Kasuistik
„Lehre“ des Fallverstehens oder Falldiskussion
Anamnese
• Sammlung von Vorinformationen
• medizinisch: Kinderkrankheiten, frühe Behandlungen, Krankheiten in der Familie
• juristisch: Lebensverhältnisse, Vorstrafen
• therapeutisch: Lebensgeschichte, Familienhintergrund
• sozialpädagogisch: kritische Lebensereignisse
● Was weiß ich genau?
● Woher und von wem weiß ich das?
● Wie kam es zu dem was ich weiß?
● Welche Geschichte gibt es noch dazu? Welche ist denkbar?
● (vgl. Müller 2009, S. 112)
Diagnose
• Problemklärung
• Indikation (-Heil -Anzeige), Problemdefinition, Klärung von Rechtslagen, Ursachen, Konzepte
für Lösungswege, Optionen für Ziele
● Was ist für wen ein Problem?
● Was ist mein Problem?
● Wer erteilt welches Mandat?
● Wer hat welche Ressource?
● Was ist am vordringlichsten?
● Wer ist in der Pflicht?
● Was kann ich tun?
● (vgl. Müller 2009, S. 139)
Soziale Diagnose
• „Er muss die Beobachtung über Tatsachen und Symptome und die erhaltenen Aussagen
prüfen und vergleichen, bewerten und Schlüsse daraus ziehen. Erst dadurch kann er ein
möglichst genaues und zutreffendes Gesamtbild der sozialen Schwierigkeiten eines Menschen
und seiner Familie herstellen, das ihm ermöglicht, einen Plan für die Abhilfe zu fassen. Das ist
die soziale Diagnose“ (Salomon 1928, S. 26 f, zitiert in Galuske 2009, S. 85)
• Anm. Die Soziale Diagnose ist begrifflich der Medizin entliehen; die sozialarbeiterische Einschätzung sollte nur
eine Momentaufnahme sein; also mehr Hypothese, als gar eine feste nicht widerrufliche Diagnose...
Intervention/ Therapie
• Professionelle Angebote:
• Medizinische Behandlung,Psychotherapie, Rechtsvertretung, Beratung, Überweisung,
Betreuung, Erziehung Müller
● Was ist zu tun?
● Was ist am vordringlichsten? / Verhindert Eskalation?
● Was schafft Entlastung?
● Was schafft Gelegenheiten für gemeinsames Handeln?
● (Müller 2009, S. 150)
Evaluation
• Erfolgsbilanz, Kostenrechnung, Fremdevaluation, Selbstevaluation, Supervision, Entwicklung
von Maßstäben
• Was hat es gebracht?
• „Demnach ist Evaluation unerlässlicher Bestandteil jeder professionellen Bearbeitung von
Fällen, unabhängig ob sie als Auswertung von außen oder als (…) „Selbstevaluation“ (…)
geschieht“ (Müller 2009, S. 75)
Allgemeines Modell der professionelle Fallarbeit (Müller)
Schema zur Hilfeplanung
Zuletzt geändertvor 17 Tagen