Was ist ein ereignisdiskretes System?
Ein ereignisdiskretes System ändert seinen Zustand nur bei bestimmten, klar definierten Ereignissen. Zwischen den Ereignissen bleibt der Zustand konstant. Typisch für Steuerungen in der Automatisierung.
Erläutern Sie die Begriffe „Zustand“ und „Zustandsübergang“ anhand eines selbstgewählten Beispiels aus Ihrem Alltag.
Zustand: Momentane Situation eines Systems.
Zustandsübergang: Wechsel von einem Zustand in einen anderen durch ein Ereignis.
Beispiel: Ampel
Zustand 1: Ampel zeigt Rot
Ereignis: Timer läuft ab
Zustandsübergang: Wechsel zu Zustand 2
Zustand 2: Ampel zeigt Grün
Was sind die Ziele beim Steuerungsentwurf, und wie können Modelle beim Erreichen dieser Ziele helfen?
Ziele beim Steuerungsentwurf:
Die Anlage soll fehlerfrei, sicher und wie geplant arbeiten.
Alle Abläufe müssen richtig und zuverlässig funktionieren.
Nutzen von Modellen:
Modelle helfen, den Ablauf übersichtlich darzustellen. – Sie ermöglichen Simulation und Prüfung, bevor die echte Anlage gebaut wird.
So können Fehler früh erkannt und Kosten gespart werden.
Erläutern Sie die Unterschiede zwischen kontinuierlichen Prozessen, Chargenprozessen und Stückprozessen. Nehmen Sie dabei Bezug auf Beispiele aus der Herstellung von Stahlblech.
Kontinuierlicher Prozess: läuft ohne Unterbrechung – Beispiel: Warmwalzen eines Stahlbands
Chargenprozess: Bearbeitung in abgeschlossenen Mengen – Beispiel: Schmelzen von Stahl in einem Ofen
Stückprozess: einzelnes Werkstück wird bearbeitet – Beispiel: Stanzen einzelner Blechteile
Was sind die Gemeinsamkeiten von Fertigungs-, Montage- und Verpackungsprozessen aus automatisierungstechnischer Sicht?
alle bestehen aus wiederholbaren Abläufen
es gibt feste Schrittfolgen
sie nutzen Sensoren, Aktoren und Steuerungen
Ziel: schnell, präzise und effizient automatisieren
Welches sind die wichtigsten sensorischen Aufgaben in der Fertigungs-Automatisierung?
Erkennung der Anwesenheit von Werkstücken
Positions- und Lageerkennung
Erfassung von Prozessgrößen (z. B. Druck, Temperatur)
Identifikation von Objekten (z. B. per Barcode/RFID)
Mit welchen Verfahren kann man die Anwesenheit eines Objekts erkennen? Welche Vor- und Nachteile haben die Verfahren jeweils? Wie funktionieren diese Sensoren? Was für Einschränkungen ergeben sich daraus für den Einsatz dieser Sensoren?
Mechanisch (z. B. Grenztaster)
+ Einfach, günstig
– Verschleiß, Kontakt nötig
Kapazitiv
+ Erkennung fast aller Materialien, berührungslos
– Einstellaufwand, sensitiv auf Umgebungsbedingungen
Induktiv
+ Robust, unempfindlich gegen Schmutz
– Nur für metallische Objekte
Optisch (z. B. Lichtschranke)
+ Große Reichweite, präzise
– Störanfällig bei Staub/Lichtreflexion
Ultraschall
+ Unabhängig vom Material
– Störanfällig bei Temperatur, Luftströmung
Einschränkungen:
Material, Form, Größe und Umgebung beeinflussen die Sensorwahl.
Auswahl erfolgt je nach Einsatzbedingungen (z. B. Schmutz, Abstand, Genauigkeit).
Welche Möglichkeiten gibt es zur Identifikation von Objekten in einem Logistiksystem?
Barcode: optisch lesbar, günstig, begrenzte Datenmenge
2D-Code (z. B. QR): mehr Infos auf kleiner Fläche
RFID: kontaktlos, keine Sichtverbindung nötig, speicherfähig
Farberkennung: einfache Unterscheidung
Form-/Konturerkennung (z. B. durch Kamerasysteme): komplex, für flexible Systeme geeignet
Was ist der Vorteil eines absoluten Lagegebers gegenüber einem inkrementellem?
