1 Fach für mehr als 2 Schuljahre)
Intelligenzminderung (kleiner 85)
Schulorganisatorischer/administrativer Begriff —> SGB III Art 19: Leistungen für Teilhabe und Rehabilitation (Behindertenstatus)
Begriff wurde abgelöst!!! (Ellinger 2024)
Stigmatisierend, selektierend (Exklusion), defizitorientiert (Schulbversgen)
Ähnlich diskriminierend wie Hilfsschüler
Nicht in gängigem Klassifikationssystem
Personenbezogene Sicht
Endgültig
Gut:
Verdeutlich dringlichkeit, hoher Bekanntheitsgrad, Grundlage für Ressourcen
Lernbeeinträchtigung
Sonderpädagogischer Förderbedarf
SuS im Förderschwerpunkt Lernen/Sondertpädagogischer Förderbedarf im Schwerpunkt Lernen
(Pädagogik des Lernens s. Mindmap)
SuS im Förderschwerpunkt Lernen/Sonderpäagogische Förderbearf im Schwerpunkt Lernen: KMK 1999
Sonderpädagogisches Förderbedarf ist bei Kindern und Jugendlichen gegeben, die in ihrer Lern- und Leistungsentwicklung so erheblichen Beeinträchtigungen unterliegen, dass sie auch mit zusätzlichen Lernhilfen der allgemeinen Schule nicht ihren Möglichkeiten entsprechend gefördert werden können.”
(Ki und Ju mit Beeinträchtigungeb des Lern- und Leistungsverhaltens, insbesondere des schulischen Lernens.)
Bzw. “Kinder und Jugendliche, die in ihrer Lern- und Leistungsentwicklung so erheblichen Beeinzträchtigungen unterliegen, dass sie auch mit zusätzlichen Lernhilfen an allgemeinen Schulen nicht gefördert werden können.
Insgesamt:
schulorganisatorischer Begriff
Ablösung Sonderschulbedürftigkeit
Beeinflusst durch Engl. Special needs Education
Kritik Gut:
anerkannt auch rechtlich
Förderorientiert
Unabhängig von Förderort
Kritik schlecht:
Begiff wird durch sich selbst definiert
Erziehung
Lernen
Ellinger 2022
Lernen als lebenslanger Prozess, indem die Menschen „… sich unablässig
zentrale Fähigkeiten, Kenntnisse und Einstellungen über Lernprozesse aneignen.“
o Diese Lernprozesse „… werden pädagogisch angestoßen und müssen womöglich
auch begleitet, korrigiert und gewissermaßen sogar überwacht werden.“ ->
konkrete erzieherische Situation nötig und evtl. sogar Erzieher, die Lernhilfe
leisten.
o Mögliche Sichtweise: Lernprozesse = Erziehungsprozesse (in Anlehnung an
Prange und Strobel-Eisele 2006).
Soziale Ungleichheit
(Nicht in Zsmf aber bei Magdalena)
Meint die gesellschaftlich verankerten Formen der Begünstigung und Bevorrechtigung einiger und der Benachteiligung und Diskriminierung anderer (Krechel 2001)
Subsidaritätsprinzip (eher München)
Förderung zuerst an Regelschule
Hilfe zur Selbsthilfe
Aufgaben und Verantwortlichkeiten sollten möglichst auf der kleinsten, effektivsten Ebene wahrgenommen werden, bevor höhere Instanzen einspringen. Dies bedeutet, dass staatliches Handeln nachrangig ist, wenn Individuen, Familien oder Gemeinschaften selbstständig Aufgaben erfüllen können.
Spezifisch auf Bayern bezogen
S. Hilfesysteme
S. Beratung, MSD
Zuletzt geändertvor 4 Tagen