Drei Säulen der Allgemeinanästhesie
Analgesie
Hypnose
Muskelrelaxierung
Einleitung bzw. Aufrechterhaltung einer Allgemeinanästhesie erfolgt mit Inhalations- bzw. Injektionsanästhetika sowie intravenösen Opioiden.
Was ist eine balancierte Allgemeinanästhesie
Kombination von verschiedenen Anästhetika in unterschiedlichen Applikationsformen
Nutzung synergistischer Effekte der inhalativ und intravenös verabreichten Anästhetika
Vorteil: Geringere Dosierung
Medikamente:
Analgesie, Hypnotikum, Muskelrelaxanz
Fentanyl, Remifentanil, Sufentanil, Alfentanil
Propofol, Thiopental, Etomidate, Midazolam, Ketamin, Sevofluran
Rocuronium, Succinylcholin
Opioide
Kontextsensitive HWZ
= Zeitdauer nach Ende einer Infusion, um die Plasmakonzentration auf die Hälfte abnehmen zu lassen
Fentanyl
Wirkeintritt,-dauer, HWZ, Indikation
Remifentanil
Vorteil gegenüber Fentanyl?
Injektionsanästhetika
Wirkungmechanismus und WIrkung
Wirkung: hypnotisch
kurzzeitigen oder auch längerfristigen Sedierung
Einleitung und Aufrechterhaltung einer Allgemeinanästhesie
Agonisten verstärken die Wirkung von GABA an GABA-A-Rezeptoren, was zu einer verstärkten Hemmung von Nervenzellen führt und so eine sedative und anästhetische Wirkung erzeugt
Propofol = Agonismus an GABAA- und GABAB-Rezeptoren
Etomidat = Agonismus an GABAA-Rezeptoren
Thiopental = Agonismus an GABAA-Rezeptoren
Ketamin = Antagonismus an NMDA-Rezeptoren
Wirkeintritt
Was beeinflusst die Plasmakonzentration?
Schneller Wirkeintritt (30s) → Narkoseeinleitung
in geringeren Dosen für Sedierung geeignet
Plasmakonzentration:
Dosis
Proteingebundener Anteil
Injektionsgeschwindigkeit: “anfängliches Verteilungsvolumen”
Herzminutenvolumen
Nachinjektion: Sättigung von Muskulatur und Fettgewebe
→ ↑Plasmaspiegel (Kompartiment-Modell) → ↑Dosis
Dosierung nach Effekt!
Propofol
Indikationen, Wirkeintritt,-dauer, Einfluss auf Atmung und Herzkreislauf, UAW, ED
Ketamin
Indikationen, Wirkeintritt,-dauer, Einfluss auf Atmung und Herzkreislauf, UAW, Besonderheiten, Dosis
Midazolam
Indikationen, Wirkeintritt,-dauer, Einfluss auf Atmung und Herzkreislauf, Dosis
Wann verwendet ich welches Injektionsanästheikum?
Propofol: Standardmedikament zur Narkoseeinleitung
Etomidat: geringen Beeinflussung der Hämodynamik = v.a. bei Personen mit erhöhtem kardiovaskulären Risiko
Thiopental (Barbiturat) für alle Altersgruppen zugelassen
Ketamin bzw. Esketamin = Notfallmedizin (analgetische und sympathomimetische Wirkkomponente)
Ketamin bzw. Esketamin ist das einzige Injektionsanästhetikum mit analgetischer Wirkkomponente!
Inhalationsanästhetika
Wirkweise und Wirkung
Hoher Partialdruck → Diffusion in Blut → Wirkort ZNS
Wirkung: hauptsächlich hypnotisch
MAC
Definition
Minimum Alveolar Concentration
= Partialdruck, bei der sich 50% der Patient:innen als Reaktion auf einen chirurgischen Schmerzreiz nicht mehr bewegen
beschreibt narkotische Potenz
Sevofluran
Desfluran
Vorteile, Nachteile
Wann benutze ich was?
Sevofluran wird häufig bei Kindern und bei der Einleitung und Aufrechterhaltung der Narkose eingesetzt, während Desfluran aufgrund seiner schnellen An- und Abflutung bevorzugt für kurze Eingriffe und bei der Aufrechterhaltung einer Narkose verwendet wird.
Nebenwirkungen und Kontraindikationen
Triggersubstanz für maligne Hyperthemie
Emetogen
Postoperatives Shivering
Dosisabhängige Atemwegsreizung: Gefahr des Bronchospasmus
Indikation
Intubationsbedingungen
Heiserkeit / Stimmbandschäden
Operationsbedingungen
Arten und Wirkmechanismus
Depolarisierende Muskelrelaxanzien
Nicht-depolarisierende Muskelrelaxanzien
Muskelrelaxanzien vermitteln eine schlaffe Lähmung der Skelettmuskulatur durch die Blockade postsynaptischer nicotinerger Cholinozeptoren an der motorischen Endplatte!
Reihenfolge der Relaxierung der Muskeln
Oberer Atemweg (Schluckmuskulatur)
Kleine, schnell kontrahierenden Muskeln (Auge, Finger, Zehen)
Extremitäten, Hals, Körperstamm
Diaphragma
Rocuronium
Art, Wirkeintritt, Indikation, Besonderheit
Succinylcholin
Art, Wirkeintritt, Indikation, UAW, KI
KI:
Schwere Hyperkaliämie
Rhabdomyolyse
Neuromuskuläre Erkrankungen
Querschnitt / Immobilisation
Verbrennungen
Maligne Hyperthermie
Monitoring von Muskelrelaxanzien
Neuromuskuläres Monitoring
Antagonisierung von Muskelrelaxantien
Neostigmin (Prostigmin®)
= Cholinesterasehemmer → ↑ Acetylcholinkonzentration im synaptischen Spalt
in Kombination mit Parasympatholytikum
Reversiert oberflächliche neuromuskuläre Blockade
Enkapsulation: Rocuronium + Sugammadex
Reversiert auch tiefe neuromuskuläre Blockade
Zuletzt geändertvor 12 Tagen