Ein absoluter Lagegeber liefert jederzeit den genauen Positionswert, auch nach Stromausfall.
Ein inkrementeller Geber zählt nur Schritte – nach Neustart ist eine Referenzfahrt nötig.
Vorteil absoluter Geber: Kein Positionsverlust, sofort einsatzbereit.
Welche Vorteile haben drahtlose Sensoren? Wie kann man sie realisieren?
Vorteile drahtloser Sensoren:
Keine Verkabelung nötig → flexibler Einbau
Wartungsarm, z. B. bei rotierenden Teilen
Nachrüstbar in bestehenden Anlagen
Realisierung:
Funktechnologien wie WLAN, Bluetooth, Zigbee
Energieversorgung über Batterie, Energy Harvesting oder induktive Kopplung
Wie erstellt man ein Sicherheitskonzept für eine Maschine?
Sicherheitskonzept – Schritte:
Risikobeurteilung (nach EN ISO 12100)
Risikominderung in drei Stufen: a) Sicheres Design b) Technische Schutzmaßnahmen c) Benutzerinformation
Auswahl geeigneter Sicherheitsfunktionen (z. B. Not-Halt, Zweihandbedienung)
Validierung und Dokumentation (z. B. nach EN ISO 13849 oder IEC 62061)
→ Ziel: Minimierung aller relevanten Risiken über den gesamten Lebenszyklus der Maschine.
Warum ist es hilfreich, wenn für eine Maschine, die sie in der Produktion nutzen wollen, eine C-Norm existiert?
Sie enthält konkrete Sicherheitsanforderungen für eine bestimmte Maschinenart
Erleichtert die Risikobeurteilung
Gibt klare Schutzmaßnahmen vor
Hat Vorrang gegenüber A- und B-Normen
Rechts- und Planungssicherheit für Hersteller und Betreiber
Wie läuft eine Risikobetrachtung ab? (Erläuterung anhand eines gegebenen Beispiels).
Welche Sensoren sind aus Sicherheitsgesichtspunkten wichtig? Wie werden sie dimensioniert?
Wichtige Sicherheitssensoren:
Lichtvorhänge / Lichtschranken
Zweihandbedienung
Sicherheits-Türschalter
Schaltmatten / Schaltleisten
Not-Halt-Taster
Dimensionierung:
nach Gefahrenzone und Annäherungsgeschwindigkeit
Berücksichtigung von Reaktionszeit der Steuerung
Anforderungen aus Normen wie EN ISO 13855
Wie legt man das erforderliche Sicherheitsniveau nach SIL (EN IEC 62061) fest?
Welche Gefährdungen können z.B. von einem Fahrerlosen Transportsystem ausgehen?
Kollision mit Personen oder Objekten
Quetsch- und Scherstellen (z. B. an Ladung oder Antrieb)
Fehlfunktionen der Steuerung oder Sensorik
Herabfallende Lasten
Unerwartetes Anfahren
Stolpergefahr durch das Fahrzeug oder seine Umgebung
Erläutern Sie den Begriff Not-Aus-Konzept.
Gesamtheit aller Maßnahmen, mit denen eine Gefahr schnell und sicher gestoppt werden kann.
Ziel: Schutz von Mensch und Anlage im Notfall.
→ Beinhaltet Not-Aus-Taster, deren Positionierung, Wirkbereich und Verdrahtung
→ Muss sicher, zuverlässig und normgerecht (z. B. nach EN ISO 13850) sein.
Was ist besser für die Risikominderung als eine „technische Schutzmaßnahme“? Was kann man tun, wenn keine „technische Schutzmaßnahme“ denkbar oder möglich ist?
Besser als technische Schutzmaßnahme:
→ Sicheres Gestalten der Maschine (z. B. durch konstruktive Änderungen)
Wenn keine Schutzmaßnahme möglich ist:
→ Benutzerinformation: Warnschilder, Signale, Schulungen, Betriebsanleitung
→ Ziel: Nutzer über Restrisiken informieren und sicheres Verhalten fördern
Reihenfolge der Risikominderung:
Gestaltung
Schutzmaßnahmen
Information (wenn 1 + 2 nicht reichen) → gemäß EN ISO 12100
Was ist bei der Erstellung einer Sicherheitsfunktion in Software zu beachten?
