Buffl

CT Technik und Angiographie

LS
von Lauritz S.

Frage 3

Welcher Generation entsprechen die heutzutage verwendeten CT-Geräte?

Antwort

Die modernen CT-Geräte entsprechen der 3. Generation.




Die Entwicklung in der Computertomographie war insbesondere zu Beginn rasant und die Unterschiede in der Bauart der CT-Geräte fundamental, sodass verschiedene Gerätegenerationen unterschieden werden.

Bei Geräten der 1. Generation (1970) sandte die Röntgenröhre einen Nadelstrahl aus, welcher einem Detektor zugeordnet war. Hatten Röntgenröhre und Detektor eine Schicht abgetastet, drehten sie sich um 1° weiter und tasteten erneut das Untersuchungsobjekt ab. In 5 Minuten konnten somit 180 Projektionen aufgenommen werden.

Geräte der 2. Generation (1972) wandten das gleiche Prinzip an, nur dass die Röntgenröhre einen partiellen Fächerstrahl (der allerdings nicht das ganze Untersuchungsobjekt im Gesamten erfassen konnte) aussandte. Dadurch verkürzten sich die Aufnahmezeiten bereits deutlich. Überwiegend wurden Schädel-CT-Untersuchungen mit Geräten der 1. und 2. Generation aufgenommen.

Geräte der 3. Generation (1976) zeichneten sich dadurch aus, dass der Fächerstrahl aus der Röntgenröhre die gesamten Patient*innen erfassen konnten. Der Detektorbogen ist gegenüber der Röntgenröhre positioniert sind rotiert als Einheit um die Patient*innen.

Geräte der 4. Generation (1978) setzten sich nicht durch. Hierbei rotiert die Röntgenröhre auch um die Patient*innen, allerdings ist der Detektor starr und besteht aus einem 360° Detektorring. Dies erfordert um bis zu 5-fach mehr Detektorelemente als die 3. Generation und ist damit sehr kostenintensiv.




Frage 5

Erkläre das Funktionsprinzip der Festkörper-Detektortechnologie.

Antwort

Die Festkörper-Detektorelemente bestehen aus keramischem oder kristallinem Material (z.B. Cadmium-Wolframat oder Cäsium-Iodid), das auf einer Photodiode sitzt. Röntgenstrahlen werden von dem Detektorelement aufgenommen und in sichtbares Licht umgewandelt. Die Photodiode nimmt die Lichtblitze auf und wandelt diese wiederum in elektrische Signale um.

 

Die elektrischen Signale werden von den Daten-Akquisitions-Systemen, welche sich hinter den Detektorelementen befinden, erfasst und an den Rechner weitergeleitet, wo die Bilderzeugung und Rekonstruktion stattfinden.






Erläuterung

Die Keramikdetektoren haben den Vorteil, dass sie eine hohe Quanteneffizienz (hohe Absorption der einfallenden Röntgenstrahlen) besitzen. Gleichzeitig klingt das Signal direkt ab - ohne wesentliches Nachleuten nach der Ionisation.

Vor der Einführung von Festkörper-Detektorelementen hatte man überwiegend Gasdetektoren (Hochdruckionisationskammern, welche mit Xenongas gefüllt waren) verwendet. Die technische Anfertigung von mehrzeiligen Gasdetektoren mit mehreren Ionisationskammern war jedoch nicht möglich, sodass Festkörper-Detektoren in den eingeführten Mehrzeilen-CT-Systeme verbaut wurden.

In einzelnen Universitätskliniken kommen bereits Photon-Counting CT-Geräte mit photonenzählenden Detektoren zum Einsatz. Diese weiter entwickelten Detektoren (aus Cadmiumtellurid) sind in der Lage, Röntgenstrahlen direkt in elektrische Signalimpulse umzuwandeln. Dabei kann der Direktkonverter nicht nur die Anzahl der absorbierten Photonen erfassen, sondern auch deren Energie. Ein CT-Bild kann somit in verschiedene Materialien aufgeschlüsselt werden (Materialdekomposition). Gegenüber den herkömmlichen, indirekt konvertierenden Detektoren besitzen diese speziellen Detektoren eine noch höhere Ortsauflösung und ermöglichen eine deutliche Ersparnis der Strahlendosis. 



