Erkläre die Pathophysiologie bei Atemnot
Atemnot (Dyspnoe) entsteht durch ein Ungleichgewicht zwischen dem respiratorischen Bedarf und der Fähigkeit des Organismus, diesen zu decken.
Auslöser können sein:
gesteigerter Atemantrieb (z.B. Hyperkapnie, Metabolische Azidose) mit gesteigerter Atemarbeit,
eingeschränkte Lungenmechanik (z.B. Obstruktion, Lungenödem),
beeinträchtigte Atemmuskulatur
kardiale Ursachen (z.B. Linksherzinsuffizienz).
Missverhältnis führt zur Aktivierung von Chemorezeptoren und Mechanorezeptoren, was subjektiv als Atemnot empfunden wird.
Wichtig: in Lunge selbst -> keine Schmerzrezeptoren;
Atemnot wird durch ein komplexes Zusammenspiel von physiologischen Signalen und zentraler Wahrnehmung erzeugt
Wie geht die Befunderhebung bei Atemnot?
Beobachtung: Hautfarbe (Zyanose), Atemfrequenz, -muster, Einsatz der Atemhilfsmuskulatur, Thoraxbewegungen.
Oberkörper-hochlagerung (wenn Kreislauf stabil) zur Entlastung.
Inspektion: Anzeichen von Traumen, Allergien (Schwellungen), Insektenstichen im Mund.
Auskultation der Lunge: nach Pneumothorax (evtl. abgeschwächtes Atemgeräusch), Rasselgeräusche (Lungenödem, Pneumonie) oder Giemen (Asthma/COPD).
Messungen: Pulsoxymetrie (SpO₂), ggf. Blutdruck und Herzfrequenz, auskultatorische Atemfrequenz.
BGA oder nasale kapnografische Messung, falls verfügbar, zur Beurteilung von Gasverteilung (pO₂, pCO₂) und Säure-Basen-Zustand.
Anamnese: Plötzlicher vs. langsamer Beginn, bekannte Lungenerkrankungen, Allergien, Medikamente, eventuelle Exposition (z.B. Rauchgas).
Differenzialdiagnosen prüfen (Herzinsuffizienz, Lungenembolie, Trauma, Allergie).
Was sind die Battle-Zeichen bei SHT?
Battle-Zeichen sind Hinterhaupt- bzw. Mastoidhämatome nach einem schweren SHT und deuten auf einen Schädelbasisbruch hin.
Typisch ist ein bläulich-rot verfärbtes Hämatom hinter dem Ohr (Mastoid), oft beidseitig.
Weitere Zeichen bei Schädelbasisbruch sind z.B. Liquor- („clear fluid“) aus Ohr/Nase sowie beidseitige periorbitale Hämatome („Brillenhämatom“).
Battle-Zeichen sind ein sicheres Zeichen für eine Schädelbasisverletzung und erfordern höchste Eile bei Diagnostik und Therapie.
Definition SHT und Einteilung
Ein Schädel-Hirn-Trauma (SHT) ist jede Verletzung des Gehirns durch eine äußere Gewalteinwirkung (Sturz, Schlag, Aufprall etc.). Es wird klassifiziert nach Schwere:
Leichtes SHT: GCS 13–15 (z.B. kurze oder keine Bewusstlosigkeit, alltagsfähig).
Mittelschweres SHT: GCS 9–12.
Schweres SHT: GCS ≤8 (Bewusstseinseintrübung, oft >30 Min. Bewusstlosigkeit).
Außerdem unterscheidet man: gedecktes SHT (Haut und Dura intakt) vs. offenes SHT (Schädelknochen und Dura durchtrennt, evtl. Gehirnkittwunde).
Was ist ein Schweres SHT (Definition und Abgrenzung)?
in schweres SHT liegt vor bei einer Bewusstlosigkeit über 30 Minuten oder einem GCS ≤8.
Charakteristisch sind ausgeprägte neurologische Ausfallsymptome und häufig sekundäre Komplikationen (Hirndruck, Hirnschwellung).
Abzugrenzen ist es von einem leichten SHT (Commotio cerebri) mit kurzzeitiger Bewusstlosigkeit (<30 Min., GCS 13–15) und spontaner kompletter Erholung, sowie vom mittelschweren SHT (GCS 9–12).
Wie grenzt sich Orthopnoe von Dyspnoe ab?
Dyspnoe ist allgemeine Luftnot unabhängig von Lage.
Orthopnoe ist ein Spezialfall: Atemnot, die nur in Rückenlage auftritt und sich im Hochlager lindert (z.B. bei Herzinsuffizienz durch Lungenstauung).
Orthopnoe tritt oft erst beim flachen Liegen auf, während Dyspnoe bei jeder Position bestehen kann.
Wie grenzt sich Hypoxie von Ischämie ab?
Hypoxie ist eine verminderte Sauerstoffversorgung eines Gewebes trotz erhaltenem Blutfluss, z.B. durch niedrigen O₂-Partialdruck im Blut.
Ischämie bedeutet reduzierte oder ausgefallene Durchblutung (Perfusion) eines Bereichs, wodurch sowohl Sauerstoff- als auch Nährstoffmangel entsteht.
Ischämie führt immer zu Hypoxie, da kein sauerstoffreiches Blut ankommt, Hypoxie hingegen kann auch bei intaktem Kreislauf (z.B. Höhenflug oder CO-Vergiftung) auftreten.
Wie ist die normale Atemfrequenz bei Erwachsenen, Kindern und Säuglingen?
Erwachsene: ca. 12–18 Atemzüge/min (Ruhebereich).
Kinder (z.B. 6–12 Jahre): etwa 18–30/min (je jünger, desto schneller).
Säuglinge: 30–40/min (Neugeborene sogar bis 50/min).
Wie berechnet man das Atemminutenvolumen?
Das Atemminutenvolumen (AMV) ist definiert als Produkt aus Atemzugvolumen (AZV) und Atemfrequenz (AF).
Formel: AMV = AZV × AF
(z.B. bei 500 ml AZV und 12/min ergibt AMV 6 L/min).
Was ist die Definition von evidenzbasierter Medizin?
Evidenzbasierte Medizin (EbM) bezeichnet die bewusste, explizite und vernünftige Anwendung der besten verfügbaren wissenschaftlichen Evidenz in Kombination mit klinischer Expertise und den Präferenzen des Patienten bei medizinischen Entscheidungen.
Es geht darum, Therapien und Diagnostik auf Grundlage aktueller Forschungsergebnisse fundiert auszuwählen.
Was ist ein Algorithmus und welche Vor- und Nachteile hat er?
Ein Algorithmus ist eine strukturierte Handlungsanleitung die Entscheidungen nach klaren Kriterien vorgibt.
Vorteile: Standardisierte und effiziente Versorgung, Reduktion von Fehlern, schnelle Orientierung auch für wenig erfahrene Helfer, enge Anbindung an evidenzbasierte Leitlinien.
Nachteile: Kann starr sein und individuelle Besonderheiten übersehen; erfordert Schulung und regelmäßige Wiederholung, um nicht blind angewandt zu werden; in komplexen Fällen muss flexibel abgewichen werden. Die korrekte Anwendung erfordert Übung
Welche Evidenzklassen gibt es? Welche ist die höchste?
Mit Hilfe von Evidenzklassen erfasst man in der Medizin die wissenschaftliche Aussagefähigkeit klinischer Studien.
Man unterschiedet die Evidenzklassen Ia bis V. Je höher die Evidenzklasse einer Studie, desto breiter ist ihre wissenschaftliche Basis. Studien der Klasse Ia haben die höchste Evidenz, Studien der Klasse V die geringste.
Beschreibe die Evidenzklassen
Klasse Ia: Evidenz durch Meta-Analysen von mehreren randomisierten, kontrollierten Studien.
Klasse Ib: Evidenz aufgrund von mindestens einer randomisierten, kontrollierten Studie.
Klasse IIa: Evidenz aufgrund von mindestens einer gut angelegten, jedoch nicht randomisierten und kontrollierten Studie.
Klasse IIb: Evidenz aufgrund von mindestens einer gut angelegten quasi-experimentellen Studie.
Klasse III: Evidenz aufgrund gut angelegter, nicht-experimenteller deskriptiver Studien wie etwa Vergleichsstudien, Korrelationsstudien oder Fall-Kontroll-Studien.
Klasse IV: Evidenz aufgrund von Berichten der Experten-Ausschüsse oder Expertenmeinungen bzw. klinischer Erfahrung anerkannter Autoritäten.
Klasse V: Evidenz aufgrund von Fallserien oder mehrerer Expertenmeinungen
Welche Stufen gibt es bei Leitlinien?
Leitlinien (AWMF) werden in S1, S2k, S2e, S3 eingeteilt:
S1: Informell konsentierte Empfehlung (kleine Expertengruppe, kein systematischer Nachweis).
S2k: Konsensbasierte Leitlinie (formalisierter Konsensusprozess, aber ohne systematische Evidenzsuche).
S2e: Evidenzbasierte Leitlinie (systematische Recherche nach Studien, aber ohne formalen Konsensus).
S3: Systematisch evidenzbasierte Leitlinie mit formaler Konsensfindung (höchstes Level).
Definiere Expositions-, Dispositions- und Postexpositionsprophylaxe
Expositionsprophylaxe: Maßnahmen zur Vermeidung oder Verminderung des Kontakts mit Erregern (z.B. Handschuhe, Masken, Impfungen).
• Kontakt mit dem Krankheitserreger wird reduziert (PSA, Desinfektion), Infektionsketten sollen unterbunden werden – Übertragung der Erreger sollen unterbunden werden
• Insbesondere relevant im Rettungsdienst: persönliche Hygiene des Personals, Hygienemaßnahmen am Patienten, hygienische Aufbereitung der benutzen Gegenstände
Dispositionsprophylaxe: Maßnahmen, die die Empfänglichkeit des Körpers gegen Krankheitserreger senken (z.B. Stärkung des Immunsystems, ggf. chemische Chemoprophylaxe, Impfungen, gesunde Ernährung, sportliche Betätigung, gesunde Psyche und genug Schlaf)
Postexpositionsprophylaxe (PEP): Maßnahmen nach bereits erfolgter Exposition, um eine Infektion zu verhindern oder zu mildern (z.B. Hepatitis-B-Immunglobulin, HIV-PEP nach Nadelstich, aktive Impfung, Gabe von Medikamenten)
Welche Erregerklassen gibt es?