Verlässlichkeit der Umsetzung (keine unkontrollierten Zustände)
Normenkonformität (z. B. EN ISO 13849, IEC 62061)
Zuverlässige Sensor-/Aktoranbindung
Fehlersichere Programmierung (z. B. redundante Prüfungen)
Validierung und Test der Sicherheitsfunktion
→ Sicherheitsfunktionen müssen deterministisch, nachvollziehbar und prüfbar sein
Mit welchen Aktoren lassen sich lineare Bewegungen erzeugen? Welchen Aktor würden Sie vorschlagen für das Ausschleusen von Paketen? Für das Heben einer Stanze?
Aktoren für lineare Bewegung:
Pneumatikzylinder
Hydraulikzylinder
Elektrische Linearantriebe
Mechanik (z. B. Spindel, Kurvenscheibe)
Vorschläge:
Ausschleusen von Paketen: Pneumatikzylinder (schnell, günstig, einfach)
Heben einer Stanze: Hydraulikzylinder (hohe Kraft, präzise regelbar)
Erläutern Sie die Funktionsweise eines hebelbetätigten 3/2-Wegeventils anhand einer Skizze. Kann man damit einen doppelt wirkenden Zylinder ansteuern?
Was ist der Vorteil einer speicherprogrammierten Steuerung gegenüber einer verbindungsprogrammierten?
Vorteil SPS (speicherprogrammierte Steuerung):
Flexibel änderbar ohne Umbau
Speicherbar und dokumentierbar
Einfache Fehlerdiagnose
Kompakte Verdrahtung
Im Gegensatz zur verbindungsprogrammierten Steuerung (z. B. mit Relais), bei der jede Änderung mechanischen Aufwand bedeutet.
Welche Ziele hat die IEC 61131?
Standardisierung von SPS-Programmierung
Einheitliche Programmiersprachen (z. B. FUP, KOP, ST, AWL, AS)
Herstellerunabhängigkeit
Wiederverwendbarkeit von Programmen
Strukturierte, modulare Programmierung
Wie geht man klassisch und wie nach der IEC 61131 bei der Steuerungsprogrammierung vor?
Klassisch:
Zuerst elektrotechnische Planung
dann Verdrahtung und ggf. Programmierung
wenig Struktur, kaum Wiederverwendung
IEC 61131-konform:
modularer, strukturierter Aufbau
Nutzung von Bausteinen (Funktionen, Funktionsbausteine, Programme)
Trennung von Hardware und Logik
wiederverwendbare, wartbare Programme → effizienter, übersichtlicher und standardisiert
Was unterscheidet eine Ablaufsteuerung von einer Verknüpfungssteuerung? Weshalb sind für eine Ablaufsteuerung die Programmiersprachen Kontaktplan und Funktionsbausteindiagramm weniger geeignet?
Unterschiede:
Verknüpfungssteuerung: Reagiert direkt auf Eingangssignale (z. B. „Wenn A & B, dann C“)
Ablaufsteuerung: Führt Schritte nacheinander aus, gesteuert durch Transitionen
Warum KOP/FUP ungeeignet für Ablaufsteuerung?
beide sind auf logische Verknüpfungen ausgelegt
für zeitliche Abläufe, Zustände und Übergänge sind AS (Ablaufsprache) oder SFC (Sequential Function Chart) besser geeignet
Mit welcher SPS-Programmiersprache kann man Ablaufsteuerungen am übersichtlichsten programmieren? Warum? Geben Sie ein Beispiel.
AS (Ablaufsprache) bzw. SFC (Sequential Function Chart)
Warum?
zeigt Schritte und Übergänge grafisch
gut für zeitliche Abläufe, parallele/verzweigte Aktionen
intuitiv nachvollziehbar, strukturiert
Beispiel:
Was sind die Sprachelemente der Ablaufsprache?
Schritte
Transitionen
Aktionen
Gegeben ist das Schema eines Prozesses, welcher gesteuert werden soll.
Welche (binären) Aktuator-Rückmeldungen können für den Steuerungsalgorithmus verwendet werden?
Welche (binären) Prozess-Rückmeldungen können für den Steuerungsalgorithmus verwendet werden?
Welche (binären) Steuerungsbefehle kann der Steuerungsalgorithmus auf die Strecke geben?
Welche (binären) Benutzer-Eingaben sind sinnvoll?
Realisieren Sie ein als Moore-Automat gegebenes Steuerungsprogramm in Ablaufsprache!
