Arten von Nierenersatzverfahren
Kontinuirlich vs. Intermittierend
Intermittierende Hämodialyse: 3x/Woche, 4–6h
CRRT: kontinuierlich 24h
SLEDD: 6–12 (18)h, 1–2x täglich
Intermittierende Hämodialyse: → 3x/Woche 4-6h
Kontinuierliche Nierenersatztherapie → CRRT - continuous renal replacement therapy):
kontinuierlich über 24 Stunden
va. bei akut Kranken auf Intensivstation (später ggf. Umstellung auf SLEDD
SLEDD → slow extended (sustained low efficiency) daily dialysis)
Dialysedauer von 6-12 (bis 18) Stunden
1-2-mal täglich
Kontinuirliche Nierenersatzverfahren
Vor-/ Nachteile
Nierenersatz: Funktionsprinzipien
Hämodialyse (CVVHD) → Stofftransport hauptsächlich durch Diffusion, eliminiert vor allem kleinmolekulare Substanzen wie Kreatinin und Harnstoff.
Hämofiltration (CVVH) → Basiert auf Ultrafiltration und Stofftransport durch Konvektion, was eine bessere Elimination höhermolekularer Substanzen ermöglicht.
Hämodiafiltration (CVVHDF) → Eine Kombination aus Hämodialyse und Hämofiltration
CVVHD = kontinuierliche veno-venöse Hämodialyse
CRRT
Indikationen
Azidose
Elektrolytstörungen (insbesondere Hyperkaliämie)
Intoxikation (sofern dialysierbar).
Output (Oligo-/Anurie und Hypervolämie).
Urämie (urämische Perikarditis, neurologische Symptome)
Indikationen zur Dialyse: A-E-I-O-U (alle Vokale) → Azidose, Elektrolytentgleisung (Kalium), Intoxikationszeichen, Overload (Überwässerung), Urämie
Acute Kidney Injury = AKI Kriterien (nach KDIGO) → Serum-Kreatinin und Urinausscheidung
Zugang
bevorzugt V. jugularis interna dextra
geht auch: V femoralis, V jugularis Interna sinistra, V subclavia
Was wird zur Antikoagulation verwendet während der Dialyse?
Regionale Citrat-Antikoagulation
Geringeres Blutungsrisiko vs. Heparin (Citrat wirkt nur in Dialysegerät)
Citrat bindet an Calcium und hemmt so Blutgerinnung
Citrat → in Leber zu Bikarbonat metabolisiert
Kontrolle von: Phosphat, Magnesium, Gesamtcalcium täglich
Mögliche Komplikationen bei CiCa-CVVHD
Citratakkumulation bei Leberversagen, Hypoxie und schweren Schockzuständen → Metabolische Azidose und Hypokalzämie
Muskelzuckungen, Herzrythmusstörungen, Krampfanfälle, Tetanie, Kreislaufversagen
Ionisiertes Ca ist niedrig, Gesamt Ca ist hoch, Bicarbonat niedrig, Ca gesamt/freies ca2+ Ratio => 2,5
Normalerweise GesamtCa/Freies Ca <2,5 und bei laufender CVVHD auch
Therapie: Calciumchlorid iv geben, Akzeptanz von erhöhtem Postfiltercalcium, ggf. externe Puffern durch Bikarbonat, Beendigung der CiCa Antikoagulation
Metabolische Korrekturmöglichkeiten der CiCa-CVVHD
Dialyse: Filterclogging
Mechanische Herz-Kreislauf-Unterstützungssysteme:
Perkutan implantierbar:
Intraaortale Ballonpumpe (IABP)
Impella
TandemHeart
Protek Duo Kanüle
Perkutan implantierbar mit Membranoxygenierung:
ECLS/VA ECMO
Protek Duo Kanüle mit Oxygenator.
Permanente Unterstützungssysteme:
LVAD (RVAD, Berlin Heart)
ECMO
ECLS
Begriffe
ECMO = Extrakorporale Membranoxygenierung
mechanische Lungenunterstützung mit Oxygenator
VV-ECMO = veno-venös
VA-ECMO = veno-arteriell
ECLS = Extra corporal life support
VV-ECMO
Funktion, Vorraussetzung, Blutentnahme, Rüclgabe, Komplikation
nur Lungenfunktion
Funktion: Partielle oder vollständige Übernahme der Lungenfunktion
Voraussetzung: Intakte Pumpfunktion des Herzens
Blutentnahme: V. cava inferior (typischerweise via V. femoralis)
Rückgabe: Rechter Vorhof (typischerweise via V. jugularis interna)
Komplikationen: Hypoxämie (Shuntfluss, Rezirkulation, Oxygenatorleistung ↓)
Zu hoher Shuntfluss (Blut welches nicht durch ECMO läuft, sondern durch Lunge
= zu geringer ECMO Fluss
→ ECMO-Fluss erhöhen, ausreichend große Kanülen
Rezirkulation → ggf. ECMO Fluss verringern, korrekte Kanülenlage (ausreichender Abstand)
Geringere Oxygenatorleistung → Gerätwechsel
VA-ECMO
Funktion, Blutentnahme, Rückgabe
Herz- und Lungenfunktion
Funktion: Partielle oder vollständige Übernahme der Herz- und Lungenfunktion
Blutentnahme: Rechter Vorhof (typischerweise via V. femoralis)
Rückgabe: Aorta abdominalis (typischerweise via A. femoralis)
Kardiogener Schock (z.B. MI, Myokarditis, Kardiomyopathie)
Postkardiotomie Syndrom: Erfolgloses Weaning von der Herz-Lungen-Maschine nach Herz-OP
eCPR
Lungenembolie mit Rechtsherzversagen
Komplikationen
Blutungen (insbesondere intrazerebrale)
Thromboembolien
Infektionen
Hämolyse
Harlekin-Syndrom (Nord-Süd-Syndrom):
bei peripherer VA-ECMO mit kardialem Auswurf und stark eingeschränkter Lungenfunktion
= Sauerstoff-Mismatch zwischen der ECMO-unterstützten unteren Körperhälfte und der nicht-oxygenierten oberen Körperhälfte
Therapiemöglichkeiten:
ECMO-Fluss erhöhen
Katecholamine reduzieren
Beatmung intensiviere
Umkonfiguration der ECMO
Antikoagluation
Heparin oder Argatroban (Ziel: PTT 45–60s, ACT 180–200s)
Mechanische Unterstützungssysteme:
IABP, Impella, TandemHeart, ProtekDuo
Funktion und Zugang
IABP = Intraaortale Ballonpumpe
Deflation in der Systole → Senkt Nachlast ↓
Inflation in der Diastole → Koronarperfusion ↑
A. femoralis
Pumpt Blut aktiv aus dem LV in die Aorta ascendens
A. femoralis oder A. subclavia
LV Entlastung
Septostomie
ProtekDuo
RV-Unterstützung, ggf. mit Oxygenator
Herz: Permanente Systeme
LVAD
= Linksventrikuläres Unterstützungssystem
Bridge to Transplant oder Dauertherapie
Entlastung des linken Ventrikels
Typische Indikation: terminale Herzinsuffizienz
Organspende Relative und Absolute KI
Absolute Kontraindikationen zur Organspende:
HIV
Potenziell metastasierende Tumoren
Floride Tuberkulose
Enzephalitis unklarer Genese
Lebendimpfstoff vor < 4 Wochen erhalten
Relative Kontraindikationen:
Malignome
Drogenabusus
Systemische Infektionen
Hepatitis B/C
Z.n. CPR
Alter
Vorerkrankungen
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