Frage 10

Beschreibe das Funktionsprinzip der Dual-Energy-CT.

Antwort

Bei der Dual-Energy-CT werden zwei CT-Bilddatensätze mit unterschiedlicher Photonenenergie (z.B. 80 kVp und 140 kVp) akquiriert. Da die Schwächung von Röntgenstrahlen im Gewebe materialspezifisch und energieabhängig ist, ermöglicht die Technik die gezielte Identifizierung von Materialien und Charakterisierung von Gewebe. Dabei werden neben den konventionellen CT-Bilder weitere Bildrekonstruktionen ermöglicht (u.a. virtuell monoenergetische Rekonstruktionen, virtuelle native Bilder, Jodkarte).




Die Umsetzung der Dual-Energy-Technik wird von den großen Herstellern unterschiedlich umgesetzt:

  • Es gibt Lösungen, bei denen zwei Röntgenröhren in 90 Grad Stellung mit unterschiedlichen Spannungen verwendet werden (Dual-Source-CT).

  • Mit Hilfe spezieller Detektoren (Dual-Layer oder Multi-Layer Detektoren) kann zwischen hohen und niedrigen Spannungen differenziert werden.

  • Eine weitere Lösung besteht darin, hintereinander denselben Abschnitt mit derselben Röhre aufzunehmen, jedoch mit unterschiedlichen Röhrenspannungen.

  • Eine Lösung besteht darin in Millisekunden zwischen zwei Röhrenspannungen zu wechseln, während die Röntgenröhre rotiert (rapid kV switching).

Eine Weiterentwicklung der Dual-Energy-CT bildet das Photon-Counting CT. Die Detektoren der Photon-Counting CT-Geräte wandeln Röntgenstrahlen direkt in elektrische Signalimpulse um und können somit die Anzahl der absorbierten Photonen und ihre unterschiedlichen Energien erfassen.



Frage 30

Beschreibe das Funktionsprinzip der CT-Perfusion. 

Wo wird diese typischerweise eingesetzt?

Antwort

Bei der CT-Perfusion wird das zu untersuchende Organ zu multiplen Zeitpunkten gescannt (z.B. im 1-Sekundentakt über eine Dauer von 30-60 Sekunden), während intravenös Kontrastmittel appliziert wird. Dabei entsteht ein zeitlich aufgelöster 3D Datensatz, der das An- und Abfluten von Kontrastmittel in dem untersuchten Organ aufzeigt.

 

Typischerweise wird die CT-Perfusion in der Schlaganfalldiagnostik eingesetzt. Hierbei werden unterschiedliche Karten (u.a. zerebraler Blutfluss, zerebrales Blutvolumen) erstellt, die Rückschlüsse auf die Durchblutung des Gehirns liefern.






Die CT-Perfusion bildet dennoch nur eine Momentaufnahme ab und ist ein Verfahren, das stark vom Blutdruck bzw. Herz-Kreislauf-System beeinflusst werden kann. Bei Patient*innen, die zum Untersuchungszeitpunkt einen geringen arteriellen Mitteldruck oder ein vermindertes Herzzeitvolumen aufweisen, kann es zu einer Überschätzung der verminderten Perfusionsareale kommen. Wichtig ist ebenfalls, eine hohe Flussrate zu verwenden, um keine verfälschten Perfusionskarten zu erhalten.

In den farblich dargestellten Karten der CT-Perfusion des Schädels kann der Infarktkern (Minderung von zerebralem Blutfluss und zerebralem Blutvolumen) und die Penumbra (Mismatch zwischen zerebralem Blutvolumen und zerebralem Blutfluss) sicher voneinander differenziert werden. Verschiedene post-processing Software heben die Informationen besonders hervor und geben die Volumina entsprechend in ml an.

Weiteres Einsatzgebiet ist die Tumordiagnostik von verschiedenen Organen (Schädel, Leber, Niere, Pankreas, Herz). Dabei kann eine genauere Einschätzung der Durchblutung des Tumors ermöglicht werden.



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Lauritz S.

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