Erläutern Sie den Unterschied zwischen internem und externem Rechnungswesen.
Externes Rechnungswesen: informiert externe Adressaten (z. B. Finanzamt, Banken, Aktionäre), Fokus auf Jahresabschluss, gesetzlich geregelt.
Internes Rechnungswesen: informiert unternehmensinternes Management, keine gesetzlichen Vorschriften, dient der Planung, Kontrolle, Steuerung.
Welche wesentlichen Unterschiede bestehen zwischen der Finanzbuchhaltung und dem internen Rechnungswesen?
Finanzbuchhaltung: Teil des externen Rechnungswesens, gesetzlich geregelt, Erfassung aller Geschäftsvorfälle.
Internes Rechnungswesen: Betriebsbuchhaltung, Fokus auf Kosten- und Leistungsrechnung, nur betriebsbezogene Vorgänge.
Was sind die speziellen Aufgaben des internen Rechnungswesens?
Kostenartenrechnung: Welche Kosten?
Kostenstellenrechnung: Wo sind Kosten angefallen?
Kostenträgerrechnung: Wofür sind Kosten angefallen?
Wirtschaftlichkeitskontrolle, Entscheidungsunterstützung.
Grenzen Sie Aufwand und Kosten voneinander ab, erläutern Sie.
Aufwand: gesamter Werteverzehr, betriebsfremd + periodenfremd enthalten.
Kosten: nur betriebszweckbezogener Werteverzehr.
Aufwandsgleiche Kosten: z. B. Fertigungslöhne.
Anderskosten: z. B. kalkulatorische Abschreibung.
Zusatzkosten: z. B. kalkulatorischer Unternehmerlohn.
Was versteht man unter variablen und fixen Kosten?
Variable Kosten: ändern sich mit Beschäftigung (z. B. Material).
Fixe Kosten: bleiben unabhängig von Beschäftigung konstant (z. B. Miete).
Was versteht man unter Grenzkosten?
Kosten, die bei Produktion einer zusätzlichen Einheit entstehen.
Was versteht man unter Einzel- und Gemeinkosten?
Einzelkosten: direkt einem Kostenträger zurechenbar (z. B. Material).
Gemeinkosten: fallen für mehrere Produkte an, müssen verteilt werden (z. B. Strom).
Was versteht man unter Plan- und Istkosten?
Plankosten: vorab kalkuliert, auf Basis von Annahmen.
Istkosten: tatsächlich angefallen.
Was versteht man unter Voll- und Teilkosten?
Vollkosten: alle Kosten (fix + variabel) werden auf Produkte verteilt.
Teilkosten: nur variable Kosten berücksichtigt.
Welche Kostenrechnungssysteme gibt es?
Istkostenrechnung.
Normalkostenrechnung.
Plankostenrechnung.
Teilkostenrechnung.
Nennen Sie Beispiele für folgende Rechengrößen.
a. Aufwand, keine Kosten:
b. Kosten, kein Aufwand:
c. Aufwand gleich Kosten:
d. Einzahlung, keine Einnahme:
e. Aufwand, keine Ausgabe:
f. Einnahmen, kein Ertrag:
a. Aufwand, keine Kosten: Spenden an gemeinnützige Organisationen
b. Kosten, kein Aufwand: Kalkulatiorische Miete
c. Aufwand gleich Kosten: Materialkosten
d. Einzahlung, keine Einnahme: Aufnahme eines kurzfristigen Kredit
e. Aufwand, keine Ausgabe: Abschreibungen (z.B Maschinen)
f. Einnahmen, kein Ertrag: Verkauf einer Maschine zum Buchwert (es entsteht kein Gewinn)
Welche Systematisierungsmöglichkeiten kennt die Kostenrechnung?
Nach Zurechenbarkeit auf Leistungen:
Einzelkosten (z. B. Materialeinzelkosten, Akkordlöhne)
Gemeinkosten (z. B. Miete, Verwaltungskosten)
Sondereinzelkosten (z. B. Prototypkosten, Frachtkosten)
Unechte Gemeinkosten (z. B. Leim, Nägel)
Nach Verhalten bei Beschäftigungsschwankungen:
Fixe Kosten
Variable Kosten
Sprungfixe Kosten
Welche Teilgebiete umfasst die Kostenrechnung?
Kostenartenrechnung: Erfassung und Gliederung aller Kostenarten.
