Wer erstellt Roadmaps?
Industrieverbände
VDZ (Verein Deutscher Zementwerke)
Staaten & Institutionen
Bundesregierung, EU-Kommission
Internationale Organisationen
IEA (Internationale Energieagentur)
Was ist CCS?
CCS (Carbon Capture and Storage) ist die Abscheidung von CO₂ an der Quelle (z. B. Industrieanlage), das anschließend dauerhaft gespeichert wird – meist tief unter der Erde, z. B. in leeren Gasfeldern.
Was ist CCU?
CCU (Carbon Capture and Utilization) bedeutet, dass das abgeschiedene CO₂ weiterverwendet wird, z. B. zur Herstellung von Kunststoffen, Methanol oder synthetischen Kraftstoffen.
CCS/ CCU Rolle in der Dekarbonisierung:
CCS und CCU sind wichtig, um unvermeidbare Emissionen aus Industrieprozessen (z. B. Zement, Stahl, Gießereien) zu reduzieren oder neutralisieren – besonders dort, wo Elektrifizierung oder Rohstoffwechsel allein nicht ausreichen. Sie gelten als Brückentechnologien auf dem Weg zur Klimaneutralität.
CCS/CCU Bedarf
Unvermeidbare CO₂-Emissionen in der Zement-, Stahl-, Gießerei- und Chemieindustrie machen CCS/CCU notwendig.
Besonders wichtig für die letzten 10–20 % der Emissionen, die sich technologisch nicht anders vermeiden lassen.
CCS/CCU Probleme / Herausforderungen
Hoher Energiebedarf für Abscheidung und ggf. Verflüssigung des CO₂
Kostenintensiv (Transport, Speicherung, Überwachung)
Fehlende Infrastruktur in vielen Ländern (z. B. CO₂-Pipelines, Speicherstätten)
Gesellschaftliche Akzeptanz: Sorgen um Sicherheit bei unterirdischer Lagerung
CCU oft nur Zwischenlösung, da CO₂ später wieder freigesetzt werden kann
CCS / CCU TRL (Technology Readiness Level)
CCS: TRL 8–9 – technologieerprobt, bereits in Pilot- und Demonstrationsanlagen im Einsatz
CCU: (TRL 5–9) unterschiedlich – je nach Anwendung
synthetische Kraftstoffe eher niedriger TRL
CCS / CCU Kosten
CCS: ca. 70–150 €/Tonne CO₂ (je nach Prozess und Standort)
CCU: oft teurer, da zusätzlicher Energie- und Rohstoffeinsatz nötig ist
Kosten sinken, wenn Infrastruktur skaliert und CO₂-Preise steigen
CCS / CCS Projekte
Northern Lights (Norwegen): CO₂-Speicherung unter der Nordsee – europaweites CCS-Projekt
Heidelberg Materials (Brevik, Norwegen): erste Zementfabrik mit Voll-CCS
Carbon2Chem (Deutschland): Nutzung von CO₂ aus Stahlwerken für Chemikalien
Porthos (Niederlande): CO₂-Transport und Speicherung aus Industriehubs in Rotterdam
EU: CCS/CCU Teil des Green Deal, Innovation Fund fördert Großprojekte
Deutschland: Bisher zögerlich bei CCS; neue CO₂-Strategie (2024) sieht Offshore-Speicherung vor
IPCC und IEA: Ohne CCS/CCU sind globale Klimaziele kaum erreichbar
Carbon Contracts for Difference (CCfD) in der EU/Deutschland fördern CCS/CCU in der Industrie
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