Stressstoffwechsel
Aktivierung durch Stresshormone (Katecholamine, Kortisol, Glukagon)
Folge:
Glykogenolyse, Glukoneogenese, Lipolyse, Proteolyse
Glukoseaufnahme ↓, Muskelabbau ↑
Ziel: Energie für vitale Organe trotz gestörter Homöostase
Erfassung von Mangelernährung
mittels ERS 2002-Screening-Score = Nutritional Risk Screening 2002
Geschätzte Kalorienziel für Patienten mit einem BMI von 20-30 kg/m²:
24 kcal/kgKG/24h
Indirekte Kalorimetrie
Respiratorische Quotient (RQ) zur Bestimmung des Verbrauchs von:
Kohlenhydraten (RQ 1,0)
Proteinen (~0,8)
Fetten (0,7)
RQ = abgegebenes CO2 / aufgenommenes O2
Enterale Ernährung
Zugang über nasogastrale Sonde, ggf. PEG/PEJ
Ermöglicht Medikamentengabe
Zusammensetzung ist durch Hersteller vorgegeben
Vorteil: „via naturalis“, ggf. geringere Infektraten
Kein nachgewiesener Vorteil auf Darmmukosa
Parenterale Ernährung (intravenös)
Osmolalität > 900 mosmol/l → ZVK zwingend nötig, über V. subclavia, V. jugularis Interna
Anwendung bei Resorptionsstörungen, OP, Paralyse etc.
Zusätze: Vitamine, Spurenelemente können ergänzt werden
Nachteile: hohe Kosten (10x höher), Lipidbelastung (z.B. bei ECMO)
Zielparameter bzw. Steuerung der Ernährung
Zielparameter:
Blutzucker & Insulinbedarf
Phosphatspiegel
Problem: Insulinresistenz und met. Toleranz sind zu beachten
Ernährung <24h nach ITS-Aufnahme starten
Krankheitsphase berücksichtigen und Therapie anpassen
Phosphat-Supplementierung
Indikation, Was ist zu beachten?
Wichtig für: Energie (ATP), Muskel-/Nervenfunktion, Zellstoffwechsel
Wann nötig: bei Refeeding-Syndrom, Sepsis, Diuretika, Insulin, Dialyse
Zielwert: ≥ 0,8 mmol/l
Gabe: i.v. (z. B. Na- oder K-Phosphat), langsam über ≥4 h
Achtung: Arrhythmien & Nierenschäden bei zu schneller Gabe
Metabolische Intoleranz
= Körper kann Nährstoffe nicht richtig verarbeiten → Stoffwechselüberforderung
Typische Zeichen:
Hyperglykämie
Insulinresistenz
↓ Phosphat, Kalium, Magnesium
↑ Triglyzeride, Leberwerte
Ursache oft: Zu schnelle Ernährung nach Hungerphase = Refeeding-Syndrom
Refeeding Syndrom
Diagnostische Kriterien:
Abfall von Phosphat, Kalium oder Magnesium
Mild: ↓ 10–20 %
Moderat: ↓ 20–30 %
Schwer: ↓ > 30 % oder Thiaminmangel
Zeitlich: innerhalb von 5 Tagen nach Ernährungsbeginn
Zusammenfassung
Zuletzt geändertvor 10 Tagen