2 Zugänge für Qualität von Unterricht
1 normativer Zugang guter Unterricht an sich
2 empirischer Zugang guter Unterricht gemessen an seinen Wirkungen
Normativer Zugang + Erreichen von Lernzielen = qualitätsvoller Unterricht
A-N-Modell erklären
Unterricht besteht aus wechselseitiger Abhängigkeit von:
Angebot: Lerngelegenheiten im Unterricht
Nutzung: Wahrnehmung der Lerngelegenheit/ individuelles Lernen
Wirkung: Nutzung des Angebots führt zur Wirkung bei SuS
Weitere Faktoren die auf Unterricht einwirken:
Lehrkaft: Wissen, Motivation usw. (Einfluss den Unterricht)
Kontext: Bildungssystem, Schule usw. (Einfluss auf den Unterricht)
Individuelle Lernvoraussetzungen: Vorwissen, Intelligenz usw. (Einfluss auf den Unterricht und die Wirkungen von Unterricht)
Außerschulische Lernangebote: Förderungen usw. (Einfluss auf Unterricht und die Wirkungen von Unterricht)
Wichtige Annahmen des AN-Modell
Konstruktivistischer Grundgedanke (jeder lernt anders, Angebot kann nur gewisse Lernwahrscheinlichkeit bereitstellen)
Zentrale Bedeutung der individuellen Voraussetzungen
(Trennung von Angebot, Nutzung und Wirkung)
(Individuelle Lernprozesse vermittelt zwischen Lerngelegenheit und Wirkung (Nutzung steht zwischen Angebot und Wirkung))
Wissen vs. Schlüsselqualifikation vs. Lernen lernen? (Was ist wichtig?)
Bereichsspezifisches Wissen ist bester Prädikator für die Leistungen dort
Wissen nicht nur Faktenwissen, sondern Verständnis fachbezogener Konzepte/Methode
Fachbezogene Konzepte/Methoden meint:
z. B. klassische Lernziel-Taxonomie (Wissen, Verstehen, Anwenden, Analyse, Synthese, Bewertung)
z. B. Bildungsstandards (Festlegung der erwarteten Leistung)
Ziele von Unterricht
Unterricht immer Multikriteriale Ziele, nie nur eins
Lernen, Motivation, Emotion usw.
Informationsverarbeitungsansatz
Ansatz wie Informationen gespeichert werden
Unwelt
Sensorisches Gedächtnis (unbewusste Wahrnehmung, Gedächtnis für Sinne, nicht alles wird verarbeitet)
Arbeitsgedächtnis (bewusste Verarbeitung von Info., begrenzte Kapazität, Aufmerksamkeit liegt nur auf einer Sache)
Langzeitgedächtnis (Informationen die nicht verloren gehen sollen, in semantidchen Netzwerken organisiert, Informationsmenge nicht beschränkt -> je mehr man weiß, desto leichter Neues zu lernen)
Konsequenzen d. Informationsverarbeitungsansatz für das Lernen
Wichtig:
Wiederholung: Durch Wdh. Von Arbeitsgedächtnis ins Langzeitgedächtnis -> Verbindungen aktiv halten/Vernetzung immer wieder herstellen
Fokus: Arbeitsgedächtnis begrenzt -> unnötige Inforamtionen schlecht für das Lernen/den Fokus
Vernetzung: schwer auf Info. zuzugreifen, die mit wenigen anderen vernetzt sind -> aktive Vernetzung/Querverbindungen herstellen
Informationsverarbeitungsansatz - Einfluss des Langzeitgedächtnisses auf das Lernen -> was folgt daraus für den Unterricht?
