Was ist „assistierte Freiheit“ nach Graumann?
Assistierte Freiheit bezeichnet ein erweitertes Freiheitskonzept, in dem Menschen ein moralisches Recht auf die Entwicklung ihrer Autonomie haben – selbst wenn sie aktuell noch nicht autonom handeln können. Freiheit wird nicht vorausgesetzt, sondern muss durch Unterstützung ermöglicht werden (Graumann, S. 94–96).
Wie kritisiert Graumann John Rawls?
Rawls’ Vertragstheorie basiert auf der Idee autonomer, rationaler Bürger. Graumann kritisiert, dass dadurch Kinder, Menschen mit Behinderung oder ältere Menschen ausgeschlossen werden, weil sie diese Anforderungen (noch) nicht erfüllen (S. 90–92).
Wie begründet Graumann das Recht auf inklusive Bildung?
Inklusive Bildung ergibt sich aus dem Anspruch auf assistierte Freiheit. Alle Menschen haben ein Recht auf die Entwicklung ihrer Autonomie – dafür sind strukturelle Solidaritätsverpflichtungen nötig, z. B. durch den Staat (S. 98–104).
Welche Rolle spielt Kant bei Graumann?
Kants Konzept der Menschenwürde und Autonomie wird bei Graumann so weitergedacht, dass es nicht nur um die bereits verwirklichte Autonomie geht, sondern auch um die Verpflichtung zur Ermöglichung von Autonomie (S. 94–97).
Was bedeutet „gemeinschaftliche Solidaritätspflicht“?
Das ist die Pflicht der Gesellschaft (z. B. über den Staat), Bedingungen zu schaffen, unter denen alle Menschen – besonders mit Unterstützungsbedarf – gleichberechtigt teilhaben können. Diese Pflicht ist nicht freiwillig, sondern moralisch geboten (S. 101–104).
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