Die Hauptklassen von Krankheitserregern sind:
Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen (Einzeller), Helminthen (Würmer) und Prionen.
Bakterien und Viren sind sehr häufige Erreger bakterieller bzw. viraler Infektionen, Pilze können Haut (Dermatophyten) oder Schleimhäute befallen, Parasiten umfassen Einzeller und Würmer, und Prionen sind Proteinaggregate (z.B. Creutzfeldt-Jakob-Erreger)
Was sind ansteckende Pilze?
Ansteckende Pilzerkrankungen sind zumeist Dermatophyten (Faden- oder Fadenpilze) und Hefen, die Haut und Hautanhangsgebilde befallen.
Beispiele sind Fuß- oder Nagelpilz (Tinea pedis/-unguium), Ringelflechte (Tinea corporis) und Hefepilzinfektionen (Candida).
Diese Pilze können von Mensch zu Mensch, Tier zu Mensch oder über Umweltkontakte (Böden, Gegenstände) übertragen werden.
Nenne Gefahren, auf die du bei einem Verkehrsunfall auf der Autobahn treffen kannst
Verkehr: Hohe Geschwindigkeiten, Gegenverkehr, nachrutschende Fahrzeuge, fehlende Rettungsgasse.
Umwelt: Schlechte Sicht (Wetter), Auslaufende Flüssigkeiten (Kraftstoff, Öl), Brand- oder Explosionsgefahr.
Fahrzeuge: Instabile Fahrzeuge (Umsturzgefahr), herabfallende Teile (Airbags, Räder).
Externe Gefahren: Blockaden durch Unfalltrümmer, Sicherungsarbeiten von Leitpfosten oder Straßenbegrenzungen, unvorhersehbares Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer (Gaffer).
Biologische/chemische: Ggf. Gefahrgut (z.B. umgekippte Tanklaster, Aerosole), auslaufende Batteriesäure oder Luftfüllung.
Ordne Schutzstufen nach Erregern zu
Stufe 1: Nicht oder kaum krankmachend (z.B. apathogene Bakterien).
Stufe 2: Mittleres Risiko, einfache Erkrankung, oft Prophylaxe möglich (z.B. Erkältungsviren, wenige Bakterien wie Salmonellen).
Stufe 3: Erhebliche Gefahr (schwere Krankheiten, oft meldepflichtige Erreger wie Tuberkulose, Tollwutvirus, Corona).
Stufe 4: Höchstes Risiko (hochpathogen, oft tödlich, keine Prophylaxe/Therapie, z.B. Ebola-, Marburg-Virus).
Welche Schutzstufe muss bei TBC angelegt werden?
Tuberkulose gehört zu Schutzstufe 3 (hochgefährlich, übertragbar, erhebliche Erkrankung).
Deshalb sind strenge Isolationsmaßnahmen nötig (Schutzstufe 3-Vorkehrungen: Atemschutz, Schutzanzug, Handschuhe, Lüftung).
Was sind sichere Frakturzeichen?
Achsenfehlstellung (abnorme Haltung der Extremität) oder Fehlstellung.
Knochenreibegeräusche (Krepitation) beim Bewegen/Palpieren.
Pathologische Beweglichkeit (Gelenkverlagerung ohne Gelenk).
Abnorme Querbeweglichkeit (frakturierte Teile bewegen sich getrennt).
Sichtbare Knochenfragmente bei offenem Bruch, Knochen durchbohrt Haut.
Voraussetzungen und Ausbildungsstunden für einen Praxisanleiter
Berufsbezeichnung NFS und 2 Jahre Berufserfahrung
300 Stunden zur Fort/Ausbildung zum PAL
anschließend jährliche Fortbildung von mindestens 30 Stunden
Nachweis der persönlichen Eignung: Führungszeugnis und gegebenenfalls weitere Nachweise
Nachweis der Masernimpfung
Was sind die Vorteile und Kontraindikationen für einen Rettungshubschrauber
Vorteile:
Sehr hohe Geschwindigkeit —> kann Patienten direkt in spezialisierte Zentren (Trauma- oder Stroke-Zentrum) —> Transportzeit erheblich verkürzen
flexible Einsatzfähigkeit auch bei unwegsamem Gelände
besonders sinnvoll bei weitem Transportweg, Inselrettung oder schwieriger Straßenlage
Notarzt und erweiterte Ausrüstung an Bord kann der Hubschrauber Patienten direkt in spezialisierte Zentren (Trauma- oder Stroke-Zentrum) transportieren und so die Transportzeit erheblich verkürzen.
Kontraindikationen:
Schlechtes Wetter oder Nacht
enge Landeplätze
eingeschränktes Innenraumvolumen (Patienten- und Materialgewicht begrenzt)
hoher Geräuschpegel; sehr kostenintensiv
Patient darf nicht zu weit oben fliegen aufgrund von Druck, RTH muss aber geographische Gegebenheiten überfliegen z.B. Berge
Was ist der Rautek-Rettungsgriff?
Der Rautek-Rettungsgriff ist eine Technik zum schnellen Retten eines Verunfallten aus beengten Verhältnissen.
Dabei steht der Retter hinter dem bewusstlosen Patienten, fasst mit beiden Armen von hinten unter die Achselhöhlen des Patienten, greift einen seiner Unterarme oder Händen und zieht den Körper vorsichtig hinaus.
So kann der Patient unter gleichzeitiger Stabilisierung von Kopf und Hals mit dem Rumpf ausgestreckt auf den Boden gezogen werden.
Er ermöglicht, eine bewusstlose Person auch aus engen Fahrzeugen oder Gefahrenbereichen sofort zu retten.
Ziele, Indikation und Nachteile von stabiler Seitenlage, Trendelenburg-Lagerung und Oberkörperhochlagerung
Stabile Seitenlage:
Ziel: Freihaltung der Atemwege bei bewusstlosen, aber selbständig atmenden Patienten (Schutz vor Aspiration).
Indikation: Bewusstlosigkeit (GCS 3–8), keine HWS-Verletzung, ausreichende Atmung.
Nachteil: Nicht bei Verdacht auf Wirbelsäulenverletzung, erschwerte Überwachung, assistierte Beatmung.
Trendelenburg-Lagerung (Beckenhochlagerung):
Ziel: Erhöhung des venösen Rückflusses (Vorlast) bei Kreislaufkollaps/Schock (alternativ Oberkörper tiefer als Beine)
Indikation: Hypovolämischer Schock, orthostatischer Kollaps (nur sehr kurz), bauchchirurgische Interventionen, Geburt verzögern.
Nachteile: Verschlechterung von Hirnschwellung und Lungenfunktion (Aspirationsgefahr), bei Linksherzinsuffizienz kontraindiziert
Oberkörperhochlagerung:
Ziel: Erleichterung der Atmung und Entlastung des Herzens (Reduktion der Vorlast und erleichterte Atemmechanik).
Indikationen: Atemnot durch Herzinsuffizienz oder Lungenödem, Asthma bronchiale, nach Herzinfarkt oder andere kardiale Dysfunktion.
Nachteile: Bei schwerem Volumenmangel/Kreislaufversagen nicht geeignet (kann Herzperfusion mindern).
Was ist die Cushing-Trias?
Die Cushing-Trias ist ein klinisches Zeichen einer stark erhöhten Hirndrucksituation.
Drei (Trias) Symptomen:
arterieller Hypertonie (zunehmender systolischer Druck),
Bradykardie (Herzfrequenz sinkt)
pulmonalen Atmungsstörung (Biot-Atmung, Cheyne-Stokes-Atmung)
Dieses Triaszeichen tritt bei massiv erhöhtem intrakraniellen Druck (ICP) (z.B. bei schwerem SHT, Tumor, Hirnblutung) auf.
Was sind Indikationen für eine präklinische Notfallnarkose?
Akute respiratorische Insuffizienz mit massiv erniedrigtem Bewusstsein
Schädel-Hirn-Trauma mit GCS ≤ 8 (Schutz der Atemwege)
Schweres Polytrauma bei fehlender Spontanatmung oder schwerer Hypotonie
Lebensbedrohliche Stoffwechselentgleisung mit fehlender Schutzreflexe.
Jede Situation, in der die Sicherung der Atemwege und Beatmung lebensnotwendig ist
Was ist der Zeitpunkt für eine präklinische Notfallnarkose?
unmittelbar nach Feststellung der Indikation und sobald der Notarzt am Patienten ist und die notwendige Ausrüstung (zwei i.v.-Zugänge, Medikamente, Absaugung, Monitoring) verfügbar ist.
so früh wie möglich, aber erst nach Stabilisierungsmaßnahmen (z.B. Atemwegsfreimachen, Beatmung, Volumengabe) durchgeführt werden, um weitere Hypoxie oder Kreislaufzusammenbruch zu verhindern.
Vergleiche Vakuummatratze mit Spineboard
Vakuummatratze:
Formt sich an Körper des Patienten an
bietet sehr gute Immobilisation und Druckverteilung.
Liegekomfort auf längere Dauer -> Ideal für Transport über längere Distanzen
Nachteile:
relativ schwer
benötigt Zeit zum „Vakuumziehen“
kann bei Undichtheit Luft verlieren
Spineboard:
starres Kunststoffbrett mit vielen Tragegriffen,
röntgendurchlässig
Sehr robust
leicht zu desinfizieren
geeignet als Sofort-Immobilisationsunterlage, Vorteilhaft in engen Situationen
harter, unbequemer Untergrund (Druckstellengefahr)
weniger anatomischer Halt des Körpers
Patient darf nicht lange darauf verweilen
Erkläre das IPPAF-Schema am Thorax
I = Inspektion: Blick auf Thoraxform (Symmetrie, Einziehungen, Verletzungen), Hautkolorit (Zyanose, Ödeme) und Atembewegung (paradoxe Atmung, Rippenatmung).