Vorhandene Information strukturieren die Wahrnehmung vor -> zentrale Bedeutung d Vorwissens
Arbeitsgedächtnis und Langzeitgedächtnis beeinflussen was ins Arbeitsgedächtnis gelangt
Einfache Wdh. wenig effektiv
Komplexe Lernprozesse für Überführen ins Langzeitgedächtnis wichtig und für die Verarbeitung/Strukturierung im Arbeitsgedächtnis
Prozedualisierung zur Entlastung des Arbeitsgedächtnis (feste Abläufe einüben)
Informationsverarbeitungsansatz Implikationen
Übertragung ins Langzeitgedächtnis anstrengend (komplexe Lernprozesse)
Begrenzung Arbeitsgedächtnis -> Engpass beim Lernen
Lernerfolg größer wenn Verbindung zum Vorwissen hergestellt wird
Lernangebot stellt Lernerfolg nicht sicher (aktive Nutzung nötig)
Entw. gut strukturierstes Langzeitgedächtnis -> ein Ziel von Unterricht
Soziokonstruktivistisches Lernen + Scaffolding
Sozio-Konstruktivistisch:
Lernen als eigenständige kognitive Aktivität
Lernen findet im sozialen Kontext statt
Scaffolding (Aufwärtsspirale):
Kann ohne Hilfe bewältigt werden
Kann nur mit Hilfe bewältigt werden
Kann auch ohne Hilfe nicht bewältigt werden
-> Aufgaben sollen immer in Bereich 2 liegen
LK gibt Unterstützung zur Lösung der Aufgabe (individuell, angepasste Reduktion der Komplexität)
Unterstützung schrittweise zurücknehmen sobald SuS Aufgaben selbst lösen können (Herausfordern, kog. Aktivieren)
Individuelle Voraussetzungen für das Lernen
Vorwissen: je mehr und besser organisiert -> kann besser lernen
Kognitive Fähigkeiten/Intelligenz -> Unterschiedliche Problemlösefähigkeiten + Arbeitsgedächtniskapazität
Motivationale Voraussetzungen -> Motivation wichtig weil Lernen aktiver Prozess, Selbsteinschätzung wichtig - keine Vermeidungsstrategien
Erwartung mal Wert Modell (Motivationsmodell)
Erwartung × Wert = Motivation -> Verhalten
Erwartung mit dem Verhalten eine Konsequenz herbeiführen zu können
Selbstkonzept
Selbsteinschätzung
Wert den es mir bringt wenn ich die Konsequenz hervorrufe
Attainment value (Bedeutsamkeit)
Intrinsic value (Interesse)
Utility value (Nutzen für kurz/langfristige Ziele)
Cost (Opportunitätskosten)
Personen Gegenstands Theorie des Interesses
Interesse als Beziehung von Person und Gegenstand
(Merkmale von Interesse:)
Selbstbestimmtheit
Wertschätzung
Positive Emotionen
Wunsch nach mehr Wissen
Entstehungsgenese von Interesse:
1. Beziehung von Person zwischen Gegenstand
2. situationales Interesse
3. Individuelles Interesse (durch Internalisierung von 2.)
Selbstbestimmungstheorie der Motivation
Keine Gegensätze sondern Kontinuum:
extrinsische Motivation (Folgsamkeit) intrinsische Motivation (will man selbst)
-> Mischformen wichtig für den Unterricht
Psychologische Grundbedürfnisse (braucht es für Entwicklung intrinsischer Motivation):
Autonomieerleben
Kompetenzerleben
Soz. Eingebundenheit (z. B. Keine Angst vor Fehlern)
Komplexität des Unterrichts
Mehrdimensionalität (viele Pers. interagieren miteinander auf verschiedenen Ebenen)
Simultanität (Dinge passieren gleichzeitig)
Unmittelbarkeit (Unterricht im ständigen Fluss -> schneller Handeln)
Nichtvorhersagbarkeit (begrenzte Planungsmöglichkeit)
Öffentlichkeit
Geschichtlichkeit (LK und SuS haben Geschichte zusammen)
Oberflächen- und Tiefenstrukturen
Oberflächenstrukturen
Organisationsformen (z. B. Klassenunterricht, Förderunterricht)
Methoden (z. B. Frontalunterricht, Projektarbeit)
Sozialformen (EA, PA, GA)
Tiefenstrukturen
(Z. B. Basisdimensionen der Unterrichtsqualität)
Forschungsbefunde Oberflächen und Tiefenstrukturen
Oberflächen- und Tiefenstrukturen variieren unabhängig voneinander
Erfolg hängt mehr von Tiefenstrukturen ab als von Oberflächenstrukturen
Wann ist Lehererzentrierter Unterricht wirksam? (Bedingungen)
-klare Ziele
-Ausrichtung am Vorwissen der Lernenden
-Verknüpfung mit Vorwissen anregen
-gute Strukturierung
-Reduktion auf zentrale Konzepte
-Feedback
Phasen Lehrerzentrierten Unterrichts
Einführung (Zusammenfassungsrecap)
Darbietung (Darstellung neuer Lernziele)
Übungsphase in der Gruppe ( gemeinsames Üben mit direktem Feedback)
Individuelle Übungsphase (individuelles Üben mit Feedback)
Offener Unterricht (was ist das, was beachten?)
