Prinzip des kleinsten Zwangs nach Le Chatelier
Gibt man auf ein im Gleichgewicht befindliches chemisches System einen Zwang in Form von Temperaturveränderung, Druckveränderung oder Konzentrationsveränderung aus, so verschiebt sich das Gleichgewicht, um den Zwang zu minimieren.
Druckveränderung
Durch Druckerhöhung wird das Gleichgewicht nach der Seite mit dem geringeren Volumen verschoben.
Durch Druckminderung wird das Gleichgewicht nach der Seite der Stoffe mit dem größeren Volumen verschoben.
→ ursprünglicher Gleichgewichtszustand stellt sich wieder ein ⇒ Wert für K verändert sich nicht
Temperaturveränderung
Eine Temperaturerhöhung begünstigt die endotherme Reaktion.
Eine Temperaturerniedrigung die exotherme Reaktion.
→ neuer Gleichgewichtszustand stellt sich ein ⇒ K nimmt den für die neue Temperatur charakteristischen Wert an
- → exotherm
+ → endotherm
Konzentrationsveränderung
Wird der Stoffmengenanteil eines Ausgangsstoffs erhöht, so wird das Gleichgewicht nach rechts verschoben (Produkte).
Wird der Stoffmengenanteil eines Reaktionsprodukts erhöht, so wird das Gleichgewicht nach links verschoben (Edukte).
Chemisches Gleichgewicht
Das chemische Gleichgewicht ist ein dynamisches Gleichgewicht, bei dem die Hin- und Rückreaktion weiterhin gleichzeitig ablaufen. Die Konzentrationen aller beteiligten Stoffe sind konstant, da zeitgleich identische Stoffmengen an Produkten und Edukten gebildet und zersetzt werden.
Im chemischen Gleichgewicht gilt: vHin = vRück
Im Gleichgewicht
aA + bB ⇌ cC + dD
Kc = c^c(C) × c^d(D) / c^a(A) × c^b(B)
Kc < 1 → Konzentration der Edukte ist größer als die der Produkte
Kc = 1 → Konzentration der Edukte ist gleich der der Produkte
Kc > 1 → Konzentration der Edukte ist kleiner als die der Produkte
Merkmale des chemischen Gleichgewichts
- eine reversible chemische Reaktion
- im Gleichgewichtszustand konstante Konzentrationen der Edukte und Produkte
- zeitgleiche Bildung und Zersetzung identischer Stoffmengen an Produkten und Edukten
- gleiche große Reaktionsgeschwindigkeit der Hin- und Rückreaktion (vHin = vRück)
Massenwirkungsgesetz
Das MWG beschreibt das konstante Verhältnis der Konzentration von Produkten und Edukten im chemischen Gleichgewicht.
→ stöchiometrischen Faktoren (z.B.: 2 H2) ⇒ Exponent im MWG
⇒ nur anwendbar bei l; g & aq ⇒ kein s ⇒ wenn vorhanden dann aus der Gleichung rauslassen
Endo- & Exothermer Reaktionsgraph
Katalysator
Ein Katalysator beeinflusst nicht die Lage des chemischen Gleichgewichts, sondern nur die Geschwindigkeit der Einstellung des chemischen Gleichgewichts (Reaktionsgeschwindigkeit).
Homogene und Heterogene Katalyse
Homogen ⇒ Katalysator und Edukt liegen im selben Aggregatzustand vor
Heterogen ⇒ Katalysator und Edukte liegen in unterschiedlichen Aggregatzuständen vor
Vergleich: Homogen vs Heterogen
Homogen:
- niedrige Temperaturen
- niedriger Druck
- aufwendige Trennung von Katalysator und Produkten
- kein Wartungsaufwand des Katalysators
Heterogen:
- hohe Temperaturen
- einfache Abtrennung der Produkte vom Katalysator
- Regeneration des Katalysators wegen Verschleißerscheinungen
notwendig
Eigenschaften von Katalysatoren
- Reaktionsgeschwindigkeit erhöhen (positive Katalysatoren)
- Chem. Reaktionen verlangsamen: Inhibitoren (negative Katalysatoren)
- geringe Aktivierungsenergie für neue Reaktionswege
- liegen nach Reaktion unverändert vor
- wirken in geringen Mengen
- wirken selektiv
Zuletzt geändertvor 20 Tagen