P = Palpation: Abtasten auf Druckschmerz, Rippenfrakturen (Krepitation), Krepitieren (Subkutanes Emphysem) und Rippenstand.
P = Perkussion: Abklopfen der Lunge: normo-tymphanes Schallbild, verminderte Resonanz (Pleuraerguss, Konsolidierung) oder hyperresonant (Pneumothorax).
A = Auskultation: Abhören beidseits der Lunge: Atemgeräusche (vesikulär, abgeschwächt), Nebengeräusche (Knistern bei Ödem, Giemen bei Bronchospasmus) oder fehlend (Pneumothorax).
F = Funktionskontrolle: Überprüfung der belüftungsabhängigen Symptome: Beobachten der Thoraxbewegung beim Atmen, evtl. SpO₂-Messung und überwachen, ob sich die Atmung nach Interventionen (z.B. Sauerstoffgabe) verbessert.
Erläutere Gütekriterien: Objektivität, Reliabilität und Validität
Objektivität: Unabhängigkeit des Untersuchungsergebnisses vom Untersuchenden. Hohe Objektivität bedeutet, verschiedene Anwender kommen zum gleichen Ergebnis, wenn die Methode klar definiert ist.
Reliabilität (Zuverlässigkeit): Maß der Reproduzierbarkeit bzw. Messgenauigkeit. Eine hohe Reliabilität bedeutet, dass bei Wiederholungsmessung unter gleichen Bedingungen stets sehr ähnliche Ergebnisse erzielt werden.
Validität (Gültigkeit): Gibt an, ob ein Test oder Messverfahren tatsächlich das misst, was es messen soll. Hohe Validität bedeutet, dass die erfassten Werte das Zielkonstrukt korrekt abbilden (z.B. korrekte Diagnose einer Erkrankung).
Was sind C1-Abfälle und wie geht man mit C1-Abfällen um?
C1-Abfälle sind in Deutschland infektiöse medizinische Sonderabfälle, die besonders gefährliche Erreger enthalten können (Kat. C1: besonders risikoreiche Abfälle mit z.B. meldepflichtigen Erregern). Beispiele sind kontaminierte OP-Abfälle mit hochpathogenen Erregern, Teile menschlicher Gewebe, große Mengen Körperflüssigkeiten.
Umgang: C1-Abfälle müssen separat gesammelt und in zertifizierten, verschließbaren Spezialbehältern entsorgt werden. Sie werden ausschließlich thermisch (hochtemperaturisch) verbrannt. Es gelten strengere Transport- und Deklarationsvorschriften als für weniger gefährliche Abfallklassen.
Erkläre die GCS
Die Glasgow Coma Scale ist eine Bewertung des Bewusstseins mittels Punktesystem (3–15 Punkte).
Sie setzt sich zusammen aus: Augenöffnung (E, 1–4), verbaler Antwort (V, 1–5) und motorischer Antwort (M, 1–6). Die Punkte werden addiert.
15 = volle Orientierung, 3 = tiefstes Koma. Ein GCS ≤8 gilt als komatös (schweres SHT). Die Unterteilung: 13–15 (leicht eingeschränkt bis normal), 9–12 (moderate Störung), ≤8 (schwer gestört).
Öffnen der Augen
Spontan
4 Punkte
Bei Ansprache
3 Punkte
Bei Schmerzreiz
2 Punkte
Kein Öffnen der Augen
1 Punkt
Beste verbale Antwort
konversationsfähig, orientiert
5 Punkte
konversationsfähig, desorientiert
Einzelworte ("Wortsalat")
sinnlose Laute
keine verbale Antwort
Beste motorische Antwort
Bei Aufforderung
6 Punkte
gezielte Bewegung bei Schmerzreiz
ungezielte Bewegung auf Schmerzreiz
Beugesynergismen
Strecksynergismen
keine motorische Reaktion
Gesamtpunktzahl
3 - 15 Punkte
Welche Biostoffzeichen gibt es?
Gefahrenhinweise für Biostoffe sind das Symbol „Biogefährlich“ – ein oranger Dreieck-Aufkleber mit schwarzer Beschriftung und Piktogramm.
Je nach Risikogruppe (1–4) kann das Schild mit der jeweiligen Zahl (z.B. „Biogef. Stufe 4“) versehen sein.
In Laboren oder Einrichtungen findet man außerdem Hinweise auf Biohazard (Warnung vor infektiösem Material) und spezielle Zusatzzeichen (z.B. für Radioaktivität oder toxische Stoffe im Kontext der Biostoffverordnung).
Erkläre was eine MILS ist
MILS (Manuelle Inline Stabilisierung) bezeichnet das Verfahren, bei dem ein Helfer die Halswirbelsäule manuell stabilisiert. Dabei hält der Helfer mit beiden Händen den Kopf seitlich am unteren Hinterkopf und/oder am Kinn, um jede Bewegung der HWS zu verhindern. MILS wird angewendet, wenn ein Patienten eine Halswirbelverletzung erlitten haben könnte.
Erkläre das OPQRST-Schema
O (Onset): Beginn des Symptoms – plötzlich oder schleichend? Was hat es ausgelöst?
P (Provocation/Palliation): Verstärkende/Bessernde Faktoren – was provoziert oder lindert den Schmerz?
Q (Quality): Qualität des Schmerzes – stechend, drückend, brennend, bohrend?
R (Region/Radiation): Region des Symptoms und Ausstrahlung – wo genau ist der Schmerz, strahlt er irgendwohin aus?
S (Severity): Stärke/Intensität – Schmerzskala 0–10.
T (Time): Zeitlicher Verlauf – seit wann, konstant oder Wellen, tägliches Muster?
Was ist die fokale und generalisierte Ursache bei einem Anstieg des ICP?
Ein erhöhter Hirndruck (ICP) kann fokal verursacht sein durch lokal begrenzte Raumforderungen wie Hämatome, Tumoren, Abszesse oder ausgedehnte fokale Schwellung nach Schlaganfall.
Generalisierte Ursachen sind diffuse Hirnschwellungen (z.B. nach anoxischem Hirnschaden, Enzephalitis, generalisiertem Hirnödem) oder metabolische Ursachen (z.B. Intoxikation, Hyponatriämie).
Fokal führt zum Druckanstieg meist auf eine Seite beschränkt, generalisiert passiert das ganze Gehirn.
Was ist die Todd’sche Parese?
Die Todd’sche Parese ist eine vorübergehende einseitige Lähmung nach einem epileptischen Anfall. Sie tritt typischerweise nach einem fokal- oder generalisierten Tonisch-klonischen Anfall auf und kann Stunden bis Tage dauern. Klinisch sieht man eine einseitige motorische Schwäche oder Halbseitenlähmung (oft arm und Bein) ohne sonstige Ursache. Sie bildet sich meist vollständig zurück.
Was sind Gefahrenzeichen für gefährliche Arbeitsbereiche im Rettungsdienst?
Elektrogefahr: Blitz-Symbol (Hochspannung).
Brand-/Explosionsgefahr: Flamme (brennbare Stoffe), explodierende Bombe.
Toxische/Giftige Stoffe: Totenkopf/Pfeilkreuz, Ausrufezeichen (reizend), „Gasflasche“-Symbol.
Strahlung: Drei-Blätter-Symbol für ionisierende Strahlen.
Infektiös/Biologisch: Biohazard-Symbol (dreiblättriges), Warnung „Biohazard/Infektiös“.
Außerdem am Einsatzort: Verkehrssymbole („Achtung Unfall“), Absturzgefahr (Falling Man) u.ä. Diese Zeichen weisen auf besondere Risiken hin und erfordern entsprechende Schutzmaßnahmen.
Wie viele Schutzstufen der Biostoffverordnung gibt es und welche Schlüsse kann man daraus für die Arbeit als Notfallsanitäter ziehen?
Es gibt 4 Schutzstufen (Risikogruppen) der Biostoffverordnung.
Für Notfallsanitäter bedeutet dies: Im Rettungsdienst hat man überwiegend mit Stufe 2 zu tun (Erreger mit mittlerem Risiko: z.B. Hepatitis-B, Influenza, resistente Bakterien). Maßnahmen: Standardhygiene (Handschuhe, Mund-Nasen-Schutz), ggf. Atemschutz bei Aerosolbildung.
Stufe 3-4 (z.B. Tuberkulose, hochpathogene Viren) sind seltener, erfordern aber erhöhte Schutzkleidung und -maßnahmen (FFP2/3, Schutzkittel, ggf. Full-Body-Anzug, Einzelzimmer). Grundsätzlich hilft die Einteilung, sich auf den Infektionsschutz vorzubereiten (Maske/Schutzkleidung für Verdachtsfälle).
Nenne Qualitätskriterien qualitativer Forschung und erläutere sie
Transparenz: Klare, nachvollziehbare Dokumentation des Forschungsprozesses (z.B. Methodenbeschreibung), so dass Außenstehende die Analyseschritte nachvollziehen können.
Intersubjektivität (Gegenstandsferne): Ergebnisse werden durch Beschreibung und evtl. Beteiligung mehrerer Personen oder Reviewers abgesichert, um Verzerrungen zu vermeiden (äquivalent zur Objektivität).
Reichweite (Transferierbarkeit): Die Verallgemeinerbarkeit oder Anwendbarkeit der Ergebnisse auf ähnliche Situationen/Personengruppen. Je transparenter die Methode, desto besser lässt sich beurteilen, ob Ergebnisse übertragbar sind.
Nenne zwei Datenbanken zur Recherche medizinischer Fragestellungen
PubMed/MEDLINE (umfangreiche Sammlung biomedizinischer Literatur)
Cochrane Library (insbesondere die CENTRAL-Datenbank für systematische Übersichten zu klinischen Studien)
Weitere: Embase, Google Scholar, TripDatabase, CINHAL (Pflege), OpenGrey (graue Literatur).
