Was gibt der BGA Parameter an?
pH
Maß für den Säure-Basen-Zustand (Azidose/Alkalose)
pCO₂
Partialdruck von Kohlenstoffdioxid im Blut
HCO₃⁻
Bikarbonatkonzentration – wichtig für die metabolische Pufferfunktion
BE (Base Excess)
Maß für die Abweichung vom Standardbikarbonatwert
pO₂
Partialdruck von Sauerstoff
SaO₂
Maß für die Sauerstoffsättigung des Hämoglobins
Gegeben ist eine BGA:
pH: 7,28
pCO₂: 60 mmHg
HCO₃⁻: 26 mmol/l
Welche Störung liegt vor?
A) Metabolische Azidose
B) Respiratorische Azidose
C) Metabolische Alkalose
Richtige Antwort: B) Respiratorische Azidose
Begründung: pH < 7,35 → Azidose pCO₂ ↑ → respiratorische Ursache HCO₃⁻ im Normbereich → keine metabolische Beteiligung
pCO₂ (Patialdruck von Kohlenstoffdioxid): Normbereich 35-45 mmHg
HCO₃⁻ (Bicarbonat): Normbereich 22-26 mmol/l
Ein Notfallpatient zeigt folgende Werte:
pO₂: 58 mmHg
SaO₂: 85 %
Wie ist dieser Befund zu bewerten?
A) Normale Oxygenierung
B) Hypoxämie
C) Hyperventilation
Welche Maßnahmen wären indiziert?
Richtige Antwort: B) Hypoxämie
Begründung:
Normwert pO₂: ca. 75–100 mmHg
Normwert SaO₂: > 93–95 %
Werte deutlich reduziert → kritischer O₂-Mangel
Maßnahme: Erhöhte O₂-Gabe, ggf. NIV oder Intubation bei klinischer Verschlechterung
Ein Patient hat:
pH: 7,36
pCO₂: 52 mmHg
HCO₃⁻: 30 mmol/l
Was ist die wahrscheinlichste Erklärung?
A) Unkompensierte respiratorische Azidose
B) Kompensierte metabolische Alkalose
C) Kompensierte respiratorische Azidose
Was bedeutet „kompensiert“ in diesem Kontext?
Richtige Antwort: C) Kompensierte respiratorische Azidose
Begründung: pH: grenzwertig (niedrig-normal), d. h. kompensiert
pCO₂ ↑ → respiratorisch
HCO₃⁻ ↑ → metabolische Kompensation
Kompensiert = PH im Normbereich
Dekompensiert = PH außerhalb des Normbereichs
„Kompensiert“ bedeutet: Der Körper (v. a. Niere) versucht, den pH über Gegenregulation (hier Bikarbonaterhöhung) im Normbereich zu halten
Ursächlich für den PH-Wert ist das CO₂:
hohes pCO₂ begünstigt eine Azidose (-> niedriger PH)
Pat. bekommt nicht genung CO₂ abgeatmet -> CO₂ steigt -> respiratorisches Problem
niedriges pCO₂ begünstigt eine Alkalose (-> hoher PH)
Pat. atmet zu viel CO₂ ab -> CO₂ sinkt -> respiratorisches Problem
niedriges HCO₃⁻
z.B. bei Nierenversagen puffert Niere zu wenig Bicarbonat in den Körper, gleichzeitig filtert sie zu wenig Säure aus dem Blut raus —> HCO₃⁻ sinkt -> metabolisches Problem
Der pH-Wert beträgt 7,28. Wie lautet die Diagnose?
A) Normwert
B) Alkalose
C) Azidose
Begründe deine Antwort anhand des pH-Normbereichs
Richtige Antwort: C) Azidose
Begründung: Der physiologische pH liegt zwischen 7,35–7,45. Ein pH < 7,35 bedeutet Azidose, ein pH > 7,45 bedeutet Alkalose.
Gegeben:
Hb: 14 g/dl
SaO₂: 95 %
pO₂: 80 mmHg
Berechne den O₂-Gehalt des Blutes (CaO₂) mit folgender Formel:
CaO₂ = (1,34 × Hb × SaO₂) + (0,0031 × pO₂)
Was sagt der Wert aus?
Rechnung:
(1,34 × 14 × 0,95) + (0,0031 × 80)
≈ (17,822) + (0,248)
≈ 18,07 ml O₂/dl Blut
Interpretation: Normalbereich: ca. 18–20 ml/dl
→ gute Sauerstoffversorgung bei normalem Hb und SaO₂
Diskutieren Sie, welchen Einfluss die Vorerkrankungen (Hypertonie, Diabetes mellitus, Nikotinabusus) auf das Schockgeschehen und die Trauma-Versorgung haben.
Welche therapeutischen Anpassungen sind erforderlich?
Hypertonie: Vorbestehende Gefäßveränderungen → höheres Risiko für Organschäden durch Hypotonie.
Cave: Ziel-Blutdruck in der Schockphase nicht zu aggressiv anheben (Permissive Hypotension, außer bei Schädel-HirnTrauma).
Diabetes mellitus: Erhöhtes Risiko für Wundheilungsstörungen und Infektionen → engmaschige Blutzuckerkontrolle, Insulintherapie zur Stabilisierung.
Nikotinabusus: Schlechtere Lungenheilung, erhöhtes ARDS-Risiko → besondere Weaning-Strategie
Welche Komplikationen können in den ersten 48 Stunden nach Polytrauma auftreten?
Beschreiben Sie die klinischen Zeichen und das notfallmäßige Vorgehen.
ARDS (Acute Respiratory Distress Syndrome)
Zeichen: Verschlechterung der Oxygenierung, diffuse Infiltrate im Röntgenbild.
Vorgehen: Schutzstrategische Beatmung (Low-Tidal-Volume, PEEP-Optimierung), ggf. Pronationstherapie.
Nachblutung/Intraabdominelles Kompartmentsyndrom
Zeichen: Zunehmender Bauchumfang, hämodynamische Verschlechterung.
Vorgehen: Notfallsonographie, CT, ggf. Re-Laparotomie.
SIRS/Sepsis
Zeichen: Tachykardie, Fieber, zunehmende Organdysfunktion.
Vorgehen: Frühzeitige Antibiotikatherapie anpassen, Flüssigkeitsmanagement optimieren.
Tiefe Venenthrombose/Lungenembolie
Zeichen: Beinschwellung, Dyspnoe, plötzlicher SpO₂-Abfall.
Vorgehen: Duplexsonographie, Antikoagulation prüfen, evtl. Thrombektomie
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