Verschiedene Konzepte offenen Unterrichts
-> bei allen haben SuS Mitbestimmung (z. B. bei Zeit oder Sozialformen usw.)
Wichtig für Erfolg ist die genaue Strukturierung
2 zentrale Befunde zu Oberflächen und Tiefenstrukturen
Erfolg hängt mehr von Tiefenstrukturen ab als von Oberflächenstrukturen (Lehrerzentriert/frontal nicht per se besser)
Basisdimension: kognitive Aktivierung
Warum wichtig?
Definition
Higher Order Thinking (komp. Lernprozesse)
Lernen erfordert kognitvie Veränderung/Erweiterung von kognitiven Strukuren
Braucht kog Aktivierung
Braucht higher Order Thinking Prozesse
Def: Bereitschaft sich aktiv mit Gegenstand auseinander zu setzen, Verbindungen herstellen, Strukturierungen vornehmen
Higher Order Thinking/Komplexe Lernprozesse:
Seligieren
Organisieren
Interpretieren
Elaborieren (Anreichern, Verbindung neue Info und Vorwis.)
Metakog. Planen
Was ist bei kognitiver Aktivierung wichtig? Wovon unterscheidet sie sich?
Fokus: kog Aktv auf einen Gegenstand
Herausforderung der Aufgaben (nicht nur schwer)
Nicht nur Verhaltensaktivierung sondern auch kognitive
Basisdimensionen: Konstruktive Unterstützung (Teil 1: kognitive Unterstützung)
Kognitive Unterstützung (fachliche Leistungsaspekte)
Stoff auf SuS zuschneiden: Gliederung komplexer Sachverhalte, Anforderungen an Lernende anpassen
Strukturierung: Klarheit
Feedback: Verständnis überprüfen, inhaltsbezogenes Feedback
Hilfe: Adaptive, individuelle Hilfestellung
Sozio-konstruktivistische Theorien zum Scaffholding
Cognitive Load theory
Basisdimension: Klassenführung
Was ist das?
Was wichtig bei Störungsumgang
Bez. Zu anderen Basisdimensionen
Unterricht komplexe Situation - Klassenführung als Steuerung dieser Situation
Ziel: Lernzeit Nutzen (time on task)
Präventive Maßnahmen besonders wichtig
Reziproke Beziehung zu anderen Basisdimensionen (Klassenführung für andere wichtig und andere für Klassenführung)
Basisdimension: konstruktive Unterstützung (Teil 2: emotionale Unterstützung)
Emotionale Unterstützung (motivationale Aspekte)
Wertschätzung (LK u SuS)
Geduld bei Schwierigkeiten
Mitbestimmungsmöglichkeiten bzw. Autonomieunterstützung
Ansprechbarkeit
3 psychologische Grundbedürfnisse erfüllen
Was spricht für 4 Basisdimensionen
Faktorenanalyse
Korrelation auf Klassenebene
Prädiktive Validität
CLASS (Classroom assessment scoring system)
Welche Basisdimensionen?
3 Basisdimensionen (sehr ähnlich)
Unterrichtsqualitäterfassungssystem
Beobachtbare Lk-SuS Beziehung als größter Einflussfaktor/Fokus -> Hauptkriterium Engagement erzeugen (nicht das gleiche wie kog Akt.)
Wird auch für Fortbildungen eingesetzt
Class Basisdimensionen
Emotional Support (motivationale und emotionale Interaktionen -> gute Lernumgebung)
classroom organization (Klassenführung)
Instructional support (Lk-SuS Interaktionen -> Lk gibt Gelegenheiten zu lernen (Scaffholding))
-> nicht immer trennscharf voneinander zu unterscheiden
Zuletzt geändertvor 3 Tagen