Nenne Kriterien für den Zeitpunkt der Narkose nach einem Trauma
Schwere Atem- oder Kreislaufinsuffizienz (GCS ≤8, Hypoxie, Aspirationsgefahr).
Instabiler Kreislauf (Reanimation, persistierend niedrigem RR) – dann „Damage Control Intubation“.
Schädel-Hirn-Trauma (GCS ≤8 oder Zeichen für schädelbasis Bruch)
Ausgedehnters Thoraxtrauma (z.B. Spannungspneumothorax) mit drohendem Kreislaufversagen.
Lange Transportdauer: Wenn lange Flug- oder Fahrtzeit, sollte frühzeitig kontrolliert beatmet werden.
Generell wird man die Notfallnarkose vor einer (Notfall-)Operation oder CT-Indikation durchführen, sobald der Notarzt vor Ort ist und die Erstversorgung abgeschlossen ist.
Wofür steht die Abkürzung AWMF und welche Aufgaben hat sie?
AWMF = Arbeitsgemeinschaft Wissenschaftlicher Medizinischer Fachgesellschaften.
Sie ist der Dachverband der medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland.
Aufgaben:
Koordinierung der Fachgesellschaften in medizinisch-wissenschaftlichen Fragen.
Entwicklung und Qualitätssicherung von Leitlinien (Erstellung, Bewertung, Registratur).
—> Die AWMF fördert den interdisziplinären Austausch, stellt Empfehlungen und Leitlinien für die ärztliche Weiterbildung auf und vertritt wissenschaftliche Interessen gegenüber Politik und Öffentlichkeit.
Nenne zwei Ziele der AWMF
Förderung der medizinischen Forschung und Fortbildung: Sie trägt zur wissenschaftlichen Weiterentwicklung der Medizin bei, etwa durch Leitlinienarbeit und gemeinsame Projekte der Fachgesellschaften.
Koordination der Fachgesellschaften: Sie fördert die Zusammenarbeit bei interdisziplinären Fragestellungen und gibt Empfehlungen an Politik und Gesellschaft (z.B. Leitlinien, Stellungnahmen).
Nenne die Aufgaben des Ärztlichen Leiters Rettungsdienst (ÄLRD)
Der ÄLRD ist hauptverantwortlich für das medizinische Qualitätsmanagement im Rettungsdienst und die Konzeption der Patientenversorgung.
Seine Aufgaben umfassen insbesondere:
Überwachung und Sicherung der Versorgungsqualität (Fortbildung, Standards).
Optimierung der Einsatzlenkung (z.B. Review von Notfallprotokollen).
Begleitung und Festlegung medizinischer Leitlinien/Algorithmen im Rettungsdienst.
Sicherstellung der Zusammenarbeit zwischen Rettungsdienst und Kliniken, Beratung von Leitstellen.
Beratung der kommunalen Träger (Rettungsdienstgremien) in fachlichen Fragen.
(In Bayern wurden dazu explizit formuliert: Überwachung der Patientenversorgung, Einsatzoptimierung, Begleitung von Fort-/Weiterbildung, Monitoring der Kooperation mit Krankenhäusern, fachliche Beratung von Entscheidungsträgern.)
Wer ist Kostenträger im Rettungsdienst?
In Deutschland sind Länder und Kommunen (Landkreise, Kreise und Städte) die eigentlichen Träger des Rettungsdienstes.
Die Finanzierung erfolgt über kommunale Haushalte, wobei gesetzliche Krankenkassen sich über eine Umlage (früher „Rettungsdienstumlage“) anteilig beteiligen.
Konkret trägt meist der örtliche Zweckverband oder Landkreis die Kosten, die zu einem großen Teil über Abgaben der Krankenkassen refinanziert werden.
Wer ist Leistungserbringer im Rettungsdienst?
Leistungserbringer sind die Rettungsorganisationen selbst:
Dazu gehören Berufs- und Freiwillige Feuerwehren, Hilfsorganisationen (z.B. DRK, ASB, JUH), private Rettungsdienste sowie Krankentransportunternehmen.
Das Rettungsdienstpersonal (Notfallsanitäter, Rettungsassistenten, Rettungssanitäter, Notärzte) erbringt die notfallmedizinische Leistung vor Ort und im Transport.
Erkläre, wie eine SpO₂-Messung funktioniert
Die Pulsoximetrie misst die arterielle Sauerstoffsättigung (SpO₂) nicht-invasiv.
Ein Clip-Sensor enthält zwei LEDs (Rot ~660 nm und Infrarot ~940 nm) und einen Fotodetektor. Oxyhämoglobin und Desoxyhämoglobin absorbieren Licht unterschiedlich bei diesen Wellenlängen. Durch Vergleich der Lichtabsorption während der pulsierenden arteriellen Füllungswelle bestimmt das Gerät mit dem Lambert-Beer-Gesetz den Anteil des oxygenierten Hämoglobins. Das Ergebnis (SpO₂) wird als Prozentwert angezeigt.
Gleichzeitig wird ein Pulssignal erfasst (Pulsoxymetrie = Pulsfrequenz + Sättigung).
Erkläre eine BGA
Eine Blutgasanalyse (BGA) ist ein Laborverfahren zur sofortigen Messung von Blutgaswerten und pH in arteriellem Blut.
Typischerweise werden pH, pCO₂, pO₂, O₂-Sättigung, Basenüberschuss (BE) und Elektrolyte (Na⁺, K⁺) bestimmt. Die arterielle BGA liefert wichtige Informationen zum Atem- und Säure-Basen-Status des Patienten (z.B. respiratorische/metabolische Azidose oder Insuffizienz).
Erkläre, was eine respiratorische/metabolische Azidose und eine respiratorische/metabolische Alkalose ist
Azidose (Übersäuerung), wenn der pH-Wert unter 7,35 absinkt.
Alkalose (Übelbasierung), wenn der pH-Wert über 7,45 ansteigt.
Respiratorische Azidose: Entsteht durch Hypoventilation (Ateminsuffizienz), Anstieg pCO₂ im Blut, daraus pH-Abfall (z.B. COPD, Opiate-Intoxikation).
Metabolische Azidose: Durch z.B. Ketoazidose, Nierenversagen oder Laktatazidose. Verminderte Bikarbonatkonzentration führt zu niedrigem pH. pCO₂ kann im Verlauf kompensatorisch sinken.
Respiratorische Alkalose: entsteht durch Hyperventilation (z.B. Angst, Hochgebirgsaufenthalt). pCO₂ sinkt stark und pH steigt; Nieren kompensieren durch Bikarbonat-Ausscheidung.
Metabolische Alkalose: z.B. nach Erbrechen oder Diuretika. Erhöhter Bikarbonatspiegel führt zu hohem pH; pCO₂ steigt kompensatorisch (Hypoventilation).
Der pCO2 ist ein Maß für den Partialdruck des Kohlendioxids (CO2) im Blut. Er gibt an, wie viel CO2 im Blut gelöst ist.
Woran erkennt man schockbare Rhythmus?
Kammerflimmern (VF): völlig chaotisch, keine sichtbaren QRS-Komplexe.
Pulslose ventrikuläre Tachykardie (pVT): sehr schnelle Ventrikelaktivität ohne fühlbaren Puls.
—> Diese Rhythmusbilder werden mit Defibrillation behandelt.
Nicht schockbar sind Asystolie und PEA.
Nenne die richtige Dosierung und Applikationsreihenfolge bei Narkose (Midazolam, Fentanyl, Rocuronium)
Analgesie mit Fentanyl: z.B. 1–2 µg/kg i.v. (zur Schmerzbekämpfung und Herzstabilisierung).
Hypnotikum Midazolam: ca. 0,1–0,2 mg/kg i.v. (Schlaf-induktion).
Muskelrelaxans Rocuronium: ca. 0,6–1,0 mg/kg i.v. (löst Muskelspannung für Intubation). Rocuronium wirkt schnell (ca. 1–2 min) und ermöglicht endotracheale Intubation.
(Reihenfolge: erst Schmerz, dann Bewusstseinsverlust, dann Erstarren.)
Woran erkennt man einen AV-Block 3. Grades im EKG?
Ein AV-Block III (komplett) zeigt AV-Dissoziation (Trennung von Vorhof und Ventrikel): P-Wellen und QRS-Komplexe treten unabhängig voneinander auf und sind komplett losgelöst voneinander. Sinuskonten erregt —> P-Welle entsteht aber AV-Knoten leitet P nicht über. QRS hat ein eigenes Erregungszentrum hinter dem AV-Knoten.
Die Vorhoffrequenz ist üblicherweise höher als die Ventrikelfrequenz. Es sieht so aus, als würden mehrere P-Wellen zwischen jeweils einem QRS-Komplex liegen (z.B. 3:1, 4:1). Die QRS-Komplexe haben in der Regel ein eigenes Erregungszentrum (Schrittmacher im Ventrikel) und oft eine niedrige Frequenz (<40/min).
Fazit: keine Relation P zu QRS, langsamer ventrikulärer Rhythmus.
Wann lasse ich die HWS-Orthese (Cervicalstütze) weg?
Eine Halskrause darf nur abgelegt werden, wenn mit Sicherheit kein Wirbelsäulen- oder HWS-Trauma vorliegt. Typische Kriterien, sie nicht anzulegen, sind:
Wach, orientiert und völlig schmerzfrei, keine neurologischen Ausfälle nach einem Unfall.
Keine fraglichen Symptome: z.B. keine Schmerzen beim HWS-Bewegungstest, kein Druckschmerz über Wirbel.
Stabile Situation: Wenn die HWS durch Bildgebung (CT/MRT) freigegeben wurde.
Notwendigkeit: Zwangslage (z.B. Intubation, Tracheotomie) wo Collar hinderlich ist; dabei manuelle Inline-Stabilisation.
Ohne klare Befundung sollten Patienten mit Trauma weiter immobilisiert bleiben.
