Chemische Eigenschaften Lokalanästhetika (LA)
LA sind schwache Basen (Protonenakzeptoren)
ph-Wert der Umgebung und pKs-Wert beeinflussen Konfiguration
pKs-Wert
pH-Wert, an dem das LA zu 50% als Base (LA) und 50% als Säure vorliegt (LAH+)
Hendersson-Hasselbach-Gleichung
Entzündung:
saurer pH -> mehr Protonen -> mehr LAH+ -> schlechtere LA-Wirkung
Zielstruktur von LA
—> spannungsabhängigier Na-Kanal
Affinität von LA zum NA-Kanal:
offen > inaktiv > geschlossen
Nervenfasertypen
LAST - local anesthetic systemic toxicity
Verschiedene Formen der Lokalanästhesie
Oberflächenanästhesie:
Applikation von LA auf Haut/Schleimhaut
Infiltrationsanästhesie:
subkutane, intradermale oder intramuskuläre LA-Applikation
Leitungsanästhesie:
gezielte perineurale Injektion (zentral vs peripher)
i.v. Regionalanästhesie (Bier-Block):
Injektion von LA in eine distale Vene der oberen Extremitäten
Regionalanästhesie: Definition
Schmerzausschaltung in einer definierten Körperregion mittels Lokalanästhetika
Spontanatmung und Bewusstsein bleiben erhalten
alleine oder in Kombination mit einer Anlgosedierung/Allgemeinanästhesie
Single-Shot vs Katheter-Technik
Regionalanästhesie - Indikationen
Schmerzausschaltung bei Operationen
postopertative Analgesie
Mobilisation, Rehabilitation
Schmerzlinderung unter Geburt
Vermeidung einer Vollnarkose
Wunsch des Pat.
Regionalanästhesie - Kontraindikationen
Absolut
Relativ
Absolut:
Ablehnung des Patienten
lokale/systemische Infektionen
Gerinnungsstörung, Antikoagulation
Allergie
Relativ:
schwere kardiovaskuläre Erkrankungen, Hypovolämie
vorbestehende Nervenschäden
Periphere Nervenblockade
LA wird in die Nähe der zu betäubenden Nerven injiziert
transcutane Punktion
Nervenstimulation
Applikation eines definierten Stroms an den Nerven via Punktionsnadel
Auslösen einer motorischen Antwort
Injektion von LA bei Erreichen einer definierten Reizschwelle
Ultraschall-gestützte Nervenblockade
direkte Visualisierung der zu blockierenden Strukturen
weniger intravasale/intraneurale Injektion
Dosisreduktion, schnellere Anschlagzeit
bessere Qualität der Blockade
Blockade der oberen Extremitäten
Interskalenärer Block
Supraclaviculärer Block
Infraclaviculärer Block
Axillärer Block
Blockaden im Oberarm-, Unterarmbereich
Handblock
Wann Supraclaviculärer Block?
OPs am Ellenbogen, Unterarm, Hand
CAVE: Pneumothorax!!
Wann axilläre Plexusblockade?
Eingriffe unterhalb des Ellenbogens
Blockade der Nn. radialis, ulnaris, medianus und musculocutaneus
Blockade der unteren Extremität
Femoralisblock
Fascia-iliaca-Block
PENG-Block (pericapsular nerve block)
Proximaler- und distaler Ischiadicusblock
Fußblock
Wann N. femoralis Blockade?
Eingriffe der unteren Extermität, häufig in Kombination mit Ischiadicus-Blockade
Wann distale Nervus ischiadicus Blockade
Fuß- Sprunggelenk und Achillessehenchirurgie
Schallkopfposition: quer über der Kniekehle
Spinalanästhesie
Injektion von LA in den lumbalen Subarachnoidalraum
meist Single-Shot Verfahren
OPs der unteren Extremität
Unterbaucheingriffe
perineurale/urologische Eingriffe
gynäkologische Eingriffe, Sectio
Punktion nie höher als L2/3
Ablauf der Spinalanästhesie
sitzende Lagerung oder seitenlage
Hautdesindektion, sterile Handschuhe
anatomische Landmarke: Beckenkämme
LA: Bupivacain hyperbar, Prilocain
Nutzung atraumatischer Nadeln
Wirkung nach 5 min
Periduralanästhesie
Injektion von LA in den thorakalen oder lumbalen Periduralraum
sensible, motorische und sympathische Blockade meist etwas weniger ausgeprägt
intra- und postoperative Anästhesie/Analgesie
i.d.R. kontinuierliches Verfahren/Katheteranlage
Thorax- Abominalchirurgie, Chirurgie der unteren Extremitäten
Geburtshilfe
Ablauf der Periduralanästhesie
Punktion im Sitzen oder Seitenlage
Tuohy-Nadel
Resistenz-Verlust nach Passage des Lig. Flavum
1-1,5 ml pro zu blockierendes Segment
Ropivacain
Wirkung nach 20-30 min
Kaudalanästhesie
bis zum 6-8 LJ
Indikationen:
Appendektomie, Herniotomien, Eingriffe an der unteren Extremität
Komplikationen der Spinal- und Periduralanästhesie
Gefäßpunktion, intravasale Applikation
LAST (local anasthetic systemic toxicity)
Blutung
Infektion
Harnverhalt
Kreislaufdepression
totale Spinalanästhesie
postpunktioneller Kopfschmerz nach Durapunktion
transiente neurologische Symptome
Cauda-Equina-Syndrom
Postpunktioneller Kopfschmerz (PDPH)
>24h und <7d nach Spinalanästhesie durch Duraleck
frontale, occipitale Kopfschmerzen, im Sitzen/Stehen schlechter
Begleitsymptome:
Übelkeit/Erbrechen
Schulter/Nackensteifigketi
Sehstörungen
hohe Selbstheilungsrate (72% in erster Woche)
Therapie:
NSAR
Paracetamol
Coffein
Bettruhe
Flüssigkeit ggf Blutpatch
Blutpatch
Injektion von ca 20ml Eigenblut in den Periduralraum
Zuletzt geändertvor 13 Tagen