Was ist das Ziel der Kostenermittlung?
Wahrscheinliche Prognose der Projektkosten bei Fertigstellung
Warum ist die frühe Projektphase so wichtig für die Kostensteuerung?
Weil hier das größte Einsparungspotenzial und der größte Einfluss besteht
Was bedeutet Kostensicherheit?
Möglichst genaue Prognose und Einhaltung der veranschlagten Kosten
Was ist der Unterschied zwischen Kostenrahmen und Kostenschätzung?
Rahmen = grob (erste Stufe)
Schätzung = differenziert nach Vorplanung
Welche drei Hauptarten der Kostenermittlung gibt es?
Planungsorientierte
ausführungsorientierte Verfahren
statistische Verfahren
Was kennzeichnet planungsorientierte Verfahren?
Sie nutzen geometrische oder funktionale Kennwerte (z. B. BGF, BRI, Wohnfläche)
Was ist ein Einwertverfahren?
Kostenermittlung über einen einzigen Kennwert (z. B. €/m² BGF)
Was ist das Problem des Einwertverfahrens?
Hohes Fehlerpotenzial, da es stark vereinfacht
Was ist ein Mehrwertverfahren?
Verwendung von Grob- und Unterelementen sowie Ausführungsarten für genauere Schätzung
Wie viele Planungsdaten sollte man mindestens beim Mehrwertverfahren nutzen?
Mindestens 5–10 für höhere Genauigkeit
Was ist ein ausführungsorientiertes Verfahren?
Detaillierte Kostenermittlung nach:
Teilleistungen
Kalkulation
Leitpositionen
Was ist ein statistisches Verfahren?
Nutzung historischer Daten
Durchschnittswerte
(z. B. Prozentverteilungen nach Gewerken)
Was bedeutet das Pareto-Prinzip in der Kostenermittlung?
20 % der Gewerke verursachen 80 % der Kosten
Warum sind statistische Verfahren ungenau?
Weil sie nur Durchschnittswerte nutzen und keine projektspezifischen Besonderheiten berücksichtigen
Woher stammen Kostenkennwerte?
aus:
Kostendatenbanken
Erfahrungswerten
eigenen Projekten
Was ist der Baupreisindex?
Index zur Anpassung von Baukosten an die Inflation
Welche Korrekturfaktoren beeinflussen die Kosten?
Bauort
Lohnniveau
Materialpreise
Bauweise
Projektzeitraum
Wie wirkt sich eine kurze Bauzeit auf die Kosten aus?
Kann zu höheren Baukosten führen (z. B. durch Schichtarbeit, Eile)
Was beschreibt das „magische Dreieck“?
Zielkonflikt zwischen Qualität, Kosten und Zeit
Genauigkeit der Kostenermittlungen
Abweichung < 20–30 %
Wie sind die Abweichungen Kostenberechnung (LPH 3)?
Abweichung < 10–20 %
Wie groß ist die Abweichung des Kostenanschlag (LPH 7)?
Abweichung < 5–10 %
Wie genau ist die Kostenfeststellung (LPH 8)?
Abweichung 0 % – sie dokumentiert die tatsächlichen Kosten
Wann liegt ein Planungsfehler vor?
Wenn ein Gericht feststellt, dass der Architekt falsch geplant hat und haftet
Was sind kostenrelevante Pflichtverletzungen des Architekten?
Falsche Mengenberechnung
fehlende Hinweise auf Risiken
unvollständige Ausschreibung
Was ist eine echte Bausummenüberschreitung?
Wenn der AG ausschließlich Nachteile hat (z. B. Insolvenz durch Kosten)
Was ist eine unechte Bausummenüberschreitung?
Wenn Nachteilen auch Vorteile gegenüberstehen (z. B. höherer Marktwert)
Wann haftet der Architekt bei Kostenüberschreitung?
Wenn ein Fehler vorliegt, die Überschreitung den Toleranzrahmen übersteigt und ein Schaden beim AG entsteht
Was ist die Kostenflächenart?
Zuweisung von Kosten je Fläche, abhängig von Nutzung oder Typ
Wie kann man eigene Kostenwerte ermitteln?
Durch Vergleich mit ähnlichen Projekten + Korrekturfaktoren
Warum ist die Kostenermittlung bei Innenarchitekten oft schwieriger?
Wegen individueller Materialien, Möbel, Detailtiefe
Warum ist frühe Genauigkeit so wichtig?
Weil spätere Fehler hohe Kosten nach sich ziehen, aber kaum noch beeinflusst werden können
Wie unterstützt die DIN 276 die Kostenermittlung?
Durch Gliederung in Kostengruppen und strukturierte Prognosemethoden
Welche Rolle spielt die Ausschreibung für die Kostensicherheit?
Unvollständige Ausschreibungen führen oft zu Nachträgen und Stundenlohnarbeiten
Wie kann ein Architekt auf steigende Baupreise reagieren?
Durch rechtzeitige Kommunikation, Aktualisierung der Prognose und Anpassung der Planung
Wie schützt man sich als Architekt vor Haftung?
Sorgfältige Kostenermittlung
Beratungspflichten einhalten
Dokumentation
Welche Konsequenz hat eine Kostenüberschreitung von über 50 %?
In der Regel gilt das als Planungsfehler – Architekt haftet, wenn Schaden entsteht
Zuletzt geändertvor 10 Tagen