Standard-Fall:
mit Alternativ-Verzweigung:
Wie kann man Alternativverzweigungen und Parallelverzweigungen in Ablaufsprache realisieren?
Alternativverzweigung:
erste TRUE-Transition (von links) aktiviert einen Folgeschritt
alle anderen bleiben inaktiv
Parallelverzweigung:
eine Transition aktiviert alle Folgeschritte gleichzeitig
Grafische Darstellung siehe Bilder (SFC-Notation)
Welche Bedeutung haben die Qualifier in Ablaufsprache?
Steuern wann und wie lange eine Aktion im Schritt aktiv ist:
N (normal): aktiv, solange Schritt aktiv
S (set): Aktion wird gesetzt, bleibt aktiv
R (reset): Aktion wird zurückgesetzt
D (delayed): Aktion startet mit Verzögerung
L (limited): Aktion ist nur zeitlich begrenzt aktiv
→ Dienen zur flexiblen Steuerung von Aktionen im Ablauf.
Was ist der Hauptunterschied zwischen Automaten und Petri-Netzen?
ein Automat hat immer nur einen aktiven Zustand zur gleichen Zeit → gut für lineare Abläufe
ein Petri-Netz kann mehrere Stellen gleichzeitig markieren → geeignet für parallele bzw. nebenläufige Abläufe
Petri-Netze sind flexibler bei komplexen Steuerungen mit gleichzeitig laufenden Teilprozessen.
Was sind die Elemente eines Petri-Netzes? Modellieren Sie damit einen Ablauf mit Alternativ- und Parallelverzweigungen.
Elemente eines Petri-Netzes:
Stellen (Kreise): Zustände
Transitionen (Balken): Ereignisse/Aktionen
Marken (Punkte): zeigen aktive Zustände
Kanten (Pfeile): verbinden Stellen und Transitionen
Wie kommt Dynamik in Petri-Netze?
Die Dynamik entsteht durch das Schalten von Transitionen, wodurch sich die Verteilung der Marken (Markierung) im Netz ändert.
Ablauf:
Marken zeigen, welche Zustände (Stellen) gerade aktiv sind.
Eine Transition ist schaltbereit, wenn: alle Vor-Stellen eine Marke haben (Konzessionsregel)
Beim Schalten der Transition: Marken werden aus den Vor-Stellen entfernt; Marken werden in die Nach-Stellen eingefügt (Markenflussregel)
So entstehen Zustandsänderungen im System – das Petri-Netz „läuft“ Schritt für Schritt weiter.
Wichtig: Anders als beim Automaten können mehrere Stellen gleichzeitig aktiv sein → ideal für Nebenläufigkeit.
Welche Arten von Petri-Netzen kennen Sie, und für welche Fragestellungen sind diese jeweils besonders geeignet?
Bedingungs-Ereignis-Netze (B-E-Netze):
nur 0 oder 1 Marke pro Stelle
für logische Abläufe, z. B. Steuerung ohne Mengen
Stellen-Transitions-Netze:
Beliebig viele Marken möglich
für Materialflüsse, Zählvorgänge, Lagerprozesse
Zeitbewertete Petri-Netze:
Transitionen mit Zeitverzögerung
für zeitkritische Abläufe, Taktzeiten
Stochastische Petri-Netze:
Zufallsverhalten bei Schaltzeitpunkten
für Analyse von Unsicherheit, Warteschlangen, Fehlersimulation
SIPN (steuerungstechnisch interpretierte Netze):
mit direkter Anbindung an Sensoren/Aktoren
für reale Steuerungsanwendungen in der Automatisierung
→ Je nach Fragestellung wählt man die passende Petri-Netz-Variante.
Entwerfen Sie ein Petri-Netz, das drei nebenläufige Abläufe so synchronisiert, dass
Ablauf A an einer Stelle darauf warten muss, eine Freigabe von B zu bekommen, und eine Bestätigung an B versendet,
Ablauf B an einer Stelle Ablauf C eine Freigabe sendet, ohne auf eine Bestätigung zu warten,
und erläutern Sie, welche Abläufe möglich sind.
Was unterscheidet die 1. und 2. Schaltregel von B-E-Netzen von den Schaltregeln von Stellen-Transitions-Netzen?