Kostenstellenrechnung: Verteilung der Gemeinkosten auf betriebliche Funktionsbereiche.
Kostenträgerrechnung: Ermittlung der Kosten je Produkt oder Auftrag.
Wie können Kostenarten eingeteilt werden?
Kostenarten lassen sich einteilen nach:
Art der Produktionsfaktoren (z. B. Materialkosten, Lohnkosten)
Funktion im Unternehmen (z. B. Fertigungskosten, Verwaltungskosten)
Was zählt zu den Werkstoffen eines Betriebes?
Rohstoffe: Hauptbestandteile des Produkts (z. B. Holz für Möbel)
Hilfsstoffe: Nebenbestandteile (z. B. Leim, Nägel)
Betriebsstoffe: Werden verbraucht, gehen aber nicht ins Produkt ein (z. B. Schmieröl)
Zulieferteile/Handelswaren: Vorgefertigte Teile (z. B. Autoradios)
Unterschied zwischen bilanzieller und kalkulatorischer Abschreibung?
Unterschied zwischen Anderskosten und Zusatzkosten
Welche Aufgabe hat die Kostenstellenrechnung?
Die Kostenstellenrechnung verteilt die in der Kostenartenrechnung erfassten Gemeinkosten verursachungsgerecht auf Kostenstellen. Sie schafft die Grundlage, um diese Gemeinkosten später auf Kostenträger (Produkte, Aufträge) zu verteilen.
Nach welchen Kriterien können Kostenstellen gebildet werden?
Funktionale Kriterien: z. B. Materialstellen, Fertigungsstellen, Verwaltungsstellen
Abrechnungstechnische Kriterien: Hauptkostenstellen und Hilfskostenstellen
Materialstelle: Wareneingang, Lager
Fertigungsstelle: Montage, Produktion
Vertriebsstelle: Verkauf, Versand
Verwaltungsstelle: Buchhaltung, Personalabteilung
Hilfskostenstelle: Kantine, Fuhrpark, Instandhaltung
Hauptkostenstellen: Kosten werden direkt auf Kostenträger verrechnet (z. B. Fertigung, Vertrieb)
Hilfskostenstellen: Unterstützen andere Kostenstellen, ihre Kosten werden zunächst intern verrechnet (z. B. Kantine, Reparaturwerkstatt)
Einzelkosten: Direkt einem Produkt zurechenbar (z. B. Materialeinzelkosten)
Gemeinkosten: Nicht direkt zurechenbar, z. B. Miete, Verwaltungskosten
Primäre Gemeinkosten: Von außen bezogen (z. B. Stromrechnung)
Sekundäre Gemeinkosten: Innerbetriebliche Leistungen (z. B. Instandhaltung)
Unechte Gemeinkosten: Könnten direkt zugeordnet werden, werden aber aus Wirtschaftlichkeitsgründen als Gemeinkosten behandelt (z. B. Leim)
Sondereinzelkosten: Direkt einem Auftrag oder einer Serie zurechenbar
Verteilung der primären Gemeinkosten auf Kostenstellen
Verrechnung der sekundären Gemeinkosten
Berechnung von Gemeinkostenzuschlagssätzen
Übernahme der primären Gemeinkosten
Verteilung auf Kostenstellen
Bildung von Kalkulationssätzen
Kostenkontrolle
Verrechnungssatz: € pro Leistungseinheit (z. B. €/km, €/kWh)
Kalkulationssatz: Zuschlag in % auf Einzelkosten (z. B. 50 % auf Materialkosten)
Mengenschlüssel: Quadratmeter, Maschinenstunden, Stückzahl
Werteschlüssel: Löhne, Materialkosten, Umsatz
Anbauverfahren: Keine Berücksichtigung von Leistungen zwischen Hilfskostenstellen
Stufenleiterverfahren: Einseitige Leistungsbeziehungen werden berücksichtigt
Gleichungsverfahren: Alle Leistungsbeziehungen werden berücksichtigt (exakteste Methode)
Materialbereich: Materialeinzelkosten, Materialmenge
Fertigungsbereich: Fertigungslöhne, Maschinenstunden
Vertriebsbereich: Absatzmenge, Umsatz
Verwaltungsbereich: Herstellkosten
Direkter Zusammenhang mit Kostenverursachung (Verursachungsprinzip)
Proportionalität zwischen Kosten und Bezugsgröße
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