Was sind Anzeichen für suffiziente NIV (nicht-invasive Beatmung)?
Senkung der Atemfrequenz und subjektiv weniger Atemnot.
Verbesserung der Blutgase: Anstieg von SpO₂ und Abfall erhöhten PaCO₂ im Verlauf.
Ruhigere Atmung: reduzierter Einsatz der Atemhilfsmuskulatur.
Verbesserung der Kreislaufsituation (Senkung Herzfrequenz, Stabilisierung des Blutdrucks).
Der Patient kann in der Regel spontan sprechen und kooperiert, zeigt eine bessere Sauerstoffsättigung bei gleichem oder geringerem Atemaufwand. (Messbar z.B. etCO₂-Abfall Richtung Normwerte).
Nenne die EKG-Befundungsschritte
Ist eine elektrische Aktivität vorhanden?
Ist die Frequenz schnell oder langsam (Tachykard oder Bradykard) ≥ 100/min oder ≤ 60/min?
Ist der Rhythmus regelmäßig oder unregelmäßig (rhythmisch oder arhythmisch)?
Sind QRS-Komplexe breit oder schmal?
Ist eine P-Welle vorhanden? Besteht eine Beziehung zwischen P und QRS? Folgt auf jede p-Welle ein QRS-Komplex?
Wie ist das Verhältnis von Vorhof zu Kammer? PQ-Strecke
ST-Strecke und T-Wellen: Hebungen/Senkungen (Infarktzeichen), T-Wellen-Veränderungen (Ischämie)
Wann immobilisiere ich einen Patienten (Wirbelsäule)?
Hochenergetisches Trauma: z.B. Sturz >3 m, schwerer Verkehrsunfall, Aufprall ohne Sicherheitsgurt, Einklemmung.
Abnormes Verhalten: Starke Schmerzen im Nacken/Rücken, Taubheit, Lähmungszeichen, Bewusstlosigkeit nach Trauma, Intoxikation (kein zuverlässiger Status).
Mechanische Zeichen: sichtbare Verletzungen von Rücken/Rumpf.
Wichtig: Liegen diese Kriterien nicht vor und der Patient ist wach/klar, orientiert, schmerzfrei, kann die Extremitäten bewegen, kann auf Immobilisation verzichtet werden.
Immobilisierung ist indiziert, wenn eines der folgenden Kriterien zutrifft:
Druckschmerz über der Mittellinie der HWS?
fokales neurologisches Defizit?
verminderte Vigilanz (GCS < 15)?
Hinweis auf Intoxikation?
weitere, von der HWS-Verletzung ablenkende, schwere Verletzungen?
Nenne Komplikationen bei der endotrachealen Intubation
Hypoxie/Anoxie: Verzögerte Oxygenierung während oder durch Fehlplatzierung (z.B. Ösophagusintubation).
Trauma: Verletzung der Zähne, Lippe, Kehlkopf oder Bronchien.
Aspiration: Inhalt aus Magen/Trachea bei ungenügender Absaugung.
Kreislaufstress: Initialer Blutdruck- und Pulsschwankungen (Hypertonie, Arrhythmien).
Pneumothorax/Barotrauma: Bei Überdruckbeatmung.
HNO-Komplikationen: Laryngospasmus, Ödem, Heiserkeit.
Dislokation: unbeabsichtigtes Verlegen der Tube (z.B. beim Lagern).
Cuff undicht
nur einseitige Belüftung der Lunge, da Tubus zu tief drinen ist
Erkläre die Phasen der etCO₂-Kurve
Phase I (A-B): Totraum-Exspiration – zuerst wird CO₂-freie Luft aus Bronchien abgesaugt (geringe CO₂-Konzentration).
Phase II (B-C): Mischungsphase – Übergang zum Alveolargas, CO₂-Anstieg.
Phase III (C-D): Alveolar-Plateau – konzentrierte CO₂-Ausatmung aus den Lungenbläschen. Punkt D ist das Endtidal-CO₂ (höchster CO₂-Wert der Ausatmung).
Inspirationsphase (nach D): Schneller Abfall der CO₂-Kurve bei Einatmung (Phase 0 in einigen Darstellungen).
Vergleiche Epiglottitis und Pseudokrupp
Epiglottitis: Bakterielle Kehlkopfdeckelentzündung, schnell progredient.
Alter: meist Kinder 2–6 J., aber kann jeden treffen.
Befunde: hohes Fieber, massive Halsschmerzen, Speichelfluss, Schluckbeschwerden, muffelige Stimme, Atemnot in Ruhe, häufig Sitzhaltung (Nachvornegebeugt). Kein bellender Husten. Lebensgefährlich wegen Atemwegsverschluss, rasche Notfallintubation oft nötig.
Pseudokrupp (Laryngitis subglottica): Meist viral (Parainfluenza) bedingt.
Alter: Kleinkinder 6 Monate–3 J.
Befunde: plötzlicher, bellender Husten, inspiratorischer Stridor, Heiserkeit, leichte bis mäßige Dyspnoe, häufig nachts. Fieber oft niedrig. Symptome klingen oft in kühler Luft oder mit Kortisongabe ab. Keine schweren Schluckbeschwerden wie bei Epiglottitis.
Was ist die EPH-Gestose (Präeklampsie)?
Präeklampsie ist eine schwangerschaftskrankheit mit neu aufgetretener Hypertonie (≥140/90 mmHg) nach der 20. Schwangerschaftswoche und Proteinurie. Oft treten zusätzlich Ödeme und Organsymptome (z.B. Leber- oder Nierenfunktionsstörungen) auf. Präeklampsie ist potenziell lebensbedrohlich für Mutter und Kind. Eine spezielle Trias aus Edemen, Proteinurie und Hypertonie kann klinisch zusammengefasst werden (das Akronym „EPH“). In schweren Fällen oder bei Komplikationen muss die Geburt eingeleitet werden.
Erkläre die Asthma-Trias
Die klassische „Asthma-Trias“ (auch „Aspirin-Trias“) besteht aus: Asthma bronchiale, Nasenpolypen und Aspirin-/NSAR-Intoleranz. Betroffene neigen zu Nasenpolypen und reagieren auf Aspirin/NSAR mit Bronchospasmus. (Diese Kombination kommt vor allem bei Erwachsenen vor.)
Wie zeigt sich eine Lungenarterienembolie im EKG?
Der charakteristische EKG-Befund bei Lungenembolie ist das S1Q3T3-Muster: Ein tiefes S in Ableitung I, ein Q in Ableitung III und oft T-Negativierung in III (Rechtsherzbelastung). Man sieht also in I ein größeres S, in III ein Q und invertierte T. Oft findet man auch Rechtsachse, Vorhofflimmern oder ST-Senkungen V1–V4.
Was sind die Vorteile der manuellen RR-Messung?
Genauigkeit bei Arrhythmien: Messfehler durch unregelmäßigen Puls werden minimiert.
Unabhängigkeit von Gerätefehlern: Gerade bei Schütteln/Bewegung oder kalten Extremitäten ist sie zuverlässiger.
Standard: Ergibt systolischen und diastolischen Druck exakt (beim Ohrs & Stethoskop), wichtig z.B. bei kritischen Werten (Hypo-/Hypertonie).
Kontrolle: Der Untersucher hört die Korotkow-Geräusche wirklich und kann so Blutdruckveränderungen individuell beurteilen.
Außerdem benötigt sie keine Elektronik/Akku und ist kostengünstig.
Welche Medikamente gibt man bei einer Lungenarterienembolie (LAE) und wie wirken sie?
Heparin (z.B. Niedermolekulares Heparin): Wirkt als Antikoagulans und verhindert die Vergrößerung von Gerinnseln durch Thrombin-/Faktor-Xa-Hemmung.
Thrombolytika (z.B. Alteplase): Aktivieren Plasminogen zu Plasmin und lösen so das Blutgerinnsel auf (Thrombolyse).
Katecholamine (z.B. Noradrenalin): Werden bei massivem Schock infolge LAE gegeben, um den Blutdruck zu stabilisieren.
Sauerstoffgabe und Volumengabe: Nicht Medikamente, aber wichtig zur Unterstützung.
Beschreibe eine nicht-kompetitive Hemmung von Medikamenten an einem selbstgewählten Beispiel
Bei nicht-kompetitiver Hemmung bindet der Hemmstoff an einer anderen Stelle (Allosterie) des Enzyms oder Rezeptors als das Substrat. Dadurch sinkt die maximale Reaktionsgeschwindigkeit ohne Änderung der Substrataffinität.
Beispiel: Ketamin am NMDA-Rezeptor wirkt als nicht-kompetitiver Antagonist: Es bindet im Kanal (Allosterie) und verhindert so Calcium-Einstrom, ohne die Bindung von Glutamat (dem natürlichen Agonisten) zu verdrängen. Dadurch bleibt die Wirkung von Ketamin bei steigender Glutamat-Konzentration bestehen.
Was sind Besonderheiten bei nasaler Gabe von Medikamenten?
Die intranasale Applikation bietet schnelle Resorption über die gut durchblutete Nasenschleimhaut (Umgehung der Leberpassage), benötigt aber nur geringe Volumina.
Besonderheiten: Dosierobergrenze ist beschränkt (mehr als 1 ml pro Nasenloch kann auslaufen). Der Wirkstoff muss gut verträglich für die Schleimhaut sein. Sprühapplikatoren („MAD“) helfen, feinen Nebel aufzubringenflexikon.
Nachteile/Limitierungen: Kein Weg bei nasalen Verletzungen/Beseitigung (z.B. Schädelbasisfraktur), ungenaue Dosierung möglich, bei kleinen Kindern/verwirrten Patienten kann es Patientenreizungen oder Niesen auslösen.
Wie sind die Normalwerte der Kapnografie (etCO₂)?
Das normale endtidale CO₂ liegt typischerweise zwischen 35 und 45 mmHg. Werte unter 30 mmHg deuten auf Hyperventilation, über 50 mmHg auf Hypoventilation hin. (Bei Kreislaufstillstand findet man oft niedrige etCO₂-Werte <10 mmHg.)