Bedingungs-Ereignis-Netz (B-E-Netz):
Schaltregel: Transition darf nur schalten, wenn
alle Vor-Stellen genau 1 Marke haben
alle Nach-Stellen keine Marke haben
Schaltregel:
Marken werden aus Vor-Stellen entfernt
Marken werden in Nach-Stellen eingefügt (jeweils 1) –
nur 0 oder 1 Marke pro Stelle erlaubt – Einsatz: logische, zustandsbasierte Abläufe
Stellen-Transitions-Netz (ST-Netz):
erlaubt beliebig viele Marken pro Stelle
Schaltregeln basieren auf Anzahl der Marken und Kantengewichten
beim Schalten:
so viele Marken wie im Gewicht gefordert werden abgezogen
entsprechend viele Marken zu den Nach-Stellen hinzugefügt
Einsatz: Mengenflüsse, parallele Vorgänge, Ressourcenmodelle
Fazit: B-E-Netze sind binär und strikt, ST-Netze mengenbasiert und flexibler.
Welche Bedeutung haben Test- und Inhibitorkanten?
Testkante:
prüft, ob eine Stelle mindestens eine Marke hat
beim Schalten wird keine Marke entnommen
dient zur Bedingungsprüfung, ohne den Zustand zu verändern
Inhibitorkante:
prüft, ob eine Stelle keine Marke hat
nur dann darf die Transition schalten
dient zur Ausschlussbedingung
→ Beide erweitern die Ausdrucksstärke von Petri-Netzen für komplexe Logikbedingungen.
Wie stellt man für ein gegebenes Petri-Netz einen Erreichbarkeitsgraphen auf?
Was für Informationen lassen sich aus dem Erreichbarkeitsgraphen gewinnen? Was bedeuten diese jeweils für ein gesteuertes System?
Erreichbarkeit: Welche Zustände sind vom Start aus erreichbar? → Zeigt mögliche Systemzustände
Lebendigkeit: Kann jede Transition irgendwann schalten? → System bleibt aktiv, keine Sackgassen
Verklemmung (Deadlock): Kein weiterer Schritt möglich → System bleibt stehen → kritisch!
Determinismus: Gibt es nur einen möglichen Folgezustand? → Vorhersagbares Verhalten
Nebenläufigkeit: Mehrere Transitionen gleichzeitig schaltbar → Parallele Abläufe möglich
→ Diese Infos helfen, Zuverlässigkeit und Verhalten des gesteuerten Systems zu bewerten.
Welche Informationen lassen sich aus der Inzidenzmatrix gewinnen? Welche Bedeutung hat z.B. eine Transitionsinvariante?
Informationen aus der Inzidenzmatrix:
zeigt, wie Transitionen Marken verändern
Spalten: Transitionen, Zeilen: Stellen
Eintrag = Markenänderung bei Schalten (+1: Marke wird hinzugefügt, –1: entfernt, 0: keine Änderung)
Transitionsinvariante:
Vektor von Transitionen, der die Markierung nicht verändert
bedeutet: Ablauf kehrt ins Ausgangssystem zurück → typisch für zyklische, stabile Prozesse (z. B. Taktabläufe)
Fazit: Mit der Inzidenzmatrix analysiert man das Verhalten, Gleichgewicht und Zyklizität von Petri-Netzen
Was ist die Grundidee von stochastischen Petri-Netzen? Welche Eigenschaften im Petri-Netz repräsentieren stochastische Kennzahlen?
Grundidee stochastischer Petri-Netze:
Zufallsverhalten wird im Petri-Netz abgebildet
Transitionen haben Wahrscheinlichkeiten oder Zufallszeiten → modelliert unsichere Abläufe, z. B. Wartezeiten, Ausfälle
Stochastische Kennzahlen im Netz:
Feuerwahrscheinlichkeit einer Transition → modelliert Verteilwahrscheinlichkeit eines Ereignisses
Verzögerungszeit (z. B. exponentialverteilt) → modelliert Bearbeitungs- oder Transportdauer
→ Einsatz: Leistungsbewertung, Durchsatzanalyse, Fehlermodelle in der Fertigung oder Logistik.
Modellieren Sie ein gegebenes ereignisdiskretes System (aus Produktion oder Logistik) als Petri-Netz. Zeigen Sie damit auf, welche Konflikte im System bestehen. Lösen Sie diese Konflikte mit geeigneten Petri-Netz-Konstrukten.
Zuletzt geändertvor 17 Tagen