Was sind Symptome bei Hitzeschlag und Hitzeerschöpfung?
Hitzeerschöpfung: Überhitzung des Körpers mit Temperatur meist <40 °C, oft gekoppelt mit Dehydratation.
Symptome: Schwäche, exzessives Schwitzen, trockene Schleimhäute, Kopfschmerzen, Übelkeit, Muskelkrämpfe, Tachykardie, Hypotonie, Durst, Schwindel. Verwirrtheit tritt typischerweise nicht auf.
Hitzschlag: Körpertemperatur >40 °C mit zentralnervösen Symptomen.
Symptome: heiße, trockene Haut (fehlendes Schwitzen), Verwirrtheit bis Koma, Krampfanfälle, Halluzinationen, Tachykardie und Hypotonie, Organversagen (z.B. Nieren, Leber) können auftreten. Hitzschlag ist ein Notfall – ohne sofortige Abkühlung lebensbedrohlich.
Was sind die Ursachen und Symptome bei einer Ketoazidose?
Ursachen der diabetischen Ketoazidose (DKA) sind meist ein schwerer Insulinmangel (v.a. Typ-1-Diabetes) etwa durch Infektionen, fehlende Insulinzufuhr oder erhöhter Insulinbedarf. Daraufhin wird Fett abgebaut, was zu starker Ketonkörperbildung führt
Symptome: Starkes Durstgefühl und Polyurie (hohe Blutzuckerwerte), trockene Haut/Mund, Müdigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen.
Charakteristisch ist die Kussmaul-Atmung (tiefe, beschleunigte Atmung) zur CO₂-Abatmung sowie Acetongeruch. Ohne Behandlung drohen Bewusstseinsstörungen bis zum diabetischen Koma.
Was sind andere Ursachen für Säure-Basen-Störungen?
Endokrin: Addison-Krise (metabolische Azidose durch Nebenniereninsuffizienz)
Vergiftungen: Methanol, Ethylenglykol (laktatazidotisch), Salicylat (gemischt)
Durchfall: Verlust von Bikarbonat (metabolische Azidose)
Erbrechen: Verlust von Magensäure (metabolische Alkalose)
Nierenversagen: Ansammlung von Säuren (metabolische Azidose)
Hyperventilation (Hysterie, Gebirge): respiratorische Alkalose
Koma diabetikum: Ketoazidose
Laktatazidose: Sepsis, Schock (metabolische Azidose)
Medikamente: Diuretika (Alkalose), Bronchospasmolytika (resp. Alkalose).
Wie ist die Wirkweise von Nitro und Furosemid?
Nitroglycerin (Nitro): Ein Nitrat, das NO-freisetzt und vorwiegend venös (in geringerem Maße arteriell) vasodilatiert. Es senkt die Vorlast (venöse Kapazität steigt), wodurch der Herzarbeit und O₂-Bedarf abnehmen. Auch koronare Gefäße weiten sich (Verbesserung der Myokardperfusion).
Furosemid: Ein Schleifendiuretikum, das den Na⁺-K⁺-2Cl⁻-Cotransporter im dicken aufsteigenden Ast der Henle-Schleife hemmt. Dadurch erhöht sich die Salz- und Wasserausscheidung stark, das Blutvolumen sinkt. Kurzfristig führt Furosemid über Prostaglandin-vermittelte Vasodilatation zusätzlich zur Vorlastsenkung (venösem Pooling).
Was sind andere Ursachen für Hypoglykämie?
Insulin-Überdosierung oder Insulinom (Tumor),
Endokrin: Nebennieren- oder Hypophyseninsuffizienz,
Niereninsuffizienz: verringerter Abbau von Insulin,
Alkoholkonsum: besonders nüchtern (Hemmt Gluconeogenese),
Infekte/Schock: erhöhter Glukose-Verbrauch oder verringertes Zufuhr,
Medikamente: Sulfonylharnstoffe oder Glinide (orale Antidiabetika). Symptome reichen von Zittern, Schwitzen, Heißhunger und Tachykardie (Gluukagon-/Adrenalinstimulation) bis zu Benommenheit, Verwirrtheit und im Schockzustand Bewusstlosigkeit.
Erkläre bildgebende Verfahren
Bildgebende Verfahren sind medizintechnische Methoden zur Darstellung von Körperstrukturen. Sie dienen der Diagnose und Therapieplanung.
Beispiele: Röntgen (Rö-Aufnahmen), Ultraschall (Sonographie), Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT), Szintigraphie.
Sie arbeiten mit unterschiedlichen Prinzipien (Strahlung, Schall, Magnetfelder) und liefern detaillierte anatomische oder funktionelle Informationen zum Patientenbefund.
Nenne zwei bildgebende Verfahren mit Beispielkrankheitsbildern
Röntgen: Pneumonie (Lungeninfiltrate), Rippenfraktur.
CT: Schlaganfall (früher Infarktnachweis), Schädel-Hirn-Trauma (Hämatome erkennen), Lungen-CT bei Embolie.
Ultraschall: FAST-FAST (Abdomen) bei Trauma (freie Flüssigkeit), Echo Herz (Herztamponade), Doppler bei Gefäßthrombosen.
MRT: Rückenmarktrauma, Demenzdiagnostik (Hirnveränderungen), Wirbelsäulentumoren.
Nenne zwei Kriterien für die Vollimmobilisation bei Trauma
Mechanismenverdacht: Hochenergie-Unfall mit unbekanntem Verletzungsausmaß (Fall >3 m, schwere Fahrzeugkollision, Sturz auf Kopf/Brust).
Klinische Befunde: Neurologische Ausfälle oder Nacken-/Rückenschmerzen nach Trauma. Auch Bewusstlosigkeit oder Intoxikation (unzuverlässiger Status). (NEXUS-Kriterien)
Nenne drei Kontraindikationen für eine HWS-Orthese trotz Trauma
SHT
gestaute Halsvenen
Atemwegssicherung notwenig: Beispiel: Notwendigkeit einer Intubation oder Tracheotomie, wo Collar hinderlich ist (hier manuelle Stabilisation).
Schwere Gesichts-/Kieferverletzungen: So dass Halskrause nicht richtig sitzt bzw. Aspirationsgefahr besteht.
Instabiler Kreislauf: Bei massivem Schock kann ein zu enges Schema obsolet sein; Priorität hat lebensrettender Eingriff (Intubation, Thoraxentlastung) – HWS-Stabilisierung wird nach Möglichkeit manuell weitergeführt.
Nenne zwei Gruppen von Schmerzmitteln mit je zwei Beispielen
Nicht-opioide Analgetika: z.B. NSAR (Ibuprofen, Diclofenac) und Paracetamol (nicht NSAR, aber nicht-opioid).
Opioide Analgetika: schwach wirksam (Tramadol, Tilidin, Dipi) und stark wirksam (Morphin, Fentanyl).
Nenne drei Informationen des Mutterpasses
Blutgruppe/Rhesus-Status (inkl. Antikörpersuchtest) der Mutter.
Impfstatus: z.B. Röteln, Tetanus, Keuchhusten (Pertussis) in der Schwangerschaft.
Vorerkrankungen/Komplikationen: z.B. Diabetes in der Schwangerschaft, Hypertonie, Infektionen. (Weitere: Gewicht, Gravidität/Geburten, Befunde aus Vorsorgeuntersuchungen, CTG-Protokolle usw.)
Kindslage
Wie stellt man die Diagnose Fieberkrampf?
Ein febriler Krampf wird bei Kindern <6 Jahren diagnostiziert, wenn vorübergehende generalisierte Krampfanfälle mit Fieber (≥38 °C) auftreten, ohne fokale neurologische Ursachen.
Kriterien: Einmaliger, tonisch-klonischer Anfall kurzzeitig (<15 Min.), Geisteszustand danach normal, keine Hinweise auf ZNS-Infektion oder Elektrolytstörung. Manchmal auch Wiederholen im gleichen Fieberanstieg (komplexere Form).
Wie kommt es zu einer Reflexbradykardie bei Nitro?
Normalerweise führt Nitroglycerin zu Blutdruckabfall und reflektorischer Tachykardie. Reflexbradykardie bei Nitro tritt bei gleichzeitiger Erhöhung des Hirndrucks (Cushing-Reflex) auf: Eine Nitro-gabegenerierte starke Hypotension kann bei Patienten mit erhöhtem ICP paradoxerweise per ZNS-Regulation zu Blutdruckanstieg und Sekundär-Bradykardie (Cushing-Trias) führen. Praktisch: Wenn bei Hirndruck-Erhöhung Nitrat Vasodilatation bedingt, kann dies den Druck weiter steigern und so übergering Herzfrequenz auslösen.
Geben Sie die Grenzwerte für Hypo- und Hyperglykämie in mmol/l und mg/dl an
Unter Hypoglykämie versteht man typischerweise einen BZ < 70 mg/dl (ca. 3,9 mmol/l). Ab etwa 50 mg/dl (<2,8 mmol/l) treten oft deutliche Symptome auf.
Hyperglykämie: als Richtwert gilt nüchtern >126 mg/dl (7,0 mmol/l) und zufällig >200 mg/dl (11,1 mmol/l). Kritisch hoch ist z.B. >250–300 mg/dl (>13,9–16,7 mmol/l). (Diese Grenzwerte dienen der Orientierung und der Diabetesdiagnostik.)
Besonderheiten der Reanimation bei Hypothermie
CPR wird auch bei sehr niedriger Körperkerntemperatur fortgesetzt – selbst bei <24 °C können minimale Vitalzeichen vorhanden sein. (nobody is dead until warm and dead)
Medikamentengabe nur bei Temperatur >30 °C; bei 30–35 °C Intervalle verdoppeln (Adrenalin alle 6–10 Minuten).
Ziel: Transport in ein Zentrum mit ECLS-Möglichkeit, Wiedererwärmung bevorzugt über ECMO.
Verwende HOPE- oder ICE-Score zur Einschätzung der Überlebenswahrscheinlichkeit.
Gründe zur Unterbrechung der CPR beim Trauma
H's und HITS (reversible Ursachen)
H's: Hypoxie, Hypovolämie, Hypo-/Hyperkaliämie, Hypo-/Hyperthermie
HITS: Herzbeuteltamponade, Intoxikation, Thrombose (koronar/pulmonal), Spannungspneumothorax.
Sichere ROSC-Zeichen
Lebenszeichen wie Bewegung, Husten oder normale Atmung
Spontanatmung und Kreislauf, bestätigt durch Puls, EtCO₂-Anstieg oder EKG-Rhythmus.
Aspekte für gute Thoraxkompressionen
Frequenz: 100–120/min
Tiefe: 5–6 cm (nicht tiefer als 6 cm)
vollständige Entlastung, kein Aufstützen
Kompression auf unterer Hälfte des Sternums.
Druckfrequenz, Joule, Adrenalin-Dosierung
Joule: Erwachsene 150–200 J biphasisch; Kinder: 4 J/kg (initial), max. 10 J/kg
Adrenalin:
Erwachsene : 1 mg i.v. alle 3–5 Min
Kinder 10 µg/kg i.v. alle 3–5 Min.
Zeichen für suffiziente Herzdruckmassage
Sichtbare Thoraxbewegung
EtCO₂ >10 mmHg
Besserung von Pupillenreaktion oder SpO₂
ggf. mechanisches Feedback-System verwenden.
Hilfsmittel zur Anzeige effizienter Reanimation
EtCO₂-Monitoring
POCUS (nur durch geschultes Personal)
Nahinfrarotspektroskopie (NIRS) – experimentell.
POCUS steht für "Point-of-Care Ultrasound", also ein direkt am Patienten durchgeführter Ultraschall, meist durch Notfall- oder Intensivmediziner:innen. Es ist ein diagnostisches Hilfsmittel, das schnell und gezielt eingesetzt wird, z. B. während einer Reanimation.
Hinweise auf ROSC laut ERC
Spontane Atmung
Puls tastbar
Sinusrhythmus im EKG
EtCO₂-Anstieg
sichtbare Reaktionen (z. B. Bewegung, Husten).
Wie ist die Therapie bei einem Krampfanfall eines Kindes?
andauernder Krampfanfall? Wenn nein, dann stabile Seitenlage, sonst:
Rektale Applikation:
Gabe von Diazepam rektal
bis 3 Jahre (< 15 kg KG): 5 mg
ab 3 Jahre (> 15 kg KG): 10 mg
Bei anhaltendem Krampfanfall Wiederholung nach 10 Minuten
oder
Intranasale Applikation:
Midazolam 15 mg/3 ml (0,2 mg/kg KG) über LMA MAD Nasal (bei geringer Dosierung nur in ein Nasenloch)
Bei anhaltendem Krampfanfall Wiederholung nach 10 min.
Maximal 1 ml pro Nasenloch
Fieberkrampf? Körpertemperatur >38,5 °C —> Nichtmedikamentöse Maßnahmen der Fiebersenkung (z.B. Wadenwickel)
Paracetamol-Supp. (Zäpfchen)
bis 1 Jahr: 125 mg Supp.
1 bis 6 Jahre: 250 mg Supp.
> 6 Jahre: 500 mg Supp.
oder oder Ibuprofen-Supp. (Zäpfchen)
3 Monate bis 2 Jahre: 60 mg Supp
ab 2 Jahre: 125 mg Supp
Wie ist die Zielsättigung bei Atemnot und warum?
90% oder mehr
Warum?
um Organhypoxie zu verhindern. Physiologisch fällt die O₂-Sättigung unter etwa 90 % sehr schnell ab (steiler Abschnitt der Dissoziationskurve), weshalb ≤90 % als kritisch gilt
Welche Intoxikationen verfälschen die SpO2 Messung?
MetHämoglobin (Methämoglobin (MetHb) entsteht, wenn das zweiwertige Eisen im Hämoglobin zu dreiwertigem Eisen oxidiert wird. Dreiwertiges Eisen kann Sauerstoff nicht mehr binden, wodurch die Sauerstofftransportfunktion des Hämoglobins beeinträchtigt wird.)
CO
Schwermetalle
Welche Armfläche sollte die RR-Manschette am Oberarm haben?
2/3 des Oberarms
1-2cm über Ellenbeuge
Was sind Nebenwirkungen beim Absaugen?
Reflexbradykardie durch Vagusreiz
Verletzungen
Laryngospasmus
Wie ist die Herzfrequenz bei Säuglingen?
Bei Neugeborenen (0–1 Monat) liegt die normale Herzfrequenz bei etwa 120–160 Schlägen/min
Bei Säuglingen (1–12 Monate) bei etwa 100–150 Schlägen/min
Was sind typische Nebenwirkungen von Nitraten?
Reflextachykardie
Hypotonie
Kopfschmerzen
Flush (Hitzewallungen im Gesicht/Oberkörper)
Schwindel
Übelkeit
Synkopen (bei starker Vasodilatation)
Toleranzentwicklung bei Dauertherapie
Nenne die NIV/CPAP Indikationen
Starke Dyspnoe
SpO2 unter 90% trotz Sauerstoffgabe
Einsatz der Atemhilfsmuskulatur
Einziehungen
z.B. bei kardialem Lungenödem (CPAP vor Medigabe)
Beschreibe das Vorgehen bei einer Kardioversion.
Reanimationspflicht ausschließen
O2 Gabe, Zugang, 12 Kanal
stabile Tachykardie? —> Valsalva Manöver
instabile Tachykardie? (Synkope, Schock, Herzinsuffizienz, Myokardischämie) —> NA Nachforderung
GCS 6-15 —> Analgesie
Kardioversion Durchführung:
Synchronisation (gerätespezifisch)
Energie wählen
Abgabe von bis zu 3 Elektro Kardioversion hintereinander ; falls keine Konversion des Herzrhythmus es eingetreten ist
1. Versuch 120 J synchronisiert (biphasisch)
2. Versuch 150 J synchronisiert (biphasisch)
3. Versuch 200 J synchronisiert (biphasisch)
Nach Konversion des Herzrhythmus es sofortige ABCDE-Beurteilung
Kontrolle der peripheren und zentralen Pulse
nicht erfolgreich?
300mg Amiodaron über 10 Minuten in 100ml NaCl Kurzinfusion
bei Tachykardie —> >160/min erneute Kardioversion
Was sind Immobilisationskriterien beim Becken?
S-KIPS
Schock: Patient mit hämodynamischer Instabilität
und mindestens eines der folgenden Kriterien:
Kinematik: Mechanismus mit möglicher Beckenbeteiligung
Inspektion: sichtbare Beckenverletzung
Palpation: Frakturverdacht bei vorsichtiger, seitlicher Palpation des Beckens
Schmerzen: Spontan- oder Druckschmerz in der Beckenregion
Nenne Stoffgruppe, Indikationen und Kontraindikationen von Ketanest
Ketanest (Esketamin)
Stoffgruppe: Dissoziatives Anästhetikum (NMDA-Rezeptor-Antagonist)
Indikationen:
Analgosedierung bei instabilem Kreislauf (z. B. Polytrauma, Hypovolämie)
Kurze, schmerzhafte Notfallprozeduren (Reposition von Frakturen, Verbandswechsel)
Präklinische Rapid‑Sequence‑Intubation (in Kombination mit Sedativa/Rokuronium)
Status asthmaticus, wenn beengende Atemwegsführung nötig ist
Unkontrollierte Hypertonie oder Aortenaneurysma (starker Blutdruckanstieg möglich)
Schwere koronare Herzkrankheit / frischer Myokardinfarkt
Schizophrene oder psychotische Patienten (Halluzinogene Effekte)
Engwinkelglaukom (intraokulärer Druck steigt)
Schweres Leberversagen (Metabolisierung über Leber)
Nenne Stoffgruppe, Indikationen und Kontraindikationen von Urapidil
Urapidil
Stoffgruppe: α₁‑Adrenerger Antagonist (peripherer Vasodilatator) und Zentrale Serotonin‑Agonist
Akute hypertensive Entgleisung (Hypertoniekrise)
Präoperative Blutdrucksenkung (z. B. bei Phäochromozytom-Verdacht)
Schwere Aortenstenose (unverträgliche Vasodilatation)
Akute Herzinsuffizienz mit Volumenmangelschock (weiterer Blutdruckabfall gefährlich)
Schwere Leber- oder Niereninsuffizienz (Abbau/Elimination beeinträchtigt)
Überempfindlichkeit gegenüber Urapidil
Nenne Stoffgruppe, Indikationen und Kontraindikationen von Salbutamol
Salbutamol
Stoffgruppe: β₂‑Sympathomimetikum (kurzwirksamer Bronchodilatator)
Akute Bronchospasmen (Asthma bronchiale, COPD-Exazerbation)
Vorbeugung gegen Belastungsasthma (Inhalation vor körperlicher Anstrengung)
Hyperkaliämie (parenteral: verschiebt Kalium intrazellulär)
Schwere Tachyarrhythmien (kann Herzfrequenz erhöhen)
Akute Koronarsyndrome (Herzfrequenz- und Blutdruckanstieg ungewünscht)
Überempfindlichkeit gegen β₂‑Sympathomimetika
Gleichzeitige MAO‑Hemmer‑Therapie (Gefahr starker Blutdruckanstiege)
Nenne Stoffgruppe, Indikationen und Kontraindikationen von Atropin
Atropin
Stoffgruppe: Parasympatholytikum (Anticholinergikum, muskarinischer Rezeptorantagonist)
Bradykarde Herzrhythmusstörungen
Organophosphat‑Intoxikation (Rückgang der muskarinischen Symptome)
Prämedikation vor Narkose (Reduktion von Sekreten)
Engwinkelglaukom (anschwellende Pupille verschlechtert Winkel)
Tachyarrhythmien oder instabile kardiale Ischämie (Herzfrequenz steigt weiter)
Obstruktive Uropathien (z. B. Prostatahyperplasie, Harnverhalt)
Myasthenia gravis (verstärkte Muskelerschlaffung)
Nenne Stoffgruppen, Indikationen und Kontraindikationen von Diazepam
Diazepam
Stoffgruppe: Benzodiazepin‑Anxiolytikum/Antikonvulsivum
Status epilepticus (krampflösend)
Prämedikation vor invasiven Maßnahmen (Sedierung, Anxiolyse)
Akute Angst‑ oder Panikzustände
Muskelspasmen (z. B. Tetanusprophylaxe)
Schwere Ateminsuffizienz oder Schlafapnoe (Atemdepression)
Myasthenia gravis (Muskelerschlaffung verschlechtert)
Akute Intoxikation mit Alkohol oder anderen Zentraldämpfern (additive Effekte)
Schwere Leberinsuffizienz (verlangsamter Abbau, Kumulation)
Nenne die NIV/CPAP Kontraindikationen
Fehlende Schutzreflexe
Fehlende Compliance
Erbrechen
Obere GI-Blutung/Ileus
Verletzungen im Gesichtsbereich
Bewusstlosigkeit
Wie ist das Vorgehen bei einem Pseudokrupp, welche Medikamente werden verabreicht?
Pseudokrupp-Anfall:
Luftnot, bellender Husten, (inspiratorischer) Stridor
AZ meist wenig beeinflusst
Eltern und Kind beruhigen, Basismonitoring, Einbindung der Bezugspersonen
kühle, feuchte Luft atmen lassen
Manipulationen am Mund (Racheninspektion) zunächst unterlassen
Adrenalin 4 mg/4 ml (unverdünnt) über Kinderverneblermaske mit 6 l/min O2 vernebeln Adrenalinverneblung durchlaufen lassen!
- alternativ: Adrenalin als Fertiginhalat
Gabe von 100 mg Prednisolon rektal
Wie erfolgt eine Lagekontrolle bei einem Larynxtubus?
Erfolgsprüfung:
Sichtbare, atemsynchrone Thoraxbewegungen
Kapnographie
Auskultation der Lungen, Magen
Keine (geringe) Atemnebengeräusche im Rachen
Beatmungsdruck <25mbar
Was sind andere Ursachen für eine Lungenarterienembolie als Thromboembolie?
Fruchtwasser
Luft
Fett
Knochenbeton
Tumor
Wie ist die Dosierung von Esketamin und Midazolam?
1,0 mg Midazolam i.v
LANGSAME Gabe von 0,2 mg/kg KG Esketamin i.v. (ab 30 kg KG)
Nenne Indikationen, Kontraindikationen und Punktionsorte für einen intra ossären Zugang
Indikationen: Akut vital bedrohter Patient / Reanimation
Alternativen sinnvoll(er)? —> Alternativen:
Intranasal, sublingual, rektal, oral
Intramuskulär
Intravenöser Zugang < 120 sec erfolgreich?
Verzicht auf Maßnahme
Infektion / massive Weichteilschäden im Punktionsbereich
Fraktur im Punktionsbereich
Prothese im Punktionsbereich
Vorausgegangene intraossäre Punktion am gleichen Röhrenknochen innerhalb der letzten 48 Stunden
Punktionsort: Proximale Tibia (Bei Fehlpunktion Gegenseite nutzen!)
Was sind Geburtsunmögliche Lagen?
Keine Geburt vor Ort möglich:
QL = Querlage
Placenta praevia
Nabelschnurvorfall
Geburt vor Ort nicht anzustreben:
BEL = Beckenendlage
-> Algorhythmus: Partusistengabe (ab 22.SSW)
Wann ist die Geburt vor Ort angesagt?
Einsetzende Geburt
Vorangehender Kindskopf in der Vulva sichtbar
Presswehen, Pressdrang
Abdominelle Schmerzen
Wehentätigkeit < 2 min
Klaffen des Anus
ggf. Blutabgang
ggf. Flüssigkeitsabgang
SL = Schädellage -> Geburt vor Ort möglich
Wie ist die Indikation für die Volumengabe bei Sepsis?
i.v.-Zugang und kristalloide Infusion bis RRsys > 90 mmHg (max. 30 ml/kgKG)
Beschreibe den Punktionsort für die Thoraxentlastung nach Bülau
Punktionsort:
4./5. ICR in der vorderen Axillarlinie
Verwenden einer geeigneten Thoraxpunktionskanüle (min. 6,5 cm lang)
Punktion über den Oberrand der Rippe im 90° Winkel
Bei Entweichen von Luft ist der Pleuraspalt erreicht → Stahlmandrin entfernen
Entsprechende Fixierung
Beschreibe den Punktionsort für die Thoraxentlastung nach Monaldi
2. ICR in der Medioclavikularlinie
Nenne die Wirkstoffgruppe, Indikation, Nebenwirkungen und Dosierung für ASS
ASS (Acetylsalicylsäure)
Wirkstoffgruppe: Nicht‑steroidales Antiphlogistikum (NSAR), Thrombozytenaggregationshemmer
STEMI
Hinweise auf aktive Blutung?
Hinweise auf frischen Schlaganfall?
Hinweise für Aortendissektion?
Schmerzen zwischen den Schulterblättern
Reißender Schmerzcharakter
RR-Differenz von mehr als 20 mmHG zwischen beiden Armen
bekanntes thorakales Aortenaneurysma
fehlende Pulse in den Leisten bzw. einseitig fehlender Radialispuls
Nebenwirkungen:
Gastrointestinale Irritation, Ulzera, Magenblutungen
Toxisches Triaszeichen: Bluthochdruck, Ödeme, Nierenschädigung (selten)
Allergische Reaktionen (Asthma verschlechtert, Hautausschläge)
Erhöhte Blutungsneigung (Hämorrhagierisiko)
Dosierung:
Acetylsalicylsäure 250 mg i.v. oder orale Äquivalenzdosis
Nenne die Wirkstoffgruppe, Indikation, Nebenwirkungen und Dosierung für Metamizol
Metamizol (Novaminsulfon)
Wirkstoffgruppe: Pyrazolon‑Derivat, Nicht‑opioides Analgetikum, Antipyretikum, Spasmolytikum
NRS ≥ 5 (sonstige Schmerzen, kein ACS-Schmerz oder Traumaschmerz)
Akute, starke Schmerzen (Koliken, Tumorschmerzen)
Fieber, das auf andere Maßnahmen nicht anspricht
Krampfartige Schmerzen im gastrointestinalen oder urogenitalen Bereich
Hypotonie (besonders bei schneller i.v. Gabe)
Schwangerschaft / Stillzeit?
RRsys < 100 mmHg?
Metamizol-Risikoaufklärung
Unverträglichkeitsreaktionen
Seltene Einzelfälle: - Störung Blutbildung + Immunsystem Zeichen für Komplikationen:
Schüttelfrost, Fieber, Abgeschlagenheit, Halsschmerzen, Entzündung Mundschleimhäute
Bei diesen Komplikationen umgehend Arzt aufsuchen!
Agranulozytose (seltene, aber lebensbedrohliche Granulozytenabnahme)
Hautreaktionen (Exantheme, Stevens-Johnson-Syndrom selten)
Nierenschädigung bei Langzeitgebrauch
LANGSAME Gabe von 1g Metamizol als Kurzinfusion in 100 ml NaCl 0,9% über 5 Minuten
Nenne die Wirkstoffgruppe, Indikation, Nebenwirkung und Dosierung für Dimenhydrinat (Vomex)
Dimenhydrinat (Vomex)
Wirkstoffgruppe: Antihistaminikum (H₁‑Rezeptor‑Antagonist) mit anticholinergen Eigenschaften
Massive Übelkeit/Erbrechen (Erwachsene)
Vestibuläre Störungen (Schwindel, Morbus Menière)
Prämedikation vor Anästhesie zur Vermeidung von Brechreiz
Sedierung, Müdigkeit
Anticholinerge Effekte: Mundtrockenheit, Sehstörungen (Akkommodationsstörung), Harnverhalt
Paradoxe Reaktionen bei Kindern (Erregung, Unruhe)
Orthostatische Hypotonie
Infusion von 500 ml Kristalloide +
LANGSAME Gabe von 1 Amp. (62 mg) Dimenhydrinat i.v. über mindestens 2 Minuten
Nenne die Wirkstoffgruppe, Indikation, Nebenwirkung, Dosierung bei einem Patienten mit 70kg für Morphin
Morphin
Wirkstoffgruppe: Opioid‑Analgetikum (reines µ‑Rezeptor‑Agonist)
Starke bis sehr starke akute Schmerzen (Trauma, Verbrennungen, Tumorschmerzen)
Periphere und zentrale Schmerzsyndrome, bei denen nicht‑opioide Analgetika unzureichend wirken
Myokardinfarkt‑Schmerztherapie (in Senkung von Angst und O₂‑Verbrauch)
Atemdepression (dosisabhängig)
Übelkeit, Erbrechen
Obstipation (verminderte Peristaltik)
Sedierung, Benommenheit, Miosis (enggestellte Pupillen)
Bradykardie, Hypotonie (vasodilatatorisch)
Histaminfreisetzung → Juckreiz, Flush
Langsame Gabe von Morphin i.v. nach Dosierungstabelle (ab 40 kg KG) bis maximal 10 mg Gesamtdosis wiederholen
nach 5 Min. wenn NRS ≥ 5:
Langsame Repetitionsgabe von Morphin i.v. (halbe Dosis) in Abhängigkeit von Körpergewicht und Wirkung
Reevaluation nach 5 min, bei NRS ≥ 5 Repetitionsgabe von Morphin i.v. (halbe Dosis)
Nenne drei Maßnahmen zur Vorbereitung auf eine einsetzende Geburt.
Handtücher vorbereiten
Nabelschnur-Set vorbereiten
Kinderkoffer
ruhige, saubere Umgebung schaffen
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